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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191106041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19110604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19110604
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-04
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.06.1911
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3 O w ssllschaft von. Männern und Krauen kenne, die mehr Achtung, Sympathie und Ermutigung ver dient bei ihrer einsamen, völlig selbstlosen und ausopferungsvollen Tätigkeit, für die sie keine Belohnung auf dieser Welt erhalten, sehr selten überhaupt nur Zustimmung und Anerkennung." Kol. Charles Derrby, von (885—98 Ge sandter der vereinigten Staaten in Peking, war, als er nach China kam, von ungünstigen Vor urteilen gegen die Mission erfüllt, aber je mehr er, durch persönlichen Besuch einer großen An zahl von Missionsstationen, sie kennen lernte, desto mehr änderte sich sein Urteil und er geht nun scharf ins Gericht mit .den Touristen, die noch nie den Kuß in eine Missionsstation gesetzt und dennoch Bücher voller absprechender Aritik über Mission geschrieben haben . .Meine Be kanntschaft mit den Missionaren zwingt mich, ihnen das höchste Lob zu erteilen . „Eines der besten Mittel, China zu einer wirklichen Zivili sation zu verhelfen, liegt in den Händen der Missionare. Ihre selbstlose Arbeit ist eine ge- wifse Entschädigung für da» Unrecht, das die Fremden an China begangen haben*. Der Gouverneur des pendschab, Sir M. N*uny, erklärte (902: „Hut ab, vor dem ein fachsten Missionar! Sein Wirken ist größer als das irgend einer Klasse von Menschen, die in Indien tätig sind". von Offiziere« seien als Lobredner der Mission genannt () S. A. Sratt-Wonerieff, der in seinem Buche .Die Missionen des Vstens vom Standpunkte eines Soldaten' neben der Treue und Tapferkeit der chinesischen christlichen Soldaten der Tatkraft der europäischen Missio nare alle Anerkennung zollt, denen die Erhaltung der Gesandtschaften in Peking eigentlich zu danken sei; 2) der bekannte Kriegsberichterstatter F. A. Mc Ke«zie, der im japanischen Krieg koreanische Christen in seinen Diensten hatte, die er als die zuverlässigsten, willigsten und kühnsten bezeichnete. Er preist das Land Korea glücklich, weil in ihm „so viele hochbesähigte, gute, tüchtige Missionare wirken*. Auch ein deutscher Kavfma«« drückt in einem Briefe sein freudiges Erstaunen über das, was die Mission an erzieherischer Arbeit an dem Ewe-Volk leistet, aus. .Ich werde bemüht bleiben, der Kaufmannschaft klar zu machen, daß die Interessen von Mission und Kaufleuten in vielen Beziehungen solidarisch sind. Die Kaufmannschaft muß lernen, die Arbeit der Mission richtig zu würdigen und zu unter stützen". Dasselbe Lob spricht der Großkaufmann Gloff in Bremen in seinem Bericht über den kulturellen Einfluß der Mission in Togo (Weser- Zeitung (909) aus. Endlich bekennt der Wrltrrisrnde Gdgar Mallaee früher ein Gegner der Mission, der vor ein paar Jahren den Kongostaat bereist hat, daß „keine kriegerische Großtat, kein Beweis glänzender Tapferkeit einen solchen Eindruck auf mich gemacht hat, als die Arbeit dieser Vor posten des Christentums". Der Wandel eines Jahrhunderts in der Heidenmission. vor (00 Zähren war fast jedes Land in Asien und Afrika dem Evangelium verschlossen, — heute steht jedes Land in der Welt dem Evangelium offen. vor (00 Jahren erkannte man nicht die Pflicht zur Mission unter den Heiden, — heute gilt es unter Christen als Schande, keine Mis sion zu treiben Vor (00 Zähren waren hundert Heiden missionare ausgesandt, — heute stehen 5500 ordinierte Missionare in der Arbeit, von 338 Nissionsgesellschaften ausgesandt. vor (00 Zähren gab es keine Missions ¬ arbeiter, — heute gibt es deren 5000. vor (00 Zähren gab es keine ärztliche Mission, — heute behandeln (000 Missionsärzle, darunter 350 weibliche, jährlich drei Millionen Patienten. vor hundert Zähren gab es keine Missions krankenhäuser, — heute gibt es deren -(00. vor hundert Zähren gab es keine Missions waisenhäuser, — heute gibt es deren 500. vor (00 Zähren gab es keine eingeborenen christlichen Prediger, — heute gibt es 5000 eingeborene Pastoren und 87000 Evangelisten. vor (00 Zähren gab es nur ein kleines Häuflein Heidenchristen, — heute gibt es sechs Millionen (2 Millionen Kommunikanten und 4 Millionen Katechumenen). Vor (00 Zähren gab es säst keine evan gelische Missionsschule, — heute gibt es ca. 30000 höhere und niedere Schulen, die von Missionaren in den Heidenländern geleitet werden. vor (00 Zähren war die Bibel in 65 Sprachen übersetzt, — heute in 500 Sprachen und Dialekten. Vor (00 Zähren wurden 200000 Mark jährlich für die Heidenmission geopfert, — heute (03 Millionen Mark. Ausruf zum Antritt in die Vrüderanstalt zu Moritzburg bei Dresden. Unser neues Brüderhaus steht fertig da — ein stattlicher Bau, der uns in den Stand setzt, 25 Brüder gleichzeitig auszubilden. Diese er freuliche Erweiterung unserer Anstalt ist in erster Linie ein Beweis dafür, daß die Arbeit unserer Brüder anerkannt wird, aber auch dafür, daß viele Berufsarbeiter für das große Arbeitsfeld der inneren Mission, insonderheit auch der Dia konie gebraucht werden. Durch ihre wachsenden Aufgaben ist den ernst-christlichen, tüchtigen und gesunden jungen Männern in unserem vater lande ein schönes und großes Arbeitsfeld als Lebensberuf eröffnet worden. Für die Erzieh ung verwaister, verlassener und entarteter Kinder in Anstalten, für die pflege der Heranwachsenden männlichen Zugend, für den Helferdienst in den großen Kirchgemeinden, für die Stadt- und Landmission, für die Herbergen zur Heimat und die Arbeiterkolonien, für die Pflege der Kranken, Siechen, Epileptischen und Blöden, für die Ver breitung christlicher Schriften und für andere immer neu entstehende Arbeiten der bewahren den und rettenden Liebe werden Männer ge braucht, welche für all' diese Werke nicht nur ein warmes Herz, sondern auch eine berufliche Ausbildung und Tüchtigkeit mitbringen müssen. Unser Moritzburger Brüderhaus hat den Zweck, dergleichen Männer zu suchen, auszu bilden, zu erproben und schließlich auszusenden. Wir möchten wieder einmal im Lande Um- srage halten, wer unter den christlichen jungen Männern willig und fähig sei, sich jetzt oder später für solche Arbeiten an den gefährdeten, leidenden oder verirrten Fliedern unseres Volkes gebrauchen zu lassen. Es ist vielleicht irgendwo ein Handwerks geselle, welcher auf seiner Wanderschaft den Le gen der Herbergen zur Heimat gegenüber den Beschwerden und Gefahren der Landstraße und gegenüber den schlechten, der Verführung und Ausbeutung dienenden Herbergen schätzen gelernt hat; es erfüllt ihn ein innerer Drang, solchen Segen auch recht vielen seinesgleichen vermitteln zu helfen; — dort ist ein anderer, dem die Not lage der Armen und Kranken das Herz bewegt, daß er sich getrieben fühlt, gern etwas zu tun, um zu helfen und zu trösten; — wieder einem anderen geht die Verwilderung der Zugend so zu Herzen, daß er den Wunsch hegt, an seinem Teile beitragen zu helfen, damit gute Gesittung gepflanzt und eine Erziehung zur Ehre Gottes geübt werde. Dieser hat Gottes Gnade erfahren in der Rettung aus leiblichem oder geistlichem Elend, jener hat dem Beispiel und der Unter weisung gottseliger Eltern und Lehrer so viel zu verdanken, daß er sich eine Gelegenheit wünscht, dem Höchsten seine Gelübde zu bezahlen. An jeden solchen richten wir jetzt die Bitte: Folge dem Wink und Trieb deines Gottes, laß dich rufen und senden an den Grt, wo deine Kraft zum Bau des Reiches Gottes und zur Verherrlichung seines Namens verwendet werden kann! Besprich den Gedanken einmal mit deinem Seelsorger oder sonst mit einem urteilsfähigen Manne, zu dem du vertrauen hast. Vor allen Dingen aber prüfe dich vor deines Gottes An gesicht. Klaubst du berufen zu sein, so setze dich mit der Brüderhausleitung in Verbindung. Freilich, wir können nur gesunde Männer, treue Arbeiter, schlichte Leute gebrauchen, welche bereit sind, in der Brüderanstalt noch einmal ehrlich zu lernen, was für den künftigen Beruf zu wissen not ist, sich aller göttlichen und mensch lichen Vrdnung zu fügen und mit den andern Brüdern in herzlicher Eintracht zu leben. Zu verlangen ist, daß der nm Aufnahme Nachsuchende wenigstens die Volksschule mit günstigem Erfolge besucht hat. Der sich Meldende darf nicht jünger als (9 und nicht älter als 30 Zahre, nicht verlobt oder verheiratet, nicht durch anderweitige Ver pflichtungen verhindert sein, sich dem erwählten Berufe völlig hinzugeben und muß die Einwil ligung seiner Eltern oder des Vormundes haben. Die Ausbildung geschieht unentgeltlich; auch haben die Brüder vollständig freie Station. S.' K. K. Helden des Alltag*. Mit der Bitte, seinen Namen nicht zu nennen, brachte vor einigen Tagen ein bei einer Staats behörde in Dresden anzestellter Diener dem Vorsitzenden des Sächsischen Haupt-Missions- verein» zum Andenken an seinen frühgestorbenen Lohn, welcher seinem Wunsche entsprechend verschiedenes. hatte Missionar werden wollen, zu freier Ver fügung den schönen Betrag von (000 Mark, den er sonst zur Ausbildung seines Sohnes habe anwenden müssen. Er hoffte, sein Beispiel werde Nachfolger finden. — Ungefähr um die selbe Zeit erhielt der Landesverein für Innere Mission der evangel.-luther. Kirche im König reich Sachsen eine Stiftung von 300 Mk. Die Stifterin ist ei» einfaches Dienstmädchen, zuletzt Rentenempfängerin in Neubloaschütz, die diese für sie große Summe als Vermächtnis für die Zwecke der Inneren Mission aussetzte. Ehre solchen Helden des Alltages! Druck «d Verl«- oo» I Ruhr Nachfolger, vr. NUxm Arisch, Hohenfiem-Lrnstthal
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