gemahnende Zusammenbrü che gefallen lassen, wie dies der Bankkrach vom Novem- berl929 war, dank welchem mehr Geld verlorengegangen sein soll, als ganz Europa während des ganzen Welt kriegs verlor. Nordamerika ist zurzeit ökonomisches Erd bebengebiet. Doch wie immer die Sonderverhältnisse jeweils liegen — nicht das Tatsächliche, sondern der Kredit entscheidet letztlich. Dies hat denn zur nur schein bar paradoxalen Folge, daß Deutschland heute den (unter der Voraussetzung der Tat sachen, wie sie faktisch sind) größten Kredit aller IV ölle.en ge- Eugen Croissant Gasmasken gegen Gerudisfilm nießt. Es hat ganz gewiß mehr Kredit als vor dem Kriege. Hält man dies nun mit dem vom Standpunkt der Siegermächte vollkommen unerklärlichen Wiederaufstieg zusammen, so ergibt sich ein ganz gewaltiges spezifisches Gewicht. Frankreich thesau- riert recht eigentlich Alberich-artig Gold, um dem Mythos Deutschland durch Tatsachen die Waage zu halten. So und nicht anders ist die allgemeine Auffassung, welche die anderen Völker von Deutschland haben. Es ist im Zusammenhang völlig gleich gültig, was „Sachverständige“ behaupten: für die Dauer entscheidet die öffentliche Meinung, und die ist heute mythisch, nicht wissenschaftlich, trotz ihres angeblichen Tatsachenkults. In den Vereinigten Staaten kursierte schon 1928 das Schlagwort: Germanj has won the war. Wahrlich: Grund genug, daß Deutschland den anderen, trotz aller nachweisbaren oder be wiesenen Tatsachen, unheimlich erschiene. Nun aber kommt das noch Unheimlichere: Deutschlands Wirklichkeit entwickelt sich anders als der Mythos fordert. Da aber der Mythos, wie jeder Gegenstand des Glaubens, in Geist und Seele tiefer fundiert ist als die gewisseste äußere Erfahrung, so ergibt der Widerspruch höchste Beunruhi gung. Und daraus resultiert die Erwartung dräuender Gefahr. 119