— Gut, ich erzähl dir noch den Einbruch in die CentraUBank , aber dann mußt du schlafen. i (The New Yorker) Theodor Dreiser Er empfing mich gar nicht. Ich empfing ihn. Er hatte vergessen, daß er mich erwartete, und so mußte ich mit der Aufwartung seines Negerdieners vorlieb nehmen. Der liebliche Diener war bedacht, mich ahnen zu lassen, daß die geistige Atmosphäre seiner Umgebung ihn längst schon auf eine höhere Menschheits ebene versetzt hatte. Nach einstündiger geistiger Unterhaltung fühlte ich mich fähig, mich bedingungslos Al Capone, Follie-Girls, Speak-easies und sonstigen Frivolitäten amerikanischen Daseins in die Arme zu werfen, unter gleichzeitigem Schwur unwiderruflicher Abkehr von Kunst, Literatur, Bildung. Als mein Schwur, die restlichen Lebenstage unter Analphabeten zu verbringen, perfekt werden sollte, erschien Theodor Dreiser. Er war noch größer als die großen, unechten Barocksessel des großen Atelier- Raumes. Er trat herein wie ein unbeholfener Bär, dem man gern helfen möchte und mit dem man Mitleid verspürt, weil er sich vor neuen Menschen zu fürchten scheint. Ergrauendes Haar, ungleiche Gesichtshälften mit schiefem, sinnlichem Mund, zerwühlte Stirn des fanatischen Kämpfers. Sofort beginnt er von seinen 555