nicht achtend, schlug er mit einem Knüppel ms Wasser und schleuderte der Bestie Was serstrahlen ins Gesicht. Unwillkürlich hielt das Tier inne, so daß ich Gelegenheit fand, einen Schuß anzubringen — in allerletzter Sekunde! Doch solche Fälle sind' Ausnahmen. Sie passieren nur dort, wo der Löwe schon Menschenfleisch gekostet. Er holt sich dann immer wieder seine Opfer aus den Hütten oder vom Felde. Der Löwe, der Menschen fleisch nicht kennt, fällt nur dann den Men schen an, wenn, wie ich schon erwähnte, ihn besondere Um stände dazu treiben. -K Daß auch Elefanten und Rhinos nicht immer angrei fen, hatte ich in Afrika meh rere Male Ge legenheitzube obachten Meine Safari bahnte sich ein mal durch halb hohes Steppen gras den Weg. Weit vorn ritt auf einem dür ren Klepper ein sechs Fuß lan ger Massai. Seine Füße be rührten fast den Boden. Der schwarze Bur sche handelte entgegen mei nen Anordnun gen. Der Ab stand zwischen ihm und den anderen war viel zu groß. Ich war — wie dies oft in der ermüden den Tagesglut der Fall war — auf meinem Pferd eingenickt und schwankte im Sattel hin und her. Plötzlich stupste mich mein Boy. Schlaftrunken öffnete ich die Augen und folgte der Hand des Schwarzen. Wie groß war mein Erstaunen, als ich einige Schritte hinter dem weit voranreitenden Massai ein großes Rhinozeros trotten sah! Es wäre der Tod des schwarzen Bur schen da vorn gewesen, hätte ich geschossen. Der Massai schlief scheinbar, sein Gaul merkte auch nichts von dem Dickhäuter, und wir folgten interessiert dem Vorgang. Jetzt — und jetzt glaubte ich, würde der Koloß angreifen. Aber nichts von all dem ge schah. Einige hundert Meter verfolgte das Tier seinen Weg, dann bog es plötzlich ab und verschwand im Busch. Ein ähnliches Abenteuer passierte mir im Kongobusch. Ich ritt vor meiner Safari. ein Schuß — in allerletzter Sehundef 45