Man roll aKobß Briefe -rchreiben, aber niemal/ - abrenden Rezepte für Hitzköpfe I. Die Stütze schreibt aus ihrem Urlaub an die gnädige Frau: Gnädige Frau! Ja, das könnte Ihnen so passen. Das ganze Jahr soll man schuften und dann nidit mal zwei Wochen Urlaub. Bloß, weil Sie sich das nie reditzeitig über legen können. Sie haben gesagt, Sie kommen am 17. zurück, und ich soll einen Tag vorher da sein; dabei bleibt es nu. Immer geht das so mit Ihrer Sommerreise. Der Herr kann einem ja leid tun bei dem ewigen Hin und Her. Bald heißt es: in die Sdiweiz, dann muß es wieder eine Nordlandreise sein, weil die Schwägerin auch eine macht, oder Sie wollen überhaupt zu Hause bleiben. Jetzt können Sie sdiön bitten und versprechen, aber wenn erst wieder Weihnachten ist, dann kriege ich zwei Taghemden zu 1,95 und einen Karton Seife. Stehen Sie um halbsieben auf, statt am elfe, und sitzen Sie nicht so lange beim Pudern und am Telefon, dann können Sie’s ganz gut mal paar Tage allein schaffen. Wenigstens merken Sie dann, was in so einer Fiinfziimnerwoh- nung zu tun ist, und meckern nicht gleich, wenn ich mal vergesse die Bron zen abzustauben. Man ist auch ein Mensdi, und wenn ich auch mein Voile kleid nur vom Ausverkauf habe, sehe idi immer noch besser drin aus wie Sie in Ihrem Fummel für zweihundert Mark, und ich denke nicht daran, vor dem Ball wegzureisen. Freilich werden Sie mit dem verzogenen Bengel, dem Kurt, nicht fertig. Geben Sie ihm mal paar ordentliche hinter die Löffel, dann wird er schon parieren. Marie Feininger, Stütze. . und wie der wirklich abgesandte Brief der Stütze lautete: Sehr geehrte Gnädige Frau! Heute habe ich den Brief der Gnädi gen erhalten wo Gnädige Frau schrei ben, daß ich früher von meinem Urlaub zurückkommen soll, weil Gnädige Frau auch früher zurückkehren. Leider! ist mir das unmöglich, indem meine Mutter schwer krank ist und ich sie nicht ohne