brauch etwas teurer, dafür aber völlig geräuschlos sind. Die surrende Kamera mitsamt dem Operateur wurde in eine eigens konstruierte, absolut schalldichte Zelle gesteckt, die durch Telephon mit der Kapitänsbrücke verbunden wurde. Die Zelle enthält einen starken Elektro motor und ist (auf geräuschlosen Kugel lagern laufend) durch den ganzen Auf nahmeraum fahrbar. W as wird nun aus den Schallwellen auf dem Wege vom Mikrophon zum Film bzw. der Aufnahmeplatte? Zu nächst einmal ist die Schallquelle, zum Beispiel der Mund des Schauspielers, von einem ganzen Kranz von Mikro phonen umgeben, die — alle getrennt an das in den Wänden verborgene Kabelnetz angeschlossen — die aufneh menden Schallwellen in das sogenannte ..Kontrollzimmer“ übertragen. Dort sitzt, -wieder durch Telephon mit der ..Kapitänsbrücke“ verbunden, der Re gisseur und Kontrolleur der Töne. Seine Aufgabe ist cs, die Lautstärke der ein zelnen Mikrophone derart abzustimmen, daß Stärke und Wärme des Tons den beabsichtigten Effekt auf den Film streifen bannt. Diese Tonauslese erfor dert große Uebung und ein außerordent lich feines Gehör für die Klangdifferen zen. Ein guter ..Tonregisseur“ ist heute noch eine seltene und dementsprechend fürstlich bezahlte Erscheinung. Jeder Tonfilmaufnahme gehen nicht nur Spielproben, sondern auch ..Ton proben“ voran, bevor die Szene gedreht werden kann. Und selbst dann kommt es oft vor, daß aus dem einen oder ande ren Grunde eine Szene drei-, viermal wiederholt werden muß, ehe sie glückt. Da das Abstimmen jedesmal neu vor genommen werden muß, bedeutet die Arbeit am Tonfilm einen außerordent lichen Mehraufwand an Mühe. Zeit und Geld. Die Tendenz der Tonfilmtechnik zielt auf eine Vereinfachung des so außerordentlich komplizierten Tonauf nahme-Mechanismus ab. Die großzügigen Anlagen, wie sie vorläufig nur in Hollywood existieren, werden der deutschen jungen Tonfilm industrie viele Kosten an Experimenten ersparen. Phot. Pressephoto Aufnahme vor der schalldicht abgeschlossenen Kamerahahine 54