A-orter Wochenblatt. Mittheil nu gen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Siebenter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post St Rcugroschen, bet Beziehung des Blattet durch Botcngelegeuheit IS Rcugroschen. 10. Erscheint jede Mittwoche. 9. Mürz 1842. Das neue Grundsteuersistem betreffend. (Erwiderung.') Unserer kurzen Beleuchtung der Geschäftsanwei- sung, welche den Herren Abschätzungscommissarien als Leitfaden ihrer Arbeit bei Errichtung eines neuen Grundabgabe-Katasters für unser Vaterland gegeben wurde und die in wo. 15. dieser Blätter v. I. Auf nahme fand, von wo aus solche später in die „Ameise" übergieng, har jetzt erst und zwar in wo. 15. und 16. der diesjährigen „Ameise" ein Antikritiker unter der Ucberschrift: „Verwahrung des Niederlandes gegen gewisse (?) Stimmen aus dem Erz gebirge" begegnet. Es ist eine längst anerkannte Alltagswahrheit, daß alles Neue bei uns Deutschen, die wir an dem lieben Alten gern fest halten, wenn es auch noch so licht-voll und eindringlich vorgetragen und «selbst vielseitig an- gepriescn wird, dennoch nicht allgemein leichten Ein gang und somit auch seine Widersacher findet. Sind die Männer, welche das Neue einzuführen berufen werden, von der Nützlichkeit desselben nur bei Voll ziehung ihrer Arbeit von warmen Natcrlandsgefühlen durchdrungen, dann wird ihnen auch diese selbst, wenn sie damit auf Hindsmisfe' und Widersprüche stoßen, doch stets leicht und* W'gute Sache des Sieges um sö gewisser sein. Daß in unseren^^ben die Einführung eines neuen GrundstrucrWrms sehr Noth thut, daß dieses von vielen Seiten, namentlich von dem mit .- 5) Visbe >'o. IS. (dab IS.) dies. Bl. v. vor. Jahre. Abgaben hart bedrückten Bauernstände, sehr gewünscht wird, und daß man somit der verheißenen Verwirk-, lichung desselben, so wie einer damit verbundenen Mil derung und gleichmäßigen Vertheilung der Grund steuern hoffnungsvoll entgegensieht; dies wird wohl der am leichtesten begreiflich finden, welcher in einer mageren Gegend unseres Vaterlandes lebt, mit den ärmlichen bäuerlichen Verhältnissen daselbst vertraut ist, und somit auch weiß, daß der Landmann von den ihm verheisenen Segnungen der Konstitution nicht bloS noch keine (?) Früchte geerntet, sondern seit unseren» Anschluß an den deutschen Zollverband sogar ver mehrte indirekten Abgaben erhalten hat. Demnach war es auch leicht begreiflich, daß man bei solchen allgemcincu Gefühlen und Erwartungen besserer Zei ten des Bauers, wie der städtischen Grundstücksbesitzer die Herren Vermessungsinspektoren und nach ihnen die Herren AbschätzungSkommissarien überall sehr gern kommen sah und ihnen bei ihren Arbeiten, so weit eS nur immer möglich war, willig Vorschub leistete. Eben so wird man aber auch wieder begreiflich fin den, daß Männer, die' sowol dem Gange der Ver handlungen über den berührten Gegenstand (in unse ren Kammern) vom ersten Beginnen an mit Auf merksamkeit gefolgt und die selbst mit der Art und Weise, wie die Flächenermittelung Behufs d«s,M^ schätzung des Bodens berathen und festgestelll wurde^'., nicht ganz einverstanden sind, sich Herausnahmen, ihr« Ansichten von der Sache in einem gern gelesenen Provinzialblattc auözusprechen, besonders a!5 sS nach dem, was un- durch die Veröffentlichung dck Ge schäftsanweisung kund geworden, den Anschein ge winnen wollte, als ob der gute Wille der Regierung, wie der Stände, eine gleichmäßige Bodenbcsteuerung