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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190103160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010316
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-16
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.03.1901
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28. Jahrgang. Sonnabend, den 16. März 1901 Tages geschacht c Redaction nnd Expedition: Bahnstratze 3 (nahe dein K. Amrsgericht). i Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. seien. — Abg. Oertel: Ueber die Pflichten eines an ständigen Mitgliedes dieses Hauses will ich mich mit Herrn Stadthagen nicht unterhalten, wir würden uns, selbst wenn wir die Debatte bis Mitternacht verlängerten, doch auf einer Mittellinie nicht treffen. — Staatssekretär Graf Posadowsky legt statistisch dar, die procenluale Steigerung der Unfälle sei eine ganz geringfügige und keinesfalls etwa könne man dieselbe den Arbeitgebern zur Last legen. — Die Resolution der Commission wird angenommen, die socialdemokratische Resolution abgelehnt. — Abg Singer bemängelt die Entsendung der Geheim- räthe des Reichsamts des Innern Grunert und Hofs mann in das Versicherungsamt. Grunert sei der Ver fasser der Denkschrift der Zuchthausvorlage, die von Unrichtigkeiten wimmle, und Hoffmann sei Verfasser einer Darlegung, welche das Krankenversicherungsgesetz dahin reformiren wolle, daß der Einfluß der Arbeiter auf die Verwaltung der Krankenkassen eingeschränkt werde. Die Wahl dieser beiden Männer durch den Vundesrath in das Versicherungsamt sei charakteristisch. — Staats sekretär Graf Posadowski erwidert, es handle sich hier um ein Recht des Bundesraths, daß von anderer Seite nicht angegriffen werden könne. Die betreffenden Männer seien stets mit der socialpolitische» Gesetzgebung in Fühl ung gewesen. Bezüglich des Geheimraths Grunert könne er nur wiederholen, daß derselbe in der Denkschrift nur das Material zusammengestellt habe, welches ihm von den verbündeten Regierungen geliefert worden sei. Grunert trage also für die Denkschrift keine Verant wortung, das Material sei von den verbündeten Re gierungen als echt angesehen worden. Die Hoffmann'sche Privatarbeit ffi besser unterblieben; aber weder bei Grunert noch bei Hoffmann sei von irgend einer tenden ziösen Behandlung von Fragen die Rede. — Der Etat des Reichsversicherungsamtes wird genehmigt. — Der zweite Nachtragsetat für China ist dem Reichstag nunmehr zugegangen. Er fordert Mark 123 322 000, während der erste Mark 152 770 000 enthielt, sodaß die direkten Mehrforderungen für die ostasiatische Expedition sich bis jetzt bereits auf die enorme Summe von Mk. 276 092 000 belaufen. Ob es dabei bleiben wird, ist schwer abzusehen und in der Begründung der neuen Forderungen kann demgemäß auch von einer allgemeinen Rückberufung der Truppen nicht gesprochen werden, es ist nicht einmal von ihrer Verringerung die Rede. Allerdings wird ein Theil der Krieger unter allen Umständen zurückgeführt werden müssen, nicht nur wegen des Ablaufs ihrer gesetzlichen Dienstzeit, sondern weil die ersten Truppen überhaupt nur auf ein Jahr für den Chinadienst verpflichtet worden sind, aber es ist auch noch ein Posten von Mark 1200 000 für Nachschüsse vorgesehen. Um die Zahl der abzulösenden Mannschaften zu verringern, soll Hum Kapituliren angereizt und deshalb die Kapitulant-n-Zulage auf 18 Mark monatlich und das Kapitulations-Handgeld auf Mark 100 jährlich erhöht werden. Die jetzt dem Expeditionskorps angehörigen Mannschaften sollen diese Gebührnisse vom 1. Oktober an, die zum Herbst neu einzustellenden Mannschaften mm Tage ihrer Einstellung ab beziehen. Auch hieraus äßt sich schließen, daß die Armeeverwaltung trotz aller Friedensverhandlungen mit einer längeren Dauer der Expedition rechnet. Die Kosten der Rückbeförderung sind einstweilen auf 25,6 Millionen ve s nicht in den Etat eingesetzt worden, , .z-ghre förderung voraussichtlich so früh nn 1901 erfolgen wird, daß genügende ApEsse^ den aus ein volles Jahr berechneten Etatsansatz treten werden." Ob es so kommt, muß "son ' Für die Linienschiffsdivision sind die ^ndlensthaltung kosten für volle 12 Monate eingesetzt, so daß chre Rück berufung vor dem Ende der Expedition nicht , sicht genommen ist. Für die Verzinsung der Mittet, die zur Deckung der einmaligen Ausgaben auf G von Anleihegesetzen durch Ausgabe von ungen ausgenommen werden, enthält der Nachtragse 2 200 000' Mk.; es ist nach der Höhe dieses Postens erst ein späterer Termin für die Begebung dieser Schatz scheine in Aussicht genommen. Als Einnahme aus der Veräußerung von Kriegsbeute und aus örtlichen Kontri butionen sind 20 000 Mk. eingestellt. Der Reichstag Hai bei Berathung dieses Etats Gelegenheit, den Stand der Expedition und ihre Nothwendigkeit einer genauen Prüfung zu unterziehen und vom Reichskanzler auch die nöthigen Aufklärungen zu fordern. Ob er es thut, kann man freilich nach den Erfahrungen bei dem letzten Nachlragsetat nicht im Vorhinein sagen, daß die Wähler es aber von ihren Vertretern verlangen können, ist sicher. Der jetzige Nachtragsetat enthält außerdem noch eine Reihe anderer Forderungen, die zum Theil schon früher angekündigt waren. Ganz neu ist ein Posten von 240 000 Mark zur Instandsetzung des Reichskanzlerpalais und des dazu gehörigen Gartens, weil seit 1894—95 „keine durchgreifende Reparatur" vorgenommen worden sei. Dieses Bedürfniß scheint ganz unerwartet aufgetreten zu sein, da es in den Nach tragsetat verwiesen werden mußte. Für den Staats sekretär des Auswärtigen (Dienstwohnung und Ergänz ung des Inventars) werden in gleicher Weise 95 000 Mark verlangt. — Die „Deutsche Tagesztg." veröffentlicht folgende Zuschrift: „Nachdem die Denkmale für Fürst Bismarck und Graf Moltke gesichert sind, dürfte wohl die offene Anfrage am Platze sein, warum dem am meisten Be rechtigten des bekannten DreigestirnS — dem Grafen Roon — der eherne Dank für seine Leistungen vor- enthalten wird. Es scheint fast, als ob in Vergessenheit gerathen oder vielen überhaupt nicht zum vollen Be- wußtsein gekommen ist, was dieser große Mann mit seiner Heeresorganisation speciell für Preußen und vor- bildlich auch für d°s übrige Deutschland geschaffen hat. Wem diese Erkenntmß noch fehlt, der lese die Denk- Würdigkeiten dieses nach jeder Richtung bewunderunqs- ^en drei großen Baumeistern Alldeutsches gebührt dem Grafen Roon eigentlich der erste Platz denn ohne sein thatkräftigcs Eingreifen würde Bismarck schwerlich, rechtzeitig als der rechte Mann an den richtigen Platz gestellt, ohne sein energisches Mitwirken kaum glatt über d,e Conflictszeit hinwegge- kommen sem uud seine Politik iw großen Stile haben durchfuhren können; und was hätte MoltkeS strategisch z Talent vermocht ohne die von Roon geschassen, versagende Armee. Es ist daher hohe «eit ' Deutschland, in erster Linie aber Preußen Ehrenschuld diesen. Manne gegenüber erinneri und An stalten trifft, dieselbe zu seinem hundertsten Geburtstage zur Ausstattung des Gemeindehaus-Saales beizutragen, ^'^burch beten, ihre Spenden bei den Herren Kirchenvorstehern v k . unter- C. H. Scheer, G. Kretzschmar 8en., L. H. Krautz- oder zeichneten Pfarrer baldmöglichst abzugeben bezw. anzumelden. Der Kirchenvorstand zu St. Trinitatis. Pastor Schmidt. D-. " Nr. 63. Deutsch,-? Reich Ballchrem' theil^'a^^ui^ Präsident Graf Telegramms mit, daß Prinzreaent M^angenen dem Reichstage seinen bö^ die ihm bewiesene Aufmerksamkeit insb" für Auf der Tagesordnung steht vom Etat^Is^R — des Innern zunächst daS Caviiel Reicks» ^richsamts Die Budgetcommission beantraat bier^ rrslcherungsamt. b-lr. di-" V-anhun, d.« K,°II. °n di, S-n-.s°°Uid-„d,n" beim ungsamt. — Abg. Stadthagen erklärt di- n rr für zu hoch. Die Unternehmergewinne 'hätten ständig zugenommen, auch d.e Zahl der Unfälle.^ 25 Pw" . derselben seien lediglich aus Schuld der Unternehm zuruckzufuhren, wurden also vollen Schadenersatz be- dingen, wenn nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch entschieden werden mußte. - Abg. Hoch befürwortet die social- demokratische Resolution unter Bezugnahme auf Beispiele anfechtbarer Entscheidung des Reichsversicherunqsamtes Es müßten mehr als bisher Arbeiter zur Mitwirkung herangezogen werden. Redner übt namentlich noch Kritik an berufsgenossenschaftlichen Rentenfestsetzungen und constatirt, daß bei Festsetzungen des Maßes der Erwerbsunfähigkeit eine ausdrückliche Zusage deS Staats- secretärs im Reichstage gänzlich unbeachtet bleibe. — Staatssekretär Graf Posadowsky: Ich habe das Reichs versicherungsamt zu einer Aeußerung hierüber veranlaßt, aber Sie werden mir zugeben, daß ich als Chef der Ver- waltung vorsichtig sein und auch den Schein vermeiden muß, als ob ich die Recht.prechung beeinflussen wolle. Auch über verschiedene weitere Beschwerden werde ich das Amt nochmals zur Aeußerung auffordern. Die Frage ständiger technischer Mitglieder des Versicherungs amtes werde ich nochmals eingehend prüfen; aber ich muß darüber natürlich auch den Chef deS Amtes erst hören und kann deshalb keine bestimmte Zusage machen. Was die selbstständige Stellung des Versicherungsamtes anlangt, so kann der Chef einer rechtsprechenden Behörde nicht zugleich ein politischer VerwaltungSbcamter sein. Dieser Wunsch werde sich deshalb schwerlich erfüllen lassen. Entgegen den Angaben Stadthagens seien die Unfälle bei den gelernten Arbeitern keineswegs .m Steigen. — Abg. Herzfeld bestreitet, daß zumeist die Arbeiter die Unfälle selbst verschuldeten, und erinnert an die im Vorjahre vom Hause beschlossene Resolution, betr. Revision der Bestimmungen Uber den Jahres arbeitsverdienst der land- und forstwirthschaftl.chen A - bester. — Abg. Stadthagen hält seine Behauptung auf recht und wirft dem Abg. v. Kardorff ^f e^ ruf Anmaßung vor. — Präsident Graf Ballest^ Herr Abgeordneter, Sie dürfen einem Gongen ich Anmaßung vorwerfen, das kann rch nm Z erlauben. (Stürmische Heiterkeit.) - Abs-S^dchag bleibt dabei, daß bei der Norddeutsches schäft sämmtliche Vorstandsmitglieder, dem Gffch^ gegen, theils hohes Gehalt bezog ,z „ach- Nachdem das zur RN- , ., * * *"» erbaute Gemeindehaus der Liebeswerke und kirchlichen Lebens Gemeinde aber bisher keinerlei Steuern^^'P^rochie nahezu vollendet ist, die habt hat, werden alle Diejenigen "der sonstige Oblasten zu übernehmen ge- sind, durch freiwillige Gaben Inscrtionsgcbühren: die fünfgeINa U e >>e Corpu12 Pfg-, Raum für den Verbreitungsbezirk 10 PIS-, Rabatt. Reclame 25 Pfg. Sei mehrmaliger -»MS Borm. Annahme der Inserate für die Wende erbeten. 10 Uhr. Größere Anzeigen Abends LbnlnWih, ArsSarf Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Metnsdorfmi^,
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