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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190101057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-05
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.01.1901
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28. Jahrgang. Sonnabend, den 5. Januar 1901. Nr. 4. Redaciion und Ervebirion: Bahnstratze S <nahe dem ü. Änusgerichy. Telegramm-Adrene: Anzeiger Hohemtein-CrnsNhal. Jnsertionsgebühren: die fünfgesM"^ fgr^auswärts 12 Pfg ' Raum für den Verbreitungsbezirk 10 -PIA' qr„saabx Rabatt. Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger «orM. Annahme der Inserate für die folgte erbeten. 1« «hr. Größere Anzeigen sir Weiqlm-ßnisllhl, AnImiWitz, GersSsrs. Lugau, Wüstenbrand, Urspmng, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s-^ Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. TagesKeschicht c. Deutsches Reich — Vor dem Beginn der eigentlichen Friedeasver- handlungen in Peking sind noch manche wesentlichen Formalitäten zu erledigen. Wie über London berichtet wird, beschlossen die Gesandten in Peking, au Fragen der chinesischen Regierung in Betreff der Forderungen der Mächte nicht zu antworten, solange die chinesischen Unterhändler die Annahme nicht in aller Form unterzeichnet haben. Inzwischen werden die Gesandten eine Denkschrift vorbereiten, in welcher auseinandergesetzt wird, was nach ihrer Meinung zu geschehen hat in der Sache der Bestrafungen oder sonst, um die Ausführung der gestellten Bedingungen zu sichern. — Bis zum wirklichen Abschluß des Friedens wird man sich also noch recht lange in Ge duld zu fassen haben. — Die Gräfin Waldersee empfing folgendes Tele gramm ihres Gemahls: „Endlich Aussicht auf Frieden. Hurrab!" — Als Neujahrsgeschenk hat Geb. Nath Krupp in Eßen der Arbeiterstiftung der Krupp'schen Fabrik eine halbe Million Mark überwiesen. — Ueber die Kalastophe des „Gneisenau" werden dem „B. L.-A." noch die nachstehenden Einzelheiten mitgetheilt: Es war an dem Unglückölage unmittelbar nach der Musterung. Es sollte gerade Gottesdienst statt finden, als dem Kapitän gemeldet wurde, daß der Wind sich gedreht habe und mit Stärke 4 aus Süd-Südost wehe. Diese Windrichtung ist sür Malaga als kritisch bekannt. Ueber das bedenkliche der Situaticn befand sich denn auch Niemand mehr im Unklaren. Die Stärke des Windes nahm schnell zu und stieg rasch bis Stärke 10. Es stellte sich heraus, daß der Anker nicht Grund hielt, sondern daß der „Gneisenau" mit dem Anker auf Land zittrieb. Kapitän Kretschmann beschloß in Folge dessen, in See zu gehen. Auf eine Anfrage hin meldete ihm der erste Ingenieur, daß, wenn er Compound fahren dürfte, er für fünf Seemeilen Dampf habe. Es wurde nun den Maschinisten noch ungefähr 10 Minuten Zeit gelaßen, dann wurde der Anker geschlippt und Befehl gegeben, die Maschine angehen zu lassen. Die Maschine ging denn auch an, als sie aber dann auf Compound, das heißt auf Arbeit mit beiden Kesseln abwechselnd, umgestellt werden sollte, versagte die Umstellung, und das Schiff fing wieder an zu treiben. Der Ingenieur stellte nunmehr schleunigst von Neuem auf „Richtig," die Normalstellung, doch zeigte sich, daß nunmehr der Dampf nicht mehr ausreichte, um dem Treiben Einhalt zu thun. Es wurde dannKnoch ein Versuch gemacht, auf das Kommando „Mit aller Kraft vorwärts!" gegen die See aufzukomnien, allein vergebens. Das Schiff war verloren. Die Mannschaft hielt sich tadellos, namentlich auch die Schiffsjungen. Ehe da» Kommando „Alles an Bord!" vom Kapitän gegeben wurde, machte keiner den Versuch, an Land zu kommen. Oesterreich-Ungarn. Budap est, 3. Januar. Fünf Kinder des Guts besitzers David, im Alter von 7—14 Jahren, sind in einer Woche an Diphtheritis gestorben. Die Mutter wurde irrsinnig, der Vater hat sich au§ Verzweiflung erschossen. England. London, 3. Januar. Au« Capstadt wird ge meldet : Hier ist eine Panik »»«gebrochen auf die Meld- ung, die englischen Garden sein geschlagen und zögen sich nach der Meeresküste auf Port Elisabeth zurück. Die Aufständischen stehen vor Beanfort West, Cradock und Graasreinet und fordern deren Uebergabe. Die Buren halten die Hälfte der Kapcolonie bi« südlich über den 32. Breitengrad besetzt. Ihre Stellungen erstrecken sich von der Nordkette des Karooplateaus entlang von de» Roggeveldtbcrgen im Westen über die Nieuweveldt- berge und tue Sneeuwberge bis zu den Stromberg?» im Osten. Sie beherrschen alle Bahnlinien nach Cap stadt, Port Elisabeth und East London. Durch die Commandos bei De Aar ist Kimberley völlig isolirtund selbst die Drahtverbindung mit dem englischen Haupt quartier ist abgeschnilten. Kitchener versuchte zu spät, über Cradock drahtlich die sofortige Absendung aller freiwilligen Streitkräfte nach Norden zu verfügen. — Darnach halten also die Buren den Gebirgszug, der die Capcolonie von West nach Ost durchzieht, besetzt. Alle Eisenbahnen find jetzt in ihren Händen, und wie unter diejen Umständen das englische Heer in Pretoria noch mit dem nöthigen Proviant und mit Munition versorgt werden kann, wird selbst Herr Kitchener nicht wissen. London, 3. Januar. Lord Roberts ist in London angekommen. Beim Verlassen des Eisenbahn wagens wurde er vom Prinzen von Wales und vom Herzog von Dort unter den Klängen der National hymne bewillkommnet. Auf dem Bahnhof war eine auserlesene Gesellschaft versammelt; auch der Marquis os Landsdowse, Brovrick und andere Mitglieder des Kabinets waren anwesend. Der Prinz von Wales fuhr mit der Gemahlin des Feldmarschalls, eskortirt von einer Abtheilung des Lightguards, nach dem Buckingham- Palast. Roberts, der zurückgeblieben war, um die Glück wünsche seiner Freunde entgegen zu nehmen, folgte in einem Staatswagen, ebenfalls begleitet von berittenen Truppen. Die Menschenmenge begrüßte den Feldmar- schall mit begeisterten Zurufen. Oertlichss «nd Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 4. Januar. — Polizeiberich I. Von der hiesigen Schutz mannschaft wurden im Monat Dezember insgesammt 48 Anzeigen erstattet und zwar: wegen Diebstahl 4, Be trug 2, Kuppelei 1, Steckbrieferledigung 1, Nächtliche Ruhestörung 2, Widerstand 1, Beamtenbeleidigung 1, Gewerbeübertre:ung l, Konkubinat 3, Betteln 6, Nicht befolgung polizeilicher Weisung 1, Hundejperre9, Steuer- restantcnregulativ 1, Meldeordnung 2, Straßenordnung 6. Bierapparatregulativ 2, Stadtr. Bek. das unbefugte Befahren des Schinderwegs betr. 1, Stubenbrand 2, ünglücksfall 1. Es wurden 13 Personen zur Haft ge bracht, davon wurden 7 an das hiesige Kgl. Amtsge richt abgeliefert. Außerdem wurden 9 Abstrafungen kurzer Hand vorgenommem — Gestern Mittag wurde durch eine große Anzahl von Oberlungwitzer Einwohnern Herr Pastor Werner aus Mülsen vom hiesigen Bahnhof abgeholt und in einer langen Wagenreihe über die Fiskalische Straße — Nutzung nach seinem neuen Heim und Wirkungsort, dem Pfarrhaus in Oberlungwitz, geleitet, woselbst eine officielle Begrüßung stattfand. — Der Geflügelzüchterverein von Tirschheim ver anstaltet in der Zeit vom 27. bis 28. d. seine 5. große Geflügelausstellung. — Der neue Plan der Kgl. Sächsischen Landes- Lotterie, welcher mit der bevorstehenden 139. Landes lotterie in Kraft tritt, bietet, wenn man denselben mit dem alten vergleicht, eine so wesentliche Veränderung, daß dieselbe wohl geeignet ist, in das richtige Licht gestellt zu werden und die Interessenten darauf auf merksam zu machen. Diese sehr wichtige Neuerung ist folgende: der neue Plan setzt nur Nettogewinne aus, während der alte Plan Bruttogewinne aussetzte, welche nicht in der bezifferten Höhe, sondern mit 15'/, Proz. Abzug für den Staat und die Collekteure zur Auszahl ung gelangten. Außer dieser Neuerung, daß sämmt- liche Gewinne und die Prämie ohne 'jeden Abzug zur Auszahlung gelangen, sind neuen Planes denjenigen des P'e" g 9 welcher zur günstig, daß der Gesammtgewmn g'„ Mark V-rtheilung an die Spieler ^385 mehr als früher beträgt. Eme richtige 100000 über gewährt folgende Nebersicht. zusammen Loose mit 50 000 Gewinnen und 1 Prämie z I 26 107 406 Mark, welche Summe ohne eden Av^ zur Auszahlung gelangt. Dagegen vorhe . 100 000 Loose mit 50 000 Gewinnen und zusammen 18 135 000 Mark, abzüglich 15 /, P l Staat und Collekteure (2 810 925 Ma y blewen 15 234 075 Mark, mithin kommen '«ehr M Ve y ung an die Spieler 378 385 . stehend Dargelegten und in Berücksichtigung 4 dem neuen Plan auch anderweitig überaus 9 s g Gewinnchancen, wonach der höchsteGewinn rw güns H , Falle eine Million Mark betragen kann geht tha aa)- lich hervor, daß unsere Sächsische Landeslottene allen bestehendeu Staatslotterien nach wie vor den ersten Rang einnimmt und man deshalb bestimmt er warten darf, daß dieselbe die von keiner anderen Lotterie nur annähernd erreichte Anziehungskraft auch weiterhin behaupten wird. — Die pensionsberechtigte Stelle des Generalsecretars des Landesculturrathes ist wegen bevorstehenden Rück tritts ihres Inhabers am 1. Juni 1901 neu zu besetzen. Der jetzige Inhaber der Stelle ist der Geheime Oeconomie- rath Professor von Langsdorff. — Gestern Vormittrg in der 8. Stunde wurde auf Bahnhof Kappel der verheirathete Hilfsweichensteller Weiß aus Stelzendorf von dem von Hohenstein-Ernst thal kommenden Personenzag überfahren und sehr schwer verletzt, so daß seine Ueberführung in das Stadlkranken- haus sich erforderlich machte. Dresden, 3. Jan. Bei der heule Abend unter dem Vorsitz des Herrn Oberbürgermeister Beutler statt- gesundenen constituirenden Sitzung des Stadlverordneten collegiums verlas Herr Sl.-V. Dr. Häckel im Namen des Herrn Baumeister Hartwig eine Erklärung, nach welcher derselbe im Interesse der Erhaltung des Friedens im Collegium auf eine Wiederwahl als 1. Vicevorsteher Verzicht leistete, obwohl ihm die aus seinen Freunden und Gesinnungsgenossen innerhalb de« Collegiums be stehende „Vereinigung der Vierzig" vorher ihr vollster Vertrauen ausgesprochen hatte. Das Collegium wählte hierauf seinen bisherigen 1. Vorsteher Herrn Rechtsan walt vr. jur. Stöckel mit 57 von 65 abgegebenen Stimmen wieder. Al« 1. Vicevorsteher wählte man Herrn Rechtsanwalt vr. jur. Häckel und als 2. Vice vorsteher Herrn Fabrikbesitzer Kändler. In seiner Ein führungsrede hob Herr Oberbürgermeister Beutler hervor, daß er trotz vielfacher an die Stadtgemeinde herantreten der großer Ausgaben die Hoffnung hege, daß die Ein kommensteuer auch im kommenden Jahre nicht erhöht zu werden brauche. Ferner sprach er den Wunsch aus, daß die im Collegium gegenwärtig bestehenden Differenzen recht bald ausgeglichen werden möchten. — Wiederum ist in Löbtau bei Dresden ein aus kleinen Verhältnissen in der Gründerperiode zu Reich- thum gelangter Baaspeculant seit einigen Tagen flüchtia geworden. Sein Verschwinden hat in allen Kreise? LöbtauS Aufsehen erregt. ' Leipzig, 2. Jan. Auf Grund der vom Verein ür Feuerbestattung zu Leipzig an das evangelische Lande«' konsistorium gerichteten Eingabe hatte dieses, wie seiner zeit mitgetheilt, beschlossen, nicht weiter zu v we^ daß Gefäße mit den Ueberresten durch Feuer b statt- Leichen auf Gotte«äckern (kirchlichen Be.^ mter die Erde gebracht werden, wenn A Feierlichkeit und unauffällig, auch ohne nachmalige äußere Kennzeichnung der Unterbringungsstätte, al! einer solche"
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