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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190109193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010919
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-19
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.09.1901
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w. Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Nr. 219. 28. Jahrgang. Donnerstag, den 19. September 1901. -MM Wciisimi-tzrusitMl, NttlnWitz, EklsStts, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. st der illustrer--» Sonntag Pfg. incl Telegramm-Adresse: «»«ahme der Inserate für die fAende Numm^^n. Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. 10 Uhr. Größere Anzeigen der ältere von diesen ist bereits Kommandant. Ein vierter Sohn, der erst 17 Jahr alt ist, ist Gefangener auf Ceylon. Nachdem ihre Farm von den Engländern verbrannt morden war, folgte Frau Dewet, die eine außergewöhnliche Thatkraft besitzt, ihrem Gatten mit acht jüngeren Frauen monatelang auf seinen 'Streif zügen. Es sind nun neun Monate, daß sie das Unglück hatte, gefangen genommen zu werden und nach Johannesburg gebracht wurde. Nachdem sie dort eine Zeit lang im dortigen Konzentrationslager gehalten worden war, erlaubte man ihr, in der Stadt ein Haus zu miethen, das sie dann mit ihren Kindern bewohnte. Man bedrängte sie nun fortwährend um ihre Unter schrift zu einer Erklärung, in der gesagt werden sollte, daß den Frauen und Kindern in den Konzentrations lagern alles geboten sei, was ihnen noth thue und daß sie vollständig glücklich sein, daß aber besonders sie, Frau Dewet selbst, von den Engländern mit Zuvor kommenheit überhäuft worden sei. Da all das jedoch nicht zutraf, verweigerte sie hartnäckig ihre Unter schrift. Die Engländer, über diese Weigerung äußerst aufgebracht, gaben ihr etwa vor zehn Tagen den Befehl, Johannesburg zu verlassen und hierher (nach Pietersburg) zu kommen. Vor ihrer Abreise fragte sie den Colonel Davies, den Gouverneur von Johannesburg, noch ausdrücklich, ob sie in Pietersburg ebenfalls das Recht haben würde, ein Haus in der Anleihe dienen sollen, ist unzweifelhaft, wenn auch äußerlich die Anleihe als eine Eisenbahnanleihe gekenn zeichnet wird. Da der russische Staat bei diesen Eisen bahnbauten aufs lebhafteste interessirt ist und vor allem die Bürgschaft für diese Anleihe übernimmt, ist die An leihe ihrer finanzpolitischen Bedeutung nach so gut wie eine unmittelbare Staatsanleihe. Nun kann man ge spannt sein, ob nicht dem deutschen Anleihegeschäft, bei dem es sich um einen verhältnißmäßig kleinen Betrag handelt, ein größeres in Paris folgen wird. Auch das wird man vom deutschen Standpunkt aus zu verfolgen haben, ob und welche Vortheile der Industrie aus diesem Geschäft erwachsen. Bisher sind solche Erfolge nicht zu verzeichnen gewesen, denn die Politik des russischen Finanzministers war bisher nur darauf ge richtet, die Industrie im eigenen Lande großzuziehen und dies hinsichtlich des ausländischen Kapitals auf dem Wege zu erreichen, daß Ausländer, Franzosen, Belgier und Deutsche veranlaßt wurden, mit ihrer Intelligenz und ihrem Kapital in Fabriken zu arbeiten, die auf russischem Boden errichtet worden sind. — Frau Dewet lebt in Pietersburg als Gefangene der Engländer. Der „Tägl. Rundschau" geht ein Brief eines südafrikanischen Korrespondenten zu, dem das Blatt die folgenden Stellen entnimmt, die bezeichnend sind für den Heldenmuth, mit dem nicht bloß die Männer der Buren, sondern auch die Frauen die Mühen und Gefahren des Krieges über sich ergehen lassen. In dem Schreiben heißt es: »Die Frau des Generals Christian Dewet wurde in Pietermaritzburg als Gefangene eingebracht. Dort gelang es mir, sie zu sprechen. Es ist eine kleine Frau unter Mittelgröße. Sie hat 16 Kindern das Leben geschenkt. Von acht Töchtern sind zwei gestorben. Von acht Söhnen wurde einer bei Paardeberg zum Kriegsgefangenen gemacht, zwei andere beg eiten ihren Vater und schlagen sich seit dem Beginn des Krieges mit den Engländern; Freitag, den 2«. dss. Mts., von Bormittags 1« bis Nachmittags » »yr, für den geschäftlichen Verkehr geschlossen. Hohenstein-Ernstthal, den 18. September 1901. Der Stadtrat h. vr. Polster. Deutsches Reich. Die Ruhrepidemie des 4 und ^meldet: °u' d-m Trup,Eung-»ch7 ch L die bereits angeordneten umfaßenden Maßnahmen ,ur Verhinderung von Einschleppungen zu erweis seien und unter allen Umständen verhindert werden müsse de? Krankheiten aus Ostasien in die Bevölkerung des Reiches getragen werden. Diese Verfügung die naturgemäß manche scheinbare Härte besonders auch fü d.e Angehörigen der betroffenen Mannschaften, denm die Ihren dadurch auf längere Zeit ferngehalten werden, mit sich bringt, hat zu nachstehenden Maßnahmen An laß gegeben: Sammtliche mit den Traneportdampfern m Bremerhaven landenden Truppen werden gesondert Einmal finden diejenigen Leute, welche drüben oder aber während des Transportes krank waren, in den Baracken- lazarethen bei Bremerhaven Anfnahme. An ansteckenden Krankheiten sind lediglich Typhus und Ruhr vorge kommen. Außerdem finden sich die durch das dortige Klima hervorgerufenen Gehirnhautentzündungen und Fälle von Gelenkrheumatismus vor. Diese Kranken bezw. Rekonvaleszenten bleiben vorläufig in ärztlicher Behand lung. Es sei hier hervorgehoben, daß weder Typhus noch Ruhr bisher eine Ausdehnung angenommen hatten, die zu Besorgnissen irgend welchen Anlaß bot. Auch der Charakter der Krankheiten ist nicht bösartig, es find verhältnißmäßig wenig Todesfälle eingetreten. Alle anderen Mannschaften werden nach Münster in Hannover transvortirt. Hier findet eine gründliche Desinfektion und Reinigung der Leute und ihrer Kleidungsstücke statt. Die Desinfektion geschieht meist durch Formalindämpfe. Hier werden die Truppen scharf beobachtet, und es wer den sofort Vorkehrungen getroffen, wenn sich ein Zeichen von Erkrankung einstellt. Nachdem dann durch bakterio logische Untersuchungen der Einzelnen festgestellt ist, daß sie frei von Ansteckungskeimen sind, kommen die als un verdächtig Befundenen zur Entlastung. Es scheint bei der sorgfältigen Durchführung dieser Anordnungen völlig ausgeschlossen, daß eine Verschleppung der Krankheiten in das Land stattfindet. Von besonderem Interesse ist, daß die genaue Untersuchung ergeben hat, daß kein posi tiver Anhalt dafür vorhanden ist, daß die Ruhrepidemie in Döberitz und auch jetzt in Elsenborn durch Ueber- tragung aus China entstanden ist, sie soll vielmehr lokale Ursachen gehabt haben. -Rußland borgt achtzig Millionen Mark von uns. Voriges Jahr borgte sich das Deutsche Reich selbst 80 Mill. Mark. Wie erinnerlich, wurden die Schuldscheine in Newyork untergebracht. Deutschland tritt also nach verhältnißmäßig kurzer Zeit trotz der Einwirkung einer rückgängigen Konjunktor und trotz schwerer Hemmnisse auf dem Gebiete des Kreditwesens als Geldgeber an das Ausland und zwar gerade Rußland gegenüber, dem doch augenscheinlich nach dm Stadt zu miethen. Sie erhielt auch ""Ad ... nx aufs bestimmteste die Antwort: Gewiß. .Man sih dann in einem Zug mit ihren acht Kindern kam um 5 Uhr Nachmittags am Zi-l an. Ab-r^ trotz des ihr gegebenen Versprechens wurde sie hi r Feldlager der Gefangenen gebracht, wo man y Wohnung ein klägliches kleines Zelt anwres, das Nothwendigste fehlte. Sie und ihre acht Kinder mußten bis zum nächsten Tage warten, ehe man lynm etwas Nahrung reichte. Die Rationen werden namttw nur einmal am Tag, am Vormittag, verthetlt. Mahlzeit bestand auch dann, wie für all die anve Frauen und Kinder, in einer Portion Kaffee und Milch. Als Mittagessen bekommt sie etwas Fleisch v"" Beschaffenheit, außerdem einige Kartoffeln täglich. Ai« Abendessen giebt es eine Portion Thee mit ein wemg gebräuntem Farinzucker. Keine Milch! Kein Brod. Aus einem andern Briefe desselben Korrespondenten en^ nimmt die „Tgl. Rundschau" die folgende Stelle, durch welche das prächtige Verhältniß der in den Feldlagern eingeschlossenen Burenfrauen gekennzeichnet wird: „Die Nahrung, welche man den unglücklichen Frauen und Kindern reicht, ist so schlecht, daß die Sterblichkeit der Kinder eine ganz enorme ist. Täglich stirbt deren eine ganze Anzahl. Man giebt ihnen zwar Brot, aber solches von der miserabelsten Beschaffenheit. Da« erstaunlichste dabei ist der Muth der gefangenen Frauen. Sie ver sichern einmüthig, lieber sehen zu wollen, wie ihre Väter und Brüder, ihre Gatten und Verlobten getödtet werden, als daß sie auf die Unabhängigkeit der beiden Republiken verzichten." — Zum Gumbinner Mordprozeß schreibt Justiz- rath Dr. Herm. Staub in der „Dtsch. Juristenztg.": Der Gumbinner Militärprozeß giebt noch immer zu den mannigfachsten Erwägungen Anlaß. Darüber, daß alle Welt einig ist, daß ein positiver Beweis nicht vorliegt, soll kein Wort mehr verloren werden. Aber sonderbar berührt es, daß, wenn Zeitungsnachrichten richtig sind, gegen diejenigen militärischen Zeugen, die entlastend ausgesagt haben, Maßregelungen erfolgt sind. Das kann, wenn es wirklich richtig ist, nur zur Folge haben, daß die Soldaten künftig noch mehr, als dies jetzt schon geschehen, auf die Frage des Vor sitzenden antworten werden: „Zu'Befehl". Denn wenn sie nicht zu Befehl antworten, so haben sie ja Maß regelungen zu gewärtigen. Weiter ist auch noch darauf Hinzuwelsen, wie die ganze öffentliche Meinung das Wort ergreift zu diesem schwebenden Prozesse. Noch vor ganz kurzer Zeit hat man es für ein Dogma ge halten, daß „über einen schwebenden Prozeß nichts geschrieben werden dürfe", und jetzt schreibt alle Welt, erörtert die Schuldfrage und die Aussichten der Revision und nicht zum wenigsten auch diejenigen Organe, die dies Verfahren damals für unerlaubt hielten, „weil es die Richter beeinflussen könne". Wie ist es nur mög lich, daß die Ansichten über diesen Punkt so schnell wechseln konnten? Es hat das seinen Grund darin daß es sich in dem früheren Falle um einen Angeklagten handelte, gegen den eine allgemeine Antipathie kerrsckte jetzt aber um einen Angeklagten, gegen den weder Antipathie noch Sympathie besteht. Hier berrscbi lediglich das Sehnen nach Gerechtigkeit Da kv^! ie Erkenntniß zum Durchbruch, daß Jeder, der glaubt JnsolM der Bekanntmachung. dm Herm Bürgerm-isl-rs durch hiesigen Rathhause " oerrn v. Welck find die Expeditionsraume un
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