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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190112040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19011204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19011204
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-04
- Monat1901-12
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.12.1901
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Nr. 282 28. Jahrgang Mittwoch, dm 4. Dezember 1901 e. Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Crnftthal. Demgegenüber ist die Zahl wie sie vom Kriegsminister 1898 3, 1899 8, 1900 4, Richtungen untereinander und gegeneinander in der Wissenschaft, wie im praktischen Leben. Wenn die ver bündeten Negierungen somit auf heiße Kämpfe auch in diesem hohen Hause gefaßt sein müßen, so glauben sie doch, daß mit diesem Tarif eine Grundlage gegeben ist, auf welcher sich für die Bedürfnisse der Landwirthschafl, der Industrie unk des Handels eines gute Schutzwehr und ein billiger Ausgleich schaffen läßt, wenn nur die Volksvertretung ihre Hilfe nicht versagt. Ich habe, meine Herren, wiederum die Landwirth- schaft an erster Stelle genannt, weil ich mit den ver- bündeten Regierungen davon überzeugt bin, daß sie sich in vielen Theilen' des Reiches lange in besonders schwieriger Lage befunden hat, während sich Industrie und Handel in den letzten Jahrzehnten verhältnißmäßig günstiger entwickelten und daß ihr daher bei der hohen Bedeutung, welche ihr für die Wehr- und Nävrkraft der Nation zukommt (Bravo rechts und in der Mitte) jedes mit den Bedingungen unseres wirthschaftlichen Gesammt- lebens verträgliche Maß von Schutz und Hflfe gewährt werden soll. Ich habe von einem billigen Ausgleich ge sprochen, weil, wer angesichts so vieler schwer verein barter Forderungen mehr in Aussicht stellen wollte, ent weder über Zauberkräfte verfügen müßte, die den ver bündeten Regierungen nicht zu Gebote stehen, oder in frivoler Weise Illusionen erwecken würde, die er nicht realisiren kann. Deutschland ist weder ein reiner In dustriestaat, noch ein reiner Agrarstaat, sondern beides zugleich. Für die Millionen fleißiger Hände, welche in den Fabriken und im Verkehr zu Wasser und zu Lande ihre Beschäftigung finden, müssen wir darauf bedacht sein, unseren Antheil am internationalen Güteraustausch zu sichern und zu erleichtern. Es wird das ernste Be streben jedes verantwortlichen Staatsmannes sein müffen, in Verhandlungen mit dem Auslande unter annehmbaren Bedingungen Handelsverträge zu erlangen. Durch eine solche Politik glauben die verbündeten Regierungen die Arbeit für die breiten Maßen in Stadt und Land und damit das Volkswohl zu fördern. Meine Herren, wir werden unsere Berathungen und damit den häuslichen Streit, an dem es ja nicht fehlen wird, vor fremden Ohren, vor den Ohren des Auslandes zu führen haben. Laßen Sie uns in allem Kampfe der Einzel-Jntereßen, in allem Zwiespalt der Doktrinen und Parteimeinungen einerseits bewußt bleiben, daß wir hier über unsere eigenen Angelegenheiten mit dem nationalen Egoismus verhandeln (Bravo!), der unser gutes Recht ist, und andererseits nicht vergeßen, daß wir dem Auslande gegen über nur dann geschloßen und nur dann stark auftreten können, wenn aus Reden und Beschlüssen dieses hohen Hauses immer und überall der Gedanke an das Ge- sammtwohl, der nationale Gedanke, hervorleuchtet. (Leb hafter Befall.) Hatte das hohe Haus dem Kanzler mit sichtlicher Spannung zugehört, so schenkte es dagegen dem Herrn Staatssekretär des Reichsschatzamts, der nach ihm sprach, recht wenig Beachtung; die Aufgabe des Freiherrn v. Thielmann, zu der dem Hause schon vorgelegten Begründung des Zolltarifs noch eine Extra-Begründung zu sprechen, war eine recht undankbare. Den Reigen eröffnete Graf v. Schwerin-Löwitz, der Vorsitzende verschiedener landwirthschaftlicher Kollegien. Man wußte bereits, wie die Konservativen zu dem Entwurf stehen, erwartete deshalb auch nichts Aufregendes ; aber mit Spannung fragte man sich doch: Wie wird sich der Graf zu dem Regierungsentwurf aussprechen, wie wird er insbesondere die Stellung seiner Partei festlegen für den Fall, daß genügende landwirthschaftliche Zölle nicht gewährt werden? . . . Zunächst erregte der Graf einigen Aerger auf der Linken und Widerspruch, als er die Art und Weise geißelte, in welcher die Linke den Kampf um die Zölle bis jetzt geführt hat, dann beim deutschen Kaiser Vereinbarungen über Maßnahmen gegen das Duell in den Officiercorp« getroffen worden sein (?). Die Bestimmungen über Ehrenrath und Ehren gericht sollen — heißt es — in beiden Armeen gleich mäßig gestaltet werden. — Gegen das „barbarische" Preußen ist in Galizien ein Entrüstungssturm ausgebrochen. Den An laß dazu bot das Urtheil im Wreschener Prozeß, der gewaltsame Ausschreitungen vor dem Wreschener Schul hause in Posen zum Gegenstand hatte. In Krackau, in Lemberg und anderen galizischen Orten werden heftige Reden gehalten, deutsche Schauspieltruppen am Auftreten verhindert und Geldsammlungen für die „Opfer" der preußischen Justiz veranstaltet. Es ist kein Wort da rüber zu verlieren, daß von allen Theilen des ehemaligen Königreichs Polen das an Preußen gefallene Gebiet sich der besten Verwaltung erfreut und unter dieser Ver waltung eine höhere Kulturstufe erreicht hat, als die ehemals polnischen Gebietstheile Rußlands und Oester reich-Ungarn«. Das Gerede galizischer Magnaten über die preußische Barbarei kann man also in Preußen auf sich beruhen lassen, und auch in Oesterreich und Ungarn wird man gut daran thun, sich an der großpolnischen Erregung in Galizien nicht zu betheiligen. Die deutschen Negierungen haben sich gegenüber der Los von Rom- Bewegung in Oesterreich völlig neutral verhalten und sie können daher umsomehr erwarten, daß der N-rsi.» der Polen in Galizien, sich in preußische Anaeleaen- heilen einzumischen, in den übrigen Landestheilen de« der Zweikämpfe im Heer, angegeben wurde (1897 4, 1901 5) verschwindend ge ring. UebrigenS behauptet die „Neue Freie Presse", es sollten während des Besuches des Erzherzogs Ferdinand breitete sich wieder eine sehr ruhige Stimmung Aus- das Haus, während der Redner in s-^.zyunkten führungen, die Angelegenheit von weiten sAjrthschaft fassend, den Nachweis führte daß d e ebenso behandelt werden müsse wie die >;no I sehe ihren Betrieb auch als Fabrik A^der, Interesse am Export. Lebhaft wuroe es j als zum Schlüsse seiner Rede Graf v. Sch , ^rfS sich gegen die Begründung des ^^>eruig wandte, die vorgeschlagenen Getrerdezolle al . reichend erklärte und davon sprach, daß Re > Bauern ebenso zäh um ihre Existenz Impfen . ' als die afrikanischen Bauern um ihre ^k'stknz pl ' Donn kam der Hamburger Abg. Molkenbuhr . Reihe. Er brachte all das Material vor, mit welcher man von gegnerischer Seite die Vorlage dekamps - führte aus, daß die Schutzzöllner dem Volke Mllia den Mk. abnehmen wollten und „berechnete »um w Mk. der Hektar Getreideland durch die Zollerhohung im Werthe steigen würde. Um 5 Uhr wurde die Vtt- tagung beschlossen. Morgen erst soll der eigentlich Kampf beginnen. . Berlin, 2. Dezember. In dem Proceß gegen den „Vorwärts" verurtheilte die Strafkammer des Landge richts I den Redacteur Robert Schmidt wegen Be leidigung des Generalmajors v. Kettler durch Veröffent lichung der sogenannten Hunnenbriefe zu 6 Monaten Gefängniß. . ... Ducllstatistik. Wegen Zweikampfes verurtheilt wurden nach der Crinünalstatistik: d« mLLTSLä- - in-,. mgenberg, Falken, Meinsdorf u. s. Jnsertionsgebühren: die fünfgespcütene Corpuszeil^ Pfg., Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg , i?* Rabatt. Reclame 28 Pfg. Bei mehrmaliger Aufg VokM« «««ahme der Inserate für die W^nde Numm 10 Uhr. Größere Anzeigen Deutsches Reich. °-dnu»EL?d^^ »"! d-° T«.. »°-i L- L Reichskanzler Gras Nülnw ? - nimmt zunächst der Regierungen diesein lwben ' ^wen der verbündeten L? L- Sachveritandlger aus den verschiedensten Erwerbszweiaen aestellt" ^ und werthvolles Material zusammen- gestellt. Aus Grunv dieses Materials haben die zu- standigen Ne.chsbehörden unter gewissenhafter Abwägung entgegenstehenden Interessen den Tarifentwurf aufgebaut. Mit Genehmigung Sr. Moje- fiat des Kaisers ist dieser Tarisentwurs den Berathungen des Bundesraths zugrunde gelegt worden. Nachdem be- Juni durch Rücksprache unter den leitenden Ministern der größeren Bundesstaaten über die wesent lichsten Punkte des Tarifs Einverständnis; erzielt worden war, hat nunmehr der Bundesrath nach eingehenden Berathungen dem Gesetzentwurf in seiner jetzt vorliegen den Gestalt seine Zustimmung ertheilt. Der Entwurf, hervorgegangen aus den Bedürfnissen des deutschen Wirth, schaftslebens, will unter möglichst gleichmäßiger Berück sichtigung aller berechtigten Interessen in erster Linie den Wünschen nach Erhöhung des Zoll-Schutzes Rechnung tragen, welche von der Landwirthschafl erhoben worden sind und deren Berechtigung innerhalb der durch die nothwendige Rücksicht auf das Gemeinwohl gezogenen Schranken nicht bestritten werden kann. Der Entwurf will aber auch der Industrie Abhilfe derjenigen Mängel gewähren, welche sich bei der Handhabung des geltenden Tarifs im Lause der Zeit herausgestellt haben. Endlich will dieser Entwurf für die künftigen Handelsvertrags verhandlungen mit anderen Staaten eine bessere Waffe liefern. Dieser Entwurf bedeutet somit nicht die Ab weichung von der Politik der Tarifverträge. (Zuruf links). Warten Sie aber doch ab, wie der Haase weiter läuft. Jedenfalls besteht im Kreise der verbündeten Regierungen die feste Absicht, im Interesse der deutschen Ausfuhr- industrie diese Politik auch in Zukunft weiter zu ver folgen, selbstverständlich unter Wahrung unseres guten Rechts (lebhafter Beifall rechts und in der Mitte), über die Grenzen desjenigen, was wir ohne Preisgebung vitaler deutscher Interessen gewähren können, nach eigenem Ermessen zu entscheiden. Mit der Vorbereitung Reses Tarifs haben die verbündeten Regierungen das Jhnge für das Zustandekommen der seit Langen, m Aussicht genommenen Reform unseres Z^tarlfs ge han An diesem hohen Hause ist es nunmehr, seinerseits emzu treten in die Prüfung der Vorlage und dieselbe in ge- meAamer Arbeit mit den verbündeten Negierungen zum Am?' « «-Wim, di-I.« sind sich die verbündeten Negierungen sowohl d r wnO der Neuordnung unsere« Z s ist verschiedenen In fast allen wichtigen Fragen streiten Re veriy str WeisitiMMHü, MrliiWih, GeMrs, 1883 157 Personen 1891 60 Personen 1884 170 s 1892 77 s 1885 157 - 1893 66 s 1886 79 1894 83 s 1887 99 2 1895 107 s 1888 90 s 1896 110 s 1889 75 2 1897 140 - 1890 66 S 1898 154 s
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