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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 15.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191606159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19160615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19160615
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-15
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 15.06.1916
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Numme. 1.36. Erzgevrrglfcher General-Anzeiger Telegr.-Adr.: Generalanzeiger. Vereinigt mit der Olbemhauer Zeitung. Femsprecher Nr. 28. Tagebla^ für die Amtsgerichtsbezirke Olbernhau, Sayda, Zöblitz und Lengefeld. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, des Stadtrats und Stadtgemeinderats zu Olbernhau. Der Bezugspreis für den „Erzgebtrgischen Hn Deutschland Irr Oesterreich-Ungarn General-Slnz^zer" betrügt monat!. vierteljührl. monatl. vierteljührl. «bgeholti.d.Sesckäfrrstelleu.d. Ausgabestell. -.60 1.80 Kr. -.SV Nr. 2.70 Durch unsere Zeitung,boten -ugetragen „ —.70 L.w Nr. 1.— Nr. S.— Durch die Post, auf den Aemtern abgeholt „ —.66 „ 1.S8 Durch die Post zugetragen ---80 „ 2.40 Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle (Albertstrake 11), von unseren Boten und AuS- g abeftellen.fr wie von allen PostanstaUen Deutschlands und Oesterreich-UngarnS angenommen. Olbernhau, Donnerstag, den 15. Juni 1916. Die Zeilen-PrUs« der jeden Wochentag nachmittag» i Uhr erlchiin«»d«n ..Erigeblrgoch«!» General-Anzeiger»" betragen: sllr Anzeigen au» obengenannten Andt»g-richt«bezttl-n die »gespalten« Petit,eile IS Psg., die »gespaltene Reklame- und amtliche Zeile UL Psg. von außerhalb derselben io PIg., resp. 4b P!g. Tabellarischer und schwieriger Satz höher Bei Wiederholungen entsprechender Rabatt laut Taris. Für Auikunst u Ossertenannahm, werden Sb Psg. extra berechnet. Die Rabatts«»« und Nettopreise haben nur bet Bar zahlung binnen SO Tagen Gültigkeit, längere» Ziel, gerichtliche Einziehung und gemeinsame Anzeigen verschiedener Inserenten bedingen di« Berechnung de» Brutto-Zeilenoreist», Anzeigen-Annahme: Anzeigen über eine Viertelseite Umfang bis nachm. 5 Uhr am Vortage, für kleinere Anzeigen bis spätestens Vorm. 9 Uhr. — Telephonische Aufgabe schließt jedes Reklamationsrecht auS. Jie Schlacht im Wen. Die russischen Siegesmeldungen von der Ostfront werden immer großartiger, je loeniger Aussicht vorhanden ist, daß der große allgemeine Durchbruch gelingt. Wenn neuerlich die österreichisch-ungarischen Truppen auch im Raume von Dubno zurückgingen, so haben wir darin nur ein Auswirken der russischen Erfolge im Raume von Luck zu sehen. Nachdem es dem Feinde gelungen war, bis Tortschin westlich Luck vor zukommen, schienen unsere Verbündeten an der unteren Jkwa in ihrer linken Flanke ernsthaft mit einer Ueberflügelung bedroht. Dem sind sie jetzt avsgewichen, und zwar — entgegen den russischen Versicherungen — ohne Kampf. Aber das ein- zugestehen, würde nicht in die russische Berichterstattung passen, die nun einmal Las Bild eines völligen Zusammen bruches auf der Gegenseite zu erwecken sucht, und die doch durch Lie Ortsangaben der stattgehabten Kämpfe verrät, daß die Russen an weiten Frontstrecken überhaupt nicht vorwärts kommen. Denn sie erwähnen nun schon seit Beginn der Offensive immer dieselben Ortsnamen. Daß auch in den Zahlenangaben über die Gefangenen und das erbeutete Kriegsmaterial mancherlei nicht stimmte, war nach den Ge pflogenheiten der Russen wohl anzunehmen. Daß sie die Wahr heit derart auf Len Kopf stellten, wie uns Lie Richtigstellung Les k. u. k, Kriegspressequartiers kundgibt, ist eine Leistung, die sich sehen lassen kann. Tatsächlich halten sich unsere Ver- luste durchaus in Len Grenzen des Erträglichen, während die Russen schon heute etwa eine Diertelmillion ihrer neuen, müh sam ausgebildeten Soldaten geopfert haben. Besoirders schmerzlich dürften ihnen die schweren Offiziersverluste an kommen, die auch Lie Petersburger halbamtliche Telegraphen agentur zugesteht. Haben Loch manche Regimenter alle Offi ziere verloren, was die Pariser Agence Havas freilich in — um mit Herrn Poincars zu reden — loyaler Wahrheitsliebe verschweigt. Es scheint daher nicht wunderbar, wenn General Brussilow schon jetzt seinem kaiserlichen Herrn seine Zweifel an Lem weiteren Erfolg Ler Offensive kundgibt. Gleichzeitig mit ihren wütenden Anstürmen zwischen Pripet und Pruth sind Lie Russen auch bei Baranowitschi an der Sczcara vor gestoßen. Siebenmal wurden sie restlos abgewiesen; ihr Ver such, uns dort zu fesseln, dürfte kläglich mißglückt sein. 6raf Qsra über öen ruMlcben Vorttoh. Im ungarischen Abgeordnetenhaus« brachte Finanzminister Telesky eilte Kriegsgewinnsteuer, ferner eine Vorlage über eine ergänzende Vermögenssteuer ein, Lie bei einein Vermögen von über 60 000 Kronen beginnen soll. Sodann ergriff Ministerpräsident Graf Tisza das Wort. Er erinnerte an die Offensivegegen Italien, über Lie er sich, La sie noch fortdauere, nicht in Einzelheiten ergehen wolle, jedoch könne er schon jetzt erklären, daß Lie Armee unverwelklichen Lorbeer errungen habe. Er gedachte weiter in Ausdrücken größrer Bewunderung des Seesreges der deutschen Ver bündeten gegen Lie englische Flotte. Die gewaltige russische Offensive habe Rußland an zwei Punkten er hebliche Erfolge gebracht. Er würde es für eine Beleidigung der ungarischen Nation betrachten, wollte er die mißlichen Er eignisse verheimlichen, jedoch könne er hinzufügen, daß die österreichisch-ungarischen Truppen mit unvergleichlichem Hel denmut und Siegeszuversicht Len Kampf fortsetzen. Der größte Teil der Front sei unverändert fest in der Hand der österrei chisch-ungarischen Truppen. Alle notwendigen Maßnahmen zur Abwehr seien getroffen, so daß er Ler begründeten Hoffnung Ausdruck geben könne, daß die jetzigen unangenehmen Vorfälle bloß eine vorübergehende Episode bilden und Oesterreich- Ungarn volles Vertrauen rn den endgültigen Sieg hegen könne. (Lebhafter Beifall.) „Die deutsche Gegenoffensive." AuS Kopenhagen wird gemeldet: Hiesige russische Kreise, die dauernd mit Petersburg in Verbindung stehen und somit als wohlinformiert bezeichnet werden können, haben Nachricht über die peinlich niederschlagende Wirkung, Lie in Petersburg durch Lie deutschen Gegenschritte gegen dle russische Offensive erzeugt worden ist. Man spricht hiernach geradezu von einer deutschen Gegenoffensive. Allmählich beginnt mehr und mehr Lie Auffassung Platz zu greifen, daß die Angaben der russischen Obersten Heeresleitung über den Erfolg Ler Offensive an der bessarabischen Front nicht frei von Nebertreibungen sind. Auf Ler anderen Seite vermutet man, daß Lie russische Heeres leitung über gewisse Vorgänge in Gegend Pinsk allerlei ver- heimlicht. Die pyknische Legion nicht vernichtet. AuS Lem Kriegspressequartier wird gemeldet: Von russi scher Seite wird im neutralen Auslande Lie Meldung ver breitet, Laß dis polnische Legion gänzlich vernichtet bezw. ge- fang ensei. Diese Nachricht ist vollkommen unwahr. Die polnische Legion schlug sich sehr tapfer und schlug alle russt- schenn Angriffe ab. Russische Siesesfansaren. Wien, 14. Juni. Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Während die früheren russischen Generalstabs berichte erstaunlich bescheiden gehalten sind, veröffentlicht am 11. Juni die russische Heeresleitung folgende Siegesfanfare: Petersburg, 12. Juni. Amtlicher Bericht von gestern. Westfront: Man melde:, daß die Offensive unserer Armeen in Wolhynien, Galizien und Ler Bukowina auch gestern an- dauecte und weiter von Erfolg begleitet ist. Die riesigen Ge fangenen- und blutigen Verluste lassen die feindlichen Armeen zusammenschmelzcn. Durch die großen Erfolge unserer Trup pen haben wir viele Taufende von Gefangenen gemacht und Kriegsvorräte jeder Art in derarti gen Mengen erbeutet, daß vorläufig eine Zählung vollkommen unmög lich ist. So erbeuteten wir z. B. in einem einzigen feindlichen Stel lungsabschnitt 21 Scheinwerfer, 29 Feldküchen, 47 Maschinengewehr wagen, 12000 Pud (191200 Kilo) Stacheldraht, 1000 betonierte Hin dernispfähle, 7 Millionen Beton würfel, 10 000 Pud (166 000 Kilo) Kohle, riesige Munitionsvorräte, eine graste Zahl Waffen und an deres Material. In einem anderen Abschnitt erbeuteten wir 30 000 Ge wehrpatronen, 300 Kisten Maschi nengewehr-Munition, 200 Kisten Handgranaten, 1000 noch brauchbare Gewehre, 4 Maschinengewehrs, 2 Scherenfernrohre, 1 Norionbrunnen und im ganzen 9 sogenannte trag bare Brunnen zur Beschaffung von Trinkwasser. Die Beute an Kriegs gerät, das Ler Feind zu den ver schiedensten Arbeiten vorbereitet hat, ist riesengroß und legt Zeugnis von der Größe Les Erfolges ab, den wir über den Feind errungen haben. Im Laufe der gestrigen Kampfe machten wir wiederum 1 General, 409 Offiziere und 85100 Soldaten zu Gefangenen. Wir erbeuteten 30 Geschütze, 13 Maschinengewehre, 5 Bombcnwerfcr. Tie Gesamtsumme Ler im Laufe der Operationen bis jetzt eingebrachten Kriegsbeute ist also auf 1 General, 1649 Offiziere, mehr als 106 000 Soldaten, 124 Ge schütze, 180 Maschinengewehre und 58 Bombenwerfer gestiegen. Von den bis jetzt bekannten Kämpfen und Gefechtshandlungen sind fol- gende hervorzuheben: Der helden hafte Kampf unserer jungen Regi menter bei Nocyszre (20 Kilometer stromabwärts Luck). Dort versuch ten deutsche Truppen, Len Oester reichern zu Hilfe zu kommen, aber ein Angriff unserer Infanterie mit starker Artillerteunterstützung warf sie unter dem Verlust von 2000 Ge- fangenen, 2 Geschützen und Ma schinengewehren aus dem Städtchen. Unsere Truppen verfolgten dann den zurückgehenden Feind. Unsere Truppen, die im Raume von Dubno vorgingen, schlugen den Feind und nahmen die Stadt Dubno und das Fort. Die Truppen überschritten dann die ^kwa und trugen ihren Angriff weiter vor. Teile dreser Truppen nahmen das Dorf Demi- dowka (30 Kilometer südlich Luck) an der Chausse Mlynow—Verestecz« ko (45 Kilometer südlich Luck) und zwangen die feindliche Besatzung des Stützpunktes Mlynow zur Ueber- gabe. Bei der Vertreibung des Feindes auS der Hauptstellung nördlich Buczacz machten wir teilweise Gefangene, darunter einen österreichischen Bataillonsstab, und eine große Menge Waffen. Wir warfen den Feind in den Strypafluß. Bei Osowac (10 Kilometer nördlich Buczacz) eroberte ein Regi ment von unS eine ganze Batterie, bestehend aus vier 10-Zenti- meter-Kanonen. Trotz LeS erbitterten Widerstandes des Feindes, trotz heftigen Flankenfeuers, trotz des Aufziehens der Stauwehre und Minenexplosionen nahmen Lie tapferen Truppen des Generals Leschitzki die feindlichen Stellungen südlich Dobronowce (20 Werst nordöstlich Czernowitz). In diesem Raume wurden allein 18 000 Soldaten, 1 General, 347 Offiziere gefangen und 10 Geschütze erbeutet. Beim Ein treffen des Berichtes wuchs die Gefangenenzahl in den ver schiedenen Abschnitten noch immer. Südöstlich von Zalesczyki (östlich von Kolomea) warfen wir Lurch einen energischen Stoß den Feind über den Haufen, der sich daraufhin zurückzog. Der Gegner sprengte den Bahnhof Jurkowse (10 Kilometer südlich Okna). Turkmenische Reiter griffen den im Rückzug be griffenen Feind an und zwangen ihn zur Flucht. In der Ab sicht, die Lage wiederherzustellen, machte der Feind stellenweis wütende Gegenangriffe; u. a. griffen am 10. in der Gegend von Semki (40 Kilometer nordöstlich Luck, östlich Kolki) be deutende überlegene feindliche Kräfte an. Unsere Trupepn, die dagegen vorgingen, warfen sie durch ihr konzentrisches Feuer auf das rechte Strypaufer zurück. An demselben Tage verhinderten wir jede weitere Entwickelung dieses Gegen angriffes. Der Feind leistete erbitterten Widerstand, be sonders in der Gegend von Targowica am Styr (21 Kilometer südlich Luck), wo heftig Mann gegen Mann gekämpft wird. 50 km HA--. O Kart« ,« der »ruea russische« Osseusiv«.
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