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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 26.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191604261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19160426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19160426
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-26
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 26.04.1916
- Autor
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t>5. Jahrgang stummer 9b- Erzgebirgischer General-Anzeiger Telegt>Adr.: Generalanzeiga. Vereinigt mit der Olbernhauer Zeitung. Fernsprecher Nr. 28. Tageblc^r für die AmLsgerichLsbezirke Olbemhaü, Sayda, Zöblitz und Lengefeld. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, des SLadtrats und Stadtgemeinderats zu Olbernhau. In Leullchiand In O«ft<rr«ich-Ungarn Gerieral-Anzetger- detrSgt monatl. otert«YL-rl. monatl. vt«rt«II»hrl. »gkhalt l. d.Selq»It«stell« u.d. Nutgad-strL U. I.SO Kr. -.»0 «r. 2.70 Durch unsere Zekungttoten jugetragen , —.70 , S.IO Ur. Ur. 6.— dir Pest, aus den Lemtern adg«h»u M —-SS , >.W Bestellungen w«^n> m unserer Seschllftdstrl« Mltertstrate N>, oon orderen Voten und Nud» gllbe>!.>! sowie von ollen P-Nanstalten Deutschland« und Oellerretch-llngarn« angenommen. Olbernhau, Mittwoch, den 26. April 1916. G<neral-«nj'ig«ri" betragen: sür Nnjesgen M» -leng-nanntrn Notjg,'<sstrb?.zir7«n dl« S gespaltene Aetitzeile IL Psg., die k gespalten« Rellame- und amtsiche gri!« M vrn außerhalb derselben so D«g„ resp. 45 Psg, rabellarischer und schmieriger San hbher. »ei Wiederholungen entsprechender Rabatt laut Taris Mir Auikunft u. Ossertrnannabnrr werden SL V'g. extra berechnet. Sir>;eigsn. Annahme: sür grbhere SrschLIttanze^«« bi» nachmittag» 5 Uhr am Bortage, für kleinere Anzeigen bi« spatesten» oormittag« S Uhr de» Lrfcheinungilage«. Telephonisch. Ausgabe schließt jedes ReklamationSrecht au». Nie Leutsch-amerHanische Spannung. vleLage ernlt, aber nickt kokknunglos. Der „Leipziger Zeitung" wird aus Berlin gemeldet: Die Besprechungen zwischen den verschiedenen in Betracht kom menden amtlichen Stellen über die letzte amerikanische Note nehmen ihren Fortgang. Zur Stunde läßt sich über den Stand der Verhandlungen, zu Lenen auch der amerikanische Botschafter in Berlin zugezogen worden ist, nichts mitterlen. Offenbar besteht aber das Bestreben, die schwebende Angelegen heit, soweit sie tatsächliche Tinge betrifft, zu klären und eine Grundlage für eine Verständigung zu suchen. Solange die Verhandlungen nicht so weit gediehen sind, bah die Oeffentlichkeit von ihrem Ergebnis unterrichtet werden kann, ist ein sicherer Schluß auf den mutmaßlichen Ausgang dieser Verhandlungen nicht möglich. Bis dahin darf auch der Ernst der Lage nicht als behoben angesehen werden. Der Reichskanzler wird voraussichtlich spätestens heute wieder ins Hauptquartier zurückkehren. In politischen Kreisen mißt man einer langen Besprechung Les Kanz lers mit Lem amerikanischen Botschafter Gerard maßgebende Bedeutung bet, deren Ergebnis ein langes Kabeltelegramm nach Washington ge wesen ist. Man glaubt daraus Len Schluß ziehen zu dürfen, daß Lie Lage keineswegs aussichtslos ist. Bsr ans, LaS ist ja sicher, besteht überall der Wunsch, einen Konflikt mit Amerika zu vermeiden, solange das mit unserer Ehre and mit der Verfolgung unseres Kriegszieles vereinbar ist. Wenn deshalb Herr von Bethmann neuerdings mit Lem ame rikanischen Botschafter Fühlung genommen hat, ehe noch die Verhandlungen innerhalb der deutschen Regierung über Len Inhalt der Antwortnote abgeschlossen waren, so kann daraus vielleicht der Schluß gezogen werden, daß eine grundsätzliche Möglichkeit zu einer beide Parteien befriedigenden Lösung vorhanden ist. In krwartung äer äeutlcken Antwort. Der „Köln. Dolksztg." zufolge erfahren die „Times" aus Washington: Die Antwort Deutschlands wird in dieser Woche uwartet. Die wenigen Mitteilungen, die auS amtlichen und anderen Quellen kommen, sind wenig befriedigend. Es Wer sen vorbereitende Maßnahmen zugunsten der in Deutschland weilenden Anierikaner getroffen. Amsterdamer Blätter be richten auS Newyork: In hiesigen führenden Kreisen ist man überzeugt, daß ein Krieg mit Deutschland die Folge der Note des Präsidenten sein wird. Man erklärt, Laß die öffentliche Meinung in Deutschland keine Aenderung in der Führung des U-Boot-Krieges erlauben werde, da man diesen "ss Ver geltungsmaßnahme gegen England betrachte. In amtlichen Kreisen nimmt man allgemein an, daß ein Ab^mch matischen Beziehungen zum Kriege führen wird, und es Heitz;, daß sehr große Nachteile daraus für Deutschland entstebm würden. Keine einzige Verbündete Nation würde noch Schwie rigkeiten haben, ihre Anleihen in Amerika abzuschließen. Nach einer weiteren Meldung wird die deutsche Antwort note an Amerika voraussichtlich in zwei bis drei Tagen dem amerikanischen.Botschafter überreicht werden. Ihre Redigie- mng hat bereits begonnen. ES verlautet, daß Botschafter Gerard eine zweite Konferenz mit dem Reichskanzler hatte. Amerikanische Kriegsvorbereitungen. „Daily Chronicle" wird aus Newyork gekabelt, daß dort am Montag bereits allerlei Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden. So hat man die Marinewerften für Besucher oe- schlossen. Alle zum Seekriegsdienste Verpflichteten wurden mobilisiert. Sie werden in Bereitschaft gehalten. Die Aus rüstung der Kriegsschiffe wird beschleunigt und an Bord der in den Häfen der Union liegenden deutschen Schisse wurden Zollbeamte zur Beaufsichtigung geschickt. Der Mannschaftsmangel der amerikanischen Marine. Zur deutsch-amerikanischen Spannung zitiert die „Köln. Ztg." Aeußerungen des Präsidenten der Militärakademie Konteradmiral Austen Knight, der im Flottenausschuß des Repräsentantenhauses ausführte, daß die amerikanische Ma- eine heute nicht imstande ser, mehr als 50 Prozent ihrer Schiffe und Kanonen zum Einsatz zu bringen, l da es für mehr an Mannschaften mangele. Selbst wenn man Lie Schiffe und seren Bemannung qualitativ denjenigen jeder anderen Flotte sls ebenbürtig betrachte, was wir bei der Zahl und der Leistung der Bemannung der U-Boote nicht als zutreffend an sehen, bedürfe die Marine eine sofortige Steigerung des Mannschaftsstandes um LS Prozent. Starker Kurssturz der englischen Kriegsanleihe in Amerika. Die englische Kriegsanleihe ist am 20. April an der New- Yorker Börse um SVr Dollars pro 300 Dollars Wertanteile ge sunken. Die Generalstabsberichte. WW. Amtlich. Großes Hauptquartier, 25. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf beiden Seiten wrr die Artillerie- und Flieger- tatigkert sehr lebhaft. Westlich ter Maas kam es nord östlich von Avocourt zu Handg^anatenkämpsen. Gin in mehreren Wellen gegen unsere Gräben östlich der Höhe Toter Dia»« dorgetragener Äugrrff scheiterte im Insa»- trriefeuer. Unsere Flieger belegten zahlreiche feindliche Unter- kunftS- und Etappenorte ausgiebig mi Bomben. Ei» gegnerisches Flugzeug wurde durch Abwehrfeuer bei Tahure abgeschofsen und zerstört, ein anderes östlich der Maas, das, sich überschlagend, abstürzte. Oestlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Garbunowka brach abermals eia russischer Angriff verlustreich zusammen. Ein deutsches Flugzeuggeschwadcr griff mit beobachte- tem guten Erfolg die Bahn- und Magazinarrlagea von Molovetschno an. Balkaakriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. VTB. Wien, 25. April. Amtlich wird verlautbart: Russischer»»- SüdöstlicherKriegS- s ch a u p l a tz. Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Am Südwestrand der Hochfläche von Doberdo ist nach Abweisung der italienischen Angriffe ziemlich Ruhe ein getreten. Nordwestlich von San Martino drangen eigene Abteilungen in die feindliche Stellung ein, nahmen Sprengungen vor, vernichtet-» die schweren Mmenwerfer und kehrten nach Erfüllung dieser Aufgabe planmäßig wieder in ihre Gräben zurück Im Abschnitt von Zagora kam es zu lebhaften Feucrkämpfcn. Der Gipfel des Tol di Lana stand zeitweise unter dem Feuer unserer schweren Mörser. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Fetda-arschulleutnant. Line amerlkanilcke Kundgebung für äen krieclen. Der Rektor Ler Berliner Universität hat am ersten Oster tag ein Telegramm auS Neuyork erhalten, das in Uebersetzung also lautet: Wir Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika, Vor sitzende Lor German Unversity League of America, möchten Eurer Magnifizenz unsern lebhaften Wunsch aussprechen, daß zwilchen Amerika und Deutschland Friede erhalten bleibe. Da wir beide Länder gut kennen, fürchten wir, Deutschland könnte di« Botschaft unseres Präsidenten als eine Herausforderung auffassen, was sicherlich nicht beab sichtigt ist. Im Gegenteil, wir sind überzeugt, Laß die Mehrheit Les amerikanischen Volkes die freundschaftlichen Beziehungen aufrecht zu erhalten wünscht, Lie zwischen Ihrem und unserem Lande immer bestanden haben. Um Las Unheil einer falschen Auffassung abzuwenden, bitten wir Sie, Liese unsere Ansicht Lem deutschen Volke zur Kenntnis zu bringen. Bilhuber. Dr. Boldt. Professor Buffe. Hein. Dr. Krause. Pagenstecher. Haas. Dr. Schwätzer. Professor Shepherd. Professor v. Klenze. Dr. v. Mach. Professor Kutting. MacNM. Dr. Schoen. Steinhagen. Segen Milan. Die Londoner „Morning Post" meldet unter dem 20. aus Washington: Enthusiasmus über einen Krieg mit Deutsch land gibt eS im ganzen Lande nicht, weder in der Presse noch in der Oeffentlichkeit. Senator Stones im Repräsentanten haus besprochenen Lorie „-ou lovb as such u« I („O.e" — vermutlich har Storm Liese Worte zu Wilson gesagt — „sehen so schlecht aus, wie ich mich fühle") drücken genau die ^esumtstimmung pes Landes aus. Wilson wird von der deut schen Presse Amerikas bitter und scharf angegriffen. „St. Louis Amerika" sagt, Amerika werde durch einen Krieg eine englische Kolonie werden und seine Unabhängigkeit verlieren. Roosevelt greift Wilfon wegen seiner bisherigen Haltung an, die veranlaßt habe, daß Amerika in Deutschland nicht ernst genommen wurde. Bryan ist bemüht, das Aeußerste zu ver hüten. Er hat begonnen, seine Anhänger im Kongreß zu sammeln, um gegen den Präsidenten aufzutreten und den Krieg mit Deutschland zu vermeiden. Er ist der Meinung, nian könnte, da der Kongreß allein die Ermächtigung zum Kriege zu erteilen habe, das Vorgehen des Präsidenten hem men, wenn man sich weigere, den Krieg gutzuheißen, sodaß, auch wenn Graf Bernstorff seine Pässe erhalte, der Krieg nicht notwendigerweise folgen müsse. Von den Mitgliedern des Kongresses greifen bisher be sonders die folgenden drei Wilson offen an: Ler Führer der Republikaner im Repräsentantenhaus Mann, der sagt: Wilson will das Land in einen Krieg treiben um seiner eigenen poli tischen Zwecke willen und weil er die Deutschen haßt; Senator Smith aus Michigan, ein Republikaner, der Mison Mangel an Voraussicht und Torheit vorwirst, und Senator Varaman aus Missistppi, ein Demokrat, der Wilson unneutral nennt, weil er England bevorzuge. Aehnliches lassen sich die anderen englischen Blätter melden. Alle enthalten sich jeglicher redak tionellen Besprechung ihrer Berichte. Vie Lmerlkanilcke vrokung. Ein hochgestellter früherer Staatsmann ließ fick; über diesen Gegenstand folgendermaßen aus: „Ich weiß nicht, ob das deutsche Volk sich bewußt ist, Laß wir an einer Ler folgen schwersten Krisen Les Weltkrieges angelangt sind. Der maß lose Jubel Ler feindlichen Presse sollte uns darüber keinen Zweifel lassen. Infolge mannigfacher Nebenumstände würde es ein Fehler sein, den Bruch mit Len Vereinigten Staaten auf die leichte Schulter nehmen zu wollen. Die beharrliche Weigerung Ler Regierung von Washington, einer so schwer zu handhabenden Waffe wie dem U-Bootkriege Len ihm natur gemäß anhaftenden Prozentsatz vor: Irrtümern und Fehl- schlagen zubiMaen zu wollen, entspricht sicherlich keinen freund schaftlichen Gefühlen. Noch weniger Lie Sprache, mit Ler uns Liefe Unfreundlichkeit versetzt wird. Das darf uns aber nicht allein beeinflussen, denn Än junges Saatswesen, LaS La glaubt, einem anderen älteren, das seit bald zwei Jahren gegen dreifache Uebermacht um sein Leben kämpft, der. Esels- tritt versetzen zu können entehrt sich selbst und wird sicherlich eines Tages sich seine" Handlungsweise schämen. Bei unserer Entscheidung dürfen unS nur unsere eigenen Interessen und der Wille zum Enderfolge leiten. Weder Nerger über amerikanische Formlosigkeiten, noch die Uebenspannung von Begriffen wie Ehr- oder Nationalgefühl sollten dabei mit reden. Um zu finden, wo unsere wirklichen Interessen liegen, haben wir uns vor allem klarzumachen, was in diesem Augenblick unseren Feinden Lie größte Enttäuschung bereiten würde. Und danach sollten wir, unter Wahrung unserer nationalen Wurde und unseres allgemeinen Standpunktes in -er U-Doot-Frage unsere Entscheidung einrichten." v!e Aufnahme äer Note !m amerikanischen Nongreh. Aus Washington wird uns verspätet noch gemeldet: Wilson begründete seine an Deutschland gerichtete Now vor dem amerikanischen Ksngrch Lurch eine DrsM, st? LU W-fe-ss; In V^'el-mng der UnterseebootSkricgführuug gegen den Handel stirer Feind?, die Deutschland trotz des ernstesten Ein spruches unserer Regierung unternommen hat, haben die deut- schm Unterseebootskommandanten Handelsschiffe mit immer größerer Lebhaftigkeit angegriffen, nicht nur auf hoher See um England und Irland herum, sondern wo immer sie sie an- treffen konnten, und in einer Weise, die immer und immer unbarmherziger und immer und immer unterschiedsloser wurde, und während die Monate dahingingen, weniger und weniger unter Beobachtung irgendwelcher Schranken, und sie haben bedenkenlos ihre Angriffe auf Schiffe jeder Nationalität und Schiffe, Lie sich in jeder Art von Diensten befanden, gerichtet. Eine Tragödie auf See ist der andren gefelgt in e.ner Weise und unter solchen Begleit- un^Ouden, e I, offenbar wurde, daß diese Kriegführung, wenn das noch eine Kriegführung ist, nicht fortgesetzt werden kann ohne handgreifliche Verletzung der Gesetze der iMenschlichkett. Was auch die Ansicht und Absicht dec deutschen Regierung ist, sie hat offenbar bewiesen, daß es ihr unmöglich ist, solche An- qriffsmethoden auf den feindlichen Handel innerhalb der Grenzen zu halten, die durch Vernunft oder Menschlichkeit ge setzt werden. Einer Ler letzten und schrecklichsten Vorfälle dieser Kriegführung war die Vernichtung des „Sus- s e x". Dieser muß, wie die Versenkung der „Lusitania", als
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