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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 30.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191609307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19160930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19160930
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-30
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 30.09.1916
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Erzgev.rMcher 65. Jahrgang. Nummer 228. Tageblatt für die Amtsgericht«^^'rke Olbernhau, Sayda, Zöblitz und Lengefeld. Amtsblatt des Königlichen Amtsgericht'. Stadtrats Stadtgemeinderats zu Olbernhau. ju« den ^rzgrdlrHschU iw Dlurjchland 1«ner°>. «»«etgir' d«trl,t msnali. °xr»«jj»hrl. mouaU. »lereet^tzrl. unseren Boten u « «u«> 7>«st«llungen »ertxn IN unserer Oeschiftlstell» Klln abesteüen srwt« oon ollen VoftonstaltenDeuIschlandt und Oesterretch-Üngllrn« angenommen. 4 dgeholl >. d.LeschllsIdstelle u.d. liutgatestell. Durch unsere Zeüungeboten zugeiragen Durch die Poft, aus den «emtern abgeholt Durch die Poft jugetragen .M .70 i.»o . ».io . l.W „ -.«o ate ll), von «r. -.»0 «r. 2.10 «r. l.- «r. ».- Olbernhau, Sonnabend, den 30. September 1910. Dt« Zellen-Hretse de« jeden Wochentag nachmittag« r Uhr erscheinenden „Lrjgebtrglschen G-neral-Anjeigert" »«tragen: sür Anzeigen au« obengenannten Amttgertchltdezirten dt« »gespalt«»« Pktitjeile ib Psg., di« »g«spalten« Rellame- und amtliche Zeil« iib Psg. von auh-rhald d«rselden 40 Psg., resp. 4b Psg. Latellarischer und schwieriger Sah hbher Bei Wiederholungen entsprechender Rabatt laut Daris. Für Rudkunst u. Ossertenannahm« werden 2b Ptg extra '«rechnet. Di« Rabatisütze und R«t>"preise haben nur d«i Bar» jahiuug binnen NN Dagen Bllltigkeii, liingere» Alei, gerichtliche Einziehung und gen>«tnsam> Anzeigen verschicdener Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutto-geilenpreiseft «uzeigen-Viinahuic: Anzeige» über eine Bicrielscitc Unifaii» bis nach»«. 5 Uhr »in Bortage, kleinere Anzeige» bib spütestenS vorn,, ü Uhr. - Telcblivtiischc Aufgabe schlicht jedes RrklamationSrccht »u». zeichnet Kriegsanleihe! zeichnungsschM: 4. Sktaber. „Es heißt in diesen Tagen alle Kräfte anspannen, um die Anleihe zu einem Erfolge zu machen, der sich würdig den Vorgängern anreiht, der dem Feind zeigt, daß er die Hoffnung, uns zu erschöpfen, ebenso sabren lassen muß, wie die Hoffnung, uns zu schlagen". Manen der Sommeschlacht. Kriegslage unä Volksltimmung. In den letzten Wochen ist das deutsche Volk auf eine harte Probe gestellt worden, die es, wie uns scheinen will, auf das beste bestanden hat. Wir haben in diesen letzten Wochen nicht nur unsere in den letzten anderthalb Kriegsjahren zur ständi gen, unerfreulichen Gewohnheit gewordenen Sorgen um un sere innere Ernährung gehabt und über den Wirrwarr der Maßnahmen, hier zu helfen, sondern wir haben ernste Bedenk lichkeiten empfunden über die Lage an der Front, über die Entwickelung der militärischen Operationen, über unsere eigene Stärke im Verhältnis zu den alten und neuen Feinden. Die Kriegslage hat in diesen Wochen auf die Stimmung des Volkes zweifellos erheblich gedrückt, sie hat umsomehr gedrückt, als wir nicht nur in den ersten Wochen des Krieges durch die wunderbaren, alle Welt überraschenden schnellen Erfolge un serer Truppen verwöhnt worden waren, sondern weil wir auch in dem darauf folgenden Stellungskriege uns daran gewöhnt hatten, den Krieg, was seine militärische Seite betraf, als ent schieden zu betrachten, weil wir an keiner Stelle unserer äußersten Front auch nur einen Fuß breit Boden zurllckzu- gehen gezwungen werden konnten. Als sich dies in den letzten Wochen durch die rücksichtslose, weder Material noch Menschen schonende Offensive der Engländer und Franzosen ein wenig geändert hatte, und als im Osten und im Süden neue Feinde zu den alten hinzugekommen waren und dadurch rein dem Zahlenverhältnis nach die deutsche Kraft geringer als die ihrer Gegner erscheinen mußte, da gab es im ersten Augenblick, wie wir uns offen und ehrlich gestehen können, manche bange Sorge im deutschen Volke. Aber schon das energische Ein greifen der Reichsleitung gegen Rumänien, die Kriegs erklärung auf den rumänischen Verrat, dann die Ernennung Hindenburgs zum Chef des Generalstabes des Feldheeres und schließlich die zielsichere, glückliä-e Offensive der deutsch-bul garischen Kräfte in der Dobrudscha haben je länger desto mehr die bange Sorge verscheucht und die Volksstimmung wieder in erfreulichem Umfange gehoben. Wir wissen jetzt, daß wir im Westen zwar einen außerordentlich schweren Stand haben, daß aber aller daS, war wir dort den Franzosen und Engländern im Kleinen zurückgeben muhten, eben doch nur örtliche Erfolge sind und daß sie nichts an der Kriegslage im Westen letztlich ändern können. Diese Zuversicht ist in allen Kreisen des Volkes gewachsen, aber sie darf uns nicht verleiten, nun wieder zu glauben, daß jede schwere Stunde nunmehr überwunden wäre, und daß wir nicht im Osten und Westen noch manche bange Zeit erleben könnten. Der Krieg ist eben in jeder Stunde unberechenbar und keine einfache und gerade Linie der Entwickelung. Die Feinde wissen, daß es jetzt um alles geht, sie wissen, daß sie keine Hilfe von keinem Lande der Welt mehr erwarten können und daß sie deshalb jetzt ihr Alles opfern müssen, wenn sie überhaupt auch nur etwas zurückgewinnen wollen. Diesem Sturm der Feinde von allen Seiten stehen wir nur in alter Stärke gegenüber, in jener Stärke, die zwar von treuen Verbündeten manche Stütze bekommen hat, die aber doch — das dürfen wir offen und stolz erklären — ihre größte Kraft auS sich selber gezogen hat. Darum müssen wir, jeder an seiner Stelle, die Stimmung des Volkes gesund und kraft voll erhalten, wir müssen uns bemühen, sic vor dem Fall in die Tiefe wie vor dem bedingungslosen Hinauffliegen zu un- wirklichen Hoffnungen zu bewahren. DaS unerschütterliche Vertrauen, das wir zu unseren Brüdern auf hoher See und im Felde haben, ist zu fest begründet und durch die Geschichte zu sehr berechtigt geworden, als daß wir es uns durch irgend ein zages Mißtrauen trüben lassen dürften, es ist aber auch eine zu ernste Sache, als daß wir damit in übertriebenem Frohsinn spielen und eS leichtsinnig in unbekannte Höhen emportreibe,: dürften. Nur durch Arbeit und ernste Mithilfe hier drinnen in der Heimat können wir an unserem Teil die Kriegslage draußen verbessern helfen und nur durch eine gesunde und ein- Hm Mrtag für die deutsche Sülle 1. Oktober 1916. Was hebt sich schweigend aus Wellenschaum Noch einmal vom Grund in die Höh'? Was schreitet wie Bilder aus erstem Traum Heut' über die schimmernde See? Von der Tsingtaubucht, von den Falklands her, Sie wandeln schweigend die Wasserbahn, Es regt ich im Indischen Ozean, Es hebt ich aus weitem Atlantischen Meer; Und Afrikas Küsten, Arabiens Sand, Die Türkenufer, das belgische Land, Sie senden heut' all' ihre Loten ans Licht, Die unter der deutschen Flagge gestritten, Und Ostsee und Nordsee halten heut' nicht, Die Seemannstod in den Wogen erlitten. — Und wo an Helgoland brandet die Welle, Schallt's unaufhörlich: „Zur Stelle! — Zur Stellei" Da ragt, wie gegossen aus deutschem Stahl, Graf Spee, der unsterbliche Admiral, Und nimmt ernst grüßend die Meldung entgegen Der vielen, die nahen auf Wasserwegen: Kap'tänc und Leutnants und Ingenieure Und Aerzte und Pfarrer, Matrosen und Maaten, Die Seemannspflicht bis zum Tode taten, Die kämpften und starben für Deutschlands Ehre. — Graf Spee hebt schweigend die nervige Hand Und weist hinüber zum deutschen Strand. Nun, Deutschland, tu auf die Paläste und Hütten, Tu auf deine Hände, tu auf deine Seelen Dem Seevolk, dem treuen, das für dich gestrittenl Es naht dir und ruft dich: „Aus Seemannskehlen Vernehmt ihr kein Klagen, vernehmt ihr kein Fleh'n; Die zarten Worte uns widersteh'n. Wir können nicht bitten in Worten weich, Wir wollen nicht bitten, wir fordern von euch. Wir fordern und haben ein Recht dazu: Daß uns kein Klagen störe die Ruh', Kein Klagen von Witwen und Waisenkind, Kein Klagen derer, die Krüppel stndl Wir opferten alles, ja alles für euch, Nun opfert auch ihr, und opfert so reich, Daß niemals die Winde und Wellen ein Klagen, Von Undank erweckt, über die Meere tragen! — Und Eins noch zu fordern ist unser Recht: Sei stählern, du deutsches Weltkriegsgeschlecht! Sei stählern im Blut, stahlfest in den Knochen, Bis England, daS arge, ist niedergebrochen! Nicht eher wird uns Ruh, wird euch Ruh beschiedsn, Bis England sich beugt einem deutschen Frieden. — Nun öffnet zum Opfern willig die Hand! Dann ballt sie: Nieder mit Engelland!" Ludwig Reinicke. , fache Linie deS Empfindens können wir helfen, die Volks- j stimmung zu dem Fundament zu machen, auf dem wir Sturm und Sonnenschein gleichmäßig ertragen können. Darum ist es keine überflüssige Mahnung, in diesen Stunden der höchsten Entscheidung sich nicht von augenblicklichen Stimmungen be einflussen zu lassen, nicht an diesen oder jenen Fehlschlag oder Glücksschlag übertriebene Enttäuschungen oder übertriebene Hoffnungen anzuhängen, sondern immer das alte Vertrauen zu deutscher Kraft und Stärke wach zu halten und in ruhiger, zielsicherer Arbeit dem gemeinsamen Ganzen zu dienen. Dann allein werden wir würdig bleiben der großen Taten unserer Väter und Brüder draußen auf dem Felde und auf hoher See und dem Vaterlande jenen gesicherten und dauernden Frieden schaffen helfen, den jeder von uns aus tiefstem Herzen herbei sehnt. Kacklallen äer Kämpfe Im 5omme- gediet. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz ist im Ancre- und Sommegebiet eine gewisse Ruhe eingetreten. Zwar wurden auch am letzten Tage v»n den Westmächten noch mehrfache An griffe gegen die deutschen Stellungen ausgeführt, es scheint aber, als ob die englisch-französische Offensiv« ihren Höhe punkt überschritten hätte und die Angriffstätigkeit nachzulassen beginne. Die Gegner haben nach, dem am ersten Tage der neuen Sommeschlacht erzielen örlichen Erfolge keine weiteren Gewinne mehr erreicht. Sie werden Lurch ihre vergeblichen Angriffe allmählich erkannt haben, daß die neuen deutschen Stellungen nicht zu erschüttern sind. Sie selbst haben so schwere Verluste erlitten, daß sie wieder einige Zeit gebrauchen, um die entstandenen Lücken durch Heranziehen neuen Ersatzes auf zufüllen und ihre Truppen wieder auf volle Kriegsstärke zu bringen. Als Ergebnis der bisherigen schweren Kämpfe muß Säs volle Scheitern des feindlichen Turchbruchsversuches fest gestellt werden H jeind.ichr Blatte ... z.«geben, daß das Ergebnis den Erwartungen m temer Welfe entsprochen hat, und englische Zeitungen nennen das Resultat „enttäuschend und kläglich". Man kann nur hoffen, daß di« Ansicht sich immer mehr verbreitet und in den Reihen unserer Felnde all gemeine Anerkennung findet. Erst wenn die Westmächte ein- gesehen haben werden, daß alle ihre Anstrengungen vergeblich sind rind daß sie nicht imstande sind, den Widerstand -er deutschen Verteidiger zu erschüttern, so daß die Fortsetzung des Kampfes ihnen nur nutzlose Verluste einbringt, ist die erste Grundlage zu einer Verständigung geschaffen. kNegerleutnant Mulrer s. Die „Münchner Neuesten Nachrichten" melden: Flieger- leutnant Mulzer, Ritter des Ordens Pour le Msrite und deS Max-Josef-OrLens, ist auf dem westlichen Kriegsschauplatz tödlich abgestllrzt. Leutnant Mulzer, den wir zu unseren erfolgreichsten jungen Fliegeroffizieren rechnen dürfen, ist 1893 in Mem mingen im bayrischen Schwaben geboren, wo sein Vater als Arzt wirkte. Seine Ausbildung genoß Leutnant Mulzer im Kadettenhause, das er kurz vor KriegSbeainn verließ, um als LMtnant im 3. Chevauxlegerregiment in Dillingen einzutreten. Am 2. Juni 1916 lasen wir zum erstenmal seinen Namen im Heeresbericht, der die Bezwingung LeS vierten feindlichen Flugzeuges durch Leutnant Mulzer meldete. Die Zahl seiner Siege wuchs rasch: am 22. Juni waren es fünf, am 8. Juli schon sieben feindliche Flugzeuge, die Mulzer niedergekämpft hatte. Der achte Sieg, der gerade auf seinen Geburtstag fiel, war ein besonders bemerkenswerter: bei Miraumont, westlich von Bapaume, war er Herr eines englischen Grob kampfflugzeuges geworden. Diese hervorrgaende Leistung dankte ihm der Kaffer durch Verleihung des Pour le Mrit«. Kampfpause !m Olten. Ein ähnliches Bild wie an der Westfront entwickelt sich auch auf dem östlichen Ltriegsschauplatz, wo russische Angriffe nur in beschränktem Maße stattgefunden haben, und wo die einzelnen schwachen Vorstöße gänzlich abgewiesen wurden. An einzelnen Stellen ist die Feuertätigkeit erneut aufgelebt, ohne indessen den Umfang des früheren Trommelfeuers zu erreichen. Nach früheren Vorgängen darf man aber auch jetzt nicht annehmen, daß die Russen ihre Angriffsabsicht gänzlich ausgegeben haben, sondern muß die augenblickliche Kampfpause als einen vorübergehenden Zustand betrachten, der nur der Vorbereitung für weitere offensive Tätigkeit dient. In den Karpathen sind die Kämpfe noch in voller Durchführung begriffen. Die Ver änderung der Lage und eine Verschiebung der beiderseitigen vordersten Linien ist indessen nicht eingetreten. In Sieben bürgen wurde Ler linke Flügel der deutschen und österreichisch- ungarischen Truppen in vorbereitete Stellungen etwas zurück genommen. Dagegen hat Ler Angriff der Mittelmächte in Ler Gegend von Hermannstadt weitere Fortschritte gemacht. Die Rumänen haben dort ihren Widerstand aufgegeben und wurden gegen das Gebirge zurückgeworfen. Weiter südlich
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