Suche löschen...
Erzgebirgischer General-Anzeiger : 13.12.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191612138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19161213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19161213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-12
- Tag1916-12-13
- Monat1916-12
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 13.12.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
65. Erzgebirgischer Nummer 289. — Telephonische Ausgabe schließt jedes Reklamatioqsrecht au». «„ktgka.Lauahme: vnzetgen über eine «iertelscite Umsang bi» nachm. S Uhr e« Vortage, kleinere «»zeigen bis spätesten» »orm. v M.'i Jie Rede des Reichrlarrzlers Sitzung um 1 Uhr Reichskanzler Dc. uv« Bethmann-Hollweg, Die Hoffnung auf neue günstige Ereignisse im Felde hat sich über Erwarten schnell erfüllt. Mit Gottes Hilfe haben unsere herrlichen Truppen einen Zustand geschaffen, der uns grössere Sicherheit bietet als je zuvor. (Beifall.) In genialer Führung ohnegleichen und mit Truppen, die in Kampf- und Marschleistungen das Unmögliche möglich gemacht haben (Bei fall), hat Feldmarschall Hindenburg die ganze West-Walachei und die feindliche Hauptstadt genommen. Zugleich ist durch die Schläge des Schwertes unsere wirtschaftliche Versorgung fester fundiert worden. (Zustimmung.) Trotz aller Knappe heit wären wir auch mit dem Eigene« auSgekommen, jetzt steht unsere Sicherheit außer aller Frage. (Lebhafter Beifall.) De» großen Ereignissen zu Lande reihen sich die Heldentaten un- screr Unterseeboote vollwertig an. Das Hungergespenst, wel- che« unsere Feinde gegen uns aufrufen wollten, werde« sie nun selbst nicht wieder los. (Beifall.) Auch die innere Entmuti gung, mit welcher der Feind rechnete, war ein Trugschluß. Mitten im Drängen des Kampfes draußen hat der Reichstag in dem Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst ein neues Schütz -und Trutzwerk schaffen helfen. (Beifall.) Nicht eine belagerte Festung, wohl aber ein einziges gewaltiges, fest- geordnetes Heerlager mit unerschöpften Hilfsmitteln, das ist das Deutsche Reich. (Beifall.) Aber unser« Stärke macht uns nicht taub gegen unsere Verantwortung vor Gon, vor dem eigenen Volke, vor der Menschheit. Unsere« bisherigen Er klärungen der Friedcnsbcreitschast sind unsere Gegner ausge- wichen. Jetzt sind wir einen Schritt weiter gegangen. WLH- xend dieser langen und schweren Kriegsjahre ist der Kaiser von dem einzigen Gedanken erfüllt, daß einem gesicherten Deutsch- land nach siegreich erfochtenem Kampfe wieder Friede bereitet werde. Niemand kann das besser bezeugen al» ich, der ich di« Verantwortung für alle RegirrunsSha«dIunge« trage. Im tiefsten sittlichen und religiösen Mitgefühl gegen sei« Volk und darüber hinaus gegen die Menschheit hält der Kaiser jetzt den Zeitpunkt für eine offizielle Friedensaktio» für gekommen. Seine Majestät hat deshalb im vollen Einvernehmen und in Gemeinschaft mit seinen hohen Verbündeten den Entschluß gc- faßt, den feindlichen Mächten den Eintritt in FriedenSverhand- lungkn vorzuschlagcn. Heute morgen habe ich den Vertretern Spanien»/ der Vereinigten Staate» vo» Amerika und der Olbernhau, Mittwoch, den 13. Dezember UN6- WDR. Berlin, 12. Dezember 191k. Se. Majestät der Kaiser Hal salzenden Armeebefehl erlassen: Soldaten! gn dem Gefühl der Sieger, den ihr dmch eure MserM errungen habt, Huben gch und die Herrscher der treu verbündeten Staaten dem Feinde ein Friedensangebot gemacht. Lb dar damit verbundene Ziel erreicht wird, bleibt dahingestellt. Fhr habt weiterhin mit Gotter Hilse dem Feinde staadrubaltm und ihn ,u schlagen. Grobe» Hauptguattier, 12. Dezember 191K. Wilhelm 1. R. An da» Deutsche Heer! Borstehende Order ist auch an die kaiserliche Marine gerichtet mit nachstehender Allerhöchster SrgiiuzungSorder: Niese Srder richtet sich auch an Meine Marine, die alle ihre «röste treu und wirlungrvoll eingesetzt hat in dem gemeinsamen Kampf- Wilhelm I. R. denö. Wie die Antwort uxfere» Feiude laute« wird, warte» wir in der Ruhe ab, die uns unsere äußere und innere Ruhe und unser reines Gewisse« geben. (Beifall.) Lehne« die Feinde ab, dann wird bis in die letzte Hütte jedes deutsche Herz ufs neue auffwmmen in hriligem Zorn gegen Feinde, die um .Heer VcrnichtungS- und Eroberungs«bfichteu willen dem Menschcnmvidcn keinen Einhalt tun wollen. (Beifall.) In schicksalsschwerer Stunde haben wir einen schicksalsschweren Entschluß gefaßt. Gott wird richten. Wir wollen furchtlos und aufrecht unsere Straße ziehen, zum Kampf eutschlosseu, zum Friede» bereit. (Beifall und Händeklatschen im Haus und auf den Tribünen.) Abg. Spahn (Ztr.) beantragt im Anschluß an die Rede Les Reichskanzlers, den Reichstag zu vertagen und die An- wraumung Ler nächsten Sitzung dem Präsidenten zu über- -assin. Abg. Bassermann (natl.) erhebt hiergegen Einspruch >nL bezeichnet es bei der Wichtigkeit als notwendig, daß eine Besprechung staltfinde. Diesem Einspruch schließen sich die Wgg. Graf Westarp kons.) und Ledebour (soz. A.) an. Bei der Abstimmung ergibt sich eine Mehrheit für den Antrag Spahn. Der Reichstag wurde demgemäß vertagt. Beim Verlassen des Reichstages wurde der Reichskanzler " iH ': s ' hlrwch versa.nmeften Menge mit lebhaften .Evasionen lwg .ign Schweiz eine entsprechende, an alle unsere Feinde gerichtete Note mit der Bitte um Uebermittelung übergebe«. Das gleiche geschieht heute in Wir«, Konstantinopel und Sofia. Auch die übrigen Neutralen und Stine Heiligkeit der Papst wurden von unserem Schritte benachrichtigt. Der aer Nole. Mr Reichskanzler verlas sodann den Wortlaut der Note, in der es heißt: Deutschland und seine Verbündeten haben in vielem Kampfe ihre unüberwindliche Kraft erwiesen. Sie haben über ihre« au Zahl und Kriegsmaterial überlegene« Gegner gewal- tige Erfolge errungen. Unerschütterlich halte« ihre Linie« stand. Der jüngste Ansturm am Balkan ist schnell und sieg- reich niedergcworfe» worden. Dit letzten Ereignisse beweisen, daß auch eine weitere Fortdauer des Krieges ihre Widerstands kraft nicht zu breche» vermag, daß vielmehr die gesamte Lage zu der Erwartung weiterer Erfolg« berechtigt. Zur Berteidi- gung ihres Daseins und ihrer nationalen EntwickelunsSfrei- heit wurden die vier verbündete« Mächte gezwungen, zu den Waffen zu greifen. Stets haben sie an der Ueüerzeugung fest, gehalten, daß ihre eigenen Rechte und begründeten Ansprüche in keinem Widerspruch zu de» Rechte« der andere« Nationen stehen. Getragen von dem Bewußtsein ihrer militärlschtn und wirtschaftlichen Kraft und bereit, den ihnen aufgezwungene:' Kampf nötigenfalls bis zum äußersten fortzuseye«, zugleich aber von dem Wunsche beseelt, weiteres Blutergießen zn ver hüten und den Greueln des Krieges rin Ende zu machen, schlagen die vier verbündeten Mächte vor, alsbald i« Friedens^ Verhandlungen einzutrcten. Die Vorschläge, welche sie zu die- sen Verhandlungen mitbriugcn werde« und die darauf g«. richtet sind, Dasein, Ehre und EntwickelungSfreihetk ihrer Völker zu sichern, bilden nach ihrer Ueberzeugung eine geeig nete Grundlage für die Herstellung eines dauerhafte» Frie- dens. Wenu trotz dieses Anerbietens der Kampf fortdauer« sollte, so sind die vier verbündeten Machte entschlösse«, ihn bis zum siegreichen Ende zu führen. Sie lehnen aber feierlich jede Verantwortung dafür vor der Menschheit und der Geschichte ab. Der Verlesung der Note folgte lebhafter Beifall und Händeklatschen. Die Stelle dtr Note, welche von der Frie- LenS'bereitschaft spricht, wie diejenigen, welche die eventuelle Fortsetzung deS Krieges ankünLigen, wurden auf Len v-w- schiedenen Seiten des Hauses mit lebhaftem Beifall begrüßt. Der Reichskanzler schloß wie folgt: Im August 1914 rollten unsere Feinde e» Machtsrgg: des Krieges aus, heute stellen wir die MenschhettSsrage des Frie- "btt LtiUvrw« d,< '»d«n vioörntuz NüchmUt-S« » Uhr b'r«> » dktragtn: fA »dtn^mannt»« ,.,!x»U-n« Pttitj-tt« !» P!t^ r-t« »«Upaltenc »««am«, »ick »mtltch« 3«0« ^!g. »an «««»»»» Pf,., -.», 1» Pf» L-d«U-rcfchu und I<P»t«rt,«c «a, ,»d«, -Dia>«h»<U»»kN «ar-rechend« Ra».M laut Laris. Kür Sulluust u. c>A«t«ann«dmi werd« 'S Pf». «k» DK Nadanf!»« und S!«t!J!rti1« --den nur da »»r. «mUpm N-Nt-^tn dtdura« Ä« »««chou» d" BruM-Z« ^«Nt>r<t!«» Ein denkwürdiger Tag, der unter Umständen von gleicher Bedeutung fllr Deutschlandis Geschicke wie der historische 4. August 1914 werden kann, ist für alle Zeiten nun auch der 12. Dezember 1916. Der deutsche Reichstag war zu diesem Termin plötzlich telegraphisch einberufen »norden, ohne daß selbst den Parteiführern bekannt war, welche Aufgaben feiner harrten. Erst knapp vor Beginn der Verhandlungen wurde den Fraktionen vertraulich mltgeteilt, daß es sich um die Be kanntgabe einer gemeinsamen Noie der Mittelmächte mit einem Friedensangebot an die feindlichen Staaten handele. Der Reichstag sollte Lias Seimge dazu beitragen, die Bedeutung dieser Aktion äußerlich noch zu unterstreichen. Er Haire denn auch wirklich einen sogenannten großen Tag. Der Ansturm zu den Tribünen war ungeheuerlich. Hunderte mußten un verrichteter Dache umkehren, und schließlich sperrte die Polizei dem andringendeu Publikum gegenüber Me Eingänge des HauscS ganz ab. Auch die Staatssekretäre Les Reichs wie die einzelstaatlichen leitenden Minister waren fast vollzählig er- schienen und füllten mit ihren Kommissaren die BundeSratS- esirade bis zum letzten Platz. Selbst die Hofloge war besetzt und in Ler Diplomatenloge sah man die Vertreter der uns Verbündeten und der neutralen Staaten. Mit seltener Span- Dir o«»u,»p">« -u> 2« ,»r>g«dcrgtlch«i 2» D«uy4-»nd L? Oe»»»«<ch°-ru,a««c s«n«».»»m«tg,r" detrLgc . . . . , m-mati. »UrtUjLhH Mon-U. vierkgiW» »d,«-«ll c ».»«IchLfttsrUU uck. Nu»gLL«st«ll. A —.sj A. iE Eli Durch u«1«r, Zekunytdot« ,«,«»«,«« , -»7g , L10 M, 8». Sr— Dura dt« P-ft, »ul d«i> «rml«« ad,«ho» , —M - ».SS Lurch dt< Po» —.8« , »XS ««sttllunsrnwirdrn tn unsirrr ck«fchast,st,g,<LLtr!strnz< U), «csESoi« »ch «L» q»»«ft«ü«n,<»wi« »o« aLkii Pok-nstrUt-n L-uifchland« und : Haus und Tribünen des Reichstages sind dickst besetzt. Am BundeSratstisch der Reichskanzler, fast sämtliche Staatssekretär und Minister der Bundesstaaten. Präsident Dr. Kämpf eröffnet Lie Sitzung um 1 Uhr 4ö Min. und erteilt das Wort Lem Reichskanzler. General-Anzeiger DÄHL-M«,: SEsaltrnzeig«. Bereinigt mit d« Olbernhau« AsmsU Tageblatt für die Amtsgerichtsbezirke Olbernhau, Sayda, Zödtttz Len^felv Amtsblatt des Königlichen AiMsgeiichts, des Stadtrats und Stadtgememderc.. -. zu Lwemhlm.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite