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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 23.12.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191612234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19161223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19161223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-12
- Tag1916-12-23
- Monat1916-12
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 23.12.1916
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Nummer 298. Erzgebirgischer General-Anzeiger Tageblatt für di- Amtsgerichtsbezirke Olbernhau, Sayda, ZöMtz und LengefM. Arntsblatt des Königlichen Amtsgerichts, des Stadtrats und Stadtgemeinderats zu OlbeMhau. I». d«n ,»k»«»lr,IIchM 2n L-UI4 «Nb gn -Nn««« «4N»»,«m«««r^ d«trkH ..... *»N«U, buma«. ^rt«l vur» Mn» ZUtu»«»d»»«l> »»»«troaG . —.w , »iS vur» «u, b4N I«ut«n< ab,«b«» , —M , t.» Durch bt« V«- ,»,«»«,«n . . .... » -.SO . >^0 v«ft«Iu»g«n>»<rb«« tn w>I«r«r ch«1o« glU), »MI »lern« vob» «u» «u» «atr0rU«n.U»»e,« «»,» vof>«ns>alt«n veuilch!«"b« und i>o«re^->»nq<irnc m>o«n-»—>«. Olbernhau, Sonnabend, den 23. Dezember 1916. «»»»»»«> v,« ZUIxe^Ir,,^ b«, «den kS ,»er»>-»n>«to«r«" di« « Mlpujtrn« ««U»«»« 1« «»«»«» bH»!- " S«i »»«»«-«Ulngoi ad!u», «M»» »0 *»MM» lS«a«,I «rlckteden« S«f«««n»M »«btnaM M ReN«»» ,» «,Mch« 8»«« »> VI». E. * »I» W» iq»I " YSr »Skunft ». . . DK «S>««-0D» Xd MtbEff» b«0»n m« d«< «>«'- «»nähme: «»zeiae» »bee ei», Vieetr^ett, >»s«I N»„ch«. S »tzr «« N»i»»e» »«,ei«eu »«« ftSieße«» v,r« » «he. — releN„isch, »uftaie schlirit jede« ReN««,Ü,n»r,»i »« Drittes Kriegs Asisin acktten 1916. Die Lichter des Weihnachtsbaume» glänzen wie durch einen Trauerflor. Zum dritten Mal Weihnachten im Krieg! Wer hätte das für möglich gehalten. Wer wäre überhaupt vor dein Kriege gefotzt gewesen auf all doS Schtvere und Schreckliche, auf all das Häßliche und Niedrige, das inzwischen Wer uns ausgeschüttet worden ist. Wieviel reineren Herzens, wieviel fröhlicherer Zuversicht konnten wir früher Weihnachten feiern! Aber gerade durch den Trauerflor hindurch sucht das mensch- liä-e Auge doppelt begierig nach jedem Schimmer vom Licht. In der Nacht tun unserem Gemüte die Sterne Wohl. In der Not brauchen wir Halt und Trost mehr denn je. Sollte uns sonst die „heilige Nacht" nur behaglich erfreuen, so mutz sie unS jetzt ausrichten und halten. Wo uns rings Feinde um lauern, greisen wir umso dankbarer nach der warmen Hand des Freundes So wollen wir denn auch, wo alle Teufel der Hölle auf uns losgclassen scheinen, dankbar Lie Hand Gottes er greifen. In Nacht und Not, in Elend und Armut tvurde der Hei, land geboren, l^rade die traurige Zeit bedurfte des Er- löser». Und sind nicht eigentlich alle grotzcn Zeiten, zu denen wir verehrend ausschanen, auch säzvere Zeiten gewesen? Mr sehen von Friedrich dem Großen oder Bismarck eben nur das Grotze. Wir richten unser Herz auf an den Heldengestalten eine« Luther oder Stein. Was aber war da» Leben für dies« Männer selbst? Wieviel harte Kämpfe, wieviel« quälende Stunden, wieviel Anfechtungen des Zweifels und der irdischen von allen Nomen. Eine Art von Winterruhe macht sich nun Loch allmählich auf allen Kriegsgebieten bemerkbar: nur dah wrr nach den Vorgängen der früheren Krisgsjahre damit rechnen müssen, Latz sie urplötzlich hier oder dort ein End« nimmt. General Cadorna klagt schon lange über die ungünstige Witterung — da» tut er freilich stets, wenn er die Gelegenheit ,u einem neuen Angriff nicht günstig findet. Trotz zunehmender KliegS- Müdigkeit in Italien wenden wir nicht daran zwerfeln dürfen, datz die Heeresverwaltung mit allen Kräften wciterriistet. Menschen stehen ihr noch genug zur Verfügung, denn die Ver luste sind infolge des beschränkten Kriegsgebietes und der um zehn Monate kürzeren KriegSdauer immer noch geringer al» anderswo. Wie es mit der Heranfchaffung oeS erforderlichen Schietzbedarfs steht, mag dahingestellt bleiben. Der Kohlen- mangel und sie Frachtraumnst werden daraus wohl ver- »dgernL, aber nicht verhindernd «inwirpen. Die Sommeschlacht ist zu Ende und darf mit Kaiser Wil helm als deutscher Sieg wohl in Anspruch genommen werden. Ein Sieg ist stets erfochten, wenn man den Gegner verbin- dett hat, seine Absichten zu erreichen. DaS ist dort in vollem Ddahe geschehen; wir bleiben in fester Stellung in Nordfrank reich stehen und das verschafft uns eine starke militärisch- politische Lage, wenn es einst wirlich zu Friedensverhandlnn- gen kommen sollte. Der „glückliche Besitzer" kann immer seine Forderungen für die Räumung des Landes stellen, sofern es dem Gegner nickt gelingt, ihn mit Gewalt hinauSzuwerfen. Bon diesem Gesichtspunkte aus stellt sich daS Sckluhergrbnis der drei Feldzüge 1914, 18, 16, im Westen al» ein deutscher Sieg heraus. Es ist ganz falsch, von einem Siege erst dann sprechen zu wollen, wenn man dem Gegner dqS .Knie auf die Brust gesetzt und in der rechten .Hand den Dolch, zum» Stotze bereit, erhoben hat. Solche Sieg« sind sehr selten in der Kriegsgeschichte aller Zeiten und Völker. Daß eS nach günstiger im Osten steht, brauche ich kaum zu sagen. Von der furchtbaren Höhe ihrer Verlust« mögen die Russen sich vielleicht halb und halb erholt haben; aber sie haben ihre Fronten außerdem erheblich schwächen müssen, um dem unglücklichen Bundesgenossen im Süden eine dennoch un zureichende und verspätete Hilfe zu bringen und dort neue Unvollkommenheit haben sie durchlittenl Welche Opfer haben ihre großen Ziele den Zeitgenossen ouferlegt! WaS uns eitel Glanz uiü> Tag dünkt, war ihnen oft Nacht und Grauen. Wohl auch aus der heutigen Leidenszeit wird Grotze« ge boren. Wir ahnen» alle: — zumal nach der schickschalsschweren Frage, die Deutschland und seine Verbündeten im Gefühl der Kraft und hoher, sittlicher Verantwortung an ihre Feinde ge stellt haben: der donnernd« Cana, mit Lem die Weltgeschichte in diesen Tagen weiterschreitet in die un» unerkennbare Zu kunft hinein, er hat Unendliche» zu bedeuten. Luch unsere Schmerzen werden Leben der Zukunft werden. Und in diesem Leben der Zukunft wird auch alles von un» Weiterlehen, WaS ^mr Verständiges dachten und Nützliches taten. All«», was wir jetzt hingeben für unser Vaterland an Leistung und Leben das wird sich in treibende Kraft verwandeln, in Frucht und Ernte für unsere Kinder und Kindeskinder. Und wo wir heute so viel Nackst um unS schauen, da werden auch sie einst von wunderbarem Glanze reden. Nur daß ich nichts mehr davon habe, klagt der Klein gläubige. Aber »va» weiß er davon? Sollte es denn wirklich kein andere» Erleben geben, al» unser kleine» einzelne» irdi sche» Erleben? Alle» Sein ist AufwärtSstreben. Sollt« et da wirklich üLer uns keine Stufe mehr geben? Weil wir über die Grenzen unsere» Bewußtseins nicht hinausdenken können, sollte e» überhaupt kein« höhere Form der Bewußtheit mehr blutig« Einbuße zu «kleiden. Wenn hi« «nL La, wie am 21., läng» der Düna und am StochoL sich LaS Geschützfeuer wieder belebt, so heißt da» höchsten», daß st« erneut im Besitze d«S nötigen Schießbadarfö sind; ihren gelegenlichen kleinen An- griffen steht ein« größere Unternehmungslust auf deutscher Sette und vor allen Dingen eine erfolgreichere Tätigkeit gegenüber. Eine Art Winterruhe, bei Schneetreiben und Rennwetter, scheint auch in den Karpathen und in Rumänien emgetreten Sie Note Der anrerikanische Geschäftsträger I. C. Grew überreichte am Donnerstag abend Lem Staatssekretär des Auswärtigen Amre» int Auftrag« des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika eine Note, die in deutscher Übersetzung wie folgt lautet: Kerl«, S1. Dezember. Eurer Exzellenz beehr« ich mich mitzuteilen, datz der Prä- sident Ler Vereinigten Staaten mir die Weisung gegeben hat, durch Vermittlung Surer Exzellenz bei der Kaiserlich Deutschen Regierung ein Verfahren mit Bezug auf den gegenwärtigen Krieg in Anregung zu bringen. Der Präsident hofft, baß dir Kaiserlich Deutsche Regierung e» in Erwägung ziehe« werde als eine Anregung, die in frevndfcheftlichster Gesinnung ge- macht ist und ^var nicht nur von einem Freunde, sondern zu gleich von dem Vertreter einer neutralen Nation, deren Un- Dressen durch den Krieg ernstlichst in Mitleidenschaft gezogen worden sind, und deren Kntereffe an einer baldige« Brendi- gung de» Kriege» sich daran» ergibt, datz sie offenkundig ge nötigt wäre, Bestimmungen über den bestmöglichen Schutz ihrer Interessen zu treffen, fall» der Krieg fortdauern sollte. Der Präsident hat sich schon lange mit dem Gedanken ge tragen, den Vorschlag, den ich Weisung hab« zu übermitteln, zu machen. Er macht ihn im gegenwärtigen Augenblicke nicht ohne eine gewisse Verlegenheit, weil eS jetzt Len Anschein er geben? Wo ist der Sterbliche, der sich vermessen könnte, di« Fäden unserer wahrscheinlichsten Ahrnmgen und unserer edel sten Hoffnungen so einfach abzuschneiden? Wo wir Hineingreifen in den unerschöpflichen Gedanken schatz unserer Großen, da ist Kampf und Leid, aber muh Glaub« und Hoffnung. Ohne da» wäre ja kein Sinn de» Leben». Ob Goethe unS hoffen heißt oder Schiller un» an die Gesamt heit verweist, ob Fichte von dein Volk als dem Ewigen red«t, oder Fechner di« TageSansicht der Nachtansicht der Well gegen- überstellt: wo wir auch schöpfen, immer rinnen un» die filber- nen Fluten erhabenen Vertrauen» auf Gott und Ewigkeit durch die Hand. ES sind nur die Engen und Kleinen, bw ganz -n ihrem Selbst Eingescklossenen und Gefangenen, die da nicht eg reifen, nickst mitfübken können. Di« NaM an sich Legt uns freilich am nächsten. Dir Iraner lastet zu schwer auf der Welt. Es kostet Kraft und Entschluß, durch den Schleier dieser Trauer hindurchzugreifen und nach der rettenden helfenden Hand GotteS zu fassen. Aber da» ist», wa» da» Weihnachtsfest von uns verlangt. Da» ist», wa» die Geburt de» Erlöser» in Nacht und Not, Armut und Elend bedeuten will; LaS ist», wa» unsere führenden Geister als Weg un» weisen. Lassen wir darum den vielsagenden Lichtschimmer de« WeihuachtSbaumeS in den jetzigen dunklen Tagen nicht erlöschen. Mr haben seinen Hall und Trost nöti ger denn je. zu sein, während in der Dobrudscha Li« verbündeten Truppen den Widerstand der feindlichen Nachhuten brechen uttd Wetter Vordringen. In Mazedonien hat Sarrail Kin« Angriff», tätigkcit nach seinen letzten Mißerfolgen noch immer nicht wieder ausgenommen. Di« Weihnachtsglocken können leider Len Frieden noch nicht einläuten, aber ihre Akkorde begrüßen deutsche Siege aus der ganzen Linie und Wecken froh« Hoffnungei» für da» kom mend« Jahr. Wilsons. wecken könnte, als sei er angeregt von dem Wunsche, im Zu sammenhang mit dem jüngsten Vorschlag der Zentralmächre ein« Rolle zu spielen. Tatsächlich ist Ler ursprünglich« G«- danke LeS Präsidenten in keiner Weis« auf dies« Schritt« zu- rückzusühren und der Präsident hätte mit seinem Vorschlag gewartet, bi« diese Vorschläge unabhängig davon beantwortet worden wären, wenn seine Anregung nicht auch die Frag« be» Friedens beträfe, di« am besten im Zusammenhang mit den anderen dahinzielenden Vorschlägen erörtert wird. Der Prä sident bittet nur, daß sein« Anregung allein nach ihrem eigenen Werte und so beurteilt werde, als wäre sie unter anderen Ver hältnissen gemacht worden. Der Präsident regt an, dah baldigst Gelegenheit genommen werde, von alle« jetzt Krieg führende» Staate« ihre ArstchK» über dir Brdi»gu«gr« zu erfahren, unter welchen der Krieg zum Abschluß gebracht werden könnte und über die Norkeh- rungen, die gegen die Wiederholung eine- Kriege» oder die Entfachung irgendeines ähnlichen Konflikte» in Zukunft zn« ffiedenstellende Bürgschaft leisten könnten, sodaß sich die Mög lichkeit biete, sie offen zu vergleichen. Dem Präsidenten ist bi« Wahl der zur Erreichung diese- Zieles geeigneten Mitte! gleich. Er ist gerne bereit, zur Erreichung Liese» Zwecke» in feder annehmbaren Weise seinerseits dienlich zu sein oder so gar di« Initiative zu ergreifen; er wünscht jedoch nicht, bi«
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