Pulsnitzer Wochenblatt : 05.09.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840935979-191209052
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1840935979-19120905
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungPulsnitzer Wochenblatt
- Jahr1912
- Monat1912-09
- Tag1912-09-05
- Monat1912-09
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- Pulsnitzer Wochenblatt : 05.09.1912
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allen Dingen der friedliche Aurtausch aller Güter zwi- schen den Völkern gehört, neue Information und An regung gewinnen will. Die Schweizer find ein nüch. terneS Volk mit scharf ausgeprägtem Sinn für die Wahrnehmung aller realer Interessen, zugleich ist auch in der Schweiz die Art der Regierung und der Be amtenbesetzung eine ganz andere al- im Deutschen Reiche, und dann gibt auch da» Milizheer der Schweiz, dessen Angehörige im Durchschnitt nur 70 Tage zu ihrer Ausbildung zu dienen brauchen, ungemein viel Ursache zur Beobachtung und zu Vergleichen mit dem deutschen Heere. Für einen so genialen und weit blickenden Herrscher wie dem Kaiser Wilhelm mußte e» daher schon lange ein Wunsch sein, die Schweiz in ihren staatlichen und militärischen Einrichtungen ein mal näher kennen z« lernen. Auch möchten wir schon hier erwähnen, daß die JnstruktionSofftziere des schwei- zertschen Heere» und auch der Oberst, der tatkräftige Reorganisator der Miltzarmee der Schweiz, vielfach ihre militärischen Studien bei dem deutschen Heere ge macht haben, und trotz der großen Verschiedenheit in dem Aufbaus und der Ausbildung des deutschen und schweizerischen Heere» die deutsche Armee doch wohl auch vielfach al» Vorbild für das Milizheer der Schweiz gedient hat. Die verblüffend kurze Dienstzeit der Schweizer in ihrem Militärheere findet dadurch ihre Erklärung, daß der Schweizer für seine Krieg-tüchtig- keit zwei wichtige Eigenschaften mitbrtngt, die sonst den jungen Soldaten erst beigebracht werden müssen, dar ist die Stählung de- Körpers sür lange Märsche und aller-si sonstige Anstrengungen und die Schieß- ferffgkeit. Die Gebirge der Schweiz und die ganze Lebensweise der Schweizer nötigen dort jeden Bewoh- ner dazu, sich im Besteigen der Berge und in körper lichen Anstrengungen zu üben, und auch die Büchse schr bald zur Hand zu nehmen, um als Jäger oder Schlitze seine Leistungsfähigkeit zu erproben. Die Wehr pflichtigen in der Schweiz find auch alle von einem starken nationalen Pflichtgefühle erfüllt, und diese Um stände nötigen zu einer ganz besonderen Beurteilung Ler Ausbildung der Schweizer für den Heeresdienst. OerMcbss unS Sücvslfcbes. PulSnitz. (Polizetbericht.) Am heutigen Vsr- mittege wurde von der hiesigen Polizei ein hier fremd zugereister Uhrmachergeselle au» Glogau festgenommen, welcher vom Königlichen Amtsgericht zu Birkenfeld in Oldenburg wegen Unterschlagung steck'riefltch gesucht wurde. PslSnitz. (Der Radfahrer.Klub .Phönix") begeht nächsten Sonntag sein diesjähriges Sommerfest im Hotel SchfitzenhauS. Daselbst findet won nachmit tag 3 Uhr an Gsrten-Fretkonzert statt. Verschiedene Veranstaltungen Mr Mitglieder und Gäste während de» Konzerte» find getroffen. Abend» 6 Uhr beginnt der Ball, der um 8 Uhr von sportlichen Darbietungen unterbrochen wird. Freunde und Gönner de» Klub» sind herzlich willkommen. PulSnitz. (Eine Inspizierung der hie- sigen freiwilligen Feuerwehr) findet Sonn- tag, den 15. September, vormittag» 10 Uhr auf dem Schützenplatze statt. Al» Inspektoren werden die Herren Branddirektoren Wehner-Ossel, Schöne-Großröhrsdorf und Kratzmann-König-brück fungieren. — (DieLinsammlungeinerallgemeinen Rirchen-Uollekte) für die Zwecke der kirchlichen Ju gendpflege soll nach einer Verordnung des evangelisch lutherischen tandeskonfistoriums am 29. September d. I. erfolgen. — (Vom deutschen Saaten st and) wird amtlicherseit» geschrieben: Da» Regenwetter der gan zen letzten Zeit hat überall dem noch draußen stehen den Getreide weiteren, -um Teil erheblichen Schaden zugefügt. Verhältnismäßig am besten ist noch der Roggen eingebracht worden. Empfindlicher werden sich die Nachteile der Witterung beim Weizen bemerkbar machen, da dessen Ernte noch sehr im Rückstände war. Am schwersten von allen Getreidearten ist der Hafer durch die Ungunst der Wttterung»verhältniffe mitge nommen worden. Die Kartoffeln werden sehr ver schieden beurteilt. Aus durchlässigen Böden scheinen sie bisher weniger gelitten zu haben, umso stärker ma chen sich dagegen aus tiefer gelegenen Stellen und namentlich auf schweren Böden die nachteiligen Fol gen übermäßiger Feuchtigkeit bemerkbar. Die Ent wickelung der Rüben läßt, abgesehen vom Zuckerge halt, der bei der kühlen Witterung nicht viel gewin nen konnte, nichts zu wünschen übrig. Futter ist überall reichlich gewachsen. — (Die Lebensmittelpreise) verfolgen mit Ausnahme derjenigen für Fleisch und einige an- dere Waren eine rückläufige Bewegung, wenn sie auch immer noch erheblich über denen früherer Jahre stehen. Roggen ist in den letzten Monaten pro 1000 Kilo um etwa 8 M, Weizen um die Hälfte davon gegen den Juni d. I. im Preise zurückgegangen. Butter und Eier find dagegen im Preise gestiegen. Kartoffeln, die 1910 den Durchschnittspreis von 96,4 und im Vor jahre einen solchen von 148,9 aufwiejen, werden mit 226, d. h. 34 mehr al» im Juni d. I. bezahlt. Hat die neue Ernte erst weitere Fortschritte gemacht und bleibt da» Wetter günstig, so dürste mit einem wei teren Preisrückgang der meistgebrauchten Lebensmit tel zu rechnen sein. — Für d. Monat August find behufs Vergütung de» oon den Gemeinden resp. Quartterwirten inner halb der betreffenden Lieferungsverbände im Monat September an Militärpferde zur Verabreichung gelan genden Pferdefutters in den Hauptmarktorten der Lieferung-verbände de» Regierungsbezirk» Bautzen fol gende Durchschnitte der Höch st en Preise für Pfsrdefutter mit einem Aufschläge von fünf vom Hundert festgesetzt worden: Hafer 100 KZ Bautzen: 20 M 11 Pf. Kamenz: 21 „ 55 , Löbau: 19 „ 97 „ Heu 100 KZ Stroh 100 KZ 6 M 09 Pf. 4 M 58 Pf. 6 „ 30 „ 3 „ 73 „ 8 „ 08 . 5 „ 15 „ Zittau: 21 „ 46 , 5 , 77 , 5 „ 31 „ Großröhrsdorf. (EinSchauturnen)deS Turn verein» und der Volksschule fand am Sonntag nach mittag auf hiesigem Festplatz statt. Nach erfolgtem Ausmarsche hielt Schuldirektor Kälker eine Ansprache, in der er sich mit warmen Worten an die Kinder, Jünglinge und Männer wandte und ihnen die Mah- nung der SedantageS an» Herz legte: „Seid einig und wahr". E» wurde dann sofort zu den Freiübun gen angetreten. Unter Musikbegleitung turnten die Mädchen Stabübungen, die Knaben führten Hantel übungen au», um diese dann nochmals vereint vor- zusühren. E» folgten nun Freiübungen de» Turn verein», Keulenübungen der Schulmädchen und Keu lenübungen der Damenabteilung de» Turnverein». Alle diese Vorführungen klappten mit wenigen Au»- nahmen ganz vorzüglich und machten den Leitern alle Ehre. Den besten Eindruck machte auch das stch an schließende Geräteturnen der sämtlichen Abteilungen de» Turnverein», während die Kinder Turnspiele vor- nahmen. — Da» beim Baumeister Völkel hier beschäf tigte Personal — gegen 70 Mann — hat wegen klei ner Differenzen die Arbeit n'edergelegt Bretnig. (Erntedankfest) Mit Rücksicht auf die noch sehr im Rückstände befindliche Ernte, hat der Ktrchenvorstand beschlossen, da» ursprünglich für den S. September in Aussicht genommene Erntedankfest nunmehr unwiderruflich für den 15. Sept, sestzusetzen. Frankenthal, 2. September. (ZumEhrenmit- glied) de» K. S. Mtlitärverein» wurde der hiesige Rittergutsbesitzer Herr Georg v. Hartmann ernannt und wurde demselben am Sonntag ein Ehrendtplom durch eine Deputation überreicht. Kamenz. (Die 38. amtliche Jahresver sammlung der Lehrerschaft) de» Schulauf ¬ ahre )for- mtte ani- sten- bet dem eiti- iflo- der »erte flach be- eine mit ren, eder ver- von 8er- orn- ind- Un- lag. In sche ken. änd M, M, gen- >ose- !M. M. M. M. iM. lata M 6.50 >M, 1 — eine SS« sich Die-' . »en. ior- ert, die jer« kge» de» n», >ar. »als die »r«. »d, gen wr« for r», wie Ist« sie va» bin «» »er ¬ de» au» ine em, Pulsnitzer Mcheiibiatt Fernsprecher: Nr. 18. VezirKS-QnzeigEr erscheint: Dienstag,Donnerstag u.Sonnabend. Mit „Illustriertem Sonntagsblatt", „Landwirt. schaitlicher Vellage* und „Mode kür Olle*. v I « v v Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteijährlich und Zeitung Telegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz Ä Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 8 10 Uhr aukzugsbsn. Dis künk mal gespaltene W 8 88 I I Zeile oder deren Naum 15 Pf., Lokalprsis t 2 Pf. V G Neklams 36 pk. vsi Wiederholungen Nabatt. Mk. t -" bei kreier Zustellung ins Saus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. - des ßönigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach bs- -mdsrem Tarik. Erfüllungsort ist p'^nitz. Amtsblatt kür den Nmtsgerichtsbezirk Pulsnitz, Oruck und Verlag von 6. L. körster's Erben (Inh.: I w. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Vismarchplatz Nr. 265. Verantwort! ^reinig, kauswalde, Ohorn, Obersteina, Tiieüer- Zrotznaundork, Lichtenberg, klein-vittmannsdork. er Nedakteur: I. Mohr in Pulsnitz. Nr. 105. Donnerstag, 5. September 1912. 64. Jahrgang. Sonnabend, den 7. September d.I.: Viehmarbt in KönigsbriiL Der Austrieb hat von der äußeren Weißbücher Straße (Graf's Gasthof) aus von 7 bis 8 Uhr vormittags zu erfolgen. Ursprungszeugnisse sind mitzubringen. Aas Wichtigste. Vorgestern nachmittag um 3V- Uhr ist der Kaiser in Basel und gegm '/>6 Uhr in Zürich einge troffen, wo er von dem Bundespräsidenten Forrer feierlich empfangen wurde. Der Kaiser wohnte gestern den Schweizer Manövern bei Kirchberg bei. Se. Maj. der Kaiser trifft kommenden Montag, den 9. September, mit Sonderzug auf dem Bahnhof in Coswig ein und begibt sich von dort gemein sam mit Sr. Maj. dem König Friedrich August im Auto nach dem Manövergelände. Prinz Heinrich ist mit dem Kreuzergeschwaderchef und Gefolge auf dem Panzerkreuzer „Scharn horst" in Tsingtau eingetroffen. Das Schiff ist von dem kleinen Kreuzer „Leipzig" begleitet und ging heute nach Jokohama in See. Die schwedischen Journalisten wurden am Dienstag in Berlin vom Staatssekretär- Kiderlsn - Wächter im Auswärtigen Amt empfangen; sie trafen heute in Dresden ein. Vier englische Berichterstatter sind von den deut schen Kaisermanövern ausgeschlossen worden. Die bayrische Kammer der Reichsräte hat dem Lot- Uterievertrage mit Preußen zugestimmt. Generalfeldmarschall v. Bock und Polach begeht heute seinen 70. Geburtstag. Durch eine Schlagwetterkatastrophe bei Bethune sind 40 Bergleute ums Leben gekommen. Viele wur den schwer verletzt. 37 Arbeiter sind noch ein geschlossen; sie gelten als verloren. Die Gerüchte von einer bevorstehenden Mobilisation des griechischen Heeres und der Flotte werden von Athen aus kategorisch dementiert. Am Panamakanal haben sich gewaltige Erdrutsche ereignet, wodurch die Fertigstellung möglicher weise eine Verzögerung erleiden wird. Ser Msn I« Sri Schmetz. Ganz Europa blickt gegenwärtig aus den Besuch de» deutschen Kaiser» in der Republik Schweiz, denn alle Welt weiß, daß der Kaiser diese Reise unternom men hat, um stch durch die eigene Beobachtung über die Leistungsfähigkeit der schweizerischen Milizarmee und über die Eigenart der ganzen schweizerischen Ver hältnisse zu unterrichten. Keineswegs ist der Besuch de» deutschen Kaiser- in der Schweiz nur al» ein Akt konventioneller Höflichkeit zu betrachten, der Reise wohnt vielmehr al» Ziel eine hohe militärische und politische Information inne. Selbstverständlich gilt die Reise auch der Pflege guter Beziehungen -wischen dem Deut schen Reich« und der Schweiz, und wenn man bedenkt, daß die Mehrheit der Bewohner der Schweiz dem gro ßen deutschen Volksstamme aagehören, und de»halb mit dem deutschen Volke auch eine große gemeinsame geistige Kultur besitzen, so wird man erkennen, daß der Besuch de» Kaiser» in der Schweiz auch von größ ter Wichtigkeit für die guten Beziehungen -wischen Deutschland und der Republik der Eidgenossen ist. Große moralisch« Faktoren, die Freundschaft und die Kulturgemeinschast zweier blutsverwandter Staaten begleiten daher den Kaiser aus seiner Reffe nach der Schweiz, und sie erwecken sicher auch dort im freien Volke der Schweiz.r einen großen Widerhall. ES wird auch in der Welt und zumal in Frankreich und Eng- land nicht ohne Eindruck bleiben, daß der deutsche Kaiser, al» der Oberherr der stärksten Monarchie ohne jede» Vorurteil den demokratischen Staat der Schweiz besucht, und dort für seine hohe Mission, zu der vor
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