Suche löschen...
Der Grenzbote : 13.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-189812137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-18981213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-18981213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1898
- Monat1898-12
- Tag1898-12-13
- Monat1898-12
- Jahr1898
- Titel
- Der Grenzbote : 13.12.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Grenzlwte Ägtblatt Nh Anzcher Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Atto Weyer: in Adorf. 63. Iahrg Dienstag, den 13. Derember 1898 W S88 wiegend, für die Mitglied die Ver ¬ einigten Staaten sich verpflichteten, für die Philip pinen drei Monate nach der Ratificirung des Friedensvertrages 20 Millionen Dollars zu zahlen. scheiden bestehend, und 9300 Gramm wurde für 205 Franken als Reliquie Erinnerungs-Kapelle erstanden. Paris, 10. Dez. Ein spanisches der Friedenscommission theilte mit, daß Gedenktage für 1898. Zum 25jährigen Regierungsjubiläum König Alberts von Sachsen 13. Dezember: 1896. Feierliches Tedeum in der katholischen Hofkirche zu Dresden aus Anlaß der Geburt des Prinzen Ernst Heinrich. ^halbamtliche Mittheilung vor, die erklärt, die Gegenüberstellung Lebrun Renaults und Dreyfus sei unvermeidlich, um über das angebliche Ge- ständniß Licht zu verbreiten. — Gestern ließ der Fiskus die Schmucksachen versteigern, die beim Bazarbrande ausgelesen und nicht zurückgefordert wurden. Geldstücke im Nennwerthe von 173 Franken wurden um 390 Franken zugeschlagen. Eine Metalluppe, aus verschmolzenem Gold, Sil ber, Zinn usw. mit eingeschlossenen Porzellan — Der von unserer Marineleitung beschlossene? Uebergang von den bisherigen Torpedoboots- Divisionen zu größeren Divisionsbooten hat überwiegend Gründe seetaktischer Natur. Die Steigerung der Geschwindigkeit bei allen Schiffs klassen ohne Ausnahme, speziell auch bei den Panzerschiffen, den eigentlichen Angriffsobjekten der Torpedoboote, zwingt dazu, auch deren Ge schwindigkeit zu steigern, da in ihrer schnellen Beweglichkeit hauptsächlich ihre Eigenschaft als Angriffswaffe beründet ist. Größere Geschwin digkeiten kann man den Booten jedoch nur bei größerem Deplacement geben, welches es ermög licht, ihnen stärkere Maschinen, mehr Kohlen rc. mitzugeben. Außerdem kommt hinzu, daß die Torpedos zum Zweck der Verwendung einer größeren Spengladung von 35 Cmtr. Kaliber auf 45 Cmtr. Kaliber vergrößert sind. Sodänn kann man ein größeres (Divisions-)Boot mit mehr Torpedo-Vorrichtungen versehen als ein kleines. Mit der Größe des Schifsskörpers und der Stärke der Maschinen wächst naturgemäß auch die Seefähigkeit bei schlechtem Wetter, welche kleinen Fahrzeugen sehr bald so weit verloren gehen kann, daß sie nicht mehr zum Gefecht verwendbar sind, sondern nur noch auf sachgemäße Navirung bedacht sein müssen. Unter allen Umständen muß aber Gefechtsfähigkeit eines Fahrzeuges gewährleistet sein, wenn es überhaupt einen taktischen Werth besitzen soll, und das ist der Hauptgrund, weshalb man in der deutschen Marine zu den größeren V.-Booten übergeht. — Das von den Berliner Stadtverordneten mit 53 gegen 48 Stimmen abgelehnte Baron'sche Vermächtniß, welches bekanntlich zur Begründung eines „vegetarischen Kinderheims" verwendet werden sollte, stellt sich auf 470,000 Mk. Das Vermächtniß soll nach Anordnung des Erblassers nun zunächst Breslau angeboten werden. Wien, 10. Dez. Die Ostdeutsche Rundschau ist wegen Veröffentlichung des in Hamburg von studentischer Seite beschlossenen Aufrufs zur Er richtung von Bismarck-Denksäulen und der Aufforderung zur Theilnahme in Oesterreich confiscirt wurden. Es ist dies die vierte Consis- cation innerhalb 8 Tagen. Budapest, 10. Dezbr. Das Abgeordeten- haus hatte heute eine sehr erregte Sitzung. Be sonders als der Ministerpräsident Banffy den Saal betrat, entstand ein ohrbetäubender Lärm. Die Oppositionellen schrieen: „Hinaus mit ihm!" Der Vizepräsident suspendirte unter allgemeiner Sensation die Sitzung auf zehn Minuten. Lang und Banffy verließen den Saal. Nach ihrer Rückkehr sah man Kubik gegen die Sitz reihen der Regierungspartei in die Nähe Banffys avanciren, mit einer Geberde, als wolle er Banfsy insultiren. Die Regierungspartei verließ die Sitze, man umringte Banffy, und wollte Kubik zurückhalten. Kubik gelangte auch nicht bis zum Sitz Banffys, welcher sich erhoben hatte und ein Königliches Reskript hervorzog. Unter ungeheurem Toben verlas der Schriftführer das Reskript, welches das Parlament bis zum 17. Dezember vertagte. Das Reskript wurde aller seits mit dem Rufe „Es lebe der König!" aus genommen. Der Abgeordnete Kubik erklärte in einer nach Schluß der Sitzung des Abgeordneten hauses stattgehabten Conferenz der Kossuth-Partei, er habe sich in die Nähe des Ministerpräsidenten begeben, um dessen in dem Lärm unverständliche Rede besser hören zu können. Er habe dies im Reichstag erklären wollen, es sei ihm jedoch das Wort entzogen worden. Paris, 10. Dez. Rechtsanwalt Demange wurde ermächtigt, Dreyfus den wortgetreuen Be richt über die Verhandlungen des höchsten Ge richts im Wiederaufnahmeverfahren zuzusenden. Man bereitet die öffentliche Meinung auf die bevorstehende Heimholung Dreyfus durch eine ^ertliches und Sächsisches. Adorf, 12. Dez. Gestern Abend gegen 8 Uhr ist die in dem Ortstheil Bethanien wohn hafte 18jährige Thekla Hupfer vom Zuge auf der Strecke zwischen Adorf und Markneukirchen überfahren worden, wobei ihr der rechte Arm und das rechte Bein abgetrennt worden sind. Noch lebend wurde die Verwundete aufgefunden und in ärztliche Behandlung gegeben. Das Mädchen ist, nachdem zu Hause ein Zwist statt gefunden hatte, mit dem Bemerken fortgegan gen, sich im nahen Wasser das Leben zu nehmen. Ob nun ein Unglück oder ein Selbstmordversuch vorliegt, ist noch unaufgeklärt. Adorf, 12. Dez. Die gestern Abend vom hiesigen Dramatischen Verein im Schützenhause veranstaltete Theateraufführung des Volksstückes „Der Waffenschmied" zum Besten des Frauen vereins hatte sich eines äußerst zahlreichen Be suches zu erfreuen. Die Rollen des ansprechen den Stückes waren in guten Händen, was das beste Gelingen der Aufführung von vornherein sicherte. Der allseitige Beifall nach Beendigung der Vorstellung legte denn auch Zeugniß davon ab, daß das Stück wie auch das Spiel die volle Anerkennung des Publikums gefunden hat. Ein solenner Ball hielt die Anwesenden noch bis lange nach Mitternacht zusammen. Adorf. Wie uns mitgetheilt wird, findet am Mittwoch Abend in der Alp für die Mit glieder des Eewerbevereins ein Vortrag statt „über die wichtigsten Stoffe in der Ernährung unter besonderer Berücksichtigung unserer Speise fette." Es handelt sich in diesem Vortrag um ein reines, edles Naturprodukt und zwar das aus der Kokosnuß gewonnene Palmin. Die Einführung des Palmin in Kliniken, Hospitälern, Anstalten, Instituten, Menagen rc., liefert den Beweis, daß man an leitender Stelle den wirk lichen Werth des so gesunden Speisefettes er kannt hat. Nur eine hiesige Firma hat es bis jetzt unternommen, das Palmin hier einzuführen. Möge es gelingen, daß der Werth desselben auch in allen Klassen der Bevölkerung immer mehr und mehr erkannt werde, zumal der Preis des selben ein sehr niedriger ist. * Voraussichtliches Wetter am 13. Dezember: Zeitweise heiteres, meist molkiges bis trübes, win diges, mildes Wetter mit etwas Regen. - Immer mehr bayerische Schulamtskandi daten kommen nach Sachsen und suchen dem Lehrermangel abzuhelfen. So amtirt gegenwär tig ein solcher in Treuen, und am 2. Januar 1899 übernimmt ein bayerischer Kandidat, Na mens Schmidt, das Vikariat der Hilfslehrerstelle in Kottcnhaide. Daß für die Bayern selbst eine geringbesoldete sächsische Lehrerstelle eine wahre „Goldgrube" zu sein scheint, im Vergleich zu den jenseits der blau-weißen Grenzpfähle üblichen Lehrergehältern, geht aus einer Notiz im Rehauer Tageblatte hervor: „Unweit Bayreuth ließ ein kleiner Oekonom seinen großen Sohn Lehrer Politische Rundschau. Berlin. Zu der angeblich geplanten Ame rikareise des Kronprinzen wird von maßgebender Seite mitgetheilt, daß die kaiserlichen Eltern nicht gewillt sind, die bereits bis in die genauesten Details festgelegte Ausbildung des einstigen Trä gers der deutschen Kaiser- und preußischen Königs krone durch überseeische Reisen zu unterbrechen. Berlin, 10. Dezbr. Der „Voss. Ztg." wird aus Paris gemeldet: Das Blatt „Gilblas" bringt die erstaunliche Meldung aus Wien, in den dortigen Kreisen sei davon die Rede, daß Kaiser Franz Josef auf den Rath seiner Groß würdenträger sich wieder verheirathen wolle, um dem Thron einen Erben zu geben. Erzherzog Franz Ferdinand habe eine schwache Gesundheit und sein Bruder Otto sei unmöglich geworden. Die Auserwählte sei die Prinzessin Isabella von Orleans, Schwester des Herzogs Philipp. Es ist nicht unmöglich, daß diese Meldung mit einer besonders dreisten orleanistischen Machenschaft zu sammenhängt. Berlin, 10. Dez. In bestimmten Kreisen spricht man davon, daß England und die Ver einigten Staaten von ihrem Protektorate über Samoa, daß sie bisher mit Deutschland gemein sam hatten, zurücktreten werden und Deutschland den Gesammtschutz des Landes übernehmen wird. Diese Verschiebung zu Gunsten Deutschlands soll dem Dankgefühl der beiden Nationen entspringen, die sich für die wohlwollende Neutralität der deutschen Nation gelegentlich des spanisch-ameri kanischen Krieges einerseits und das Verhalten Deutschlands in derDelagoa-Bai-Frage andererseits revanchiren wollen. — Die „Köln. Ztg." bespricht in einem Artikel unter der Ueberschrift „Eine neue Lage" die französischer- und englischerseits gemachten Annäherungsversuche und sagt zu den Vorschlä gen Chamberlains, kein Staatsmann, dem die ihm anvertrauten Interessen am Herzen liegen, würde dieselben von der Hand weisen. Eine Bedingung bleibe indessen dabei vorausgesetzt, nämlich, daß Deutschland allein Wächter darüber bleibe, zu entscheiden, was seine Interessen er heischen. Diese Bedingung berge vielleicht den Keim für künftige Verstimmungen, aber diese würden überwunden werden, so lange beide Nationen gemeinsam das gemeinsame Endziel erstrebten, überall ihrem Handel gleiche Absatz gelegenheit zu schaffen; somit wäre die Wahl zwischen Frankreich und England nach Maßgabe unserer nächstliegenden Interessen leicht zu treffen, wenn es sich für die Deutschen überhaupt darum handle, für einen oder den anderen Staat Partei zu ergreifen. Unsere europäischen Bündnisse stehen auch trotz der Unfreundlichkeiten des Grafen Thun in ungeschwächter Kraft fest und sie werden ihre Wirksamkeit zeigen, sobald der Bedürfnißfall eintritt. Im übrigen aber sei es stets der Grundsatz der Dreibundmächte gewesen, jede Kombination zu billigen und zu fördern, die dem Streben, den Frieden zu sichern, dien lich sei. Deshalb sei das französische mit derselben Freude als das englische Angebot zu begrüßen, wenn sich die Preßvorschläge Frankreichs zu einem greifbaren Vorlchlag des verantwortlichen Staatsmanns verdichten, der an Gehalt und Werth dem der englischen Minister nahe käme. Deutschland werde sich indessen durch das Liebes werden den Blick nicht blenden lassen und auf dem Wege einer gesunden Jnteressenpolitik fort schreiten. für Ä-ors und das obrre Vogtland Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. 25 Psg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Inserate von hier und aus dem Berbreitungs- bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 15 Psg. die 4Hml gespaltene Grundzeile oder deren Naum beDchnet und bis Mittags 12 Uhr sür den »lMtfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite