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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 12.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187612124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18761212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18761212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-12
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 12.12.1876
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von Kohlen und hatte natürlich auf Das, was um ihn vorginz, keine Aufmerksamkeit. Als er sich nun von seiner Arbeit wieder aufrichtete, war der noch kurz vorher vor ihm gestandene Lokomotivführer Werner von seinem Platze verschwunden. Der Heizer, jedenfalls ein Lehrling in der Führerschaft war, zwar natürlich auf dos Heftigste erschrocken, entschloß sich aber kurz und brachte den Zug glücklich zum Stehen. Bald wurde denn auch eine Strecke rückwärts der unglückliche Führer besinnungslos aufgefunden. Zu vermuthen aber ist, daß dieser nach irgend etwas an einer Seite der Locomotive hat nachsehen wollen und dabei das Gleichgewicht verlor. Da er nach Wiedererlangung seiner Geisteskräfte über Schmerzen in der Brnst klagte, so ist wohl zu vermuthen, daß er innere Verletzungen, vielleicht Rippenbrüche, erlitten hat. — DaS Ministerium des Innern hat an sämmtliche Kreishaupt mannschafte» des Landes verordnet, bei der ihnen auftragSweise nach gelassenen Genehmigung von mit Ausstellungen zu verbindenden Ver- loosnngen die Unternehmer der Berloolung insbesondere auch dahin zu verpflichten, daß als Gewinne nur solche Gegenstände, welche ,wirklich ausgestellt gewesen und in der Thal auch auSstellungS- und preiswürdig sind, zur Verloosung kommen. Dresden. Das 17 jährige Dienstmädchen Lehnert, welches am Freitag durch die Entzündung von Ligroin schrecklich verbrannt mar, ist am Abend desselben TageS noch im Krankenhause nach unsäglichen Leiden gestorben. Ihre mitverbrannte, aber etwas leichter verletzte Dienstherrin ist daselbst noch in ärztlicher Behandlung. Leipzig, 6. Decbr. Das Gefangenencontingent, welches unsere Stockhausräumlichkeite» am Naschmarkt innerhalb der letzten 24 Stun den ausgenommen haben, weist die große Zahl von 85 Personen auf. Hierunter befinden sich in überwiegender Mehrzahl Bettler, Trunkene und Herbergslose, von welch Letzteren sich innerhalb einer Stunde am gestrigen Abende nicht weniger als 23 Personen freiwillig zur Auf nahme meldeten, ferner Excedenten und Diebe. In dieser Zahl von 85 Personen sind jedoch Diejenigen nicht mit inbegriffen, welche wegen verschiedener Uebertretungen arrctirt und dem Polizeiamte sistirt, einst- weilen aber unter Bedeutung oder Cautionsslellung wieder entlassen wurden. Unter Hinznrechnung dieser Arrestaten beläuft sich die Ge- sammtsrequenz am Naschmarkt innerhalb der gedachten kurzen Zeit auf über 100 Personen. Leipzig, 8. Decbr. Die kürzlich wegen des Excesses auf der Connewitzer Chaussee vom hiesigen Bezirksgericht verurtheilten Steine- treiber Pabsch und Cons, wurden heute Vormittag auf der Staatö- bahn mit dem Personenzug 9 Uhr 5 Minuten »ach Zwickau befördert. Zur größeren Sicherheit waren die Sträflinge zu Dreien aneinander gefesselt. Eine Anzahl Kameraden der Verurtheilten, die sich zum Abschied in demonstrativer Weise mit einer großen Branntweinflasche auf dem Bahnhofe eingefunden hatten, wurden gebührend zurückge wiesen. Grimma, 30. Novbr. Zu Ehren des Herrn Amtshauptmann Ritter Or. Hübel und seiner Fran Gemahlin fand vor dessen heute erfolgter Abreise in seinen neuen Wirkungskreis als Kreishauptmann zu Zwickau im hiesigen Schützenhause noch ein Abschiedsfest statt. Herr Gerichtsamtmann a. D. v. Carlowitz lieh den schmerzlichen Gefühlen, welche die Gesellschaft bei dem Scheiden des hochverehrten Paares aus der Stadt und dem Bezirke, m dem es 13 Jahre lang gelebt und gewirkt und die allgemeinste Liebe und Hochschätzung sich erworben, bewegt, in gebundener Rede trefflichen Ausdruck. Herr AmtShauplmann I)r. Hübel sprach in bewegten Worten seinen und der Seiuigen Dank aus für das Gute und Schöne, was ihm und seiner Familie in jener langen Zeit, die er stets für die glücklichste seines Lehens halten werde, zu Theil geworden sei. Er versicherte feine unwandelbare Anhänglichkeit an Grimma und dessen Gegend, der er ferner wenigstens als Grundbesitzer (Rittergut Sachsendorf mit Streuben) anzugehören, mit welcher durch von Raum und Zeit unabhängige Bande der Freundschaft verknüpft zu bleiben, ihm zur höchsten Freude und Trost gereiche. Hr. v. Abendroth auf Kössern widmete als Mitglied der Bezirksversammlung den Verdiensten, welche der Herr Amtshauptmann I)r. Hübel um die rasche und sichere Ein bürgerung der neuen Verwaltungsorganisation sich erworben habe und welchen durch seine Beförderung von allerhöchster Stelle gerechter Lohn geworden, Worte der wärmsten Anerkennung. Grimma, 7. Decbr. Vorgestern Abend ist zwischen Dorna und Döbeln an dem Bau der Mulventhalbahn ein beladener Bauzug ent gleist und sind dadurch 12 Lowries in die Mulde gestürzt; vier Eisenbahnarbeiter, die dabei mit ins Wasser fielen, wurden lebend und unverletzt wieder herausgezogen. Großenhain, 6. Decbr. (Amtsbl.) Der hiesige Vorschuß- und Credilverein hielt gestern eine anderweite — seit dem Ausbruche der jetzigen Krisis die dritte — außerordentliche Generalversammlung ab, zu welcher sich 233 Mitglieder eingefunden batten. Die auf die Tagesordnung gebrachte Liquidationsfrage wurde von derselben abge setzt und beschlossen, daß zur Deckung des bestehenden DeficilS von jedem Mitglieds eine Nachzahlung von 100 M. geleistet werde» solle. Crimmitschau, 7. Decbr. Heute früh kurz vor 6 Uhr brach in der dem Oekonom Gottlob Köhler hier gehörigen, hinter den Häusern an der Werdauer Straße auf freiem Felde gelegenen und zum großen Theile noch mit Getreidevorrälhen gefüllten Scheune Feuer aus, wodurch dieselbe bis auf die zwei massiven Giebel eingeäschert wurde. Durch die von den hiesigen Polizeiorganen sofort angestellten Erörter ungen ist dem Vernehmen »ach böswillige Brandstiftung festgestellt, es ist auch bereits eine der Tbat dringend verdächtige Person in Haft genommen worden. Inwieweit dieser Verdacht begründet ist und ob mit dieser Brandstiftung die im hiesigen Frühjahre wiederholt vor gekommenen Scheunenbränve in Verbindung stehen, darüber wird die eiuzuleitende Untersuchung hoffentlich recht bald Aufschluß geben. Die Mrstenschule in Meißen. Dieselbe wurde Ostern 1543 von den beiden fürstlichen Brüdern, dem Churfürsten Moritz und August im ehemaligen 8t. ^kra- Kloster gegründet, wo bereits i. I. 1205 vom Bischof Dietrich II. für 12 Knaben eine lateinische Schule eröffnet worden war, die nun aber durch die anbefohlene große Schulreform eine völlige Umänder ung erfuhr. Die Stiftungsurkunde wurde am 25. Januar 1544 von den beiden Fürsten und „etlichen von ihren Rüthen und Unterlhanen aus ihrer Landschaft" d. h. von altadlichen großen Grundbesitzern, so wie den Bürgermeistern von Dresden und Leipzig ausgefertigt. Im Laufe der Zeiten erlebte diese Fürstenschule, d. h. dieses fürstliche freie Gymnasium, äußerlich und innerlich mancherlei Veränderungen. Nach und nach wurden eine Menge Freistellen gestiftet, sowohl von all- üblichen Geschlechtern, als auch von verschiedenen Städten, so auch eine von der Stadt Zwönitz. Die beiden Fürstenschulen Meißen und Grimma unterscheiden sich von den übrigen Gymnasien des Landes vornämlich durch das Internat und die geringere Zahl von Klassen. Sie umfassen nicht 6 Hauptklassen, sondern nur 4 Kl. Es werden daher nur solche Schüler ausgenommen, welche die »öthige Vorbereitung in den alten nnv neuen Sprachen, sowie in den Realien mindestens für die Himrta, — die 4. Klasse besitzen; sie müssen also einen leichten lateinischen und griechischen Classiker lesen, d. h. verstehen, ein entsprechendes lateinisches und griechisches Pensum übersetzen, einen correclen deutschen Aufsatz liefern können und die in der Klasse sonst erforderlichen Kennt nisse besitzen, — und dann habe» sie bis I'rimn gewöhnlich 6 Jahre abzuhalten nnd sehr fleißig zu sein. Wer nicht diesen Grad von Kenntnissen besitzt, wird trotz der ihm zugewiesenen Freistelle nicht ausgenommen. Nach dem 15. Lebensjahre findet aber selten ein Schüler mehr Aufnahme in die unterste Klasse. Selbstverständlich muß er die nölhige geistige Befähigung haben, weil er sonst in der Klasse sitzen bleibt und endlich entlassen wird, ehe er die Universität beziehen kann. Auf der sFürstenschule giebt es Alumnen, d. h. Schüler mit Frei- und Koststellen, und Extraner, d. h. Schüler, welche außer dem Alument, demnach bei Professoren oder sonst bei Familien in der Stadt wohnen und also viel Kostgeld zu zahlen im Stande sind. Die Freistelle besteht darin, daß sie freien Unterricht, Kost, Wohnung, Licht und Heizung im Gymnasialgebäude erhalten. Die Freiheit ist be schränkt, der Privalfleiß wird von Oberen und Inspektoren aus den Professorenkreis überwacht. Für Kleidung, Wäsche, Belten, Bücher, Taschen- und Reisegeld haben die Eltern zu sorgen, im jährlichen Betrage von 80—100 Thaler, eher mehr als weniger. Es ist also eine ganze falsche Ansicht, wenn Manche meinen, Alles frei zu haben. Wer auf die Fürstenschule will, muß daher frühzeitig in den alten Sprachen sich darauf vorbereilen lassen, entweder durch tüchtige» Privatunterricht, täglich mindestens 2—3 St. lateinisch und griechisch, oder in den untern Klassen eines andern Gymnasiums, sonst kann er von seiner Freistelle keinen Gebrauch machen. Je nachdem sie sich erledigt, kann sie einen, Fürsteuschüler auf 4—6 Jahre ertheilt wer den. Referent erlaubt sich noch den Wunsch hinzuzufügen, daß Zwönitz wieder einmal einen Meißner Fürftenschüler liefern möge, an dem man seine Freude habe. Leider ist für dieses Mal nicht die geringste Aussicht dazu vorhanden. — Vermischtes. * Aus Transkaukasien kommt die betrübende Nachricht, daß ein Schneesturm eine ganze Karawane verschüttet habe. Ein langer Zug von Bauernwagen bewegte sich mit Fracht, die nach Alexandropol bestimmt war, die Straße dahin, als sich plötzlich in der Nähe der Stadt Achalkalaki ein fürchterlicher Schneesturm erhob, der jedes weitere Vordringen unmöglich machte und schließlich über die ganze Karawane das weiße Leichentuch ausbreitete. Einige 20 Menschen und 60 Zngthiere kamen dabei ums Leben, nur 13 Mitglieder der Karawane sollen sich gerettet haben. Auch im Lager bei Alexandropol trat dieser Sturm mit größter Heftigkeit auf. Roß und Mann, Wagen, Zelte und Baracken wurden umgewcrfen und einige Zeit herrschte die größte Verwirrung, zumal sich der Himmel vollkommen verfinstert hatte, so daß man nicht auf drei Schritt Entfernung sehen konnte.. m al zi kc «i H m G in M di sch Ke dre gal soe Bl im Th ler ras slih ger ins Th eine Wic Arn zurc erwi um kann bei t „abc Vors bedac und § der s nnng beugt bezau Entzü daß 2 erfüll' Derlei l Himw von d mögen ihr sch hatte »Weiß
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