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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 12.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187612124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18761212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18761212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-12
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 12.12.1876
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* Im Laufe dieses Jahres ward in Teichvorwerk bei Oh lau ein neues FörslerhauS erbaut u»d das alte abgebrochen. Bei Planirung deS allen Bauplatzes fand unlängst der dortige Förster unweit des ehemaligen OfenstandeS ein in die Erde eingemauertes Loch; in diesen stand ein zinnernes Bebältniß, welches 10,000 Thaler Silbermünzen fast un kenntlichen österreichischen und polnischen Gepräges, und einen ver gilbten Zettel mit der Aufschrift: „Für meinen Nachfolger. Ignatz Hayn 1623," enthielt. An demselben Tage fand derselbe Förster noch ein in die Erde gemauertes Loch mit einem urnenarligen thönernen Gefäß und darin 14 Pfund Goldmünzen. Offenbar sind die Gelder im dreißigjährigen Kriege dort versteckt worven und dürften der Willensäußerung des früheren Besitzers nach dem, wenn auch nicht directen „Nachfolger" desselben, jetzigen Förster zukommen. Verlassen. Roman von Ed. Wagner. 3. Kapitel. Ein »nvcrhofftes Wiedcrfinden. (Fortsetzung.) In einer etwas abgelegenen Straße, in der ersten Etage eines schmalen, unscheinbaren Hauses wohnte eine Dame, NainenS Laura Kernot. Sie war die Wittwe eines Offiziers, in der Mitte der dreißiger Jahre, aber von ungewöhnlich jugendlichem Ansehen und galt bei ihren Bekannten als eine vollendete Schönheit. Sie hatte soeben ihre Toilette zum AuSgehen beendet, warf noch einen prüfenden Blick in den großen Spiegel ihres Wohnzimmers und war gerade im Begriff, den Mantel überzuwerfen, als hastig und kräftig an die Thür geklopft wurde und auf ihr „Herein" ein Mann in den mitt leren Jahren in glänzender MajorSuniform das Zimmer betrat. „Ah, mein lieber Harding!" rief die Dame in freudiger Ueber- raschung dem Eintretenden entgegen. „Sei mir willkommen! Was führt Dich so früh zu mir, Reginald? Du scheinst ja ganz auf geregt —" „Ich habe wichtige Nachrichten für Dich," fiel ihr der Major ins Wort. „Dn bist doch allein, Laura?" Er warf einen flüchtigen Blick in das anstoßende Zimmer, dessen Thür halb offen stand. „Gewiß bin ich allein, Reginald. Wer sollte bei mir sein?" Der Major erfaßte die dargereichte feine Hand und drückte einen zärtlichen Kuß auf die frischen, rosigen Lippen der Wittwe. „Komm', mein Liebster, setze Dich und laß hören, was Du mir Wichtiges mitzulheilen hast," sagte MrS. Kernot, indem sie ihren Arm zärtlich auf seine Schulter legte und ihn sanft zum Sopha zog. Harding folgte willig, und als er sich in dem Sopha bequem zurechtgesetzt hatte, nahm die schöne Wittwe neben ihm Platz. „Habe ich Dich gestört, Laura?" fragte der Major. „Dein Erscheinen ist für mich nie eine Störung, Niginald," erwiderte MrS. Kernot, „oder doch eine sehr angenehme." „Wie eS scheint, warst Du im Begriff auszugehen." „Ich wollte nur eine Morgenpromenade machen, die sich leicht um eine Stunde verschieben laßt, oder die ich auch ganz aufgeben kann, wenn Du mir das Bergnügeu machen willst, Viesen Morgen bei mir zuzubringen." „Tbut mir herzlich leid, meine Liebe," versetzte Harding eifrig, „aber ich habe unaufschiebbare Geschäfte, besonders wenn Du meinen Vorschlag acceptirst." „Deine Mittheilungen betreffen also mich, Reginald?" Der Major nickte zustimmend. „Du weißt ja, daß ich stets für Dich sorge und auf Dein Wohl bedacht bin," sagte er, seinen Arm um ihre schlanke Taille legend und sie näher an sich ziehend. In Laura's Augen blitzte es auf. Diese Worte, und mehr noch der sie begleitende vielsagende Bück hatten plötzlich eine süße Hoff nung in ihr geweckt. Sie schlang in aufwallender Freude ihren Arm um seinen Hals, beugte sich vorwärts und sah ihn mit einem Lächeln an, so süß, so bezaubernd, daß selbst ein kälteres Herz als das des Majors vor Entzücken geklopft haben würde. „Reginald!" flüsterte sie mit lieblicher Stimme; „ist es möglich, daß Du Dich endlich entschlossen hast, meinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen und Dein Versprechen einzulösen?" „Welches Versprechen, Laura?" fragte Harding in sichtlicher Verlegenheit. Es war der Wittwe zu Muthe, als sei sie ans ihrem schönsten Himmel geschleudert. Ihre Enttäuschung war so groß, daß sie sich von dem harten Manne hätte abwenden und ihm die Thür zeigen mögen. Einen Augenblick zuckte eö auch wie tiefe Entrüstung über ihr schönes Gesicht; aber nur einen Augenblick, denn im nächsten halte die Vernunft schon wieder die Herrschaft erlangt. „Welch' eine Frage, Reginald!" sprach sie mit leisem Vorwurf. „Weißt Du nicht, daß mein einzigster Wunsch ist, Dein Weib zu werden und daß Du mir dieses auch schon vor vielen Jahren ver sprochen und dieses Versprechen fast jede Woche erneuert hast?" H s Ihre Stimme klang so innig und sie lag so bezaubernd, so ver führerisch schön in seinen Armen, und sah ihn mit ihren^tiefblauen Augen liebevoll an. „Ja, Kind, das ist schon recht," sagte er zögernd, und strich mit der Hand liebkosend über ihr reiches schönes Haar, „aber daran habe ich jetzt nicht im Entferntesten gedacht." „Daran hast Du immer nicht gedacht, wenn ich Dich frage!" versetzte schmollend Mrs. Kernot. „Wann wirst Du endlich einmal daran denken?" „Du weißt ja, meine Beste, daß meine Verhältnisse nicht der artig sind, eine Frau standesgemäß unterhalten zu können," sprach Harding ernst. „Auch mit Deinen Finanzen ist es schlecht bestellt, und so wirst Du einseben, daß ein Gedulden bis auf bessere Zeiten Deinerseits unbedingt nothwendig ist." Laura seufzte. „Gedulden! Dieses ewige Gedulden! Wann werden endlich die bessere» Zeiten kommen, auf die Du mich vertröstest?" klagte sie. Sie machte sich von ihm los und legte sich in die Sophaecke zurück, anscheinend schmollend. Aber wie jede ihrer Bewegungen, jeder ihrer Blicke, ja selbst daS Heben und Senken ihres unruhigen Busens, wenn sie sich von Männern beobachtet wußte, darauf be rechnet war, deren Blicke zu fesseln und ihre Herzen zu rühren, so schien sie auch diese Stellung nur eingenommen zu hoben, um ihre schlanke Gestalt in ihrem ganzen Reiz den Augen des Majors zu präsentiren. Er beugte sich zu ihr, ergriff ihre Hand und streichelte sie zärtlich. „Sei vernünftig, mein Herz!" sagte er. „Ich weiß, und Du hast eS mir selbst schon zugestanden, daß Dir ein klangvoller Name, Titel und Neichthum die Hauptsache sind, weshalb Du Dich zu ver- heirathen wünschest — von Liebe zu mir kann weniger die Rete sein —" Die Wittwe fuhr in erkünstelter Entrüstung empor. „Wie, habe ich nicht Alles aufgegeben, habe ich nicht Alles geopfert: Vergnügen, Ansehen und Ehre, nur um Deinetwillen!" rief sie heftig. „Habe ich mich nicht so weit erniedrigt, in anderer Leute Dienst zu treten, nur um Dich unterstützen zu können und. mir Dein Herz zu erhalten! Bin ich nicht," der Ton ihrer Stimme sank plötzlich zu einem dumpfen Geflüster herab, „selbst bis zur Ver brecherin herabgesunken — nur aus Liebe zu Dir!" Sie stand vor ihm wie eine zürnende Göttin, die Hand halb drohend, halb wie zum Schwur erhoben. In dieser Stellung — im Zorn erschien sie noch schöner als in der Liebe und übte einen wunderbaren Zauber auf Harding, der sie umschlang und zu sich niederzog, was sie mit sanftem Widerstreben geschehen ließ. „Meine liebe, süße Laura, wie leicht bist Du doch erzürnt!" rief er besänftigend. Ihre letzten Worte hatten ihn so sehr erschreckt, daß er zitterte. „So böse waren meine Worte nicht gemeint. Komm und höre mich ruhig an. Aber versprich mir zuvor, daß Du Dich nicht wieder so ereifern willst." „Dann versprich Du mir, daß Du mich nicht wieder beleidigen, nicht meine Liebe zu Dir bezweifeln willst, für welche Du doch so viele Beweise hast." (Fortsetzung folgt.) Nefierstcht der beim hies. Kais. Postamte verkehrenden Posten. Unkunft. 8 Uhr — Min. V. VV Schwarzenberg (Grünhain). 6 Uhr 59 Min. V. VV v. Zuge Adorf-Chemnitz 6 Uhr 39 Min. 6 Uhr 59 Min. V. VI'. v. Zuge Ehemnitz-Adorf 6 Uhr 10 Min. 10 Uhr 10 Mm. V. VVV. Stollberg. 11 Uhr 7 Min. V. IVI', v. Zuge Chemnitz-Adorf 10 Uhr 52 Min. 2 Uhr — Min. N. VVV. Annaberg (Geyer, Tannenberg). 2 Uhr 54 Min. N. IVI', v. Zuge Adorf-Chemnitz 2 Uhr 39 Min. 4 Uhr 26 Min. N. W v. Zuge Chemnitz-Adorf 4 Uhr H Min. 7 Uhr 45 Min. N. VVV. Stollberg. 6 Uhr 5 Min. N. VI'. v. Zuge Adorf-Chemnitz 5 Uhr 46 Min. 9 Uhr 10 Min. N. Briespacket aus Chemnitz v. Züge Chemnitz-Adorf 8 Uhr 54 Min. 9 Uhr 25 Min. N. VI'.V. Annaberg (Geyer, Tannenberg). Mgang. 5 Uhr 50 Min. V. 6.1'. zum Zuge Adorf-Chemnitz 6 Uhr 39 Min. 5 Uhr 50 Min. V. VV zum Zuge Chemnitz-Adorf 6 Uhr 10 Min. 7 Uhr 25 Min. V. VVV. Stollberg. 7 Uhr 30 Min. V. VI'. V. Annaberg (Geyer, Tannenberg). 8 Uhr 25 Min. V. Briefpacket nach Chemnitz z. Zuge Adorf-Chemnitz 8 Uhr 53 Min. 10 Uhr 30 Min. V. IVI', zum Zuge Chemnitz-Adorf 10 Uhr 52 Min. 1 Uhr - Min. N. WV. Stollberg. 2 Uhr 20 Min. N. VI'. zum Zuge Adorf-Chemnitz 2 Uhr 39 Min. 3 Uhr 50 Min. N. VI'. zum Zuge Chemnitz-Adorf 4 Uhr II Min. 5 Uhr — Min. N. WV. Annaberg (Geyer, Tannenberg). 5 Uhr 25 Min. N. VI'. zum Zuge Adorf-Chemnitz 5 Uhr 46 Min. 9 Uhr 30 Min. N. VV Schwarzenberg (Grünhain). (Anmerk. VV heißt Personenpost. VVV. heißt Privat-Postsachen-Versandt. L.V heißt Bahnhofs-Transport.) Amtliche Verkaufsstellen für Postwerthzeichen befinden sich für Zwönitz bei Herrn Karl Schmidt am Markt; für Niederzwönitz bei der ober» und untern Verkaufsstelle des dasigen Consumoereins.
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