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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 15.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187711150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18771115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18771115
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-15
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 15.11.1877
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Erscheint wöchentlich drei Mal zwar Dienstag, Donnerstag u«b Sonnabmd (V»r»ittag). Abonnement-preis beträgt viavteljährlich 1 Mark SO Pf. pr!L»»»,raiiä». Äntemtr Inserate werden bis spätestens Mittags deS vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath zn Zwönitz. 134. Donnerstag, den 15. November 1877. 2. Jahrg. Bekanntmachung. Die Stimmberechtigten hiesiger Stadt werden nochmals daran erinnert, daß die Wählerliste zur KirchcnvorslandSwahl Sonnabend, den 17. November, Abends « Uhr geschlossen wird. Wer sich bi« dahin nicht anmeldet, ist von der aktiven Bctheiligung an der Wahl ausgeschlossen. Zw Snitz, den 14. November 1877. Der Kirchenvorstand allda: Neidhardt, Pf. Vom Kriegsschauplätze. Die militärische Situation im Orient läßt eine mehr und mehr hcranreifende Entscheidung erkennen. Um Plcwna wird die Ein- schließung immer wirksamer und die westlich stehenden russischen Truppen, namentlich Kavallerieabtheilungen, durchstreifen in immer weiteren Umkreisen die Gegend, so daß bereits die Stadl Wraza in ihre Hände fiel. Wratza ist ca. 12'/, Meile westlich von Plewna und 4 Meilen von der großen Straße Sofia — Lom Palanka belegen, welche die Russen demnächst erreichen dürften, um so die Verbindung zwischen Sofia und Widdin zu unterbrechen; und 5 Meilen nördlich Orhanie. Es bedeutet die Besitznahme v»n Wraza eine erhebliche Ausdehnung des Operationsterrains nach Westen. In Wraza steht die russische Kavallerie nur noch 11 Meilen, also höchsten« drei Märsche von den serbischen Vorposten au der Timokgrenze bei Jzvor, und somit kann binnen weniger Tage die Verbindung mit dem kriegs bereiten serbischen Heere aufgenommen sein, wen« anders letzterer Staat überhaupt in Aktion zu treten sich entschließt. Ob eine letzte Wendung noch vorder Einwinterung erfolgt, ist noch fraglich; wenigstens werden die Vorbereitungen zu einem Winterfelvzug energisch fort» gesetzt. Auö Asien liegen meist nur ZeitungStelegramme vor. Sehr be zeichnend für die dortige Lage ist, daß, wie der „Standard" berichtet, Mukhtar Pascha 18 Offiziere zum Tove vcrurtbeilen ließ. Für wessen Ungeschicklichkeit die VeruNheillen büßen müssen, wird der geschlagene Feldherr am besten wissen. Außerdem geben noch mehrere Tele gramme weitere Aufklärungen. Es wird nämlich dem „Standard" gemeldet: Konstantinopel, 11. November. Die Verbindung Erzcrums mit Van ist unterbrochen. Das Ardahaner russische CorpS ist gegen Batum nicht nach Artwin dirigirt worden. Datum ist im Osten und Süden ceruirt. Das arabische und das Bagdader Armeekorps sind nach Europa beordert. Petersburg, 11. Novbr. Ueber die Belagerung von KarS wird berichtet, daß dieselbe von General Lasareff geleitet wird. General Schatiloff.steht bei Mazra und Sialgaur, General Roop bei Boügal und Tikmy, wo sich auch das Hauptquartier des Großfürsten befindet, General Alchasoff steht in Wisinkioi und Madaradsich. Der Be- lazerungSring nähert sich Kars bis auf 10 Kilometer, die Eernirnng ist vollständig. Außerdem wird der „Wiener Presse" telegraphirt: Tiflis, 7. November. Die Colonne von Olli hat sich mit der Armee des Generals Heimann vereinigt, ob vor oder nach der Schlacht bei Deve-Bvhun, ist bisher noch unbekannt. Die Verluste der Türken in dieser Schlacht betrugen über 3000 Mann an Tobten, Verwundeten uud Gefangenen. E« blieb der größte Theil der türkischen Artillerie in russischen Händen. Tiflis, 8. November. Die Herstellung der Fcldtelegraphen- leilung ist bis zum Soganlüvagh vorgeschritten. Von Erzerum liegt nicht« Neues vor. Bei Tonderis wurden zwei aus der Schlacht von Äladschada versprengte türkische Bataillone gefangen genommen. London, 13. November. Nach einer Meldung des „Bureau Neuler" anS Konstanliuopel wurde Suleiman Pascha zum Kommau- danleu der gesammlen Truppenmacht in Rumelien ernannt. Tagrsgeschichte. Berlin, 12. November. Die auf Veranlassung des Reichs kanzlers Fürsten v. Bismarck zusammen berufene Kommission, welche über die Fälschung der Lebensmittel und die dagegen zu ergreifenden Mittel* ihr Gutachten abgeben soll, ist heute Morgen im ReichS- gesundheilSamle vom Direktor Or. Struck eröffnet werden. Die Kommission hofft, im Lause der Woche ihre Beralhungcn beendigen zu können. Berlin, 11. November. Der Kaiser von Rußland hat in Ver anlassung des HinscheidcnS des GencralfeldmarschallS Wrangel dem Kaiser telegraphisch seine aufrichtigste Theilnahme bei dem Tode dieses „ältesten Soldaten der preußischen Armee" und zugleich sein lebhaftes Bedauern darüber auösprcchen lassen, daß cS nicht möglich sei, von dem vor dem Feinde stehenden Regiment?, dessen Chef der Feldmarschall gewesen, eine Deputation hierher zu senden. Au« London, 12. November meldet man: Gestern und die ganze Nacht hindurch herrschte» heftige Stürme. Im Kanal treiben viele Schiffstrümmcr umher, man befürchtet daher bedeutende Schiff brüche. Konstantinopel. Vor einigen Tagen waren hier Plakate an geschlagen, welche zur Ermordung Mahmud Damals aufforderten. Derselbe wurde beschuldigt, den Frieden herbeiführeu und die Türkei an die Russen verralhen zu wollen. Mahmud Damat beschnldigte wiederum den früheren Sultan Murad der Konspiration, weshalb der regierende Sultan seinen Bruder aus dem PalaiS Tscheragan nach dem alten Serail überführen ließ. Hierbei widersetzten sich 40 Diener Muradö, dessen Leben sie für bedroht hielten. Die Diener wurden erdrosselt, obwohl hiesige Blätter nur von deren Exilirung sprechen. Seitdem wird Murad als Staatsgefangener in Topkap« überwacht und hält man allgemein dessen Leben für gefährdet. In- zwischen sind auch viele Anbänger Midhat Paschas verhaftet uud wurde außerdem ein VergiflungSversuch gegen Mahmud Damat ge macht, der jedoch durch dessen Arzt vereitelt wurde. Die Aufregung in Konstantinopel ist gewaltig und erhält Lurch das im Volke zirku- lireude Gerücht weitere Nahrung, der Prophet sei dem Sultan er- schiene» und habe ihm geboten Frieden zu schließen. Der Kern dieser Nachrichten ist folgender: Der Exsultan Murad ist gewaltsam bei Seite geschasst worden. Im Augenblick ist nicht recht durchsichtig, ob cs nur deshalb geschah, weil Mahmud Damat Pascha einen Blitzableiter für den kaiserlichen Zorn und den Zorn des Volkes brauchte, der sich gegen seine jammervolle Persönlichkeit richtete, oder ob die Thal vollbracht wurde, weil Murad in Wahrheit entweder selbstthälig oder als vorgeschibcne Person noch dem jetzigen Sultan gefährlich werden könnte. Denn nach dem Koran darf eS nur eine« Khalifcn geben unv dieser eine und rechtmäßige Khalif kann wohl sterben, aber nicht abgesetzt werden. Die bloße Absetzung MuradS durch den Scheikh ul Islam ist eine Neuerung, die vor dem Koran keine Gnade findet. Für Europa falle» diese Erwägungen nur gering in dir Wagschaale. Von entscheidender Wichtigkeit ist für uns bei der ganzen Revolte nur die Thalsache, daß sie überhaupt vorkommen konnte, daß sich die Palasl-Greuelszcnen des vorigen Jahres wiederholen konnten und »aß von Neuem von der Pforte ein schlagender Beweis geliefert wurde von dem Barbarismus und der Unzuverlässigkeit »er türkische» SlaalSeinrichtungeu.
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