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Zwönitztaler Anzeiger : 18.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188904185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18890418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18890418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-18
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 18.04.1889
- Autor
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iWiiitzthstr Äiiztißtr. Lokalblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Lenkersdorf, Dittersdorf, Burgstädtel, Affalter, Streitwald, Dorfchemnitz, Elterlein, Grünhain, Thalheim u. f. w. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. >4. Jahrgang. Redaction, Druck und ikig-nthum von S. B. Ott in Zwönitz. l4. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren LuSträger vierteljährlich für l Mark 20 Pfg. rincl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum !0 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. ^7. Donnerstag, den 18. April. 188N Bekanntmachung. Die Uebergabe der in den Auctionen am 25. und 26. März d. I. im Rathskeller zu Grünhain vom Grünhainer Staatsforstrevier verkauften Nutz- und Brennhölzer soll Donnerstag, den 25. April a. c. erfolgen. Interessenten haben sich hierzu an diesem Tage zwischen 7 und 8 Uhr früh bei dem unterzeichneten Oberförster zu melden. Königliche Horstrevierverwaltung Grünhain, am 16 April 1889. Schreyer. Herttiche und Sächsische Angelegenheiten. — Die Militärärzte find infolge der Entdeckung des Tuber- kelbacilluS von der Medizinal-Abtheilung des Kriegsministeriums angewiesen worden, die Messungen des Brustumfanges von Rekruten alle vier Wochen vorzunehmen. Dies gilt besonders von denjenigen Mannschasten, welche schwachen Brustumfang haben. Nach der neuesten Verfügung soll schon der als schwachbrüstig gelten, dessen Brust, umfang nicht die halbe Centimeterzahl der Körperlänge ansmacht. Hat das Exerzieren nicht die bekannte wohlthätige Wirkung, die Brust weite von Leuten mit geringerem Brustumfang zu erhöhen, so soll auf Anlage zur Tuberkulose erkannt und der Betreffende baldmöglichst entlasten werden, damit er die gesunden Soldaten nicht ansteckt. — In diesem Monate werden es 100 Jahre, daß Mozart, auf einer Kunstreise begriffen, von Prag kommend, in Dresden weilte und sich sodann weiter nach Leipzig begab, wo sein Aufenthalt die lebhaftesten Eindrücke hinterließ, namentlich durch die Art, wie er „das etwas eingerostete Leipziger Oru)ester in Bewegung zu setzen verstand" (Jahn, Mozart). Fr. Rochlitz, der Begründer der Allge meinen Leipziger Musikzeitung, welcher als junger Mann bei dem Thomas-Cantor Doles, mit welchem Mozart häufig verkehrte, ihn kennen gelernt hatte, theilt eine Reihe interessanter Züge mit, welche ihn als Mensch und Künstler kennzeichnen. Fast an jedem Abende, erzählt Jahn, während der Zeit seines Aufenthaltes mar in einem angesehenen Leipziger Hause Kammermusik oder Quartett, wobei Mozart Clavier oder Bratsche spielte. Am 22. April ließ er sich ohne vorherige Ansage und unentgeltlich in der Thomaskirche auf der Orgel hören und Doles erfreute ihn zum Dank daiüc mit einem Vortrag der Bach'schen Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied" durch seine Thomaner. Kurz darauf erfolgte die Abreise nach Berlin, wo Mozart bei dem musikliebenden und musikverständigen Friedrich Wilhelm II. freundliche Aufnahme fand. — Geyer. Zwei hiesige Bürger, die Posamentirer Eduard Seifert und Moritz Richter, feierten vor einigen Tagen ihr goldenes Bürger- und Meisterjubiläum und wurden vom Rath der Stadt und der Innung beglückwünscht, wie durch feierliches Uebecreichen eines Diplomes ausgezeichnet. , — Schwarzenberg, 11. April. Das Rittergut Sachsenfeld (seitheriger Besitzer Herr Möbius) ist durch Kauf an Herrn Gemeinde- vorstand und Fabrikbesitzer Wussing in Sachsenfeld übergegangeu. Herr Wussing ist in seiner Gemeinde als edler Menschenfreund be kannt und allseitig geschätzt. — Döhlen b. Zwickau, 11. April. Am gestrigen Nachmittag ertrank der 23jährige Dienstknecht Warmuth, beim Gutsbesitzer Sch. hierselbst beschäftigt, mit einem Pferde in dem Elsterflusse, nahe unserem Orte. Der Knecht hatte Auftrag erhalten, den Wagen zu reinigen, war aber von seinem Dienstherr» bedeutet worden, nicht nach der Elster zu fahren. W. beachtete das Verbot aber nicht, sondern fuhr den Wagen rückwärts in die Elster, wo er mitsammt dem Wagen und dem Pferde von der Strömung des Wassers fortgerissen wurde und nebst Pferd ertrank. — Hundshübel b. Schneeberg. Herr Pastor Schreyer hier selbst hat eine Ortschronik des Kirchdorfes Hundshübel mit einge- pfarrtem Neidhardtsthal bearbeitet, die zu Ostern erscheint. Die Chronik bietet ein Bild von dem Kirchplatze, sowie Nachrichten über den Ort von der Entstehung (16. Jahrhundert) bis zur Gegenwart, die Kirche, Schule und das Forsthaus. Beigegeben ist noch eine Lebensbeschreibung des Pastor Müglich, der vor 50 Jahren zur katholischen Kirche übergegangen ist; diese Biographie ist dem Kirchen- und Schulblatt entnommen. Dec Reinertrag der Schrift (Preis 2 M.) ist zur Anschaffung einer Kirchthurmuhr bestimmt. — In Neu mark gesellte sich am 9 April zu einem 19jährigen Handwerksburschen (Bäcker) ein anderer Handwerksbursche (Schuh macher). Beide begaben sich nach Netzschkau. Hier machte der Schuhmacher den Bäcker betrunken und verließ dann Nachts in der 11. Stunde mit ihm Netzschkau. Den Bäcker überkam große Müdig keit, er setzte sich an den Straßengraben, sein „treuer" Kamerad neben ihn. Es mochte etwa Nachts 12 Uhr gewesen sein, als der Bäcker vom Schlafe erwachte, in den er verfallen war. Sein Kamerad war verschwunden; er griff nach seiner Uhr, sie war weg, der letzte Thaler in der Geldbörse, die Bürste — Alles war hin. Der Be stohlene lenkte seine Schritte nach Brockau und fand dort wenigstens ein Nachtlager. Von dem Dieb hat man bisher nichts wieder gehört. — Dürrhennersdorf, 11. April. Durch das Herabstürzen der Decke in der Wohnstube wurde der Geometer Proft beim Mittags- essen erschlagen und sein Sohn verletzt. — Brandis. Der 12 Jahre alte Schulknabe Gey von Cämmerei war kürzlich bei seinem Vater im Steinbruche bei Beucha, als ihn in einer Entfernung von 104 m ein durch Sprengen los geschlagener Stein traf und sofort tödtete. Kundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser traf am Dienstag Nachts von dem Ausfluge nach Oldenburg und Wilhelmshafen wieder in Berlin ein. In Oldenburg ist dem erlauchten Schirmherrn des Reiches ein ungemein glänzender Empfang zu Theil geworden, wozu wohl der Umstand mit beitrug, daß Kaiser Wilhelm überhaupt das erste Mal in der Residenzstadt des Großherzogthums Oldenburg und am dortigen Hofe erschien. Der äußere Glanz des Empfanges wurde indessen noch durch die Herzlichkeit übertroffen, mit welcher die Be völkerung Oldenburgs den kaiserlichen Gast begrüßte und welche von der patriotischen Gesinnung der Oldenburger ein erhebendes Zeugniß ablegte. Auch in Wilhelmshasen, woselbst der Kaiser nach Beendigung seines Besuches am oldenburgischen Hose am Montag Mittag eintraf, wurde er in festlichster Weise empfangen. Hier schiffte sich der hohe Herr an BorddernachSamoaabgehendenKreuzercorvette„Alexandrine" ein und geleitete sie bis in die Höhe von Wangeroag, bei seinem Abschiede Schiff und Mannschaft Gottes Schutz empfehlend; mit dem Aviso-Greif fuhr er nach Wilhelmshafen zurück. Am Dienstag be sichtigte der Kaiser noch vor der Rückreise nach Berlin das inzwischen eingetroffene Schulgeschwader. Obwohl über den Zeitpunkt des Eintreffens desKönigsHumbert von Italien in Berlin noch immer keine amtliche Mittheilung vorliegt, so gilt es doch allseitig als gewiß, daß dieser Besuch im Mai erfolgt. Aus Nom meldet neuerdings die „Polit. Corresp.", daß König Humbert die Berliner Reise wahrscheinlich am 18. oder 20. Mai antreten wird und werde er auf derselben außer vom Cabinetschef Crispi noch von einem andern Minister begleitet sein; der Aufenthalt in der deutschen Reichshauptstadt sei aus eine Woche berechnet. Falls die Königin Margarita ihren Gemahl begleitet, was noch nicht feststeht, werden die italienischen Majestäten auf der Rück reise von Berlin dem verwandten sächsischen Hofe einen Besuch ubstatten. In Bayern scheint die ultramontane Partei ein Stück Cultur- kampf in Scene setzen zu wollen. Wenigstens hallt es in der clericalen bayerischen Presse von Kampfrufen gegen dos Ministerium Lutz wider, ja, sogar gegen den Prinz-Regenten Luitpold selbst richtet sich fast unverhülll der clericale Zorn und das Alles wegen der in der Haupt sache ablehnenden Antwort, welche das Ministerium Lutz mit aus-
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