Suche löschen...
Zwönitztaler Anzeiger : 09.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191802094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-02
- Tag1918-02-09
- Monat1918-02
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 09.02.1918
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
benachteiligt, denen vft genug nicht einmal die ihnen zu- stehcuden Eier für ihren eigenen Haushalt übrig blieben. In diesem Jahre soll zwar wieder die Lahl der vorhan denen Hühner zugrunde gelegt, für jede im Haushalt des Hühncrhalters beköstigte Person aber ein Huhn in Abzug gebracht werden. Von der übrigbleibcnde» Zahl von Hüh nern hat dann der Landwirt je 4», der Nichtlandwirt je 20 Eier abzuliefern. Neue R c i s c b r o t m a r k e n. Amtlich wird mit- gcteilt: In den nächsten Tagen gelangen neue Reisebrok- marken zur Ausgabe, und zwar außer den bisherigen über 20 Gramm Gebäck auch noch solche über 200 Gramm. Diese 500-Gramm-Markcn werden zweckmäßig von denen, die Brot nicht in einzelnen Schnitten, sondern im ganzen beziehen wollen, benutzt, also von Militärurlaubern, Binnenschiffern, Arbeitern, die außerhalb ihres Wohnortes tätig sind, Rei senden, dio sich in volle Verpflegung begeben usw. Wegen Stoffersparnis werden die Rciscbrotmarkc» nur in Bogen zu je 10 Stück ausgegeben, also nicht mehr auch in Hef ten. Aus ocm gleichen Grunde sind die Marken den bis herigen gegenüber erheblich verkleinert. Die 20-Gramn;- Markenbvgen zeigen als Wertpapieruntcrdruck einen grauen Reichsadler auf graublauem, die 200-Gramm-Markenbogen einen solchen auf rotgrauem Grunde. Zur Verhütung von Fälschungen ist das Papier mit Wasserzeichen sowie roten und blauen Fasern versehen. Mit der Ausgabe der neuen Marken werden die bisherigen noch nicht ungültig: sic gel ten vielmehr neben den neuen noch bis zum l2. März ein schließlich. Erst vom 16. März ab dürfen nur noch die neuen verwendet werden. Ferner hat das Direktorium der Reichsgetrcidestclle neue Bestimmungen über die Entwer tung der cingelvsten Marken durch Bäcker, Gastwirte usw. getroffen. Diese haben nämlich die Marken sofort nach Empfangnahme zu entwerten. Reichen in Zukunft die Bäcker nicht entwcrtere Reiscbrotmarkcn den Gemeinden ein, um Mehl darauf geliefcor zu erhalten, so werden ihnen solche nicht augerechnLt werden. Die Bäcker werden also, nm sich vor Schaden zu hüten, gut tun, die von den Kommunal- verbänden noch ergehenden näheren Bestimmungen über die Entwertung sorgfältig zu beachten. Eine Verkleinerung der Hundertmark- Scheine ist in Aussicht genommcu und wird durchgeftthrt werden, sobald die Verhältnisse es gestatten. Hundertmark- Scheine dec länglichen Form werden dann nur noch inso weit hergestellt, als der Papiervorrat oder die vorhande nen Einrichtungen der Befriedigung des überaus großen und dringenden Bedarfs an Abschnitten zu 100 Mark dienstbar gemacht werden. «Warum mußte der Hundert mark-Schein erst vergrößert werden. D. Scho.) — G r a f v. H o l tz e n d o r f f i m B u ndesra t. Geh. Rcgicrungsrat Graf von Holtzendvrff, der frühere Amts hauptmann von Glauchau und jetzige Vorsitzende des La»- deslcbensmittei.amtes, ist zum Bevollmächtigten des König reichs Sachsen für den Bundesrat ernannt worden. — Aus der Zweiten Hammer. Finanzmiuister v. Seydewitz wies in der sächsischen Zweiten Kammer dar auf hin, daß zu den beklagten Preiserhöhungen aller Lebens bedürfnisse zum guten Teil die Munitionsarbcitcrlöhne vei- getragcn hätten. Finauzminister v. Seydewitz erklärte, der Ausbau der direkten Steuern müsse unbedingt den Einzcl- staaren überlassen bleiben. Ter Haushalt des Finanz ministeriums wurde gegen die sozialdemokratischen Stimmen beider Richtungen genehmigt. Ten Ständen ging eine Regie rungsvorlage über Teuerungszulagen an Beamte, Geist liche und Lehrer zu. 2 0 0 00 s ä ch s i s ch e Stadtkinder sollen in diesem Jahre zur Erholung aufs Land gebracht werden. Haltungvon Ferkeln » » d Lä » feoschwci - nen für die H a u s s ch l a ch t u n g. Die mit Rücksicht auf die Sicherstellung der Brctgetreide und .nartofselvecsorgung zurzeit durchgeführte Verminderung der Schwcinebeständc hat bei den Landwirten die Befürchtung erweckt, die Maß nahme möchte die Selbstversorgung sür das kommende Wirt schaftsjahr gefährden. Demgegenüber sei bemerkt, daß der Staatssekretär Les Kriegsernährungsamts die Bundesregie rungen ermächtigt hat, von der Enteignung neben allen wirklichen Zuchrschweiucn auch die Ferkel und die Läuser schweine, die bereits für die Hausschlachtung im nächsten Winter angestellt sind, auszunchmen, sofern sic am l. Fe bruar ein Lebendgewicht von 22 Kilogramm noch nicht er reicht haben und der Nachweis geführt wird, daß aus reichendes zulässiges Futter «insbesondere auch Abfälle von Haushaltungen, Schlachthöfen usw.) zu ihrer Durchhaltung vorhanden ist. /// «Ar. ^Z/Zc? «^-"/^/-ZZ/Zc/ /Z?// /^e/z/'s /z/z /zz/L/z /zzs/o/zz/'c/z c?/^^LVZ§? -S/Z^ZZ^/^6/Z Chemnitz. (Um einen gemeinsamen R a u b a n f a l l) in einer Wohnung der Schillervorstadt auszustthren, hatten sich ein 19 Jahre alter Schneidergehilfe aus Saalfeld, ein 19 Jahre alter hiesiger Former und ein 18 jähriger Hand arbeiter aus Neustadt bei Chemnitz miteinander verabredet. Während, die beiden letzteren Schmiere standen, betrat der Schneider unter einem Vorwand die Wohnung, in der er bis vor kurzem als Untermieter gewohnt hatte und die Verhältnisse genau kannte, und in der sich die Inhaberin allein befand. Der Eindringling begann sofort die Frau zu würgen und sie mit einem Messer zu bedrohen; die Angegriffene setzte sich aber kräftig zur Wehr und es ge lang ihr, jedoch nicht ohne eine Verletzung am Halse da vonzutragen, dem Burschen das Messer zu entreißen. Auf die Hilferufe der Frau ergriffen die drei Burschen die Flucht, konnten aber bald daraus sestgenommen werden. Bautzen. (Ueble Erfahrungen) machte die Stadt in der Versorgung der städtischen Bevölkerung mit Feuerholz. Sie schaffte im Herbst etwa 2000 Raummeter Holz teils von einem Großhändler in Olbernhau, teils aus eigenen Forsten in die Stadt, legte für jeden Haushalt 1,2 Raum meter Verbrauch zugrunde und gab cs zum Selbstkosten preis von 26 Mark pro Raummeter ab. Bisher wurden aber nur 600 Raummeter verkauft. Um sich vor finanziel len Verlusten zu schützen, hat die Stadt die Vcrkaufs- bedingungen nunmehr wesentlich erleichtert, u. a. soll der Preis für Minderbemittelte von 4,20 Mart auf 2,20 Mark herabgesetzt und die Hälfte des jetzigen Bestandes im großen anderweit verkauft werden. Vermischtes. § „Englische Kuchen." In dem Gefangenenlager Hellstvrf in der Provinz Hannover erhielten die englischen Gefangenen von ihren Angehörigen seit langer Zeit herr liche, aus feinstem Weizenmehl und Weizcupuder gebackene Kuchen und Torten gesandt. Vor einigen Tagen, als ein Deutscher, der in dem Gefangenenlager zu tun hatte, dort mit einem Engländer sprach, erhielt dieser gerade eine Kiste von seiner Frau. Diese sandte ihm einen prachtvollen Kuchen. „Ich weiß nicht, warum mir meine Frau-diesen Kuchen sendet. Sie Weitz doch sehr gut, dnh ich nie Kuchen und derartige Leckereien esse. Mir sind sic direkt zu wider," sagte der Engländer und fragte den Deutschen: „Wollen Jie ihn essen? Daun nehmen Sie ihn nur mit." Als der Mann den Kuchen anschnitt, gewahrte er darin einen Brief von der Frau des Engländers. Diese schreibt: „Ich und viele andere Frauen, deren Männer in Deutsch land in Gefangenschaft sind, erhalten wöchentlich von der englischen Regierung einen Posten feinstes Weizenmehl mit der Weisung, davon Kuchen und Torten zn backen und an unsere Männer in Deutschland zu sende», damit mau in Deutschland glauben sollte, in "England herrsche noch reicher Ucberslutz. Lloyd George hält das Volk über haupt nur durch falsche Vorspiegelungen bei gutem Mute." Weiterhin schildert sie daun die ganze wirtschaftliche Not in England. * Ein Preissturz sür deutsche Rotweine hat große Ucberraschuug hcrvorgeruscn, obwohl der Han del seit längerer Zeit auf die Möglichkeit aufmerksam ge macht worden war. Aus Rheinhessen wird gemeldet, daß der Preissturz 1000 bis 1200 Mark sür das Stück beträgt. Wenn dieser Preisrückgang bestehen bleibt, werden die Händler, die sich stark cingedeckt haben, einen ganz be sonderen Verlust erleiden. Viele Hunderte von kleineren und mittleren Weinbauern, die ihre Rotweiukreszenz in der Hoffnung auf immer weitere Preissteigerung selbst eingelegt und zurückgehaltcn haben, scheu sich nuu in ihrer Erwartung ebenfalls bedeutend getäuscht. * Die Kunst, ins Theater zu gehen. Max Grube, der soeben von der Leitung des Hamburger Schau spielhauses zurückgetreten ist, veröffentlicht in der ,,Leipz. Jllustr. Ztg." eine Anzahl ans langjähriger Erfahrung ge schöpster Grundsätze über die Kunst, ins Theater zu gehen. Er schreibt: Zn einer Dichtung von Wert sollte man gehen wie zu einem Feste, ins Lustspiel wie zu einer geselligen Veranstaltung, beide wird kein Gebildeter im Alltagsanzuge besuchen. Dem englisch-französischen Frackzwange soll nicht das Wort geredet werden, aber einen dunklen Rock anzu ziehen, kostet doch nicht viel Zeit. Ein festlich Klcid er zeugt unwillkürlich festliche Stimmung. Die Damenwelt weiß das sehr gut. Gelegentlich mögen da auch noch andere Beweggründe mitspielen: „Die Damen geben sich und ihren Putz zuw Besten und spielen ohne Gage mit", heitzt's im Vorspiele zum „Faust", gber wir wollen ihnen doch da für dankbar sein, daß der Theatersaal durch sie noch schöner strahlt. Daß man nicht zn spät kommen und, wenn es hoch einmal nicht zu vermeide» war, seinen Platz nicht mit Donnergepolter aufsuchen darf, braucht Gebildeten nicht erst gesagt zu werden. Dies sind nur Aeutzerlichkeiten, das Wesentliche dieser wie jeder Kunst liegt natürlich tiefer: in dec Seele. Die suche man vor allem festlich zu stimmen. Wer ein klassisches Meisterwerk anschaucn will, kann vorher einen Blick hineinwerfen. Ich verlange kein eingehendes Studium, denn dies birgt sür manchen eine große Gefahr: die der Voreingenommenheit. Die einfachste und wirksamste Vorbereitung auf den Theater genuß wird es sein, schon auf dem Wege dahin sich zu bemühen, die Sorgen des Tages, denen man auf einige Stunden entfliehen will, hinter sich zu werfen. Wer gries grämig ins Lustspiel geht, bedarf schon eines stärkeren Zwerch- sellkitzels, den er schließlich nur noch in der niedersten Posse finden wird, wie ein Trinker, der endlich zum Brannt- wcjnglasc greift. Nuu gibt's aber auch noch eine Kunst, aus dem Theater hinauszugehen! Jst's denn wirklich so unumgänglich nötig, noch ehe das letzte Wort der Künst ler hcrabklang, seinen Platz fluchtartig zu verlassen, um ja als erster vorder Kleiderablage zu sein? Vier oder fünf solcher Stühleklapper und Türzuschlager könne» geradezu den Erfolg einer Aufführung gefährden. Auch der wilde Kamps nur Hut und Mantel wirkt weder ästhetisch, noch gcsuudheitsfördernd: auf den aus dein heitzeu Saal in den kalten Vcrraum Stürmenden lauert der Tückebold des Schnupfens. Das vollste Theater leert sich erfahrungs- gcmäß in spätestens acht bis zehn Minuten. Auf den: Heimwege lasse man die gewonnene Stimmung so lange als möglich nachklingen und verscheuche sic nicht sofort durch alltägliche Gespräche. Soll man sich nach der Vor stellung mit guten Freunde» bei einem guten Glase Wein oder Bier zufammensetzcn? Freilich, freilich! Wenn's nicht bloß Essen und Trinken und Klatsch gibt, sonder» ein ge- mcinsckmes Nacherlebcn und Durchsprcchen des eben Gesehe nen, so ist das wie der Duft, den uns ein freundlicher Wind noch nachweht, wenn wir einen Rosengarten ver lasse» haben. Ätze LrchAHnW. kmW KmWiitichit m W». (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 8. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Fast an der ganzen Front war die Gcfechts- lätigkcit gering. Auf dem östlichen Maas-Ufer, bei B e - zonvaur und südwestlich von Ornes brachte nufere Infanterie von Erkundungen eine Anzahl Gefangene ein. Tagsüber blieb die Artillerie in diesen Abschnitten tätig. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Aeues. Der erste Generalquartiermeister: (WTB) Ludendorff. * Die amerikanischen Truppen und der englische Schiffsraum. kV. Amstcrdnm Nach ciuem hiesige» Blatte schreibt „Ncuvork Suu", das; die Nachricht, »ach der im Jahre NN8 1 200 00«) Man» amerikattischc Truppe »ach Frank reich komme» sollen, sich aus die Versicherung Englands stützt, daß 1000 000 Tonnen extra Schiffsraum für die transatlantischen Fahrten verfügbar sein würden. Ein finnischer Redakteur ermordet. u. Kopenhagen. Nach einer Bläitermcldnng ist der Redakteur einer großen finnischen Tageszeitung in Hel- singsvrs erschossen worden. Kirche,»Nachrichten für Zwönitz. Am Sonntage Estomihi Predigt über 1. Kor. 12. Nachm. m2 Uhr sinket Unterrevung mit der männlichen und weiblichen konfirmierten Jugend über Luthers Heim gang statt. Sonntag abends 8 Uhr Jünglingsvercin, Mittwoch Jung- jrancnvcrein. Sonntag, den 17. Februar, heil. Abendmahl nnd Ki»- dergcttesdienst. Nächste Kriegsbelstunde: 20. Februar. Wettervoraussage für den 9. Februar: Keine wesentliche Acnderung. Verlobte ArMien ^okunne Henoltt ! Mütter z r 2wönitx, Dreseien, z eien 10. februgr 1918. AWWIIIW für dauernde Beschäftigung werden eingestellt bei Ml L W, M.M, Bernsbach. Acht Ws WnAeseße zu haben in der Buchdruckerei. Wichtig für unsere Ketbgrauenlu. für deren Verwandte u.Kreunde zu Kaufe. Sehr schnell und mit täglich nur einstündiger Arbeits zeit lernt man ohne Lehrer nur durch Selbstunterricht mit Dr. Rosenthals weltberühmt gewordenem Meister schafts-System und der Gratisbeilage Separatausgabe des Meisterschafts-Systems der Gedächtniskunst eine fremde Sprache, wie Französisch, Russisch, Polnisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch, Böhmisch, Dänisch, Holländisch, Ungarisch, Lateinisch, Griechisch. Probelektion für eine Sprache wird gegen Einsendung von I.— Mark geliefert. Prospekte und Anerkennungen gratis. Wer durch Selbstunterricht eine fremde Sprache wirklich sprechen, lesen und schreiben lernen will, bediene sich nur des Dr. Rosenthalschen Meisterschafts-Systems. Visa Roseuthalsche Verlagsbuchhandlung in Leipzig IS. Tabak-Ersatz! Feinste Rauchkräuter-Mischung liefert prompt u. billig. Probe sendung: 20 Pakete 10 Mk., 100 Pakete 40 Mk. Sehr ge eignet für Wiederverkäufer. Ein Versuch lohnt! Vertreter allerorts gesucht. Richard A. Heilmann, Chemnitz, Körnerstraße 10. AchWerbMellt mit Matratze, wie neu, zu verkaufen. ,«,2 Annaberger Strahe 19. WWrten liefert die Buchdruckerei.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite