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Zwönitztaler Anzeiger : 01.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191806016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-06
- Tag1918-06-01
- Monat1918-06
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 01.06.1918
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Im Lager Segrze. Bei de« aus Rußland hcimgekehrteu Kriegsgefangene«. Auf dem Wege von Warschau nach Modlin, etwa IV2 Stunde von der polnischen Hauptstadt, liegt auf den Sand dünen über dem Narew in sandiger Steppe Segzre, das ehemalige russische Lager, das in den Kämpfen 1915 vor der Eroberung von Warschau eine wichtige Rolle spielte. Hier wohnte Brussilow mit seinem Stabe. Segrze ist ein riesiges Lager, mit Forts, mit Truppenübungsplatz, mit netten roten Backstein häusern zur Unterbringung der Mannschaften und mit einer russischen Kirche, deren fünf goldene Zwiebel kuppeln hoch in die Luft ragen. Das Schlößchen, das am Ende des Lagers von einem schönen Park umgeben steht, war früher Fürstlich Radziwtllscher Privatbesitz und diente dann später dem russischen Generalgou verneur als Sommersitz. Jetzt ist es die deutsche Kommandantur des Lagers Segrze, und dieses Lager, von den Russen mit fran zösischem Geld angelegt, dient augenblicklich zur Un terbringung unserer aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Soldaten, die scharenweise an den deut schen Grenzlinien ankommen, zumeist in ganz phan tastischer Bekleidung, einem Gemisch von deutschen und russischen Uniformen, oder irgendwo aufgetrtebenen. Zivilkleidern. Fünf Sammel st eilen bestehen an der Ost front, in denen die Heimgekehrten zunächst ausgenom men und zum ersten Male entlaust und ärztlich unter sucht werden. Dann kommen sie alle nach Warschau, wo sie nach einer zweiten Entlausung und ärztlichen Untersuchung neu eingekleidet werden. Dann geht es, ohne die Stadt zu berühren, mit einem Extrazuge nach Segrze in das Quarantänelager, wo die Heim gekehrten 21 Tage bleiben müssen, bis sie nach Hause zurückkehren dürfen, um nach achtwöchigem Urlaub wieder in das Ersatzbataillon einzutreten. Leicht wird ihnen die Quarantänezeit nicht. Es ist schwer, an der Schwelle der Heimat drei Wochen auf die Rückkehr zu Frau und Kino warten zu müssen, aber sie sehen es alle ein, wie notwendig es ist, Deutschland vor Seuchen zu bewahren, sie wissen, was Fleckfieber bedeutet, sie haben in den russischen Gefan genenlagern ihre Kameraden an dieser schrecklichen Krankheit zu Hunderten in das Grab sinken sehen. Aus dem Hexenkessel der russischen Anarchie haben sie ein starkes Gefühl für deutsche Ordnung, deutsche Gründ lichkeit und deutsches Pflichtgefühl mitgebracht. Einsichtsvolle Behandlung macht ihnen die Ueber- gangszeit im Lager Segrze leicht. Dien st undDrill wird nur sehr wenig getrieben, die Leute gehen spa zieren, treiben Sport oder baden im Narew. Gern sitzen sie auch in den behaglichen Soldatenheimen, denen deutsche Schwestern vorstehen. Dort studieren sie eifrig die Tageszeitungen und die Zeitschriften, um sich ein Bild von dem Leben zu Hause zu machen. Um sie über die Vorgänge in Deutschland in den letzten Jahren näher zu unterrichten, finden an den Nachmittagen meistens Vorträge statt, von Rednern und Rednerinnen, die eigens zu diesem Zwecke nach Segrze gekommen sind. Abends spielt in d^m im provisierten Theater eine Schauspieltruppe, die aus Angehörigen des früher im Lager garnisonierenden Ersatztruppenteiles gebildet ist, oder es finden Kino vorstellungen statt. So sind auch die letzten 21 Tage, die sie von der Heimat trennen, bald überstanden, und fröhlich und aesund wird die Leimreise anaetreten. Reichstagspräsident Dr. Kaempf P, dessen Ableben bereits gemeldet wurde, war am l8. Fedr. 1842 als Sohn eines Ghmnasialdirektors in Neuruppin geboren. Mit ihm ist «einer der hervorragendsten Ver treter des deutschen Parlamentarismus und des deutschen Wirtschaftslebens dahingeschieden, ein an Leistung und Erfolg reiches Leben hat seinen Abschluß gefunden. Wir in der Heimat wollen mit gleich freudigem Herzen und mit offenen Armen die willkommen heißen, die für ihr Vaterland so lange die Leiden der Gefan genschaft erduldet haben, die sich jetzt durch Not und Elend zurückgefunden haben zum heimischen Herd. Wir alle wollen uns bemühen, sie diese Leiden vergessen zu machen. Sie sollen fühlen, daß Deutschland sich sei ner wiedergewonnenen Söhne freut und stolz auf sie ist! Allgemeine KriegMachrichLen. Die hochverräterische Tennispartie In der Schweiz wurde einer jungen Amerikane rin seitens des Vertreters der amerikanischen Negie rung die Erneuerung des Passes verweigert, weil sie das „schwere Vergehen" begangen hatte, mit einem Herrn aus dem Gefolge des als Deutschenfreund ver triebenen Königs von Griechenland Tennis zu spielen! Da glücklicherweise die Macht des Diktators Wil son und seiner Liktoren noch nicht bis zur freien Schweiz reicht, ist die junge Dame zu ihrem Heil wahrscheinlich vor einer schweren Gefängnisstrafe wegen „Verkehrs mit dem Feind" bewahrt geblieben. Im merhin hat der Vertreter Amerikas in diesem neu tralen Lands getan, was er tun konnte, um seiner Pa triotenpflicht zu genügen und seiner Landsmännin einen Denkzettel zu verabreichen. Er hat nämlich obendrein der Mutter der jungen Dame nach Amerika eine photographi che Aufnahme ihrer im Kreise der Griechen Tennis spielenden Tochter mit entsprecken- der Randbemerkn ig zugesandt in der Hoffnung, das; von feiten der Mutter gegen die verirrte Tochter ein- --»eschritten werde! Der „unglücklichen" Mutter ist zu wünschen, daß sie nicht anstelle der unerreichbaren Tochter einem amerikanischen Gericht in die Hände fällt! Gegenrevolution? Ein russischer Journals reilr un „Sozialdemo kraten" nach russischen Zeitungen mit: Schon am 5. Mat drangen die-im Uralgebtet operierenden gegen revolutionären Kosakentruppen vor und schnitten die Verbindung zwischen Urals und Saratow ab. Wahr scheinlich handelt es sich um die Truppen des Kosaken generals Tutow, der sich dem Bolschewikiregiment wi dersetzt. Nach einem Artikel in der Bolschewikizeitung .Zswestla" bilden die Stadt Ural und das Uralgebiet das Hauptzentrum des bewaffneten, Kampfes für die konstituierende Versammlung. Die dortigen An führer verfügen über bedeutende natürlich aus Eng land und Amerika stammende Gelder und Truppen massen. Die Erhebuna dehnt sich bereits bis auf Si birien aus. Der „Hunne" soll um Gnade winseln. Im Leitartikel des „Globe", eines für gebildete Kreise berechneten Blattes, das besonders in den Pfarrhäusern gelesen wird, vom 11. Mai heißt es: „Die Leute, die wünschen, wir sollen uns mit Deutsch land in Verhandlungen einlassen, lassen ein Moment, nämlich unsere Ehre, ganz außer acht. Was soll aus den kleinen Nationen werden, die sich uns anvertraut und nun alles verloren haben, wenn wir uns mit Deutschland in Verhandlungen einlassen'? Englands Ehre ist verpfändet, und wir werden weiter kämpfen, bis der Hunne bei uns und unsern Freunden um Gnade winselt." unwiderstehliche Wucht des deutsche« Angriffs. Der englische Heeresbericht vom 28. Mai vor mittags lautet: „Der anhaltende Druck gegen die eng lischen Truppen, welche an der AiSne-Front im Kampfe stehen, wurde während des ganzen gestrigen Tages vom Feinde fortgesetzt, und schwere Kämpfe vollziehen sich noch an der ganzen Front des englischen Abschnit tes. Auf unserem rechten Flügel hielt die 22. Division in Fühlung mit unseren Alliierten ihre Kampfstel lungen den ganzen Tag hindurch und leistete den, feindlicher Versuchen, vorzurücken, erfolgreich Wider stand. In der Mitte und auf dem linken Flügel des britischen Abschnittes hielten die Truppen der 8., 50. und 25. Division durch entschlossenen Widerstand die Stellungen ihrer zweiten Linie gegen die An griffe des Feindes bis zu später Stunde. Gegen Ende des Tages gelangten die feindlichen Truppen durch die Wucht ihrer Angriffe über die Aisne hinüber bis westlich vom britischen Abschnitt und zwangen den lin ken Flügel unserer Linie zurückzugehen. Der Feind entwickelt seine Angriffe in großer Stärke länas der ganzen Aisne-Schlachtfront." Bon der neuen Fernbeschießung von Paris. Die Beschießung durch weittragende Geschütze yat in Paris, Lyoner Blättern zufolge, in mehreren Stadt teilen beträchtlichen Schaden angerichtet. An einer Stelle platzte eine Granate mitten auf der Straße und beschädigte die umliegenden Häuser schwer. An dieser Stelle sind zahlreiche Opfer zu beklagen. Ueber ihre Zahl darf nur bekannt gegeben werden, daß gestern 12 Uhr 3 Tote und 14 Verwun dete bei den amtlichen Stellen gemeldet waren. Allgemein glaubt man, daß es sich um nene- Geschütze handelt, die zwischen St. Quentin und Mont- didier aufgestellt sind, also näher an Paris stehen Herzens stürme.? Roman von M. Hellmuth. (Fortsetzung.) „ES yal gcyelpen nach dem Süden," fuhr er nun fort, „da irgendwo hin. Mein Sohn ist gewesen wie angcdonnert, hat zuerst gedacht an sein schönes Geld. Dann hat er ge fragt nach der kostbaren Wirtschaft, alles verschlossen, gehört aber alles einem Verleihinstitut. Da ist mein Sohn gekommen zu mir und hat gesagt: Vater, hat er gesagt, Du weißt doch immer Rat, was soll ich machen, mein schönes Geld! Hab' ich ihm gesagt: mach' nicht die Sach' gleich öffentlich, werd' ich lieber fahren zum Herrn Rittmeister. Der Herr Ritt meister ist sein Fremd und der Freind von seinen! Vater, der auch ist ein Ehrenmann; werden sic abmachen die Geschichte." „Ist Er verrückt, Levy?" schrie jetzt Ler Freiherr. Seine Stimme klang heiser, und dröhnend schlug er mit der Faust auf den Tisch. Es schien, als habe er erst jetzt die Er starrung abgeschüttelt, welche ihn in ihrem Banne gehalten. „Ich? Was geht mich der ehrlose Wicht an? Hat ihn das Weib betört, daß er ein Hundsfott wurde an an — — na, dann mag er sich auch von ihr ruinieren lassen! Das ist seine gerechte Strafe, und mir kommen Sie damit nicht!" „Gott, Herr Rittmeister, was sind Sie gleich heftig gegen mich alten Mann! Hab' ich doch bloß gedacht an den guten Herrn Pastor, hab' ich ihm wollen ersparen Kummer, weil er doch schon ist krank. Aber so hören Sie noch, lieber Herr Baron," rief der Alte jetzt fast weinerlich, als sich die Hand des Freiherrn abermals hob, „es ist ja jetzt schon alles gut, alles in schönster Ordnung. Wir haben überlegt und dann habe ich gesagt meinem Sohn, er soll erst mal schreiben an den Georg. Er wird schon erfahren, wo er ist, fo'n Mann, wie der ist. So hat er's auch gemacht und hat ihn erinnert, daß das Wechselche fällig ist in acht Tage. Na, was soll ich Ihn' sagen, Herr Rittmeister, aber Sie dürsen's nicht weiter sagen, keiner Seele. Da ist gekommen der Herr von Wöller zu meinem Sohn und hat alles bezahlt." „Wer?" schrie der Freiherr. Levy zuckte zusammen. „Der Herr von Wöller auf Rosen felde, der ist- gekommen, grad' als es war der letzte Tag. Und mein Sohn hat müssen versprechen, zu schweigen über die ganze Geschichte, wie ein Grab." „So — so! Und da haben Sie nichts Eiligeres zu tun, «als sie brühwarm herumzutragen, Sie alter Schwätzer!" „Herr Rittmeister, keine Menschenseele —" „Via, ich kenne das! — Mir ist übrigens unbegreiflich, wie der Wöller —" Er brach kurz ab. Einige Minuten herrschte Schweigen, dann fuhr der Freiherr fort: „Hören Sie, Levy, kommt mir zu Ohren, daß die Geschichte von Ihm weiter herumgebracht wird in der Nachbarschaft, dann bekommt Er es mit mir zu tun. Ich sage Ahm," es klang drohend und fast drohend erhob er seine Hand, „ich kenne dann keinen Spaß!" Der alte Levy knickte vor Schreck auf seinen Stuhl in sich zusammen. „Herr Rittmeister, keine Menschenseele wird erfahren, und der gnäd'ge Herr wird schweigen," jammerte er. Der Freiherr lachte bitter auf. „Eine saubere Geschichte! — Dock nun zu unserm Geickäkt — die Wolle!" „Ich werd' ge nehmen, wie der gnad ge Herr sagt, und werd' ich haben keinen Profit," erwiderte Levy. „Natürlich, nur Verlust, wie Ihr Sohn Ephraim mit seinen Hunderttausend. Muß ein ganz einträgliches Geschäft sein, so — so —" „Herr Rittmeister, was Sie denken von meinem Sohn! Er ist ehrlich, hat's getan aus Freindschaft und begnügt sich mit ein paar Prozcntche. Seine Frau ist's gewesen, die ihm hat zugebracht eine schöne Morgengabe " Der Freiherr winkte rnit der Hand: „Ich hab' genug!" Dann berührte er die Glocke, welche vor ihm auf dein Tische stand. Ein Diener erschien. „Einen Imbiß und eine Flasche Wein!" befahl er kurz. „Ich danke, Herr Rittmeister, ich danke untcrtänigst. Hab' keine Zeit mehr, mutz noch zum alten Herrn von Breitenbach." Der alte Mann schien offenbar bemüht, fortzukommen, das Gesicht des ihm gegenüber Sitzenden zeigte finstere Falten. „Unsinn! Ohne Stärkung geht niemand aus meinem Hause. Wenn es Ihnen aber besser schmeckt ohne mich," fügte er sarkastisch hinzu, „kann es ja im Speisezimmer serviert werden." „Wie der Herr Rittmeister befehlen," entgegnete Levy in unterwürfigstem Tone, „und ich wollt' noch fragen gehorsamst, wie stehts mit dem Fuchs. Hab' ich doch 'nen Auftrag, ein schönes Pferd zu besorgen —" „Heute nichts mehr!" unterbrach ihn der Freiherr. Dann setzte er in etwas milderem Tone hinzu: „Sie sehen ja, ich bin krank. — Ein andermal." „Gewiß, gewiß, Herr Rittmeister! Wünsch' untertänigst gute Besserung. Aber mit dem Fuchs — Sie werden mir dckch nichts nachtragen " Trotz seiner Schmerzen erhob sich der Freiherr mit unge duldiger Bewegung aus seinem Stuhl und in dem gleichen Augenblick war der Herr Levy unter vielen Bücklingen hinter der Tür verschwunden. Der Freiherr ließ sich zurücksinken, daß der Stuhl unter ihm krachte. „Diese verdammten Schmerzen! Hernmrasen möchte ich, um ruhig zu werden, und da muß man daliegcn!" Er stöhnte laut auf. „Und kein Mensch da, natürlich!" Wie ein Hauch strich eine Hand über seine Stirn, dann glitt es neben ihm nieder, eine kleine, zarte Gestalt, bebend, schluchzend. — Träumte er? „Lili? Wo kommst Du her? Ich denke, Du bist draußen —" Sie schüttelte nur den Kopf. — „So hast Du gehört?" Wieder ein Beben des ganzen Körpers. Er strich über ihr Haar. — „Lili!" Nun flog sie empor, schlang beide Arme um seinen Hals und flüsterte mit erstickter Stimme dicht un seinem Ohr: „Onkel. tS war ja schrecklich, ganz schrecklich — wie schlecht ist doch bll Well und — und die Menschen!" „Kind, ums Himmels willen, beruhige Dich doch nur! Daß Du das auch hören mußtest! Aber rege Dich nicht weiter darum auf, Dich geht das doch Nichts mehr an. Du bist in treuer Hut!" Lili zuckte zusammen. „Onkel, lieber Onkel, wenn —> Wöller mich jetzt noch wollte, mit allen meinen Fehler« — Onkel, ich werde ja sagen — ja, ich will — er ist ja stets der Beste, der Edelste!" Fort war sie und der alte Herr allein. Er strich mehr mals über seine Augen, äffte ihn ein Traum? Nein, wach war er, aber das letzte? Er versank in tiefes Sinnen, all dem ihn erst seine Gattin aufschreckte. „Lieber Mann, asm allein? Ich alaubte Lili bei Dir, yaue geraoe erwas nerorutz, vas neue Hausmädchen —* „Höre, liebe Alte," unterbrach er sie, „willst Du mir einen Gefallen tun?" „Aber ganz gewiß!" „So fahre morgen nach Rosenfelde und erkundige Dich' Tante Minchen nach der genaue« Adresse von unserem „Aber warum? Und gerade morgen —" „Ja, gleich morgen, und frage mich nicht weshalb, vor läufig ist das mein Geheimnis! Du wirst es schon erfahren, wenn es an der Zeit ist. Leider kann ich selbst nicht fort, daS verdammte Bein!" Frau Henriette fragte nicht mehr, sondernversprach, morgen zu fahren. „Ich könnte Lili mitnehmen," setzte st« hinzu, „die steht jetzt wieder so blaß aus. Dann bleibt Mademoiselle bei Dir. Das ist doch ein prächtiges Mädchen, ich möchte sie nicht mehr missen. Weißt Du, Mann, ich be greife gar nicht, wie ich früher ohne sie fertig geworden bin Ich habe schon gedacht, Du mußt etwas für sie tun, daß sie sorgenfrei leben kann, wenn wir mal nicht mehr sind. Meinst Du nicht auch?" Der Freiherr nickte etwas zerstreutk „Natürlich! — Warum die nur nicht geheiratet hat? Eine gute Heirat ist für jedes Aä-bcheu das beste!" Vierzehn Tage später ging der Freiherr langsam in seinem Zimmer ans und ab, einen geöffneten Brief in der Hani ballend. Das Wetter war auffallend schön und ebenso auf, fallend hatte sich sein Leiden gebessert. Ein froher Ausdruck lag wieder auf seinem Gesicht, als er nun, seiner alten Ge wohnheit getreu, im Selbstgespräch auf- und niederwandelte „Großartig — wirklich großartig!" murmelte er. „Erst sträubt sie sich und jetzt macht er Sperenzchen!" Er lächelt« verschmitzt vor sich hin. „Na, kommt man erst zusammen, wird sich schon machen." Nun ließ er sich aus einen Stuhl am geöffneten Feustel nieder und begann noch einmal in dem Briese, der ziemlich umfangreich war, zu lesen. „Wundere mich ja kaum, daß e> so schreibt," murmelte er dazwischen. Dann las er unwill kürlich laut weiter: „So sehr mich die Aussicht, welche mick Ihr Schreiben, Herr Baron, ahnen läßt, mit Entzücken er füllt, so stellen sich doch, bei ruhiger Ueberlegung, imme' wieder Zweifel ein. Meine Gefühle für Lili sind stets di« gleichen und werden es bleiben, so lange ich lebe. Ich lieb« sie so unsäglich, daß nur das einzige Bestreben, sie glücklich zu sehen und ihr jedes Leid aus dem Wege zu räumen, mein« Handlungen bedingt. Sollte sie nun aber ihre Einwilligunz zu einer Verbindung mit mir unter dem Druck irgendwelcher Verhältnisse geben, so würde sie unfehlbar diese Zusage früher oder später bereuen und dann das Glück nicht in dem Maß« an meiner Seite finden, wie ich es ihr bereiten möchte. Mick würde das tief betrüben, so tief, daß ich lieber entsagen, auf die Erfüllung des schönsten Lebenswunsches verzichten will. Daß Sie, Herr Baron, und auch Fräulein Lili jene un glückselige Affäre des Georg Hartwich erfahren, bedauere ich unendlich. Es ist wenig ehrenhaft von dem Herrn Ephraim Levy, sein Versprechen, zu schweigen, nicht gehalten zu haben. Gerade Sie, Herr Baron, und besonders Lili sollten nicht! davon erfahren. — Sie hat ihn geliebt, liebt ihn vielleicht noch, da wollte ich sie davor bewahren, sein Bild noch mehr besteckt »u leben, als es durck seine Untreue ickon aekckeke». (Forljetzung folgt.) der mo rin rik ka, oei sch dei sch' »ei ur str til na> St! das ger Wei zwl ent die an ner KL Off Wal Oest Int Kev patl nen Sin land Han! falle Ober der See ler v lische ser v gen! land, engli ein la sestge „Mel folgte Brut! essani vorge Segel gelad« bestin eine l worde Fried« auf ! rend i zu be treffen empfir lohnen Versen Schiff bedest A J> rngenc 1. des Ge 11. Fe! 2. oon H« 3. Kapital 4. für Off 5. schätzun 6. die Ern Aari Der < Di« schen F folg zu Randge schewisti S Da fang an vom Ui Gouveri > Diese T wälzunx terSvur; UralSk
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