Suche löschen...
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 30.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192101308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210130
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-30
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schönburger Tageblatt ?M«tnt tLgNch mit Ausnahme der Tage nach Sonu- nud '^agen. Annahme von Inseraten bis Vorm.10 Uhr des Ausgabetage». Bezugspreis monatlich 4.70 Ml-, im vor- «w zahlbar, durch dir Post bezogen monatlich 5 Ml. Anzelne Nm. 20 Pfg. Inseratenpreis 1 Zelle 43 m» bmt 78 Psg., Rellamezeile 88 mm breit 2 Marl, bk Dreigespalten« Zeile im amtlichen Teil« 1.50 Ml. Hinweise auf Anzeigen 1 Petit-Zelle 80 Pfg. Nach» «effungsgebühr 28 Pfg. Nachlaß nach festem Tarif. Ergründet 1878. Fernsprecher Nr. 9. Postschveß- fach Nr. 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Val-enburger Anzeiger. Di»s»s Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgerichts und des StadtratS zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag 8. Kästner i» Waldenburg. Anzeigenannahmeschluß Borm. 9 Uhr am Ausgabetag Ekschäftrst«lle in Waldenburg Sachsen, Obrrgass« iw. FMalen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto FS? ster; in Tallenberg bei Herm Strumpfwirker Friedr. Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Herm TmL MSbiu»; in Penig bei Firma Wilhelm Dahla» I» Wolkenburg bei Herm Linus Friedemann und « Ziegelheim bei Herm Eduard Kirsten. Semeindeoerbandsgirokonto Waldenburg Sa. Nr. 18. Banklont»: Vereinsbank zu Colditz ErschäftssteSi Waldenburg Sachsen. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Fallen, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederhain, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wollenburg und Ziegelheim. Nr. 2S. Sonntag, den 30. Januar 1S21. WMerungsbericht ausgenommen am 29. Januar, Mittag- 12 llhr: varometerftaud 762 mm reduziert auf den Meeresspiegel, Ther»o«eterfta«d -j- 8" L. (Morgens 8 Uhr -i- 6° c. Tiefste Nachttemperatur — 0° O.) Keachtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprechts Polymeter 85°/o. Taupunkt -s- ö,«°. Wiudrichtung West. RiederschlagSmeuge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 2,« mm. Daher WitterungsauSsichte« für den 30. Januar: Wechselnde Bewtlkung. Amtlicher Teil. Die LandeSkartofselstelle will ungarische Kartoffel» vermitteln, deren Preis bei Vorausbezahlung sich auf 80 Mark für den Zentner frei sächsische Empfangsstation (vor- an-sichtlich Bahnhof Glauchau) stellt. Irgendwelche Verant Wortung für etwaige Mängel in der Lieferung wird nicht übernommen. Bestell»»- und Bezahlung der Kartoffeln hat Mo«, tag Bormittag in der Polizeiwache zu erfolgen. Waldenburg, den 28 Januar 1921. Der Stadtrat. Die Bezahlung deS Februar Terminer der staatlichen Grundsteuer nach b Pfg. für die Einheit und der städti- scheu Grundsteuer laut Steuerzettel, ist bis spätestens 8. Februar 1SL1 zu bewirken Waldenburg, den 28 Januar 1921. Der Stadtrat. MWlt WM WiMsrz. Anmeldung der Neulinge für Ostern 1921 findet Montag, den 31. Januar, Nachmittag 3 Uhr in Himmer Nr. 1 statt. Ter Impfschein ist vorzulegen. Auswärts ge borene Kinder haben außerdem Geburtsschein oder Familien» stammbuch mitzubringen. Die Schulleitung. Diktatur im besetzten Gebiete. Hm Reichstag sprach gestern der Reichswehrminister vr. Gehler über die Aufgaben der Reichswehr. Der Reichsrat beriet über die Mietstener. Kür die Getreideeinfuhr soll ein Reichsmonopol ge schafft« werden. Die Eisenbahntarise werden am 1. April erhöht. Der sächsische Landtag genehmigte die Erhöhung der Grundsteuer nur 1VV Prozent. Bei Senftenberg in der Lausitz ranbte eine Räuber bande sür 216,000 Mark Lohugelder. Lie Pariser Konferenz ist bisher ergebnislos Verlanfen. «ine 8nte»te-Kom«ision soll feste Vorschläge in der Gutschädiguugsfrage machen. Giolitti« Stellung gilt als erschüttert. Di« «ugläuder wollen ans den Rest deS dentschen Schiffsraum« von 300,000 Tonne« verzichte«. Schwede« führt das Kraueustimmrecht ei«. A« Pose« sind die schwarzen Pocken ««»gebrochen. A« Moskau soll am 1. Mai ein internationaler Welt- lougred der roten Gewerkschaften stattfinden. 8« Audie« werden Vorbereitungen zn« FreiheitSkampfe getroffen. «Salbenburg, 29. Januar 1921. Der deutsche Reichstag bot am Mittwoch ein Bild, wie es beschämender der Welt nicht bargeboten werden kann. Ein Mann, der eine der höchsten Stellen des deutschen Beamtentums einnimmt, der Oberpröstdent von Sachsen, Abg. Hörfing, mußte sich wegen Betrunkenheit von seinen Parteigenoffen aus dem Sitzungssaal hinauSgeleiten lassen. So wird daS Vertrauen unserer deutschen Arbeiterschaft getäuscht und das deutsche Volk vor der ganzen Welt bloS- gestellt. Daß unter solchen Umständen von einer Förde- rung der Wohlfahrt der deutschen Volkes nicht die Rede sein kann, ist jedem Verständige« einleuchtend. E» trete« noch andere Erscheinungen hinzu, die dazu beitragen, die parlamentarischen Verhandlungen als wenig fruchtbringend erscheinen zu lassen. Jedenfalls kann an diesem undeutschen Wesen einmal die Welt nicht genesen. Die sehr ausführlichen Erörterungen im Reichstage über die Verhältnisse in Bayern waren nicht nötig, denn die Bayern sind Manns genug, sich s^hst die Lagerstätte auszusuchen, auf der sie sich betten wollen, und die Debatte über die künftigen Beziehungen zu Ruß- land war in dieser Ausdehnung noch weniger zeitgemäß, denn bisher hat Moskau keinen Beweis dafür gegeben, daß eS solche Beziehungen zu uns haben will. Wer Ruß land nachläuft, hat das Spiel verloren. In der Beurtei lung solcher Handlungsweise steht Sowjet-Rußland auf dem selben Standpunkt wie da» zaristische Rußland. ES kommt, wenn eS un» haben muß, srüher schwerlich. Der Reichstag hat auch über innere deutsche Angelegen heiten kaum etwa» Neue» sagen können, war darin be schlossen werden kann, hängt von den zu erwartenden For derungen der Entente ab. ES paßt dieser schon nicht, daß wir wieder größere Ausgaben für die Beamtenbesoldungen machen wollen, und die Pariser Zeitungen verlangen den Rückschritt zu dem Beamten Etat nach dem Stande von 1914, falls im» überhaupt Entgegenkommen in der Entschädi gungsfrage bewiesen werden könnte. Solche Zumutungen können noch mehr eintreten, wenn wir zu bereitwillig in der Aufstellung weiterer Ausgabepläne find. Daß wir heute andere Verhältnisse in der Verwaltung wie 1914 habe«, ist g«nz selbstverständlich, aber in Paris will man das nicht zugeben. Au» dem gleichen Grunde müssen wie in der SozialisterungSsrage vorsichtig fein, damit die En tente daS Fett nicht abschöpst. Und erst recht find die immer wieder festgestellten kommunistischen Putschbestrebun zen verfehlt, weil sie unser inneres Gefüge, dessen Halt barkeit ohnehin noch zu wünschen übrig läßt, immer wie der erschüttern. Die WeltmarktkrifiS, die infolge der sinkenden Kaufkraft und deß Absatzstockung hereingebrochen ist, macht sich in Deutschland selbst aus dem Lebensmittelmarkt deutlicher bemerkbar. Da» ist eine Warnung für die Industrie wie für die Regierung, sich in Abschlüssen für die Zukunft fest zulegen, denn e» ist nicht vorauSzufehen, wie sich die Dinge entwickeln werden. Gerade die früher kauflustigen und kaufkräftigsten Kreise sind heute hart mitgenommen, und da sie bei dem harten Steuerdruck aus keine Erleichterung zu rechnen haben, ist von ihnen auch keine Besserung im wirtschaftlichen Leben zu erwarten. Die Steigerung de» Markvalut« verdanken wir mehr dem Sinken deS Dollarkurfe», als der eigenen Kraft, die sich erst dann rühren kann, wenn wir von der Entente erträgliche Bedingungen sür die finanzielle Ablösung er halten. Die Ministerkonferenz in Paris macht aber keines wegs ein freundliche» Gesicht, sie macht einige freundliche Worte, ohne sie durch Tatsachen zu unterstützen. Viel- leicht kommt wenig bei allen Verhandlungen heraus, viel- leicht aber auch gar nichts, so daß die Hauptsache aber mals vertagt werden muß. Wenn Lloyd George mit den französischen Ministern wieder in der EntwaffnungSfcage verschiedener Ansicht ist, und den Bogen nicht überspannt sehen will, so ist doch nicht zu erwarten, daß er sich mit Frankreich deshalb überwirft. Auch wegen der Höhe der Kriegsentschädigung geschieht das nicht. Di« Starrköpfig keit der Pariser Regierung, die un» in Banden halten will, wird nicht so bald gebrochen, werden. So läßt sich zur Stunde von bestimmten Aussichten noch nicht reden. Die östlichen Verhältnisse bleiben sehr unerfreulich. Die Möglichkeit, daß die Entente den polnischen Uebergriffen und der französischen Begeisterung derselben in Oberfchlesien steuert, ist schwach. Wir dürfen aber auf die Tatkraft der deutschen Bewohnerschaft vertrauen. Die Polen sehen in Oberfchlesien die einzige Hilfe gegen den bei ihnen drohen den Gtaatsbankerott, der eigentlich schon da ist. Ter Kampf um Oberschl«sie« wird sehr heftig werden. Hoffen wir, daß er zu Deutschlands Gunsten auSsällt. Ohne Ober- schlesten ist Deutschlands Volkswirtschast verloren. Wolitische Vt«n-fcha« »««tsch«» «eich. In «eiten Kreisen de» Volke» scheint die Kenntnis immer noch nicht genügend Boden gewonnen zu haben, wie unent behrlich Oberschlrfien sür Deutschland ist. Ohne Ober schlesien ist ein Wiederausbau Deutschlands »n«ög- lich. Nicht ohne Grund hat die ReichSregierung bei de« Pariser Verhandlungen di» Zug«hörigkeit Oberschlefie«» zu Deutschland als eine der Voraussetzungen bezeichnet, ohne deren Erfüllung überhaupt eine Erörterung der Entschädigungs- Pflichten sinn- und zwecklos wäre. Die Kohle ist eine der allerwichtiosten und eine gänzlich »«entbehrliche Grundlage unsr-eS Wirtschaftsleben». Ein Staat, der in seiner Kohlen- oersorgung nicht unabhängig ist, ist existenzunsähig. DaS zeigt un» mit erschreckender Deutlichkeit da» Beispiel des von der Entente verstümmelten Oesterreich, daS sich weder »it Lebensmitteln noch mit Kohlen auch nur annähernd selbst versorgen kan«. Eine in Karlsruhe tagende Versammlung der süddeutsche» Laxdwirtschastrkammern (Bayern, Württemberg, Hessen. Baden) lehnte die für die vorläufige Veranlagung zu« Reichenotopfer vo« den Finanzämtern bisher in Anwen dung gebrachten Rormalsätze ab, da diese «eit über die tat sächlichen Verhältnisse einer ordnungsmäßigen, gemrinübliche« Bewirtschaftung unter gevöhnlichen Verhältnissen hinauSgehen. Von der Reichrr«gier«ng wird der Plan erwogen, durch den Steuerabzug vom Lohn, der in eine Lohnsteuer umge- ändert werden soll, die Einkommensteuer für Beamte, Ange stellte und Arbeiter als erledigt zu betrachten. Der Besoldungraurschuß der preußischen LandeSversa««- lung nahm die erhöhten Teuerungszulagen für die Be amten analog denen de» Reich«- an. Der Ausschuß des Reichswirtschafl-rate- für Landwirtschaft und Ernährung nah« «ine Reih« von Grundsätzen an, die aus ein Reichsmonopol sür Getreideeinfuhr hinawr- gehen. Da- Reich übernimmt hiernach die Zentralisatio« für die Einfuhr de- gesamten AuSland-getreide-. Während der Dauer der zeutralen Bewirtschaftung des Getreides ist jede Bu-fuhr vo« Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Mai- »er boten. Ter Verkehrsbeirat i» Reich-verkehr-ministerium hat die Tarisunterkommisfion beauftragt, sofort einen Entwurf über die neuen Gütertarife fertigzustellen, die vorau-sichtlich am 1. April in Kraft treten werden. Da der neue Güter tarif nicht eine einheitlich« Erhöhung der Frachtenpresse, sondern eine Abstufung entsprechend der Hochwertigkeit der Waren Vorsicht, werden Vertreter vom Handel und Industrie an den Mehrbelastungen teilnehmen. Der Re chSrat beschäftigte sich Donnerstag mit dem Gesetz entwurf über eine Abgabe zur Förderung des Wohnungs baues. Der Ausschuß war der Ansicht, daß e- sich bei diesem Gesetz uw eine Verfassungsänderung handele, und machte folgenden, »o« der Regierungsvorlage abweichenden Vorschlag: Er sollen mindestens 30 Mark auf den Kopf der Bevölkerung in de« beiden nächste« Rechnungsjahren zur Förderung de- Wohnungrbaue» aufgebracht werden, war nach oberflächlicher Schätzung sür dar ganze Reich einen Betrog von 1,8 Milliarden bedeutet, wofür rund 80,000 Wohnun gen hergestellt werden könne«. Die Steuer soll nm für Ge bäude erhoben werden, die vor dem 1. Juli 191Z fertig ge stellt find. Befreit bleiben auch alle öffentlichen Gebäude und Gebäude, die gemeinnützigen Zwecken dirnen. Zugrunde gelegt «erden soll der Mieir«ert vor dem 1. Juli 1914.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite