Suche löschen...
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 04.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192101043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210104
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-04
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schönburger Tageblatt ««d «earündet 1878. Fernsprecher Nr. 9. Postschlietz- «ach Nr. 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufnngen, Langenleuba- Xiederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Vatienburger Anzeiger. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Anzeigenannahmeschlnh Dorm. 9 Uhr am Ausgabetag. Geschäftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergass« 38. Malen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto FS«» ster; in Tallenberg bei Herrn Strumpfwirker Fried». Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Herrn Emü Möbius; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Wolkenburg bei Herrn Linus Friedemann und t» Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Gemeindeverbandsgirokonto Waldenburg Sa. Nr' 16. Bankkonto: Dereinsbanl zu Tolditz Geschäftsstelle Waldenburg Sachsen. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonu- und Festtagen Annahme von Inseraten bis Vorm.lO UHr der Nnsgabetages. Bezugspreis monatlich 4.70 Mk., im oor- «ur zahlbar, durch die Post bezogen monatlich 5 Mk. Rnzrlne Nrn. 20 Pfg- Inseratenpreis 1 Zelle 43 -uw Lrcit 75 Pfg., Reklamezeile 88 mm breit 2 Mark, die drcigespaltene Zeile im amtlichen Telle 1.50 Mk. Hinweise auf Anzeigen 1 Petit-Zeile 50 Pfg. Rach- «eisungsgebühr 25 Pfg Nachlaß nach festem Tarif. Nr. 2. Dienstag, den 4. Jamme 1921 Mitter««gsbericht ausgenommen am 3. Januar, Mittags 12 Uhr: Barometerstand 760 mm reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -f- 9" L. (Morgens 8 Uhr -j- 8° 0. Tiesste Nachttemperatur >- 8° O.) Keuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprechts Polymeter 72°/v. Taupunkt -j- 4^. Windrichtung West Niederschlagsmenge in »en letztem 72 Stunden bis früh 7 Uhr: 81 mm. Daher WitterungsanSsichte« für den 4. Januar: Vorwiegend bewölkt. MMtlLcher Teil. UMiche ZDrksßt WalStlibUg (Eingang im alten Turm unterhalb des Schlotzplatzes). AgliA VerMsüW Z' Einlagen in beliebiger Höhe zulässig. 0 2 0 Geschäftszeit: Täglich, außer Montag, von 8 Uhr Borm, bis 3 Uhr Nachmittags. Morgen Dienstag Vormittag 8 — 11 und Nachmittag 1 — 4 Ahr auf Abschnitte 9 und tv der grüne« Kohlen grundkarte ab Nr. 52t zusammen 1 Zentner Steinkohle bei Klechfig Oder 1 Zentner Briketts bei Helbig. Waldenburg, den 3 Januar 1921. Der Stadtrat. Bekanntmachung. Die Verwaltung der Erbschaftssteuer, sowie der Umsatz steuer. der GrunderwerbSpemr,und der sonstigen Verkehrs abgabcn im Finanzamtsbezirk Glauchau wird, soweit sür sie nach der Bekanntma^ung vom 18. Juni 1920 die Haupt zollämter Zwickau und Chemnitz als BerkehrSsteuerämter zuständig geblieben waren, vom 3. Januar 1921 ab auf das Finanzamt Glaucha« übergeleitet. Wegen der Verwaltung der ReichSstempelabgaben ergeht in der Zächs. Sraatrzcitung unter dem 31. 12. 20 besondere Bekanntmachung. Bei den Finanzämtern Zwickau I und Chemnitz l bleiben Abwicklungsstellen tätig. Das Nähere hierüber ist beim Finanzamt Gkancha« zu erfahren. Leipzig, am 31. Dezember 1920. Der Präsident des Sandesfinanzamts. Der frühere Kanzler von Bethmann Hollweg vr. Simons Sicherte sich über die Notlage Deutschlands. Die Cntentenote über die Auflösung der Sicherheits polizei wird jetzt veröffentlicht. Demnächst wird ein Gesetzentwurf über Arbeitsgerichte eingebracht. Das Gesetz über Sozialifleruug des Kohlenbergbaues soll Ende Januar fertig gestellt sei«. Die SicherheitSznstSude in Oberschlefieu sind unhaltbar. Deutschland ist der Kuli Europas geworden. 8« Berliner Stadtparlameut gab es eine Nadaufitzung. Kranz Defregger i« München isi gestorben. Auf vem internationalen Kohleumarlt finde« Preis senkungen statt. Die sozialistische Partei Frankreichs hat sich endgültig gespalten, Frankreich will den Rotenaustavsch mit Deutschlaud einstellen. Die Stadt Wien hat die Gehaltszahlnage« eingestellt. D «uuuuzio ist wegen Fahnenflucht ««geklagt. Die Zahl der Arbeitslast« in England beträgt 1,100,000. Sowjet-Nntzland hat mit den revolntionären Organisa tionen Mittel- «nd Westeuropas Bündnisverträge abge schlossen. England, Italien nnd Amerika erkenne« die Negier««g König Konstantins an. Zn Amerika finde» Betriebseinstellnngen statt. Der Kafenarbeiterstreik in Renyork ist abgewendet. Waldenb«rg, 3. Januar 1921. Der Jahreswechsel gibt Veranlassung, einen Rückblick uud einen Ausblick auf unser deutsches Wirtschaftsleben zu werfe«. Man mutz den Blick schärfen, um aus dem Gran unseres Wirtschaftslebens die Umrisse der einzelnen Ereignisse za erkennen. Das Jahr begann mit dem for mellen Abschluß des FriedensvertrageS von Versailles. Zahlreiche Bestimmungen des Vertrages lassen verschiedene Auslegungen zu oder sollen erst später mit Inhalt gesüllt werden, den anzuerkennen Deutschland sich von vornherein bereit erklärt Hat. Die wirtschaftspolitisch hervorragendsten Ereignisse des abgelausenen Jahres waren die Verhandlungen zu Spaa im Juli, der Internationale Finanz- und Wirtschofts kongretz zu Brüssel September/Okroder und die Mitte Dezember begonnenen Sachverständlgen-Berhandlungen zur Wiedergutmachungsfrage in Brüssel. Mehr als die fak tischen Belastungen hat die Aussicht auf künftige Belastun gen die Wirtschaftskraft Deutschlands gelähmt und unsere Aussichten gemindert, unS wirtschaftlich zu erholen und die im Frieden-Vertrag übernommenen Leistungen durch- zusühren. Der häufige Personenwechsel in den leitenden Stellungen im Reich hat er verhindert, daß eine einheit liche und gradlinige Wirtschaftspolitik getrieben wurde. Ran hat eS UNS im Ausland verdacht, daß wir fo häufig geklagt, aber nur so selten praktische Vorschläge oder Gegenvorschläge gemacht haben. Die Ausfichten, inner- halb weniger Wochen oder Monate den Platz räumen zu müssen, hat die Arbeitsenergie unserer führenden Männer nicht zur rechten Entfaltung kommen lassen. Dar ändert aber nichts an der Tatsache, daß unser Volk unter der Belastung und unter der Ungewißheit wirtschaftlich und moralisch immer tiefer gesunken ist. Wir erleben da» groteske Schauspiel, daß in zahlreichen überseeischen Ländern ein Ueberfluß an solchen Rohstoffen herrscht, an denen wir Rangel leiden, und deren Fehlen die Produktivität der deutschen Wirtschast so traurig herab gemindert und hunderttausende deutscher Arbeiter erwerbs- und brotlos gemacht hat. Man wirst uns vor, daß Wir die Weltz^mit billigen Mafsenerzeugmffen ffrberschwemmen Einen großen Teil der Schuld hieran trägt der Ruin der deutschen Währung, der wieder eine unmittelbare Folge der Belastung und der Ungewißheit ist. Jnnenwirtschaftlich hat das abgelaufene Jahr keine Ent scheidung gebracht. In der ersten Halste des Jahre» standen überzeugte Sozialisten an der Spitze de» Reichs kabinett» und des WirlschaftSministerinmS. Die Umgestal tung der deutschen Wirtschaft im Sinne der Gemeinwirt- fchast ist diesen Männern ebensowenig gelungen wie ihren bürgerlichen Nachfolger«. I« weiten Schichten de» Volke» ringt man mit dem Entschluß, ob man die lahrzehntelang ge hegten Ideale erfüllen und dabei die Gefahr laufen fol, den Ertrag der deutschen Wirtschaft noch mehr herabzu mindern oder nicht. Da» kommende Jahr wird unser wirtschastliches Schicksal besiegeln. Auf allen Gebieten ist unendliche Arbeit zu leisten. Die kommende AirtschaftSreform muß die Ver sorgung Deutschland» mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen sichern und außerdem die vorhandenen materiellen Mittel und persönlichen Kräfte Kiffer al» bisher ausnutze». Hier zu ist eine gründliche Revision der erlassenen Gesetze und Verordnungen unerläßlich. Die Autorität der Gesetze muß wieder hergestellt und die Durchführung mit unerbittlicher Strenge gesichert werden. In der Ernährungswirtschaft mässen neue Wege ein geschlagen werden; ein Weitevtaumeln auf dem bisherigen Wi'gs führt unvermeidlich zu Hunger und Elend. Das deutsche Volk will ßch um die Wiederherstellungspflicht nicht drücken; e» weigert sich aber, unerträgliche Lasten aus sich zu nehmen, an denen niemand — auch der Verband unserer Gläubiger nicht — ein Interesse haben kann. Die in erster Linie auf die WiederherstellungSzah- lungen angewiesenen Verbändler muffen erkennen, daß Ichuldzahlungen nur au» ersparten Vermögenswerten und laufenden Uebe: schlissen der Produktion erfolgen können und daß die Beschlagnahme der Produktionsmittel nichts anderes ist, al» eine Zerstörung der Quellen, aus denen die Jahresraten fließen sollen. politische Deutsche» «eich. Jetzt endlich veröffentlicht das Auswärtige Amt die Note, in der der Vorsitzende der interalliierten Mililärkontrollko«- Mission, General Rollet, die Forderung nach Auflösung der tatsächlich bereit- aufgelösten Sicherheitspolizei Hellt. Die neue, in hochfahrendem Tone gehaltene Nole behauptet, daß die Interalliierte Kommission jetzt, zwei Monate nach der für die Auflösung der Sicherheitspolizei bestimmten Frist, keine vollständige Kenntnis von dem Stand der Auflösung erhalten habe. Auf diese völlig ungerechtfertigte und zugleich unge rechte Nole hat sofort nach ihrem Eingang (also schon am 24. Dezember) der Reichsminister des Aeußeren in einer energisch gehaltenen Note geantwortet, in der er auf dar schärfste gegen die Behauptung protestiert, daß Deutschland die Bestimmungen des Vertrages von Versailles und der Note von Boulogne über die Polizei verletzt habe. Die deutsche Regierung erhebt Anspruch aus eine gerechte Beur teilung. Die deutsche Regierung habe erst Anfang Oktober Klarheit darüber erhalten, was nach Ansicht der Kontrollkom mission zu geschehen hätte, um den Anforderung, n der Note von Boulogne zu genügen. Die getroffenen Anordnungen entsprechen in jeder Hinsicht dem Friedens vertrag und der Note von Boulogne. Selbstverständlich erfordert die Umbil dung eines so großen Beamtenkörpers, wie er die deutsch« Polizei ist, eine gewisse Zeit, so daß e- nur natürlich ist, wenn das Ergebnis noch nicht überall für die Kontrolle er kennbar wurde. Wie der „Vorwärts" berichtet, hatten die Führer sämtlicher oberschlefischen Arbeiterorganisationen allerRichtungen, einschließ lich der polnischen, am 30, Dezember im Zentralhotel Katto- witz eine Konferenz, in der die bestehenden unhaltbare» Sicherheitszustände in Oberschlesien zur eingehenden Besprechung gelangten. Folgende Entschließung wurde an genommen: „Die Vertreter der großen oberschlefischen Arbeiterorganisationen erklären, daß die Sicherheit-Verhält nisse in Oberschiefien derart schlechte und unhsübare find, daß unbedingt sofort Abhilfe geschaffen werden muß. Die Versammlung bevollmächtigte eine Abordnung von fünf Arbeiterführern, mit dem Chef der Interalliierten Kommission in Verbindung zu treten und ernste Vorstellungen bei ihm zu erheben. ES ist eine Abordnung au- Vertretern der freien Gewerkschaften, der polnischen Beruf-Vereinigung, der Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften, de- polnischen Zentral- verbände- und der Christlichen Gewerkschaften damit beauf tragt worden. Sie sollin über da- Erreichte Bericht er statten. Der deutsche Botschafter in Pari» hat zur gleichen Zeit, wie die deutschen Botschafter in London und Rom, dem fran zösischen Ministerpräsidenten einen Besuch abgestattet und ihm den Standpunkt der deutschen Regierung in der Entwaff nungsfrage auseinandergesetzt und darauf hingcwiesen, daß ohne autreichende Polizei keine Sicherheit für die Erfüllung de- Frieden-Verträge- gegeben werden könne. Wenn die Entente darauf bestehe, daß die Polizei völlig beseitigt werd«, so müsse die Entente der deutschen Regjerung andere Sicher heiten zur Verfügung stellen, wenn nicht, so müsse sie auf die Forderung verzichten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite