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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 04.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192102046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-02
- Tag1921-02-04
- Monat1921-02
- Jahr1921
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Schönburger Tageblatt Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und KeHagrn. Annahme von Inseraten bis Vorm.1O Uhr de« Ausgabetages. Bezugspreis monatlich 4 70 Mk-, im vor- zahlbar, durch die Post bezogen monatNch 5 Mk. lUiizelne Nrn. 20 Pfg. Inseratenpreis 1 Zeile 48 mm »nit 7b Psg., Retlamezeile 88 mm breit 2 Mark, dir drcigcspaltene Zelle im amtlichen Telle 1.50 Mk. Hinweise auf Anzeigen 1 Petit-Zelle 50 Pfg. Nach» »etsungsgebühr 25 Pfg. Nachlaß nach festem Tarif. Gegründet 1878. Fernsprecher Nr. 9. Postschließ fach Nr. 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. WMenburger Anzeiger. Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Amtsgericht« und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Anzeigenannahmeschluß Vorm. 9 Uhr am Ausgabetag. Geschäftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergass« SS Filialen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto För ster; in Gollenberg bei Herm Strumpfwirker Friedr. Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Herm EnG Möbius; in Penig bei Firma Wilhelm Dahl«; in Wallenburg bei Herm Linus Friedemann und in Ziegelheim bei Herm Eduard Kirsten. Gemeindeoerbandsgirokonto Waldenburg Sa. Nr. IS. Bankkonto: Drreinsbank zu Colditz Geschäftsstelle Waldenburg Sachsen. ZtHltich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Liederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Freitag, -m 4. Februar «r. 29. 1»Z1 Mitterungsbericht ausgenommen am 3. Februar, Mittags 12 Uhr: Barometerstand 757 mm reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -s- 3° L. (Morgens 8 Uhr -s- 1° L. Tiefste Nachttemveratur 1° L.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprechts Polymeter S0°/v. Taupunkt -f- 1°. Windrichtung Südwest. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 3.« mm. Daher Witteruvgsanssichten für den 4. Februar: Neigung zu Niederschlägen. Mmtlicher Teil. Mi, für «Liker WlkleiMMr. Der Bezirk-verband hat durch die Nachprüfungen seiner Revision» Beamten wiederholt feststellen können, daß immer wieder Brot- oder Mchlmarken im Voraus beliefert und daß weiter die Brot- oder Mehlmarken nach Belieferung nicht sofort entwertet »erden. (In Gegenwart der Käufers auf der Vorderseite in auffälliger Weise dmch Parkes Durch kreuzen mit Tinte, Tintenstift «der Ausdruck des Firmen stempel-.) Wir machen anderweit auf das UnznlSsfige der Vor- ausbelieftrung und der Mchtentwertung der Brot' oder Mehl-Marke« aufmerksam und werden in weiteren Zuwiderhondlurgsfällen die Bestrafung nach Punkt 14 der Bek. v. 14. 8. 2S — Glauchauer Zeitung Nr. 193 — ein leiten. - Nr. 120 M. - Bezirk-Verba«- Glauchau, am 31. Januar 1S21. Die Parteien lehnen gleichfalls ab. Km Reichstag stellten sich sächttiche Parteien «iS ans die Kommunisten hinter die RtgiernnxSerklLrnng. An der Homdvrgcr und Bremer Börse sande« Kund- gevungen gegen die Pariser Forderungen patt. Deutschland erkennt Lettland an. Der Ertrag der Reichseinkommensteuer wird auf 1S Milliarden Mark geschätzt. Der Kommunist Batcr in Magdeburg wurde verhaftet. Der bayerische Landtag erklärte sich gegen die Paris» »ersklavnngsvorschläge. «utzerhalb Deutschlands gibt eS keine Kohlennot. Bei Staßfurt ereignete sich ein schweres Tchachtungliick. Fm Rheinland wurde eine Unterschlagung von Koh lenwaggons eutdeüt. Briand Lästerte im Kommerausschutz, datz Deutschland die Forderungen bis 1S März an erkenne« «iiffe. «in englisches Riesen luftschiff wurde durch Stur« zer- stört. Die Staate« Estland u«d Lettland wurde« »o« Polen ««erkannt. Präsident Harding ist nicht geneigt, di« Pariser Be schlüsse anzuerkenue«. Amerika will gege« die Pariser Kordernnge« Einwen dungen machen. Mexiko will h«nderttause«b deutsche Solouiste« auf. «ehmen. Walveuvur-, 3. Februar 1921. Der Reichsminister de« Aeußeren Or. SimonS hat im Reicht tage die von der ganzen Welt mit höchster Spannung erwartete Erklärung der ReichSregieruug zu den ungeheuer lichen Entschädigungsforderungen der Entente abgegeben. Der Minister setzte in seinen Ausführungen noch einmal eingehend die Vorgeschichte der überraschenden Pariser Be schlüsse auseinander, er schildert^ die Verhandlungen in Epaa und wie uns damals versprochen wurde, daß die Reparationsfrage in einer gemeinsamen Konferenz in Genf geregelt würde; wie dann die Genfer Konferenz immer weiter hinausgeschoben wurde, und eS schließlich gelang, wenigstens die Finanzsachverständigen in Brüssel zusammen zubringen. Er erwähnte dann das Zustandekommen de« Vorschlags von Srydovx, wie dann sowohl der französische wie der englische Botschafter der Berliner Regierung offiziell erklärten, daß ihre Regierungen sich diesem Vor- schlag anschlössen, so daß diese sich bereit erklärte, auf Grund ditses Vorschlags zu verhandeln; und wie dann durch das plötzliche unmotivierte Auftreten Doumers auf der Pariser Konferenz die ganze Situation umgeworfen wurde und wir vor ganz andere Entscheidungen gestellt wurden. Ohne ein Wort der Kritik, rein sachlich Tatsache an Tatsache reihend, schilderte er diese Spiegelfechterei, die die Entente mit uns getrieben hatte, eine Schilderung, die dadurch um so mehr wirkte. Dann kam er auf die Noten selbst za sprechen, die er ein überhastetes Ergebnis schwieriger Verhandlungen nannte. Die Entwaffnungsnote behandelte er nur kurz. Er be dauerte, daß die Note mit keinem Worte anerkennt, waS wir in der Entwoffnung bereits geleistet haben. In Spaa habe kein Mensch, auch unsere Gegner nicht, geglaubt, daß wir in der gesetzten Frist soviel leisten würden! Dann kam der Minister auf die Reparationsforderungen in sprechen. ES handle sich hier um die Forderung einer festen und einer veränderlichen (variablen) Summe. Die feste Summe, die wir in 42 Jahren zahlen sollen, beträgt 228 Milliarden Goldmark oder nach unserem heutigen Geldwert über 3 Billionen Mark! Ferner sollen wir aber noch eine veränderliche Summe in Form eines Ausschläge« auf unseren Ausfuhrzoll zahlen. Und zwar hoffte man dadurch jährlich i—2 Milliarden zu bekommen, das entspräche einer jährlichen Ausfuhrziffer von 8—1« Milliarde» Mark, einer Summe, die Deutsch- landr Ausfuhr in den besten Friedensjahren nicht erreicht hat. Als Sicherung find Eingriffe in die Freiheit der deutschen Zollverwaltung vorgesehen. Zu allen diesen Verpflichtungen kommen aber noch die Wiedererstattung für die aus den besetzten Gebieten von Deutschland mitgenommenen Werte und außerdem noch die Lasten der Besetzung und der in Deutschland weilenden Interalliierten Kommissionen, die jetzt bereits jährlich 1S Milliarden Mark ausmachen. Dazu kommen noch zahl reiche Unklarheiten, die zu unseren Ungunsten auSgelegt werden können. Abgesehen davon enthält daS neue Pro gramm aber auch unzweifelhafte Widersprüche gegen den Friedensvertrag. Dev Reichsminister erklärte schließlich, daß die Pariser Beschlüsse für un« keine Basis für weitere Verhandlungen bieten. Er will neue Vorschläge auSarbeiten, um fie den alliierten Regierungen zu unterbreiten. Mit seinen Aus führungen fand er lebhaften Beifall im ganzen Hause. Gestern fand im Reichstage eine Besprechung der Re gierungserklärung statt, in der die Parteien sich einmütig bi» auf die Kommunisten der Ablehnung anschloffen. Das gleiche Echo, das die Rede im Reichstage sand, zeigt sich auch in der gesamten deutschen Presse. Die einzigen, die an der Regierungserklärung eine gewisse, aber sehr zurückhaltende Kritik üben, sind — abgesehen natürlich von den kommunistischen Außenseitern, die aber, Gott sei Dank, nur eine verschwindende Minderheit im deutschen Volke darstellen — die deutschnationalen und die unabhängigen Blätter. Den ersteren ist die Form der Ablehnung in Simons Worten nicht scharf genug gewesen, sie hätten eine energischere, leidenschaftlichere Betonung des Unrecht», daS uns angetan worden ist, lieber gesehen, in der Sache aber stimmen sie mit Herrn SimonS völlig überein. Die Presse der U. S. P. fühlt sich dagegen bewogen zu betonen, daß ihre Stellungnahme zu den Ententesorderungen nicht nur durch das Interesse Deutschlands, sondern der gesamten internationalen Arbeiterschaft begründet werde. Wenn sie also auch von anderen Voraussetzungen ausgeht, so kommt sie doch im wesentlichen zu denselben Schlüffen wie der Außenminister. Und daS ist die Hauptsache. Wir haben also wirklich daS, was wlr selbst damals in den unheilvollen Maitagen 1919, als der Friedensvertrag bekannt wurde, nicht hatten, eine Einheitsfront des ganzen deutschen Volkes. Diese Einigkeit gibt unserer Regierung eine starke Stütze für ihre Haltung bei den weiteren Ver handlungen. Nichts ist für da« deutsche Volk jetzt wichtiger und nötiger, als daß diese Einigkeit erhalten bleibt. Es geht um Sein oder Nichtsein des deutschen Volkes, und da muß jeder kleinliche Zwist zurückge stellt werden. H-olitifGe rexts»-- «eich. Der Vorstand de» deutschen Beamtenbund«» pellt sich in einheitlicher Geschlossenheit hinter den zu erwartenden Protest der deutschen Regierung gegen da» unmenschliche Berrichtungsdiktat der Alliierten mit seinen unausbleiblichen katastrophalen Wirkungen. Er stellt sich für den entschieden sten Widerstand gegen die WirtschastSbedingungen verblendeter Sieger zur Verfügung. Der Nationalverband deutscher Offiziere und der Verbau« nationalgesinnter Soldaten erhebt in einer Kundgebung an die ReichSregieruug flammenden Protest gegen die uner- körten, jedem Recht und jeder Billigkeit hohnsprechenden Be schlüsse der Ententeminister und ruft die vernünftigen und rechtlich denkenden Menschen der ganzen Erde auf, da» größte Verbrechen der Weltgeschichte, die Versenkung eine» 60 Mil- I lionen-Volke-, zu verhindern. Der bayerische Landtag befaßte sich am Mittwoch mit den Pariser Versklavung-Vorschläge«. Präsident König bauer erklärte unter lebhafter Zustimmung de» Hause», daß, ohne der ReichSregierung und dem Reichstag vorgreifen zu wollen, »in der ReichSregierung und dem Reichstage er» wartct «erden dürfe, daß da» offenbar Unmögliche niemals zugestanden werden wird Alle trennenden Schranken im deutschen Volke müßte» niedergeriffen «erden, alle Parteien, alle Stämme in Nord und Süd müßten sich einigen in dem Bestreben, lieber ehrlich unterzugehen, al» unehrlich zu ver derben. Während der Rede de- Präsidenten hatte sich da» Hau» von seinen Sitzen erhoben. Gemäß einem Beschluß Le» AeltcstcnrateS wurde darauf die Sitzung geschloffen. Reichrpräfident Ebert hat gemeinsam mit einem Sachver ständigen au» dem Wirtschaftsministerium eine Vorlage über die Sozialisierung de» Kohlenbergbaues aurgearbeitet. Der Entwurf faßt eine Beteiligung de» Staate» an den pri vaten Kohlenzechen in» Auge. Die ReichSregierung hat beschlossen, die Republik Lett land anzuerkennen. Die „Deutschen Nachrichten" in Posen, da» Organ der deutschen Bereinigung, find nach fast dreimonatigem Ver bot wieder erschienen. In diesen Tagen trifft die erste Maffenherde der ameri kanischen Milchkühe in Bremen ein. Die Viehsendnng ist ein Geschenk amerikanische Farmer deutschen Stamme». Der Transport umfaßt 742 Kühe; fie gehen nach Berlin, dem rheinisch westsälischen Industriegebiet, noch Sachsen und Ober» schliefien. 50 Kühe find für Wien bestimmt. Die von d<r Deutschen Volk-Partei begonnenen Verhand lungen zur Verbreiterung der Regierungskoalition haben keinen Erfolg gezeitigt, doch wird der Gedanke noch »eiter erwogen. Im Hauptausschuß des Reichstags äußerte auf eine An frage Staatssekretär Zapf, daß man au» dem Lohnabzug K bi» 7 Milliarden Mark erwarte. Mit Rücksicht auf die unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse möchte die Finanzver waltung in den Reichrhaushaltrplan nicht mehr al» insge samt 12 Milliarden Mark al» JahreSerträgni» der Ein kommensteuer einstellen. Auf Grund von Vorfällen, die in den letzten Tagen bei der polnischen Propaganda brvbachtet worden sind, wird von zuständiger Seite darauf hingewiesen, daß da» Abkommen mit Polen über die gegenseitige Duldung der Werbearbeit für Oberschlesien selbstverständlich nicht dazu führen kann, daß eine nach dem Strafgesetz unzulässig« Tätigkeit, wie z. B. Stimmenkauf, geduldet wird. Durch die Erklärung der ReichSregierung find eigentlich
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