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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 03.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192104034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210403
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-04
- Tag1921-04-03
- Monat1921-04
- Jahr1921
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Schönburger Tageblatt Gegründet 1878. Firusprecher Nr. 9. Postschüeß- fach Nr. 8. PoMeÄonto Amt Leipzig Nr. 4438. SlWetrtt tüßküh mttAurnahwe der Tage nach Sona- and Wfti agen. Annahme von Inseraten bis Borm.10 Uhr der Rurgabetage». Bezugspreis monatlich 4.70 Ml., im vor aus zahlbar, durch die Post bezogen monatlich S Ml. Onzelne Nrn. 20 P^_ Inseratenpreis 1 Zeile 43 nun bM 7b Psg., Rellamezeil« 88 mm breit 2 Marl, dk dreigespaltene Zeil« im amtlichen Teile 1.50 Mi. tztnweise auf Anzeigen 1 Petit-Zeile Ü0 Psg. Nach- »eiiangrgebühr 2b Pfg. Nachiah nach festem Tarif. Walöenbürger Anzeiger. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen dos Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Anzeigenannahmeschluh Vor«. S Uhr am Ausgabetag Geschäftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergass« SD. EeschäftsjtU: Vormittag 7—1, Nachm. L-S Uhr. Filialen, tn Mtstadt Waldenburg bei Herrn Ott» As» ster-, in Tallenberg bei Herrn Strumpfroirier Krude. Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Herr» S«K Möbius; in Penig bei Firma Wilhelm Dahteri in Woikenburg bei Herrn Linus Friedemann and t» Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Bantlonto: Verrinsbanl zu Tolditz GeichaftsiteMe Waldenburg Sa Demrindegirokonto Waldenburg 1s. Augleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba Xiederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelhel«. «r. 77. SoMa-, dm 3. AM 19S^ ' Mttteruugsvericht ausgenommen am 2. April, Mittag» 12 Uhr: v«r»«eterftaud 768 mm reduziert aus den Meeresspiegel Th«rm«meterfta«d - 14" L. «Morgens 8 vhr 4- S,«" L. Tirsst« Nachttewperatur -s- S,»" L.f KenchtigteitSgehaU der Lust nach Lamprecht» Polymeter S6°/v. Ta«p««N -f- b»" Windrichtung Nordost. MederschlagSmeng« i» den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: o.s mm. Daher Witterungsausfichte« für den 8 April: Halbheitere» Wetter. mmttteher Teil. Gewerbeschule. Die uut-rrtchtSgett für den »eihnShjahreskuofus ist auf die Abendstunden 5—8 Uhr gelegt. GSrner. Die Aufnahme der in die Semtuarschule neuei«. tretende« Müder findet Dienstag, de« S. April, 2 Uhr im 6. Klassenzimmer statt Die den Eltern zug«. gangrnen Fra-edo-e« sind ausgesüllt mit,ubringen. Die Eemi«ardirektio«. Mißliche Sparkche WOekdAg (Ei«ga«g im alte« Turm «uterhalb dos SchlohplatzeS). Tägliche Verzinsung Z* Einlagen in beliebiger Höhe zulässig. 2 v Geschäftszeit: Täglich, außer Montag, von 8 Uhr Borm, bis 3 Uhr Nachmittags. Altstadt Waldenburg. Die Aufnahme der Neulinge findet Ranlag, de« 4. April, Borm. 10 Uhr im Zimmer 1 statt. Du Mädchen von Altstadt und Riederwinkel, welche Ostart d. I. die Schule verließen, haben sich Donnerstag, »e« 7. April, Nach«. 2 Uhr zur Aufnahme in die Mädcheufortbtldnngsschule in der hiestgen Schule ew- zufinden. Mädchen, welche eine höhere Schule besuchen, hüb« binnen 8 Tagen eine Bescheinigung ihrer Schule heizubringen, daß sie vom Besuch der PflichtsortbildungSschule bestest fiwd. Die Schulleitung. Die ungarische Nationalversammlung gegen Exkaiser Karl. ««rlt» steht »er <i««m «r«en Elektrizitsttsarbeiterstreik. Der «emmukiftenfsthrer Sylt i« ««»U» ist sei«e« «er- letzunge« erlege«. S« mittelveutsche« J«d«ftriegediet treibe« sich plst«- d«r«ö« Banden «»her. Gröbers ist i« de« HL»de« da Polizei. I« »resde« wird ei« autzerordeutlicheS Gericht errichtet. A« Dresse« la« e» zu neuen 8»sa»«enftStz'«. z« Bayer« herrsche« dank da tzi«wohnerwehre» ge ordnete Zustände. Po« de» Tscheche« wurde die siichfisch-böhmische Grenze besetzt. Kaisa Karl- Rückkehr erfolgte im Eiu»erstS«d«iS «it Briand. verschied,«« «ngarische Sarntso««» riefe« de« Exkaiser Karl zu« König a«S. Krankreich erhebt »eue Fordernnge« zu» Wiederavfba«. 8« England ist der Geueralftreik der Bergarbeiter aus- gebrochen. I« Liverpool habe« sich die Safenarbeiter dem Streik ««geschlossen. Pole« sog sich au de« Sanktionen gege« Dentschland beteiligen Rumänien widersetzt sich einer Wiederherstellung des ungarischen Königreichs. Die Amerikaner erhebe« Ansprüche auf KriegseutschS- digung au Deutschland. *«a»i»euv«rg, 2. April 1921. Die von den Bolschewisten in Deutschland propagierte Ausruhrbewegung ist nach Mitteilungen, die die preußisch« Regierung veröffentlicht, im Zusammenbrechen. Dieser Meinung war Herr Hürfing schon vor dem Osterfest. Zei tungen, die Sonderberichterstatter in das AufstandKgebiet geschickt haben, sind nicht so optimistisch wie di« preußische Regierung. ES ist gewiß zu hoffen, daß e« den energischen Anstrengung« der vorzüglich arbeitenden Schutzpolizei ge lingen wird, der Radikalen Herr zu werden. Trotzdem sei die Frage gestellt: Wann werden wieder r«h-ge Zuständr im Reiche herrschen? Und wi« war r» "'überhaupt möglich, daß bei einiger Achtsamkeit die Auf- standsbxwegung einen solchen llwsang annehmen konnte? Die preußische Regierung hat keine Hilse beim Reich an- gesordert. Relwrwehr also wurde b«> den Aktionen bisher gegen die Radikalen nicht verwendet. Die roten Banden verfügen übe« schwer« Maschinengewehre. Die Schutzpolizei, die auf Anfordrrn der Ement« nur leichte «affen besitzt, hat «egenüb«r den Kommunisten eine« schweren Stand. ES ist viel unnützes Blut aus Seite« der Regierung»- Polizei geflossen. Beadsichttgt die Regierung nach den Erfahrungen, die sie im Lauf« der letzten Tag« sammeln konnte, bei der Entente vo^steklig z„ «erden, um für die Schutzpolizei ein« bessere Bewaffnung durchzudrücken, damit künftige Ausstände rascher und ohne Zögern im Keime schon ««terdrückt werden? Es besteht die Gesahr. daß die Roten in »«tschland in absehbarer Zeit wieder Unruhen verursachen Werbin, Wir wissen, daß die Putschpläne nicht in Deutschland entstan den find. Di« Fäden laufen «ach Moskau. Di« bekann teste« radikalen Führer, wie Erster, Braß, Könen und Heckert, find i« Rußland. L» wurde gesagt, sie hätten sich in Sicherheit bringen wolle«. Dieser Bedankengang braucht nicht unbedingt richtig zu sein. Man verlegt da» Haupt quartier außerhalb der Gesahrzone an die Stelle, von wo au» der Kampf gileitet wird. Di« Führer de« bolsche wistischen Ausstande», di« di« Organisation d«r roten Ban. den gescheßen haben, werde« — wenn der Aufruhr in sich zusammengebroche» ist — sofort wieder nach Deutschland kommen, um neue Ränke zu spinnen. Werde« diese Ber- brecher wieder über die Grenzen gelaßen werden, und wird man sie, falls fi« auf deutschem Vvden verhaftet wer den können, zur Rechenschaft ziehen? Al» vor Monate« die allgemein« Entwaffnung auf Be treibe« der Entente durch d«n Entwaffnungskommiffar ein geleitet und durchgesührt wurde, wiesen die bürgerlichen Blätter darauf hin, daß die radikale« Tleme«te garnicht daran dächten, ihrerseit» Bewehre, Maschinengewehre und Munition abzuliefern. Da» wurde — besonder» von der preußische« Regierung — bestritte«. Die Ereigniffe haben die Warnungen gerechtfertigt. Der Bürger und der an ständige Lrb«iter, beide find dem Pöbel ohne Gnade preis- gegeben. Direkte Nachrichten au» Ei»lede« besagen, daß die Schutzpolizei zu schwach ist, di« Städte und Dörfer zu schützen. Nicht einmal in Berlin find die Arbeiter vor dem Terror der radikalen Berbrecherbanden fich», wie der Vorfall im Elektr zitätSwerk Unterspree beweist, in da» eine Schar halbwüchsiger Burschen eindrang, die Arbeiter mit Revolvern einschüchterte uud fie der Gefahr aursetzte, durch eine Explosion ihr Lebe« einzubüßen. Lrotz dieser unglaublichen Vorkommniffe versucht man immer wilder, wir erinnern nur an das Hörfingsche An gebot mit de« Radikalen, zu unterhandeln. Wird die Regierung endlich einsehen, daß die Forderung nur lauten kann: Wir oder fiel Bolschewismus oder Ordnung? Der Ruf: Wir oder fie? stammt nicht von bürgerlicher Seite. Er wurde zuerst in Finnland gehört. Al» in der größten finnländischen Industriezentra!« in Tramm«rforS di«jenigen Arbeiter, die bet uns den Mehrheitssozialisten angehören würde», aus» furchtbarste von den Roten ge knechtet wurden, prägten fie den Au-ruf. Die „Rote Fahne" ist verboten worde«. Manchmal erscheint fie auch wieder, hetzend, die Maffen auspeitschend, lügend und provozierend. Aehnlich ist e» mit anderen radikalen Blättern in Deutschland Wen« man beruflich die „Rote Fahne" jeden Tag liest, weiß man, daß fie die Hauptschuld a« de» heutigen Zustände« im Reiche trägt. Zeitungen, wie die „Freiheit", benützen die unruhvollen Stunden, di« wir durchleben, um da» Gespenst der Konter revolution heraufzubeschwören. De« kann nicht scharf genug entgegengetret«n werden. ES gibt keine Konterre volution. E» gibt auch kein« Deutschen, die Freude am vergoffeuen Arbetterblut hab««, wissen wir doch alle, daß die wirklichen Lolschewikt nicht in der Schlachtlinie stehen und es häufig nur mißleitete Menschen find, welch« ihr Blut für „die Jdral« von Moskau" hing«ben. Sache de« Regteruug ist «», hier Aufklürung zu schaffen! Wir find eines Stammes! Der Bürger weiß, daß Deutschland ohne den deutschen Arbeiter zugrunde geht. D«r Arbeiter auch erkenne«, daß er den Bürger braucht. Nur wen« die Parteien egoistische Ziele zurückstellen, und nach der Ein heitsfront hinstreben, können wir da» stark« Deutschland «erden, welche» alle kooimunistische« Putschversuche i« Keime erstickt. Pstolittsstpe UtNAdsstpa» Demtsches NetO. Infolge der Erschießung des Kommunifienführer« Sylt steht Berlin vor der Gefahr «ine» Streiks der Elektrizität»- arbeiter. Während i« Reiche überall der kommunistische Aufruhr Ruhe und Ordnung, Leben und Eigentum der Bürger auf» schwerste bedroht, Henschen in Bayern nach wie vor absolut geordneteZustünde. Alle Bersuched» Kommunisten, a»ch in diesem Lande Generalstreik und Umsturz hervorzurusen, find gescheitert Wohl liegt der Grund zum Teil in de» geschloffenen Willen de» bayrischen Volke», nicht noch einmal ein solche- Schreckensregiment zu erdulden, wie ma« «» i» Jahre 1S1S am eigenen Leibe erleben mußt«. Wett größer«» Verdienst haben aber die Einwohnerwehren, deren Besteht« allein schon genügt, daß der Umsturz in Boyern nicht »lehr sein Haupt zu erheben wagt. Die bayrischen Einwohner wehren haben aber auch für da- Reich einen großen Erfolg zu verzeichnen. Weil die bayrische Regierung sich bewußt ist, daß ihr die Einwohnerwehren Ruhe und Ordnung i« Land« verbürgen, konnte sie zur Niederwerfung de» Kommvuisten- aulstandeS in Mitteldemschland bayrische Reichswehr abgeb«». Wie gemeldet wird, find bereit» mehrere Bataillone bayiische Infanterie, durch Artillerie und Kavallerie verstärkt, nach d«m mit eldeutschen Aufruhrgebiet abgegangen. Die Aktion in Mitteldeutschland ist niedergeschlagen. Immer treiben sich aber in einzelnen Gegenden Bande« um her, die rauben, plündern, morden und brandschatzen. Grö ber» ist wieder in den Händen der Polizei, der Ort war schrecklich verwüstet, die Leichen der bei de« erste« Kampf gefallenen Polizeibeamten wäre« bis aufs Hemd au-geplündert. Eine starke Bonde treibt fich nördlich Halle her««, ei«e andere im Unstruttal und im Kreise Liebenwerda. Rach de« Bericht de» Oberpräfidiuw» ist in Magdeburg sowie i« Regie rungsbezirk alles ruhig. Tin« Bande vo« ungefähr 1k»v Mann hat die Postkaffe sowohl in Naundors wie i« Löbejün geraubt und die Telephondrähte zerschnitten. Eine Aktion gegen die Bande ist «ingeleitet Auf Anordnung de» Reichrkabinett» hatte Ich ein« Kom mission aus Beamten des ReichSminifierium» de» Inner«, des Reichswehrministerium« «nd des preußischen Ministerium» de« Innern in da« mitteldeutsche Lusruhrgebiet be- geben, um fich an Ort und Stelle von den Ergrbrriffen per Polizeiaktion zu überzeugen. Ueber ihre Eindrücke iß heut« in einer gemeinsamen Sitznng de» Reichtkabinttt« und de» preußischen Kabinett« Bericht erstattet worden. Die Fest stellungen gingen dahin, daß die Polizei ihre Aufgabe «st der größte« Hingabe und in »ortrefflicher W«ise gelöst hat.
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