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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 07.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192105078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210507
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-07
- Monat1921-05
- Jahr1921
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Schönburger Tageblatt »«ründet 1878. Fernsprecher Nr. 9. PostlchN-b' sich Nr. 8. PostscheÄonto Amt Leipzig Nr. 4436. Banttonto: Beretnsbanl zu Tovätz Gelchästsflell« Waldenburg Sa. Gemeindegicolonto Waldenburg 1S. Augleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, BrLunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Anzeigenannahmeschluß Vorm. 9 Uhr am Ausgabetag Geschäftsstelle tn Waldenbmg Sachsen, Obergass« SS Geschäftszeit: Vormittag 7—1, Nachm. 2-5 Uhr. Filialen^ m Altstadt Watdenburg bei Herrn Otto Mi ster; tn Tallenberg bei Herrn Strumpfwirker Friedr« Hermann Richter; tn Langenchursdors bei Herrn E«tl MSbtus; in Penig bei Firma Wilhelm Dahit» > tn Wolienburg bei Herrn Linus Friedemann und tn Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Eischrtnt täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonu» und F Prägen Annahme von Inseraten bi» Vorm.10 Uhr de» « «gabetage». Bezugspreis monatlich 4.70 Ml., im vor- «t» zahlbar, durch die Post bezogen monatlich 5 Ml. « ,-lne Nrn. 20 Psg. Sonntag» Nr. 2b Pfg Ins«, »atrnpreis 1 Zeil« 7b Pfg., Retlamezetl« 88 mm breit - Marl, d - dretgespaltene Zeile im amtlichen Teile IchO Ml. H nwetsr auf Anzeigen und Eingesandt« 1 Petit-Zelle 50 Pfg. Naä w iungsgebühr 25 Pf g Valtenburger An^eizer. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Str. 105 Sonnabend, den 7. Mai 1V21. Mltterungsberttht ausgenommen am 6 Mai, Mittags 12 Uhr: varsmeterftand 762 mm reduziert aus den Meeresspiegel. Thermo«ueterstand 4- 12" O. (Morgens 8 Uhs 4 8" c. Tiefste Nachttemperatur P 1,»° L.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprecht» Polymeter 32°/o. Taupunkt — 4° «iudrichtuug Nordwest. RiederschlagSmeuge i» de« letzten 48 Stunden bi» früh 7 Uhr: 14,« mm. Daher Witteruugsausflchteu für den 7. Mai: Wechselnde Bewölkung. — ! ...» «mrltev-r Teil. . So«««»««» Skt*" «MdeSfeltkarte Abschnitt IP 2» Gramm «andvntter für «b Pfg. bei Fa. Lugen Wilhelm, Schreck und im Konsumverein; Lebensmittelkarte L Abschnitt 2 Pakete Iwie-ack für 3,9S Mk. bei Frau Gränz und im Konsumverein. Waldenburg, den S Mai 1921. Der Stadtrat. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 2 Februar 1921 wirb da» abhanden gekommene hiesige Sparkassenbuch Rr. 26,S40 auf Krieda Just in Kleiuchur-dorf lautend, nach Ausstellung eine» Duplikatbuches für UU-ilttO; erklärt Waldenburg, am 5. Mai 1921. Fürstlich Schönburgisch« SparkaffeuderwaltttUA. Krug. ' ' ' 'SS. Das Reichskabinett zurnckgetreten. Fürft Bülow wirb zum Reichskanzler vorgefchlagt«. Die AAtterte« richtete« ei« Ultimatum a« Deutsch land. Der Reichstag bezeichnet das «erlangen «ach «US- liefern«« des Soldvorrates der ReichSda«! als «ine« Eingriff i« das Privateigentum. Die deutsche» Ministerpräsident«« treten demniichst Wieder in »erli« zusammen. Der ReichswirtschaftSmiuister hat eine ueue «ierver- vrduuug erlasse«. In Frankfurt a. M. wurde «i«« Akademie der Arbeit eröffnet. Neber »euthen, Kattowitz, Ryvnik, Hiudeuvurg, Pletz «,v Ratibor hat die interalliierte »ommisfio« de« Be- l«grr««gsz«sta«d »erhSugt. Die italienische« Truppe« erlitten bei de« KSwpk«« i« vterschlefien schwere Verluste. " Norfanth hat sich z«m Gouverneur vo« Vberschlefie« ««Sgernfcn. In ganz Thüringen herrschte gestern Parker Scheefa«. Auf der kisenbahnstrecke Kallr-Leipzi, wird der elek trische Betrieb eiugrführt. I« fiichfischr« Landtag w«rde« die »inistergehSlt.r bewilligt. Zn Paris rechnet man mit de« Rückiritt der deutsche« Regierung. Die euglischen Minister sind gegen Auslieferung des «oldbestandes der ReichSbakk. Die militärische Lage i« «leinasieu wird für die Grie che» immer ««günstiger. Amrrika ist gegen eine Blockade Deutschlands. "vdaldeuvurs, 6 Mai 1021. TaS Deutsche Reich br findet sich in einer äußerst schwieri gen Loge- Amerika hat die Uebermittelung der deutschen Vorschläge an die Entente abgelehnt. Damit ist dem Vor gehen Or. Simons' und des Reichskanzlers Fehrenbach eine große Blamage bereitet morden, die am Mittwoch zum Rücktritt dieser beiden Männer geführt hat. Man erwartet in Berliner politischen Kreisen bereits in den nächsten Tagen die Bildung einer neuen Reichsregie' rung. Nur die überaus ernste Lage in Oberschlesten wird den Rücktritt der Minister verzögern. Bei Köln hat belgische und englische Kavallerie bereits den Rhein über schritten. Englische Blätter biohen mit einer Flotten demonstration, wenn Deutschland nicht zahlt. Man sieht also, daß überall die Schwierigkeiten wachsen. In Ober schlesien sucht Korsamy seine Pläne zu verwirklichen; mit der Abreise dc» französischen Generals Lerond haben die Polen ihren Putschversuch unternommen. In Posen bilden sich polnische Kreiwilligenabteilungen die zur Unterstützung der Aufständischen nach Oberschlesien wollen. Korfanty Will sich zum Diktator von Oberschlesien auSrufen lassen und eine polnische Regierung süc Oberschlefirn bilden. Als Hauptwerkzeug für die Aufruhr in Obrrjchlefien dürfte die polnische Militärorganisation zu betrachten sein, die aus militärisch organisierten Schützenver-inen entstanden ist Dank der reichlichen Geldmittel au» Frankreich wurden die Kreise Rybuik und Pleß durch sie polonisiert und die Tätig keit dieser Polen dehnte sich bald auf das Ratiborer und Beuthener Gebiet aus. In den polnischen Ortschaften Oberschlesten» schossen die früher nicht vorhandenen Sokols wie Pilze aus der Erde und heute stehen dort ganze Re ¬ gimenter Infanterie und Artillerie, deren Stamm reguläre polnische Kommandos au» der Posener und Haller Armee bilden. Somit gestaltet sich die Lage in vberschlesien äußerst bedrohlich. Zwar ist ein Teil ber Städte von den Polni schen Banden gesäubert worden, aber dar Land befindet sich noch ganz in der Gewalt der Ausrührer. Seiten» der interalliierten Kommission wird zur möglichsten Eindäm mung der Bewegung die Ausdehnung des Belagerungs zustandeS erwogen. Gleiwitz ist von den Polen schwer be droht. Die Polen halten sämtliche AuSgänge der Stadt besetzt. Der kommandierende General hat die Bildung einer deutschen Einwohnerwehr untersagt, zugleich aber die Ver pflichtung übernommen, die Stadt, sowie die Umgegend und den Bahnhof zu säubern. Schwere Kämpfe sanden im Kreise Groß-Strehlitz. statt, wo italienische Truppen und deutsche Abstimmungtpolizchen gegen die Polen kämpften. Hier wurden bei Petersgrätz die italienischen Truppen und die Polizei von den Polen, die auch ein Geschütz mit sich führten, überrumpelt und entwaffnet. Hindenburg und Königshütte find teilweise tn polnischer Gewalt. Kattowitz und Beuthen sind frei, ebenso die Stadt Pleß. Ueber das Schicksal von Lose! und Rybnik ist nichts bekannt. In Zalenz« haben die Polen eine polni sche Polizei eingerichtet, die alle Passanteu nach Waffen untersucht. Der französische Oberkommandierende der Trup pen, Denis, hat sich den deutschen Behörden gegenüber dahin ausgesprochen, daß er den Widerstand dieser Tage energisch niederzuschlagen Hosse. Zeitungen find in Katio- witz und vielen anderen Slädlen nicht erschienen. Die Post aus Oberschlesten bleibt auS. Der Bahnverkehr wurde zum groben Teil wieder eingestellt. Im Reichstage machte am Dienstage der Außenminister vr. Simons im Auftrage der Regierung Mitteilung von dem Poleneinfall in Oderschleßen. Der Minister schilderte die Gewalttaten der Pole«, besonders in den Kreisen Katto witz, Hindenburg und in Beuthen. Im allgemeinen Kelle das Gesamtbild eine planmäßige Aufruhrbewegung inner halb der sogenannten Korfanty Gebiete dar. Alles deute auf ein großes Unternehme« von polnischer Seite. Die deutsche Regierung habe bei der interalliierten Kommission sofort alles erdenkliche getan, u« ein energisches Einschrei ten gegen die unverantwortlichen Treibereien zu veran lassen, und sie nachdrücklich daraus aufmerksam gemacht, daß st« für Ruhe und Ordnung verantwortlich sei, und daß die deutsche Regierung von ihr unter allen Umständen den Schutz der friedlichen Bevölkerung gegen polnische Ge walttaten verlangt. Die interalliierte Kommission habe den großen Ernst der Lage vollkommen anerkannt, sie habe auch anerkannt, daß auf feiten der deutschen Bevölkerung keinerlei Anlaß zu irgendwelchen Gewalttaten der Polen gegeben worden ist. Sie haben über ihren Willen und ihre Entschlossenheit keine« Zweifel gelassen, «it allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln Ruhe und Ordnung wie derherzustelleu. Die Kommission hat mitgeleilt, daß sie über Beuthen Stadt und Land, Kattowitz Stadt und Land, Rybnik, Hindenburg, Pleß und Ratibor Stadt und Laud den Belagerungszustand verhängt habe. Der Minister schloß mit den Worten: Gerechtigkeit könne» wir nur darin finden, daß Oberschlesten auf Grund des Abstimmungs ergebnisses bei Deutschland bleibt. Diese Hoffnung ist frei lich schwach. Demttcho« «ei». Die inieralliierte und Plebisziikvmmission gibt folgende- bekannt: Bon gewissen Elementen der polnischen Bevölkerung Oberschlesiens find Gewalttaten verübt wordew Di« Ordnung ist in einer Anzahl von Kreisen de» Abstimmungs gebiete» schwer geschädigt worden. Die interalliierte Regie- rungSkommisfion ist fest entschlossen, in kürzester Frist die Wiederherstellung der Ordnung zu sichern und hat de« Belagerungszustand über die vom Ausruhr betroffenen Kreift verhängt. Die interalliierte Regierungrkommjsfion wird vor keinem Mittel zurückschncken, um die Achtung vor dem Gesetz ficherzustellen. Nachdem der Bericht de» OberprSfidenten in Magdeburg, über das Verhalten de» kommissarischen Landrats Kasparek in Sangerhausen eingegangen ist, hat der Minister de» Innern verjügt, daß Kasparek zu dem srühest mögliche» Ter min, d. h. zum 1. Juni d. I. au» seinem Amte entlassen und sofort von seinen AmiSgeschäften enthoben wird. In Gegenwart de» preußischen Kultusminister» vr. Becker und einer großen Anzahl geladener Gäste wurde in de« Räumen der Universität in Frankfurt a M. die Akademi« der Arbeit mit mehr al» 160 Teilnehmern eröffnet. D^r Kultusminister betonte in einer Begrüßungsansprache, daß «r heute seine erste Amtshandlung vornehme, und daß die neu« SiaatSregierung gewillt sei, den Kur» der bisherigen Regie rung in jeder Beziehung weilerzusühren. Die Akademie solle dem geistigen Wiederausbau dienen und eine Krönung aller VolktbildungSbestrebungen darstellen. Die Eröffnung!red« hielt der Leiter der Akademie, vr. Rosenstock, über die Wechselbeziehungen zwischen Arbeitern und akademischer Arbeit. Dem „Lokalanz." wird berichtet, daß sich Korfanty am Mittwoch zum Diktator Oberschlesien» au»rufen und eine polnische Regierung für Oberschlrsien bilden wollie. An geblich hat darauf hin die Warschauer Regierung Korfanty seine» Amte» al» polnischer PlebiSzitkommissar enthoben. Der AeltestenauSschuß de» Reichstage» beschäftigte sich in einer rein geschäftlichen Sitzung mit der Frage der Be setzung de» Präsidium». Durch die Verschiebung dr- StärkeverhältnifseS der Unabhängigen und der Deutschen VolkSpartei steht der letzteren Partei der Posten eine» Vize präsidenten zu. Gegen die Stimmen der Deuischnatiouale« wurde die Errichtung einer vierten Bizepräfidentenstelle be schlossen, dir von der Deutschen VolkSpartei zu besetzen wäre. Die UmwandlungSarbeiten der deutschen Eisenbahn in eine elektrische Bahn, mit denen man ein Jahr vor dem Kriege begonnen hatte, die aber während des Krieges eingestellt worden find, wurden neuerdings wieder ausgenommen. Als erste Strecke wird die Strecke Halle-Leipzig elektrisch betrieben werden. Auf der Teilstrecke Lützschena Schönefeld ist der elektrische Güterverkehr bereit» ausgenvwmen worden. In einigen Wochen wird die Teilstrecke Schkeuditz Halle elektrisch betrieben werden. Im Jahre 1922 sind die Arbeite» so weit sortgeschritten, daß die gesamte Linie Halle Leipzig elek trisch betrieben sein wird. Der Monat April hat eine weitere Verschlechterung de» Reichshaushalt» gebracht. Die Ausgaben haben die Einnahmen im April um mehr al» ein Drittel überstiegen. Allein sür Post und Eisenbahn betrugen die Zuschüsse IM April 1,ö Milliarden Mark. Da« außerordentliche Gericht in Dortmund verurteilte den Rangierer Karl Spann und seinen Bruder Friedrich, die
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