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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188602095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18860209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18860209
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-09
- Monat1886-02
- Jahr1886
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.02.1886
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1». Fortietzung. Nachdruck verbaten. j Gräfin Olga war abgercifi, unk am liebsten wäre ihr der mich, selbst Hedwig So weiß man schon, wer 6 noch kindlicher aus. a's am Begräbn: chr-s Barers. die nur zu bald bil ^Fortsetzung folgt.) -Z allerdings und ich auch, dem werde Rodrndors zu meiiul in d Man Stre und leiste für die Zinsen 17083 baukafse ja Keinem nöthig und Niemand vermißt hat Mich heute verlassen!" Walter beabsichtigte, sie heute von Werbung um Hedwig in Keuntn.ß zu bleibt in Rodrndors." .Er blecht in Rodendors? kaufen wird?" .Herr Reinsdorf weiß es — Melitta, ich — ich selbst Heimath machen." der Divi Aktien-V Mögens Grund für Miel und thei Stadtfro Kosten; einnahnu gegen, bauliche bringt 1 Militari das alt Schmidt Arnold' Kreuzm einen so die Kä Schießh Pacht t Wallräi den Bo für Mi gaben f für Un Hofs 8< tars l Höhe erhob i 212 R 600 D 500 R des Pe Grund verordi angesetz lichen l — Di das I als Ei für d WaldH Die A die Ki Wegeb WaldH allgem Hon 1 mit c — D von 4 218 ! auf 2 betrüg des L Les F ü Pfl Inder den 8 39 Pf (2980 belauf Grab! Die l 2803 mei, von letzter mit l Rathi mit Z vom vom Etätt 2147 Eigen Zinse, («ur! Erlai für i 70 L derjei Einen Moment blickte sie angstvoll tragend, als könne si das Unerwartete noch nicht glauben, zu ihm empor, dann drei em Heller Jubelschrei aus ihrer Brust, gegen die sie die A falteten kleinen Hände preßte, während die Thränen aus ihre Augen stürzten. .O — Sie — Sie, dann ist ja Alles gut, dann habe« die Heimath nicht verloren, denn Mama Herdungens Walte kann mich niemals darallS verstoßen!" Es war eine große Versuchung für Walter, ihr jetzt de Wunsch seiner Mutter zu offenbaren und zu sagen: verstoßen will ich Dich aus dem Vaterhaus, sondern es V zu eigen geben für immer und Dein treuester, bester Erich Reinsdorfs sezen, aber diesem Aufregung dieser Stunde nicht benutzen, Entscheidung zu verlangen, die sie vielleicht bereute. rin sehr guter Deutscher und auch ein sehr guter Ocsterreichcr sein; eins schließt das Andere nicht ans. Aber wenn man in Oesterreich bei öffentlichen Festen nicht des Kaisers Franz Joses, sondern des greisen deutschen Herrscher- Bild aushängi und betlänzt, wenn man das erste Hoch aus Kaiser Wilhelm oder de» Fürsten Bismarck ausbringt und mit der Kornblume un Knopfloch Staal macht — so haben diese groben Takt losigkeiten auch einen staatlichen Sinn. Sie sind Aus schreitungen, welche in Oesterreich ganz dieselbe Bedeutung haben, wie in Deutschland die symbolischen Wünsche der Polen aus Wiederherstellung ihres polnischen Königreichs. Sie sind mit dem Geiste der Verfassung, mit der Loyalität gegen die Krone, mit der Treue gegen den Staatsgedanken nicht verein bar. Andererseits darf man nicht vergessen, daß es den Teutsch Oesterreichern nie so sehr darum zu thun war. die geistige Ein heil mit Deutschland bei jeder sich darbietenden Gelegenheit zu betonen, wie gegenwärtig, da das Vordrängen dcs Slaven- lhums ihnen die Brust beengt. Man mag nun in österreichischen Kreisen über diesen Beschluß denken wie man will, richtig wäre es gewesen, denselben mit Stillschweigen zu übergehen. Allein in Oesterreich kann, alter Erfahrung gemäß, eine solche Angelegenheit nie behandelt werden, ohne daß cme Dummheit dabei begangen wird. — Jin ungarischen Abgeordneten Hause entwickelte sich anläßlich der Verhandlung über das Untcrrichlsbudget eine interessante Nationalitüten-Tebatte. De, serbische Abgeordnete Szaboljevie trat mit großer Mäßigung aus und erklärte im Namen seiner Landsleute, daß sie dem ungarischen Staatsgedanken treu anhängen und angesichts der Lage auf der Ballan.Halbinsel Anlehnung bei dem ungarischen Stamme juchen. Allein selbst in dieser Rede kamen Anklänge an gewiße Gleichberechtigungs-Theorien vor, denen Herr v. TiSza rasch den Garaus bereitete. Der Minister Präsident erklärte. eS sei überall, wo ein Staat rristirt. nothwendig, daß der Stamm, welcher die absolute oder relative Majorität besitzt und welcher jenen Staat im Lause der Geschichte bildete, diesem seinen eigenen Charakter aufpräge. Das sei seine Auffassung vom ungarischen und von jedem andern Staate. In der fraojösischen Teputirlenkammer wies am Sonn abend Minister Freycinet den Amncstieantrag rundiveg ab und ersuchte die Kammer, ihre Ucbercmstiwmung mit der Regierung durch ihr Votum auszudrücken Die Kammer lehnte dem gemäß den Amnestieantraz mit 347 gegen 116 Stimmen ab. — In einer Unterredung mit den Vorstandsmitgliedern der radikalen Linken erklärte Minister Freycinet, die Regierung sei zwar geneigt, die Begnadigungen noch weiter auszudehnen, unter den gegenwärtigen Umständen sei cs aber unmöglich, Amnestie zu bewilligen, die öffentliche Meinung würde eme solche mißbilligen. Betreffs der beantragten Ausweisung derPrinzrn bemerkte Minister Freycmct. die Regierung würde selber die Initiative zu jenen Maßregeln zu ergreifen wissen, welche durch das Interesse der Republik erheischt werden möchten; die Re gierung betrachte ober den gegenwärtigen Antrag für inopportun. Gleich nach de» Wahlen, als die Ernennung von 200 Mo narchisten durch das allgemeine Stimmrecht den Republikanern verkündet hatte, daß es mit den Sympathien sür die Republik im Lande abwärts gehe, war m der republikanischen Presse .Ties ist Ihr Zimmer, wenn ich mich recht entsinne: darf ich eintreten?" Er wartete die Antwort nicht ab, sondern schloß die Thür hinter sich und fuhr fort: „Ich kann zwar nicht verlangen, daß Ihr Gedächtnis; bis in Ihre früheste Kindheit zurückrcicht, aber vielleicht sagt Ihnen doch eine Ahnung, wer ich bin. Kennen Sie mich, Melitta?" Sir war Ansangs völlig sprachlos vor Urbcrraschung ge wesen, nnn überflog ihr Blick prüfend die hohe Männcrgestalt und allmählich ging cm verklärendes Leuchten über ihr reizen des Gesichtchen. „Es kann nicht anders sein, Sie sind Walter, Mama Her- dungen's Walter," sagte sie endlich mit glücklichem Lächeln, ihm beide Hände reichend, die er herzlich drückte und, sie fest- ballend, entgegnete: „Sie glauben nicht, wie lieb es klingt, wenn Sie sagen „Mama Herdungen", cs weht mich so heimathlich an, ich habe cs so lange, lange nicht gehört." Sie war auch wieder ernst geworden und sagte sinnend: „Sehr, sehr lange — oh und wie traurig war ich, als ich § hörte, Sie seien bei uns gewesen und ich hatte Sie nicht em- f mal gesehen! Aber kommen Sie, setzen Sie sich und erzählen Sie mir, wie es Ihnen gegangen. Ich habe viel Zeit, ich bin seine Pflicht, das junge Mädchen von dem Opfer in Kenntnij zu setzen, welches die Freundin ihr zu bringen bereit war, daher criviederie er aus ihre lctzte Aeußerung scherzend: „Hedwig will Sie bei Zeiten an die Trennung gewöhnen, damit es Ihnen nicht zu schwer wird, wenn sie ganz von Ihnen scheidet." „O, wir trennen uns nicht," entgegnete sie zuversichtlich, „ich habe eS durchgesetzt, daß Hedwig mit mir geht." „Haben Sie auch recht daran gethan?" fragte Walter ernst. „Es ist zweifelhaft, ob dem mittellosen Mädchen sich je wieder eine Aussicht eröffnet, wie hier und —" „Eine Aussicht? WaS sür eine Aussicht? Ich verstehe Sie nicht." „Ta Hedwig darüber geschwiegen hat, sollte ich es viel leicht auch thun, aber ich halte eS sür unrecht. Sie in Un wissenheit über eine Sache zu halten, an der möglicher Weise das Leben-glück zweier Menschen hängt. So hören Sie denn. Erich Remsdorr, übrigens ein prächtiger Mensch, der sich meine volle Achtung erworben hat, bewirbt sich um Hedwig Waldow, diese erwidert seine Neigung aus vollem Herzen, weigert sich aber, seine Hand anzunehmni, iveil sie behauptet, I cm Verivrechen verpflichte sie, bei Ihnen zu bleiben. Tall ist Alles." „Aber, mein Gott, davon weiß ich ja kein Wort." riq! Melitta, Lie mit wachsender Bestürzung zugehört. „Hedwig! hat mir nie darüber gesprochen, sonst hätte ich ja gar nicht! nöthig gehabt, mir ihre Begleitung so energisch zu erkämpseiil Natürlich muß sie Remsdors heiralhen, aber wo bleibt sie bisl dahin und wohin wird er sie führen?" „Ruht allzu weit, nur b,s in das Verwalter Haus, denn al Melitta. Familien-Roman von L- Migul a. bestellt, welcher bereits die Stellen eines Schatzsekretärs und General-ZahlmeisterS bekleidet hat. Arbeitenminister wurde der Earl of Morley, ein unbekannter Mann, der bis jetzt nur eine Hosstelle innegehabt hotte. Nnterrichtsminister ,st Sir L. Playfair geworden, ein Mann bereits stark bei Jahren, der einmal unter Liebig in Gießen Chemie studirte und dann den Lehrstuhl für Chemie an der Edinburger Universität inuehatte. Ec ist bereits General-Inspektor der Schulen und 1873 schon einmal Postmeister gewesen. Der Earl v. Klenmare, der neue Lord Kammerherr der Königin, ist ebenfalls KabinetSmitglied. Er hat bis jetzt verschiedene Hosstellen bekleidet und war im zweiten Kabinet Gladstone Vize Kammerherr, also auch Mitglied des Ministeriums. Bor Allem spricht die Berufung Lord Roseberys zur Leitung des auswärtigen Amts dafür, daß Gladstone nicht mehr daran denkt, m leichtfertiger Weife sich mit den leiten den Kontinentalmächten in Widerspruch zu setzen. Der neue Lord des Acußern darf als ein ehrlicher Freund Deutschlands betrachtet werden und da Gladstone alle seine Kraft zur Be wältigung des irischen Riesen-Problems konzentriren will und muß, darf man annehmen, daß der Friedensgang der euro päischen Politik von London aus nicht mehr so hartnäckige Störungen erfahren werde, als dies durch das frühere Whig- kabinet der-Fall gewesen. Jedenfalls wird Griechenland die Wendung in der englischen Politik sehr bitter empfinden. In Athen hatte man bei Salisbury's Sturz illuminirk. Man hoffte, daß Glad stones Rückkehr zur Gewalt nun auch den Franzosen dm Muth geben werde, ihre bekannte Griechensreundlichleit, die sich nun nicht mehr vor Jsolirung zu fürchten brauche, offen hervortreten zu lassen. Die Folge dieser Hoffnungen war eine kleine diplomatische Unverschäm'.heit des Herrn Telyannis, die der griechische Kabinetschcs bald genug bereuen sollte. In der Thal zeigte es sich schnell, daß Gladstone gar nicht geneigt war, Griechenland gegenüber die englische Politik in ein an deres Fahrwasser eiulenken zu lasten und Frankreich, als eS sah. daß sich unter den Whigs kein sonderlich begeisterter Philhellcne befände, rollte seine griechenfreundlichen Signal flaggen schnell zusammen und steckte sie in die Tasche. Tas türkische Rundschreiben an die Mächte, durch welches die Psorte von dem Uebereinkommen zwischen der Türkei und Bulgarien Mittheilung macht, entspricht den bereit- bekannten Angaben und bestimmt außerdem noch, daß die Ab grenzung für die an die Türkei übergehenden Dörfer i« Rhodopegebirge durch eine vom Sultan und dem Fürsten von Bulgarien zu ernennende technische Kommission erfolgen soll m einer Weise, welche den strategischen Bedingungen Rechnung trägt, die zum Besten der Interessen der Psorte nothwendig erscheinen. Tas Schreiben schließt mit dem Ausdruck der Hoffnung auf eme einmüthige Zustimmung der Mächte zu einem Programm, welches die weitgehendsten Bedingungen sür die Stabilität der Wohlfahrt der Provinz biete und die äußerste Grenze der Privilegien und Freiheiten bilde, welche der Sultan! in der Sorge sür seine rumeiiotischen Unterthanen und zur Erhaltung des von ikm und Europa gleichmäßig ersehnten Friedens einräumc. traurigen Blick und Ton gegenüber verlor er fast den Muth dazu. Er war an diesem Morgen fpäter in Las Schloß gekommen, als er gewollt: nur Lem Kauf der Model, die er um Melittas willen fäwmtl:ch erstehen wollte, hatte er Rem-Lori beauftragt. Gleich bei feinem Eintritt in den Saal war ihm di« schlanke Mädchengrstalt in der Fensternische aufgefallen. Hatte sie ans chn, als er sie an diesem Ort nach langen Jahren wieder- gesehen, den Eindruck der lieblichsten Marchenerfcheinung ge macht, so wurde heute dieser Emo ruck noch vernett. Sw sah beiden langen Zöpfe waren der Krankhe^ >um Oo er gefallen und das kurze, lichte Gelock wurLe oon emem schmalen schwarzen Bande zufammenaehalten. Tw kleinen Hande waren um die Knie ge'chlungen und L:e glänzeroen. großen Augen blickten so traurig vor sich hm. während es um Len feinen Mund schmerzlich zuckte. Wie lieblich muß sie ausiehev, wenn sie lächelt, dachte er unwillkürlich, als er, von Mitleid erfüllt, sich ihr rasch näherte und sie dann hmausgeleitcte. Ihre Freude beim Erkennen des Jugendfreundes hatte ihn' so wohlthuend berührt; er sah darin eine Hoffnung auf die Erfüllung des letzten Wunsches seiner Mutter. Ob es auch sein Wunsch war, danach fragte er nicht ; er erwartete auch schon lange kein anderes Glück für sich, als dasjenige, welches die treue Pflichterfüllung gewährt. Nun hielt er es auch für General noch am selben Tage gefolgt: es war iemcm Hoch muth fast unerträglich, das Erbe seines Verwandten öffentlich versteigert zu sehen, indessen hatte er roch mancherlei mit dem Vormund zu besprechen, was erst nach der Entscheidung ge schehen konnte. So mußie er sich denn entschließen, seiner i Richte dieses Opfer zu bringen. Am Morgen des verkängnißvollen Tage- hatte Melitta noch einmal alle ihie Lieblmgsplütze besucht und Abschied ge nommen, Abschied von der Heimath und Ler sorglosen Kind heit. die ihr unwiederbringlich verloren schien. Nun füllte sich das Schloß mit Menschen aller Stände, die herbeiströmten. um Lie kostbaren, alten Möbel des erlauchte» Grasenhauses zu erwerben. Baron Helddurg hatte Hedwig um eme Unterredung gebeten, der General war auf seinem Zimmer geblieben und Melitta konnte dem Drange nicht widerstehen, m den Auktionssaal zu gehen und noch einmal d>e lieben, alten Sachen zu sehen. Geräuschlos und unbemerkt von der nur mit ihrem Kause beschäftigten Menge glitt sie in eine der tiefen Fensternischen, wo sie sich halb hinter den schweren Vor hängen verbarg. Vor wenigen Monaten hatte sie in demselben Saal am Sarge ihres Vaters gekniet und doch — so verlasten, so hilflos hatte sie sich damals nicht gefühlt, wie heute. Sir blickte traurig in das Gewühl, und das von der Krankheit bleiche Gesichtchen erhielt einen schmerzlich bangen Ausdruck. Sw war io versinken in ihr Leid, daß sie ganz erschrocken ausblickte, als eine unbeschreiblich janste Stimme neben ihr sagte: „Ties ist kein Ort sür Sic, Komtess?, es ist unverant wortlich von Ihren Verwandten, Sie einem solchen Anblick auszusctzcn. Erlauben Sie mir, daß ich Sie hinauSsühre." Sie sah einen Moment ängstlich in die ernsten, dunkelblauen Augen des hochgewachsencn Mannes vor ihr, dann legte sir wie ein gehorsames Kmd ihre kleine Hand aus den gebotenen Arm und ließ sich hinaussühren. In dem langen Korridor hrelt er wie überlegend inne, dann wandte er sich entschlossen nach dem linken Flügel, schritt an mehreren Thüren vorüber und öffnete endlich die letzte in der langen Reihe. eine lebhafte Agitation sür die Ausweisung der Prinzen in Szene gesetzt worden, die aber gleich nach Eröffnung der Kammer» ei» Ende genommen hatte. In einer der letzten Kaminersitzungen handelte es sich nun um die Angelegenheit der Kron-Diamanten, deren Verkauf bekanntlich beschlossen ist, während noch nicht bestimmt wurde, zu welchem Zwecke der Erlös verwendet werden soll. Der Royalist Gras Lanjuinais wollte diese Frage besprechen und begann seine Rede mit der folgenden Phrase: „Wenn, wie ünr hoffen, es uns in naher Zukunst gelungen sein wird, uns von der Republik zu befreien" — aber die Linke ließ ihn nicht ausreden, es erhob sich „ein Sturm der Entrüstung" auf allen republikanischen Bänken, der Präsident rief den royalistischen Redner zur Ordnung, weigerte sich aber, dem Drängen der Radikalen zu entsprechen, welche wüthend verlangten, daß dem Reglement gemäß die Zensur über den Grafen Lanjuinais ausgesprochen werde, waS eine Aus schließung aus der Kammer während 14 Tagen nach sich zieht. Kurz vor Schluß der Sitzung wurde dcm Präsidenten der folgende Anttag unterbreitet, der von etwa 50 bis 60 republikanischen Drputirten unterschrieben war: „In Anbe tracht, daß die bis jetzt betreffs der Prinzen der gestürzten Dynastien von der Regierung bezeigte Mäßigung nur dazu gedient hat, von ihrer Seite und von Seiten ihrer Anhänger ausrührerische Hoffnungen und Manisestationen Hervorzurrisen, erachten die Unterzeichnelen den Augenblick sür gekommen, die aus dieselben bezüglichen Maßregeln der Milde zuiückzunchmen und die Gesetze wieder in Kraft treten zu lasten, welche ihnen den Aufenthalt aus französischem Boden untersagen." Von der Haltung des Ministeriums wird dos Schicksal des An trages hauptsächlich obhängen. Nur dürste schwerlich über diese Angelegenheit unter den Mitgliedern des Kabinets die gleiche Auffassung herrschen, so daß es auch nicht ausge schlossen ist, daß der Ausweisungs-Antrag zu einer Krisis im Schooße des Ministeriums Veranlassung geben könnte. — Laut Nachrichten auS Saint Quentin versuchten die streiken den Arbeiter, Barrikaden zu errichten, der Versuch wurde jedoch sofort unterdrückt; es sind bis jetzt 30 Verhaftungen vor genommen worden. — Der General Bcllcmare wurde anstatt des Generals Schmitz zum Kommandeur des 9. Armeekorps in Tours ernannt. — Die Verlobung des Prinzen von Por tugal mit der Prinzessin Amelie, Tochter dcs Grasen von Paris, ist jetzt offiziell erklärt worden. Die Hochzeit findet in Lissabon statt. — Ein der Ermordung des Präselten dcS Eure-Departements verdächtiges Individuum wurde am Frei tage verhaftet. Die Beamten der Westbahn sollen in dem Verbrecher jenen Reffenden erkannt haben, welcher am Abend des Verbrechens den Zug in Montes verließ. Die Königin von England hat, wie bereits in voriger Nummer telegraphisch gemeldet wurde, weitere Ernennungen für daS Kabinet Gladstone vollzogen. Vier der Ernannten find PairS. Auf den Rath des Premiers wurde die irische V-zekönigs-Würde ausrechterholien und mit derselben Earl Aberdeen bekleidet, der früher Großkanzler sür Schottland gewesen. Ten jo wichtigen Ober-Sekretärspostcn sür Irland Hal bekanntlich der radikale Führer Mr. John Moy tetr inne. Zum General-Postmeister wurde ein Lord jüngeren Tatums aus dem Benkirrhause Glyn. Lord Wolverton, — T die Ergek Darnach Haltungen — L Dienstag ordnet — z sein so lange ich lebe." Abcr er bezwang sich, er wollte d um von ihr eii Walter nahm Hedwigs Hand und drückte sie herzlich. „Sie find das rdelherzigste Mädchen, welck.cs mir je be gegnet ist und ich laun den Mann Ihrer Wahl aus tiesster Nrberzeugung glücklich preisen. Ich wünjche »un von Herzen, daß ihm dies Glück bald zu Theil wird und darum müssen Sw mir erlauben, als Vermittler einzulreten, besonders da ich durch das Vermächtnlß meiner Mutter ein gewisses Anrecht an Melitta habe." ..Was wollen Sie thun?" fragte Hedwig besorgt. „Ten ersten Schritt zu Ihrem und meinem Glück" XU
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