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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 29.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192103291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210329
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-29
- Monat1921-03
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Schönburger Tngebiatt Aagleich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeSamtsbezirk Altstadt Waldenburg, BräunSdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Häufungen, Langenleuba- N ederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim Val-enburger Änseiger. Diese- Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Wgchetni täglich mit Ausnahme der Tage nach Son» und Wfttag»n Annahme von Instkaten bis Vorm.10 Uhr de» Ausgabetages. Bezugspreis monatlich 4.7V Ml., im vor an» zahlbar, durch die Post bezogen monatlich b Mi »Melne Nrn. 20 Pfg. Inseratenpreis 1 Zeile 48 wrv »M 76 Pfg., Reklamezeile 88 mm breit 2 Mark, dk dreigestalten« Zeile im amtlichen Teile 1.KV Ml. H-nwels« auf Anzeigen 1 Petit-Zelle KO Pfg, Nach- »Asungsgebühr 25 Pfg. Nachlaß nach festem Laris. Amröndet 1878. Fernsprecher Nr. S. Postschließ fach Nr. 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Anzeigenannahmeschtutz Borm. S Uhr am Ausgabetag Geschäftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergass« 28. Geschäftszeit: Vormittag 7—1, dlachm. 2—S Uh». Filialen tn Lltstadt Waloenbmg bei Herrn Ott» Mb- ster; in Tallcnberg bei Herrn Strumpfwirker Friedr Hermann Richter; in Langenchursdors bei Herrn Möbius; in Penig bei Firma Wilhelm Dahier! in Wolkenburg bet Herrn Äms Friedemann und w Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Bankkonto: Dereinrbank zu Golditz Geschäftsstelle Waldenburg Sa. Gemeind«grrokonto Waldenburg 18 Mittwoch, den 30. Miliz Rr. 73. , — - ---------- SS— Mttterun-Sbericht ausgenommen am LS März, Mittag» 12 Uhr: varouttterstaud 7L6 mm reduziert auf den Meere-spiegel. ThermomelerftaLd t- 1S,.° c. fMorgen» 8 4- 8° 0. Tiefste Rachttewperatur -st 4^° L.) FeuchtigkeitSgehaU der Lust nach Lamprecht» Polymeter LS'/». Da«p««kt — 1,»°. Wi«»riLtu«g Süd. Nie-erfchlagSme«-» « datt letzten 72 Stunden bi« früh 7 Uhr: 0,. mm. Daher Witternngsausfichtcn für den »0 März: Zunehmende Bewölkung.. Blutige Ostertage in Essen. Li« Entente fordert bis t«m t. Mai ro Milliarde» Goldmark. Dir Enteutetrnppe« rücke« weiter vor. In Berlin kam es zu blutigen Ausammenstötze«. Die .Rote Kahne- tn Berlin wnrde beschlagnahmt. Die Niederwerfung des kowwuniftische» «nsstauder i» Mausfeldischen schreitet erfolgreich fort. An Mansfeld wurde das Amtsgericht iu di» Luft ge- sprengt. «lS Urheber der kommunistische« Unruhe» w»rde« 6V «Uffe» feftgrftellt. An SiSleben kam es i» -er «acht Sonuabend zu schwere« «ustritte«. Die polnische SchrrckenShrrrschaft iu vberschlefie» dauert fort. Die Besetz»»- vberschlefiens soll verlSngert werden. Der Bahnhof Ummendorf bei Halle wnrde in die Luft hespreugt. In MSlka« bei Leipzig wurden die ik-w«»»iftt« «ach einem Gefecht tu die Klucht geschlagen. I» Sowjet-Rnblaud finde« ne«e Kämpfe statt. Die Lürken wolle» Bat«« au die volschewisteu ab- treten. Li» «rieche« erlitte« i« «leinafie» eine Niederlage. Die Kriedensresolutiou von Knor wnrde vom Senats- ««»schütz in Washington angenommen. Amerika will den «etreidehande» mit Deutschland wieder »ufuehwe». *W«rvenv«eg, 29 März An Amerika erregt gegenwärtig ein Buch große» Auf- sehen, das den Titel führt: .Die Kriegsschuld und da» Frie- -enSverbrechen der Entente." Das Buch ist von einem unabhängigen Geschäftsmann in Kalifornien Ramens Stewart S. Bruce geschrieben, einem geborenen Kanadier, der vor 20 Jahren amerikanischer Bürger geworden ist. Die deutsche Uebersetzung wird demnächst im Berlage von Hermann Voufset in Berlin erscheinen. Das 13 Bogen starke gebündelte Buch kostet 12 Mark. DaS Werk, das aus« schärssio mit der Heuchelei und Lüge in England, F-ankreich und Amerika zu Gericht geht, ist au» dem Ge fühl der Gerechtigkeit heraus geschrieben, von dem aus Versailles nicht« andere» bedeuten kann, al» die Knechtung eine» Volke» und somit ein Verbrechen, ja da» größte Ver brechen der Geschichte Der Verfasser sagt in dem lesenswerten Buche: Ob Bri tannien« Hungerkriegsührung oder Wilsons Idealität mehr dazu beigetragen haben, Deutschlands Widerstand zu bre che» und eS zur Uebergabe zu Zwingen, mag unerörtert bleiben Aber ich wage zu behaupten, daß die Geschichte einstmals beweisen wird, wie die Verkündigungen de» Prä sidenten das deuische Volk verraten und absichtlich oder unabsichtlich dazu beigetragen haben, daß e» sich mit Leib »nd Seele den Händen der raubgierigsten, seelenlosesten diplomatischen Räuber auslieferte, die jemals ihren wol lüstigen Willen einem besiegten Volke aufgezwungen haben Der amerikanische Präsident wurde zur Schlange, er war aber eine Schlange mit vierzehn Augen, deren zedeS er benutzte nicht nur zur Lockung, sondern auch zur Lähmung des Opfers. Er schlich sich in das deutsche Helm ein, in dem Armut, Mangel und Verzweiflung die Herr schaften führten, und er versprach gute Dinge, Frieden für Leib und Seele in überschwenglicher Weise, er schlich sich in die Schützengräben und verführte mit seine« Honig- Worten die rauhen, narbigen Veteranen, die monate- ««d jahrelang dem Anstürmen einer halbe» Welt Trotz geboten hatten. In keinen Gedanken und i« keiner Einzelheit stimmt der fvgenannte KrildenSvertrag mit Wilson» Versprechungen »«d Bedingungen überein, Versprechungen, die Britauuion und Frankreich anerkannt hatten und auf die Deutschland baute, als «S einwilligte, die Waffen zu strecken. Man muß sich erinnern, daß sich Deutschland nicht bedingungS los ergab, sondern sich auf Grund der vierzehn Punkte Wilson» bereit erklärte, den Krieg zu beenden. Damit hierüber kein Mißverständnis walten sollte, richtete der Präsident eine Note an Deutschland in der er es auffor- drrte, sich darüber klar zu werden, daß e» nach Maßgabe der vierzehn Punkte die Waffen niederlegen und de» Krieg beenden solle. Deutschland erklärte in seiner Antwort daß die» seine Auffassung und seine Absicht sei. Al» Deutschland im Begriffe stand, zu kapitulieren, be standen sofort Großbritannien und Frankreich daraus, daß zwei weitere Bedingungen vor Einstellung der Feindselig keiten hinzugesügt »erden sollten, eine, die Wilson» Klausel über die Freiheit der Meere vollständig nichtig machte, und eine andere, die sich mit Wiederherstellung beschäftigte, welche sich später al» anderer Ausdruck für Kriegsentschä digung entpuppte, durch die e» den Alliierten ermöglicht wurde, Deutschland sowohl politisch wie kommerziell zu erdrücken. Jedermann wird zugestehen, daß die zu Paris versam melten Vertreter der großen Nationen mehr al» irgendeine Gruppe von Menschen zu irgendeiner Zeit die beste Ge legenheit hatten, die Weltfragen auf eine dauernde Bast« zu bringen und Grundlagen für internationalen Frieden und aufrichtige Beziehungen zu schassen, die von Dauer sein konnten. Wa» waren also die Ursachen für das so unglückliche Ende eine» Plane», von dem sich die Mensch heit so viel versprach? Viele Faktoren haben dazu beige tragen, vor allem der h lstose und ohnmächtige Zustand Deutschlands infolge de» völlige« und überwältigenden Sieges der Alliierten, Dank de» amerikanischen Eingreifen» Wo aller Widerstand niedergebrochen ist, bleibt ein einsei- tiger Frieden unabwendbar. Der Sieger kan» in solchem Falle so weit gehen, wie Haß und Neid ihn treiben wer- den. Eine unbesiegbare Armee im Felde, auch wenn sie nicht fähig ist, den Sieg zu erzwingen, führt zu einem Uebereinkommen, und ein solche» wird in neun Fällen von zehn eine auSgleichendere Gerechtigkeit schaffen al» der völlige Sieg de» einen Teilnehmers, besonder» wenn e» sich um eine« Sieg der Kräfte handelt. So der Amerikaner. Für Deutschland gilt e» noch, die Schuld am Kriege aufzudecken und den Frieden von Ber- sailleS auf eine neue Grundlage zu stellen. Nach zivielrecht kicher Auffassung ist dieser Vertrag ungültig, da er gegen die gute Sitte verstößt. Die deutschen Unterzeichner haben, der Rot sich fügend wissentlich ein falsches Bekenntnis ab gelegt, indem sie Deutschlands alleinige Schuld am Kriege anerkannten. Daraus werden nun die „Sanktionen" al» ein rechtmäßige» Mittel der Erfüllung der Vertragsbestim mungen von dem Feindbunde hergeleikt. Deutschland muß eine Wiederaufnahme de» Verfahren» erzwingen, vor allem die Veröffentlichung der Akten aller beteiligten Mächte herbeisühren. Dies Verleumdungen, die jahrelang in der englischen und französischen Presse aufgrhäuft wor den sind, müssen abgewehrt werde«. Deutschland ist i« der glücklichen Lage, die Wahrheit in» Feld führen zu können. Amtlich wird immer noch gezaudert, einen solchen Feldzug zu beginnen. Somit ist eS Sache de» Volke», zur Abwehr vorzugehen. Ueber die ganze Welt muß da» Licht der Wahrheit verbreitet werden. Dextsche» «-Ich. An Berlin brachte eü die kommuinistische Hetze nur in einigen Großbetrieben zu sch»ächlichen Streikversuchen. In Lichtenberg bei Berlin traf in der »arfreitagnacht eine Streife -er Schutzpolizei aus »ine Hord« von etwa SO Kom munisten. Im Nu uwrinsiten die Kommunisten die Streif« und versuchten, ihr die Waffen zu entreißen, et gelang ih»e» auch, dem Unterwachtmeister Lüdtke den Karabiner sortz» nehmen. Lüdtke wurde mit seinem eigenen Karabiner durch einen Brustschuß niedergeftreckt. Er erlog aus dem Trans port nach dem Keankenhause der erlittene« Verletzung. Ehe Verstärkungen einireffen konnten, waren die Alte» ä<«r ver schwunden. Die Verfolgung wurde unverzüglich ausgenom men, verlief aber bieher ergebnislos. In der Versammlung, au- der die Attentäter kamen, waren Flugblätter »erteilt worden. In diesen wurden die Bersammlung4leil»ehmer a«ß- gefordert, unverzüglich die Polizei zu entwoffren Am Sonnabend kam e« in Berlin in der Nähe de» Peters burger Platze» zu einrm blutigen Zusammenstoß zwische« der Schutzpolizei ur d etwa 800 erwerb-losen Komwumste» Die Polizei machte von ihrer Waffe Gebrauch «nd töte« zwei Personen Polizeiliche Verstärkungen stellten die Laho wieder her. In Berlin ist die „Rote Fahne" beschlagnahmt »«- den. Matern und Material wurden wegge»om«en, u» da» weitere Erscheinen de» Blatte« unmöglich zu mache«. In den Räumen der „Süddemschen Handelsgesellschaft" in Berlin hielten die rumänischen Senatoren Oberst v. Möller und Abtdomherr Blaskowitz au« Temetvar intereffaute Bar träge über die politische und wirtschaftlich« Lag« Großrumänien«. Die beiden Senatoren zeigte», wie da» etwa eine Million starke Deutschtum GroßrumtnienS sich wirtschaitlich und kulturell geeint hab« und di« beste Gewähr für eine Handel-Verbindung mit Deutschland bäte, da r»»b fünf Milliarden Volk-Vermögen hier geeint arbeiten. Der Südosten benötigt dringend die deutsch« Jndussri« z» sei»«» Aufbau, noch hat Deutschland die Möglichkeit, sich lohneude Konzessionen zu schaffen, Petroleum-, Erdgas-. Eisen-, Kohlen lager, riesige Wälder warten de- Abbau«. Immer mrhr kommt da« Rumtuentum zu der Uebrrzeugung, daß Deutsih- lard allein eine ehrliche Handel-Politik mit ihm treiben Woll«, denn «- sieht, wie e» von seinen Ententesreunde« a«tgep»»«rt wird. Die beiden Redner rieten dringend, di« Zeit nicht zu verpaffen, und so schnell al« möglich die Klirden-v«rbi»d»»g wieder herzustellen; als beste Mittler könren dem deutsche» Volke die Schwaben im Banat, die Sachsen in Siebenbürgen und die Deutschen der Bukowina und BeßarabienS diene». Au» Oberschlesien kommt ein Hilferuf a« die Näch tigen der Welt, worin e« heißt: In unseren Dörfern »>d Städten wird geraubt, gemordet, geplündert. v»s«re Häuser werden angezündet, Männer, Frauen und Kinder werden ge prügelt. Wir müssen au- unseren Wohnsitzen ffiehen u«d find ohne Obdach. Da« alle« geschieht unter den Augen der fremden Soldaten, von denen un» manche wohl helfe« »ollen, aber nicht dürfen, weil sie dem Willen eine» Einzelnen «nwr- stellt find. Geschieht e» mit rmem Wille«, daß dieser Ei»- zelne, uniätig, zuschauend, Mörder und Räuber beschützt an statt Menichenrecht und Freiheit? Die Entente plant angeblich eine Verlängerung der Be setzung Oberschlesien» und die Errichtung einer schlesische» Zollgrenze Die Bevölkerung Elsaß-Lothringens hat erheblich ab genommen. Straßburg hatte vor KrieglauSbruch 171,4SP Zivil- u.id 18,438 Militärpersonen, jetzt hat e» 1»7,Sb» Zivil- und Miliiärpersonen, also 1»,b82 Zivilpersvue« weniger. Als Urheber der kommunistischen Unruhen find i« AanS- feldischen russische Bolschewisten ausgetreten. In Eis leben waren allein am Montag SO Russen eingetrvfftm 3u der Nacht zum Sonnabend wurden im AussiandSgediet bet Eisleben SO Verhaftungen »orgenommen. In Eisleben kam e» in der Nacht zum Sonnabend gn schweren Austritten. Um 10 Uhr Adeuds sammelt«« sich die Kommunisten am alten Rathaus. Di« Ausrührer warf«» parke Sprengladungen in verschiedene Häuser, di« surchtb«
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