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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189001214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900121
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-21
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.01.1890
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Heede ontag u« öraun. »1 M»l. unserer gi Weise, erlasse««» isstr., sc, rwalt««-- ^<7? eilage -i*. crwandten sowie für hierdurch ii erlasse««» isdors Ä zcn schnxm »wester m> übler. 1890. Sittwe, Kindern. 2 Uhr Om iS stall. e iene«. Uhr, ver- theil mm KS. '/ZV Uhr den mein ver Land er. Dird nrnlen m r 1890. in Müll«. lThciinah« welche vr- tcrS zuM ansrichtigsln Z sie lraurijk le, Bum,- d. Bi. sich lief.sanft chivieger- »werzersiill insen erlassenen. '/;3 Uhr :be u. Theil- S so plöhlih n, Vatai l Ehreg«»! len, Zrennda llumenschmm Kraukenvern lernen Rn» ow sür sei« > in der Lich eige. 1890 schäl re: -s- 5,»^ Amtsblatt Ar die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Verantwortlicher Redakrcur: Julius Braun in Freiberg. -7 — 42. Jahrgang. "I ZS ! ErschcmtjedcnWochemagNachmitlagsS Uhrsur den ,sv andern Tag. Preis vierteljährlich L Mark 2b M., ! » I 'E * j zwelmonatuch 1M. so Ps. und cmmonatlrch 7S Pf. ! j Inserate werden bis Vormittag I I Ubr angenom- men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zeile I > oder deren Raum 1ü Psg. v» Der Erfolg -er Äusgleichs-Konferen;. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß die in Wien ab- zchallcnc böhmische Ausgleichs-Konferenz ein über alles Er warten günstiges Ergebniß, nämlich die Grundzüge zu einer Verständigung zwischen Verdeutschen und der czechischenPartei in Böhmen ergeben hat. Ein klares Bild dieses Erfolges wird man allerdings erst dann erhalten, wenn die Ausgleichs- Kmferenz ihre von Sitzung zu Sitzung schriftlich formulirten Beschlüsse in einem Schlußprotokoll zusammcnstellen und nach dem gänzlichen Abschlusse der Berathungen veröffentlichen wird. Sicherem Vernehmen nach wurde von der österreichi schen Regierung auf beide Theile ein starker Druck geübt, um die jetzt erzielte Verständigung herbeizuführen, die zwar noch als kein endgiltiger Fricdensschluß, aber doch als ein annehm barer Ausgleich angesehen wird, dem die Blätter beider Par teien ihre Zustimmung crtheilen. Von diesen Blättern wird ziemlich übereinstimmend über die von der Konferenz in Wien gefaßten Beschlüsse Folgendes mitgetheilt: „Den deutschen Forderungen ist in allen Punkten bis aus die Aushebung der Sprachen Verordnung entspro chen worden. Die Theilung des Landcsschulrathcs wurde beschlossen, die Einrichtung der Minoritäts-Schulen nach dem deut- schenVorschlage angenommen,die Theilung desLandesknlturrathes nach einem besonderen Plane der Regierung genehmigt und dem entsprechend ist auch die Theilung des Oberlandesgerichtes in Prag in einen deutschen und czechischen Senat beschlossen worden. Auch die nationale Abgrenzung der Bezirke scheint den Deutschen zugestanden worden ,'.u sein. Rar darüber herrscht noch einige Unklarh^kf wie "innerhalb des so abge grenzten deutschen Gebietes künftighin die Sprache der Gerichte und Behörden geregelt werden soll. Es scheint nach den An deutungen der czechischen Blätter, daß man sich zunächst da hin geeinigt hat, sich mehr an das praktische Bedürsniß, als an den strengen Wortlaut der Sprachenverordnung zu halten, bis eine grundsätzliche Regelung dieser Frage möglich ist." Die eigentliche Entscheidung im Sinne der Verständigung ist in der am 16. d. M. abgehaltenen Sitzung gefallen, die deshalb bereits von den meisten böhmischen Blättern als ein höchst denkwürdiges Ereigniß in der Geschichte ihres Landes bezeichnet wird. Den in dieser Sitzung angckündigten Wieder eintritt der Deutschen in den Prager Landtag sehen nicht nur die österreichischen Regierungsorgane, sondern auch die alt- czechischen Blätter als einen großen Erfolg des Ministeriums Taassc an. Mit anerkennenswertster Offenheit schreibt das Czechenblatt „Narodni Lisch": „Es wäre für die Einheit des Königreiches Böhmen gefährlich gewesen, wenn sich die Deutschen vom Landtage entwöhnt hätten. Was bezüglich der Ansicht der deutschen Delcgirten verlautet, ist, daß sie erklären, es sei ihrerseits Alles erreicht, was sie erwünscht; es komme nur daraus an, ob die Regierung auch die gemachten Zugeständnisse halten werde. So viel läßt sich über die Qualität der er folgten Vereinbarung jedenfalls sagen, dieselbe bedeutet ein wichtiges Stück Geschichte des böhmischen Volkes, des Landes Böhmen und des Reiches Oesterreich." Während die czechischen Blätter berichten, daß die Deutschen schon in der kurzen Nach- scssion des böhmischen Landtages im Januar sich wieder an den Berathungen betheiligen würden, wird von deutscher Seite versichert, daß der Wiedereintritt erst im Herbst dieses Jahres erfolgen werde. Die am 23. dieses Monats beginnende, vor aussichtlich nur kurze Nachsession dürste auch kaum ge nügenden Raum bieten, um den Ausgleichs-Fragen die Aus merksamleit des böhmischen Landtages zuzuwendcn. Wie die Prager „Politik" von altczechischen Konferenz-Mitgliedern er fahren haben will, ist die Verständigung am 16. d.M. dadurch herbeigeführt worden, daß die deutschen Delcgirten vorläufig darauf verzichteten, daß die Sprachenfrage durch ein Reichs- gesetz gelöst werde. Zur Grundlage der Einigung wurden die jeweiligen örtlichen Bedürfnisse der einzelnen Bezirke ange nommen, so daß also der Gebrauch der zweiten Landessprache vor Gericht in jedem Bezirke des sogenannten geschlossenen deutschen Sprachengebietcs, in welchem czcchische Minoritäten sind, durch die Bestellung von dieser Sprache mächtigen richter lichen Beamten und Translatoren ermöglicht werden soll. Am Sonnabend war die Konferenz wieder von 1 Uhr bis 5^ Uhr Nachmittags versammelt, um die Berathung über die Errichtung nationaler Kurien im böhmischen Landtage und über die Revision der Landtagswahlordnnng sortzusetzen und zu beenden. Am Sonntag Vormittag KU/z Uhr fand die Schlußsitzung zur redaktionellen Fassung der getroffenen Ver einbarungen statt. Nach Unterzeichnung des Protokolls dankte der Ministerpräsident Graf Taaffe sämmtlichcn Theilnehmern, insbesondere dem Fürsten Schönburg, mit warmen Worten für ihre Mitwirkung und erklärte die Konferenz für geschlossen. Die Mittheilung der Vereinbarungen an die Landtags-Klubs erfolgt am 26. Januar in Prag, die Veröffentlichung durch die Blätter am 27. Januar. Es entspricht nur der durch die Wiener Ausgleichs-Kon- screnz geschaffenen Lage, wenn das allerdings von der regierungsfreundlichen alten „Wiener Presse" bestrittene Gerücht im Umlaufe ist, daß nunmehr der jetzige Statthalter von Böhmen, Gras Thun, seines Postens enrhoben und durch den bisherigen Korpskommandanten in Josesstadt, Prinzen von Croy, ersetzt werden soll, in dem beide böhmische Parteien eine völlig unparteiische Persönlichkeit erblicken würden. Diesem Militär sott ein Beamter aus der unmittelbaren Umgebung des Grafen Taaffe beigegeben werden, welcher das Vertrauen des Ministerpräsidenten besitzt, in dessen Absichten eingeweiht ist, und dessen Aufgabe es sein soll, die nächsten Wahlen in Böhmen zu leiten. Prinz Croy dürste übrigens nur vorüber gehend auf den böhmischen Statthalterposten berufen werden, der nach der völligen Durchführung des Ausgleiches dem jetzigen österreichischen Handelsminister Marguis de Bacquehem zuge dacht sein soll. Wie serncr in politischen Kreisen verlautet, werden zur Mitwirkung an der Durchführung des Ausgleichs werkes in Böhmen alsbald einige Führer der deutschen Partei berufen werden. Tagesschau. Freiberg, den 20. Januar. Am Sonntag Vormittag 10 Uhr wohnte das deutsche Kaiscrpaar mit dem Großherzoge von Baden, dem Prinzen Alexander von Preußen und den Erbprinzlich Sachsen- Meiningschen Herrschaften :c. dem Gottesdienste ini Berliner Dom bei. Von dort nach dem Schlöffe zurückgekehrt, empfing das Kaiserpaar 12^ Uhr das Präsidium des preußischen Abgeord netenhauses, welches den Majestäten die allgemeine Theilnahme des Hanfes anläßlich des Ablebens der Kaiserin Augusta zum Aus druck brachte. Präsident v. Köller machte dem Kaiser gleichzeitig Mittheilung von der erfolgten Konstituirung des Hauses. Der Monarch kam in seiner Erwiederung auf die Geschäfte des Hauses zu sprechen und äußerte die Hoffnung, daß das Ab geordnetenhaus seine Geschäfte möglichst schnell zum Segen des Vaterlandes erledigen möge. Der Kaiser berührte speziell die Frage der Gehaltsverbesserung der Beamten und bekundete seine lebhafte Theilnahme für diesen Gegenstand. Für die Kondolenz sprach er seinen tiefgefühlten Dank aus. Um 1 Uhr wurde das Präsidium von der Kaiserin Friedrich empfangen. Bald daraus begaben sich auch der Kaiser und die Kaiserin nach dem Palais der Kaiserin Friedrich, um mit derselben und den Prinzessinnen Viktoria und Luise Margaretha ge meinschaftlich das Frühmahl einzunehmen. — Der Kaiser ordnete an, daß die von der Kaiserin Augusta begründeten Rheinanlagen bei Koblenz auf seine Kosten in der bisherigen Weise erhalten werden sollen. Der deutsche Reichstag erledigte am Sonnabend zu nächst die Matrikularbeiträgc und die außerordentlichen Deckungs mittel ohne Debatte. Bei der zweiten Lesung des Etatsge setzes kam es zu einer kurzen Erörterung zwischen den Abgg. v. Huene, Kalle, v. Bennigsen und Rickert. Das Etats gesetz wurde sodann angenommen, womit die zweite Berathung des Etats erledigt war. — Es folgte die dritte Berathung, des von dem Abg. von Huene eingebrachten Gesetzentwurfs, be treffend die Wehrpflicht der Geistlichen. Der einzige Paragraph dieses Gesetzes lauiet: „Militärpflichtige, welche sich dem Stu dium der Theologie einer mit Korporationsrechten innerhalb des Gebietes des deutschen Reichs bestehenden Kirche oder Re- ligionsgesellschast widmen, werden in Friedenszeiten auf ihren Antrag während der Dauer dieses Studiums bis zum 1. April des siebenten Militärpflichrjahres zurückgestellt. Haben die selben bis zu dem vorbezeichneten Zeitpunkte auf Grund be standener Prüfung die Aufnahme unter die Zahl der zum geistlichen Amt berechtigten Kandidaten erlangt, beziehungs weise die Subdiakonatsweiste empfangen, so werden diese Militär pflichtigen auf ihren Antrag der Ersatzreserve überwiesen und bleiben von Hebungen befreit." — Hierzu beantragten die Abgg. von Kleist-Retzow und von Kardorff, diese Be stimmung auf die römisch-katholischen Theologen zu beschränken. Der erstgenannte Abgeordnete hatte außerdem eine Resolution eingebracht, wonach den Theologen auf ihren Antrag nach halb jährigem Dienste mit der Waffe das zweite Halbjahr in der Krankenpflege zu dienen gestattet sein soll. — Abg. von Huene verwahrte sich dagegen, als wolle der Antrag der Ehre der Theologen zu nahe treten. Derselbe dränge vielmehr seine Wohlthat Niemand auf: auch würden die Theologen, falls sie noch kein geistliches Amt haben, in Kriegszeiten ebenso zu dem ehrenvollen Dienst der Vertheidigung des Vaterlandes gerufen. Sollte der Antrag Kleist angenommen werden, so wäre das bedauerlich, sowohl weil er die Annahme des Gesetzes in seiner Allgemeinheit gewünscht hätte und dann auch, weil er wisse, daß auch zahlreiche evangelische Theologen dem An träge sympathisch gegenübcrstehen. Für die Aufnahme, welche des Haus dem Anträge bereitete, spreche er seinen Dank aus. DerResolution Kleist werde das Zentrum zustimmen. — Abg. von Kleist-Retzow stellte für dieevangelischenGcistlichendasBcdürf- niß in Abrede, ein solches Benefizium anzunehmen. — Der natio nalliberale Ab. Ennecccrus bekämpfte ebenfalls den Antrag von Huene, soweit er sich auch auf Evangelische beziehen soll Für diese sei es die höchste und schwerste Pflichterfüllung, als Soldat für das Vaterland cinzutreten. Aber auch sür den Antrag Kleist könne er nicht stimmen, da gar kein Grund vorlicge, hier zum ersten Male eine Ausnahme von der allge meinen Dienstpflicht zu machen. Es gehöre auch keineswegs zu den Grundsätzen der katholischen Kirche, gewesene Militärs nicht zum geistlichen Amte zuzulassen. Die katholischen Theo logen würden ohnehin schon abseits in Seminaren erzogen. Nehme man ihnen noch die Dienstpflicht, so nehme man ihnen die Gelegenheit, sich als Patrioten zu fühlen. Einige seiner Freunde würden allerdings für den Antrag Kleist stimmen; dagegen könnten seine Freunde der Resolution Kleist sich nicht anschließen. — Abg. Robbe (R.-P.) erklärte, daß für Vie evan gelischen Theologen eine Befreiung der Geistlichen von der Dienstpflicht nicht nothwendig sei; aber er sei bereit, den Katho liken das zu gewähren, was sie für sich verlangen. Der An trag des Herrn von Kleist-Retzow, die Theologen nur ein halbes Jahr ßmit der Waffe dienen zu lassen, während des andern halben Jahres im Lazareth, bedürfe, trotzdem er von der General synode angenommen ist, doch noch der näheren Untersuchung. — Darauf bemerkte Abg. von Huene, daß auch evan gelische Geistliche früher für die Befreiung der Geistlichen vom Militärdienst eingetreten seien. — Abg. Baumbach betonte, daß der Antrag v. Huene dem Dogma der katholischen Kirche entspreche. Den evangelischen Geistlichen die Dienstfreiheit aüf- zudrängen, liege kein Grund vor. — Abg. v. Ellrichshauseu sprach sich für den Antrag von Kleist-Retzow aus. — Nachdem der Antrag v. Huene mit 121 gegen 89 Stimmen abgelehnt worden, wurde der Antrag Kleist-Retzow mit großer Mehrheit ange nommen, ebenso die Resolution des Herrn v. Kleist-Retzow, wonach die Theologen nur ein halbes Jahr unter der Waffe, das zweite halbe Jahr im Lazareth dienen sollen. — Der Antrag des Abg. Windthorst wegen Aufhebung des ExpatriirungS- gcsetzes wurde dann mit großer Mehrheit ohne Debatte in dritter Lesung angenommen. — Es folgte die dritte Berathung des Antrages Windthorst betreffend die Gleich stellung der Konfessionen in den deutschen Schutzgebieten. — Abg. Stöcker stellte hierzu den Antrag, unter Ab lehnung des Windthorst'schen Antrages, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, Maßregeln zu treffen, durch welche bei Festhaltung des Grundsatzes der Parität das gleichzeitige Wirken von Missionaren verschiedener Konfession in demselben Bezirke möglichst verhütet wird. — Nach kurzer Debatte, an der sich die Abgg. Kulemann, Stöcker', Windthorst und Struckmann betheiligten, wurden die Anträge der Abgg. Windthorst und Stöcker abgelehnt. — Es folgte die dritte Be rathung der Anträge wegen des Befähigungsnachweises, welche vom Zentrum und den Deutschkonservativen gestellt waren. — In der Generaldebatte erklärteAbg. Duvigneau, daß die Nationalliberalen alle Bestrebungen unterstützen werden, welche dazu dienen, die freien Innungen und die Genoffenschaften der Handwerker zu fördern; aber sie würden niemals ihre Hand dazu bieten, wie das die Zünftler wollen, die Gewerbefrerheit ganz zu beseitigen. — Abg. Grillenberger meinte: In der zweiten Lesung habe der Abg. Merbach gesagt, daß die Sozial demokraten Gegner des Handwerks seien, das sei nicht der Fall. Das Kapital und die Großindustrie ruiniren das Handwerk, deshalb würden die Handwerker immer mehr Sozialdemokraten. Er möchte beinahe wünschen, daß die Regierungen dem Gesetz- Entwurf zustimmten, denn dann würden die Handwerker sich noch mehr der Sozialdemokratie zuwenden. — Die Anträge wurden darauf in ihren einzelnen Paragraphen gegen die Stimmen der Nationalliberalen, der Freisinnigen und Sozial demokraten, sowie der Abgg. Merbach-Freiberg, Ampach, Fürst Carolath, Stumm, Schultz, Nobbe, Graf Behr und Fürst Hatzfeldt von der Reichspartei angenommen. Ehe das Haus zur Abstimmung über die Anträge im Ganzen kam, bezweifelte Abg. Kröber die Beschlußfähigkeit des Hauses. Da der Namensaufruf nur die Anwesenheit von 188 Mitgliedern ergab, war das Haus nicht beschlußfähig. Die Sitzung wurde deshalb abgebrochen. — Nächste Sitzung Montag 12 Uhr. (Zweite Lesung der Postdampfervorlage.)—Die Budgetkommission des Reichstages nahm am Sonnabend die Vorlage wegen Ein richtung einer subventionirten Postdampferverbindung mit Ost- Afrika an. —Der Schluß der Reichstagssession ist spätestens am 25. d., vielleicht aber schon 2 Tage früher zu erwarten; das hängt von dem nach wie vor völlig unbekannten Schicksal des Sozialisten gesetzes ab. — Das Befinden des schwer erkrankten Reichstags- nbgeordneten Freiherrn zu Franckenstein soll gestern zu Be sorgnissen Veranlassung gegeben haben. — Der Landesaus schuß für Elsaß-Lothringen ist zum 30. Januar einberufen worden. Von den österreichischen Regierungsblättern werden die Gerüchte von dem bevorstehenden Rücktritt des Finanzministers v. Dunajewski und des Ackerdauministers Grafen Falkenhayn als durchaus erfunden bezeichnet. Am Sonntag, den 26. Januar, werden in Prag ein deutscher und ein czechifcher Parteitag, natür lich gesondert, abgehalten werden, wobei das Ergebniß der Kon-
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