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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189006189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900618
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-18
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.06.1890
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rüder nittag l! ErscketmftdcnWcLhentagNaLmirlüx.S6Uqrtürdm andern Tag. Preis vierteljtchrlich L Mark 2d Pfa., 1890 een Brand, am 9. Juni 1890. eur Mittenstärke, 36 am von Oberstärke, 220 800 Unterstärke Cxtrazug nach Moldau, Eichwald und zurück, Sonntag, den SS. Juni V. I Uhr 45 Min. Vorm. A Uhr 5 Min. Nachts aus Dresden-Ältst, in Abends aus lenen enen r rkeil- elisbteu e liebe- r beim mäteo, en Ls- Tkeil- dmueü Rulie- ceoden. senen. »berx. lieben lvir für cenvolle für die n Dank. unver- Zaters, lt8LU8- I»8« 18«. nlnahme bei dem au verw. :n herz- wickau, Potschappel Tharandt Freiberg Moldau Eichwald In dem Grundstücke ist zeither ein schwunghafter Materialwaarenhandel betrieben worden, und würde der Ersteher das vorhandene Waarenlager mit übernehmen können. Die Versteigerungsbedingungen sind aus dein an der hiesigen Gerichtstafel aushängenden Anschläge zu ersehen. Königliches Amtsgericht Id« <I»U88. Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenom men und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle oder deren Raum 15 Pfg. — Dreitägige Fahrkartengültigkeit. — Dresden, am 12. Juni 1890. Königliche Generaldirettion der sächsischen Staatseisenbahne« IlutflNUIII». - Klötzer harte - weiche Schleifklötzer Bekanntmachung. Daß dem Rendanten beim Königlichen Amtsgerichte Brand Herrn Maximilian Otto Eduard Rau die Verwaltung der Ortsstempeleinnahme zu Brand vom Königlichen Finanzministerium über tragen worden ist, wird hiermit bekannt gemacht. Dresden, am 10. Juni 1890. Königlicher Kreis-Tteuer-Rath. 8tO88. Wirtschaftliches. Wie bereits in der vorletzten Nummer d. Bl. berichtet wurde, hat die Chemnitzer Handelskammer eine Eingabe an die Regierung gerichtet, in welcher auf die nachtheiligen Folgen hingcwiesen wurde, die für die Textil- insbesondere für die Wirkwaaren-Jndustrie des Bezirkes erwachsen würden, wenn in den Vereinigten Staaten die in den letzten Wochen vielfach genannte Mac Kinley-Bill Gesetzeskraft erhielte. In dieser Eingabe war die Bitte ausgesprochen worden, an geeigneter Stelle Schritte einzuleiten, um diese Gefahren möglichst abzu wenden. Eine in demselben Sinne gehaltene Petition ist auch seitens einer größeren Anzahl Industrieller des Kreises dem Ministerium eingereicht worden. Für den ersten Augenblick muß es befremden, daß sich sächsische Fabrikanten wegen eines im Werden begriffenen Gesetzes der Vereinigten Staaten in so hohem Maße aufregen, daß sie theilweise sogar für ihre Existenz fürchten. Man lernt diese Aufregung jedoch sofort verstehen, wenn man sich vergegenwärtigt, in welch' reger Handelsverbindung unsere sächsischen Jndustriecentren mit Nordamerika stehen, und daß dieser vortheilhafte Verkehr durch das in Frage stehende Gesetz arg gestört, wenn nicht gar ver nichtet werden kann. Bekanntlich ist in den Vereinigten Staaten das System des Schutzzolls in einer Weise ausgeprägt wie in keinem anderen Lande. Die hohen Einfuhrzölle liefern dem Staate Einnahmen in solcher Höhe, daß er sich Mühe geben muß, die ihm zufließenden Gelder auf anständige Weise wieder an den Mann zu bringen. Bisher ist die Republik deswegen noch nie in Verlegenheit gekommen, denn es finden sich noch immer Leute genug, die bereit sind, für die überflüssigen Gelder, etwa in Gestalt von Pensionen für nie geleistete Dienste oder dergleichen, ihre großen Taschen zu öffnen. Jetzt ist man mit diesem System sogar dahin gekommen, daß die geöffneten Taschen noch viel größer sind als das anzuzapfende Staatssäckel. Es ist dies eine Folge der letzten Wahlen. Die selben drehten sich weniger um die Frage „republikanisch" oder „demokratisch", noch weniger um die Personen der beiden Bewerber, Harrison und Cleveland, sondern um die Stichworte: „Hie Erhöhung der Schutzzölle" und „Hie Herabsetzung der an sich schon hohen Zölle." Die an der Zollerhöhung interessirten Fabrikanten hatten sich die Wahl Harrisons, der ihnen die weitgehendsten Versprechungen gemacht hatte, ein Heidengeld kosten lassen, und nun wollen sie ihre Vorschüsse mit Wucher zinsen wieder einstreichen und dringen auf die Einführung der ihnen in Aussicht gestellten Zollerhöhnngen. Der Ausfluß dieser Bestrebungen ist die Mac Kinley-Bill. Dieselbe will die an sich schon starke Mauer von Schutzzöllen, mit denen sich die Vereinigten Staaten gegen die Außenwelt abschließen, nahezu verdoppeln, nnd setzt zu diesem Zwecke für die verschiedenartigsten Einfuhrartikel Zollerhöhungen fest, die den jährlichen Betrag von 300 Millionen Mark ergeben sollen. Diese Mehrbelastung verhält sich etwa wie folgt: Chemikalien 10 Millionen Mark, irdene Waaren 25 Millionen, Metalle 37 Millionen, Tabak 72 Millionen, Ackerbauprodukte 33 Millionen, baumwollene Waaren 6 Millionen, Hanf, Flachs und Jute 27 Millionen, und Verschiedenes 80 Mill. Mark. Es handelt sich aber nicht allein um die Erhöhung der Zölle, sondern auch um eine Aenderung der bestehenden Zollvorschriften, welche deutlich die Absicht verräth, die Ein fuhr fremder Erzeugnisse lahm zu legen. Der Zoll soll näm lich auch für Waaren voll bezahlt werden, welche auf dem Transport untauglich geworden sind. Ein von beiden Häusern des Kongresses genehmigtes Gesetz überläßt ferner die Ab- chätzung der in den Vereinigten Staaten eingeführten, nach dem Werthe zu verzollenden Waaren dem Ermessen der amt lichen Abschätzer, ohne den Importeuren einen Rechtsschutz ;egen eine Ueberschätzung zu bieten. In Uebereinstimmung damit soll durch die Mac Kinley-Bill das zur Lösung von Streitig keiten aus Zollbeamten und Fachleuten gebildete Schiedsgericht abgeschafft werden. An die Stelle desselben tritt die Zollbe hörde, deren Ausspruch allein bestimmend ist. Ferner soll in Zukunft nicht nur von dem eigentlichen Werthe dereinzusühren- den Waaren, sondern auch von den Frachtspesen und der Ver packungskosten der betreffenden Sendungen ein Zoll erhoben werden. Schon durch die letzte Bestimmung würde manchem deutschen Exportartikel, beispielsweise Spielwaaren, die an sich einen verhältnißmäßig geringen Werth besitzen aber hohe Fracht- und Verpackungsspesen verursachen, der amerikanische Markt gänzlich verschlossen. Um übrigens einen Begriff von der Höhe der geplanten Zollerhöhungen zu geben, mögen nur die folgenden Beispiele dienen: Bisher zahlten Strümpfe, gestrickt oder gewirkt, aus Baumwolle oder andern vegetabilischen Fasern, 40 Prozent von ihrem Werthe. Der neue Tarif will sie doppelt verzollen: nach der Zahl und nach dem Werthe. Jedes Dutzend einzuführender Strümpfe bis zum Werthe von 60 Cents soll pro Dutzend 20 Cents und vom Werthe 20 Prozent zahlen; Strümpfe im Werthe von 61 Cents bis 2 Dollars 50 Cents pro Dutzend und 30 Prozent vom Werthe rc. Passementerien, Borten, Gurte und Wolle zahlten bisher pro Pfund 30 Cents und 50 Pro zent vom Werthe; die neue Vorlage setzt dafür 70 Cents pro Pfund und 60 Prozent vom Werthe. Gerade diese eben angeführten Artikel werden in großer Menge aus Sachsen nach den Vereinigten Staaten ausgeführt. Es ist überhaupt die Web- und Wirkwaarenbranche Sachsens, die durch das Gesetz aufs Aergste geschädigt wird. Allein aus dem Chemnitzer Bezirk wurden im letzten Jahre an baum wollenen Strümpfen für 21 Millionen Mark nach den Union staaten ausgeführt. Schon jetzt hat die Waare, wie man ans Chemnitz versichert, den Zoll von 40 Prozent schwer getragen; durch die jetzige Erhöhung aber sei sie nahezu völlig von dem Markte der Vereinigten Staaten ausgeschlossen. Neben der Wirkerei und Strickerei ist, wie erwähnt, besonders auch die Weberei durch die neuen Zollmaßregeln schwer getroffen; so wurden nur an wollenen Kleiderstoffen im letzten Jahre für 6 Millionen Mark nach den Vereinigten Staaten ausge führt. Dazu kommt die Ausfuhr von Möbel- und Polster- stoffen, Flanellwnaren, Cachenez, Schirmstosfen rc. Die Ge- sammtausfuhr ans dem Chemnitzer Konsularbezirk nach den Vereinigten Staaten betrug auf diese Weise im letzten Jahre 40 Millionen Mark! Man begreift nun wohl, mit welch' bangen Sorgen die in diesen Branchen arbeitenden Fabrikanten - X 8 Mulda. 130 Hunderte weiche Stangen - 3—i 33 - - - - 7—l 2 Raumkubikmeter fichtene Schleifrollcn. 43. Jahrgang. — Mittwoch, den 18. Juni und Tageblatt.. Amtsblatt für die königlichen mü> städtischen Behörden zn Freiberg und Brand Sonnabend, den 21. Juni c., Vormittags von 11 Uhr an, sollen Hotel „u« 8«xo" in Freiberg nachverzeichnete, in den Freiberger Raths- Hospitalforsten ausbereitete Nutzhölzer meistbietend gegen Baarzahlung und den vor Auktion noch bekannt zu machenden sonstigen Bedingungen versteigert werden, als: 700 Stück weiche Stämme Die Züge halten auch Fahrlartenpreise für Hin- und Rückfahrt: Von Dresden, Potschappel , Tharandt nach Moldau: II. Kl. 4 M., HI. Kl. 2,50 M.; nach Eichwald: II. Kl. 5 M., III. Kl. 3 M. Von Freiberg und Mulda einfacher Fahrkartenpreis. der zukünftigen Gestaltung der amerikanischen Zollverhältnisse entgegensetzen. (Als abgeschlossenes Ganzes liegt ja die Bill noch nicht vor, sie befindet sich vielmehr noch in den Händen des Senats, der wohl manches abschwächen kann und wird, doch nicht Willens ist, das Gesetz seines charakteristischen Ge präges zu entkleiden.) Doch nicht die Fabrikanten allein, auch die Arbeiter werden die Folgen der alles Maß überschreiten den Zollpolitik der republikanischen Partei der Unionstaaten spüren. Verlieren die Fabriken plötzlich ein so großes Absatz gebiet, dann sind sie kaum im Stande, den Verlust durch An knüpfung anderweiter Beziehungen rasch wieder zu ersetzen. Sie haben entweder nicht genug Beschäftigung für ihre Ar beiter und müssen einen Theil derselben entlassen, oder sie sehen sich gezwungen, um konkurrenzfähig mit den zweifelsohne in Folge des Gesetzes entstehenden amerikanischen Fabriken zu bleiben, die Herstellungskosten herabzusetzen, d. h. in diesem Falle die Löhne zu reduziren. Bedarf es übrigens — dies nur beiläufig — eines weiteren Beweises, um unseren Freihändlern den so oft mit Erbitterung von ihnen bestrittenen Satz plau sibel zu machen, daß die Kosten einer Zollerhöhung in der Hauptsache nicht die Konsumenten, sondern die ausländischen Produzenten zu tragen haben? Vorläufig haben unsere Fabrikanten und mit ihnen ihre Arbeiter nur den schwachen Trost, daß immerhin noch eine Reihe von Jahren vergehen wird, ehe die in Folge der gesteigerten Zölle in den Ver einigten Staaten sich entwickelnden neuen Industrien die sächsische Einfuhr ersetzen können, und daß inzwischen vielleicht eine andere Strömung dadrüben die Oberhand gewonnen haben kann. In diesem Sinne spricht sich auch eine in hohem Grade bemerkenswerthe Darlegung des früheren nordamerikanischen Generalkonsuls Süssen aus: „Meine lang jährigen Erfahrungen im politischen Leben der amerikanischen Republik" schreibt derselbe, „haben mich von keiner Eigenschaft des Amerikaners gründlicher überzeugt, als von der energischen Entschiedenheit, womit er alle und jede fremde Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes zurückweist. Die vor geschlagenen Proteste würden daher völlig nutzlos sein. Es bedarf in der That einer außergewöhnlichen Naivetät, zu erwarten, daß, um das Interesse der deutschen Fabrikanten nicht zu schädigen oder aus humanen Rücksichten für den armen deutschen Arbeiter, die Amerikaner ihre Zölle so einrichten werden, daß den ausländischen Interessenten die Konkurrenz auf dem amerikanischen Markte ermöglicht wird. Zweifelsohne wird trotz aller Opposition die Mac Kinley-Bill zum Gesetz erhoben werden, obschon mit einigen Einschränkungen. Die amerikanischen Fabrikanten, welche zur Erwählung Harrison's so reichlich beisteuerten, verlangen Rückzahlung des Vorschusses und der Präsident hat nicht den Muth, durch ein Veto bei dieser Bill die Spekulation seiner Parteifreunde zu durchkreuzen. Eine Herabsetzung des amerikanischen Tarifs wird eben nicht eher eintreten, bis die demokratische Partei wieder zur herrschenden wird. Wenn in 1892 Grover Cleveland als Präsident erwählt werden sollte, so ist eine baldige Zollreform gewiß. Und nichts kann zu diesem Resultate mehr beitragen, als gerade die Mac Kinley-Bill, namentlich, wenn dieselbe streng und rücksichtslos durchgeführt wird. Die Vertheuerung 1,5°» Nauckisch ntwortlich: uck: Buch- !auckisch Die auf die einzelnen Reviere entfallenden Stämme und Klötzer werden gesondert und im Ganzen, die Stangen dagegen im Einzelnen zur Versteigerung gebracht nnd deren Massen im Auktionstermine bekannt gegeben. Freiberg nnd Berthelsdorf, den 11. Juni 1890. Der Stadtrath. Die Forftverwaltung. Heutle«. ^GrmWMverMgerimg^ Erbtheilungshalber soll von dem unterzeichneten Amtsgerichte Dienstag, den S4. Juni 189«, 10 Uhr Vormittags, das z» dem Nachlasse des pens. Bergarbeiters Johann Ferdinand Stein in Nicderlangenau gehörige Hausgrundstück, Fol. 62 des Grundbuchs, Nr. 45 des Brandkatasters und Nr. 66, 67, 161 und 163» des Flurbuchs für Niederlangenau, welches ortsgerichtlich auf 8100 Mk. — Pfg. gcwürderr worden ist, an Ort und Stelle freiwillig versteigert werden.
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