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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189008034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900803
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-03
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.08.1890
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1/» Erschewt jeden Wochentag Nachmittag» 6 Uhr für den GV 1 FLH. andern Tag. Prct» vierteljährlich S Mark 25 Pfg., E * V » zweimonatlich IM. 50 Pf. und etnmonatlich 7b Pf. hier» ndern.. mittag. Freiberg, am 1. August 1890. hier. m lieben i in äen äerLräe :lrreolcliek ul äieses ins Hollen raße. ill u. leer,. kern Imst Äatten,. s pens. ;r keiss- 1« sinä errvartet xen ge- esonäers unans- ken nnä ott äim- hn zur m Dank zu leisten ist. Freiberg, am 24. Juli 1890. nach Frau rbens- Die StadtpolizeibehSrve IkS«8l«r. n L Maucklsg ! verantwortlich: - Druck: Buch st Mauckis» Königliche Amtshanptmannschaft. IZr. Ilaksrlrori». Hbld. Inserate werden bi» Bormittag l1 Uhr angenom men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile oder deren Raum 1b Pfg. Bekanntmachung. Der von dem Königlichen Ministerium des Innern zum Vorstände der amts- hauptmannschastlichen Delegation in Sayda ernannte Herr Regierunysrath Hans Karl, Freiherr von Deubern, ist heute durch den unterzeichneten Amtshauptmann für diese Function in Pflicht genommen und eingewiescn worden, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Königliche Amtshanptmannschaft. Idr HakerLoru. Jge. 43. Jahrgang. Sonntag, de» 3. August lichen Organe erfolgen müßte. Freiberg, den 2. August 1890. Königliche Amtshanptmannschaft. Vr Uskerkor». Hbld UN- Tageblatt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Braud Die Woche. Von den nordischen Gestaden nach Deutschland zurück- gekehrt, hat Kaiser Wilhelm die verflossene Woche, von Regierungs- geschäflen in Anspruch genommen, an Bord der Kaiseryacht „Hohcnzollern" in Wilhelmshaven verbracht. Doch bereits ist er wieder unterwegs, um zunächst in Ostende dem Könige der Belgier gegenüber seinen Repräsenlationspflichten zu genügen und dann dem nahe verwandten englischen Hofe einen Besuch abzustatten. In Ostende sowohl wie in Osborne House harrt seiner ein ebenso glänzender wie herzlicher Empfang. Nament lich hat König Leopold von Belgien die umfassendsten Vorbe reitungen getroffen, um seinen hohen Gast, der zum ersten Mal den belgischen Boden betritt, mit fürstlichem Glanze zu em pfangen. Vier belgische Minister haben sich nach Ostende be geben, um dem deutschen Kaiser heute dort aufzuwarten. Außer der offiziellen Begrüßung war dem Kaiser noch eine herzliche freiwillige, die gleichzeitig eine Sympathie-Kundgebung für Deutschland sein sollte, von Seite der vlämischen Bevölkerung zugedacht. Sie wurde jedoch aufgegeben, weil die Sozialisten mit einer republikanischen Gegendemonstration drohten, die jedenfalls sehr unerfreulich gewesen wäre. Neben Sr. Majestät dem Kaiser ist in den letzten Tagen noch der Regent des zweit größten Bundesstaates, Prinz Luitpold von Bayern, viel ge nannt worden, und zwar aus Anlaß eines Unfalls, der das Leben des Prinzen in die größte Gefahr gebracht hat. Der Wagen des Prinz-Regenten hatte nämlich auf der Fahrt nach dem bei München gelegenen Schloß Nymphenburg mit der Dampsstraßenbahn kollidirt, wobei der Fürst mit seinem Adju tanten herausgeschleudert wurde, ohne jedoch irgend welchen Schaden zu nehmen. Aus Anlaß dieser glücklichen Errettung aus großer "Gefahr sind dem Regenten die erhebendsten Sym- pathieknndgebungen zu Theil geworden. Als ein Ereigniß in der Zeit politischer Stille ist von allen Seiten die seit längerer Zeit schon angekündigte Veröffentlichung der amtlichen Denk schrift über das deutsch-englische Abkommen aufgefaßt worden. Die Veröffentlichung erfolgte unmittelbar, nachdem das englische Parlament seine Zustimmung zu der Abtretung von Helgoland gegeben. Den Hauptinhalt dieser amtlichen Darlegung haben wir in mehreren Artikeln mitgetheilt. Das hohe Interesse, welches man von allen Seiten der Veröffentlichung entgegen brachte, erklärt sich zur Genüge daraus, daß in der Denkschrift zum ersten Male von deutscher Seite eine offizielle Kundgebung über die Veranlassung, den Zweck und die Bedeutung des Ab kommens erfolgt ist. Es ist unverkennbar, daß die Denkschrift in weilen Kreisen einen günstigen Eindruck hervorgerufcn hat; selbst die enragirtesten Kolonialpolitiker haben sich den Gründen Bekanntmachung, die Gefechtsschietzübungen am Burg-Berge bei Lichtenberg betreffend. Das Königliche 1. Jäger-Bataillon No. 12 beabsichtigt auch in diesem Jahre Gefechts schießübungen im Gelände am Burg-Berge bei Lichtenberg abzuhalten. Diese Schießübungen sollen Freitag, den 8., Sonnabend, den 9. nnd Montag, den 1t. August, von früh 8 Uhr an bis Nachmittags 3 Uhr stattfinden. Zur Verhütung von Unglücksfällen wird dem Publikum das Betreten des Burg-Berges und des angrenzenden nördlich desselben, südlich des Fuchs-Hübels, westlich der Freiberg- Teplitzer Straße und östlich Lichtenberg gelegenen Geländes während der angegebenen Schieß zeit hiermit untersagt und darauf aufmerksam gemacht, daß den Weisungen der ausgestellten Militärposten, welche als solche am gezogenen Seitengewehr zu erkennen sind, unbedingt Folge Aufforderung, die Desinfektion der Aborte u. s. w. betr< In Folge Eintritts heißer Witterung macht sich auch die Desinfektion Per Abtritts» gruben, Hausschleutzen und aller sonstigen Räume, welche übelriechende und der Gesundheit nachtheilige Ausdünstungen verbreiten, wiederum allgemein nothwendig. Wir sehen uns deshalb veranlaßt, alle Hausbesitzer und Hausadministratoren hiesiger Stadt andurch dringend auszufordern, ungesäumt dahin Vorkehrung zu treffen, daß die gedachten Lokalitäten mindestens zwei Mal wöchentlich in Gasthöfen, Restaurationen, Fabriken und anderen Häusern, wo täglich größerer Verkehr stattfindet, dagegen täglich durch Einstreuen von karbolsaurem Kalkpulver nach der sud T angesügten Vorschrift oder durch andere mit Karbolsäure als dem anerkannt wirksamsten Desinfektionsmittel verbundene Substanzen desinfizirt werden, widrigenfalls diese Desinfektion namentlich in den Gebäuden der letztgedachten Art auf Kosten der Säumigen durch die von uns damit beauftragten polizei- Deutschen bei Weitem nicht den Verzicht auf die Abtretung Zanzibars an England aufwiege. Was über diesen Punkt, namentlich über die Bedeutung der deutschen Hafenplätze an der ostasrikanischen Küste in der Denkschrift ausgeführt ist, w'rd nach dieser Beziehung gewiß beruhigend gewirkt haben. Nicht minder entnehmen wir aus der amtlichen Darstellung, daß der Besitz von Helgoland in strategischer Beziehung für Deutsch land von hohem Werthe ist. Auch hierin gingen bekanntlich die Meinungen auseinander. In der Denkschrift nimmt nun die Regierung das Urtheil der Kaiserlichen Admiralität von 1883 wieder auf, in welchem erklärt wurde, daß erst durch den deutschen Besitz Helgolands der Nordostseekanal seinen vollen Werth erhalten werde. Die Denkschrift betont daher gleichfalls die Bedeutung der Insel für den Kriegsfall, zugleich aber ihren hohen Werth im Frieden als Zufluchtshafen für Handels und Fischereifahrzeuge. Für beide Zwecke wird allerdings die Vornahme umfassender Bauten erforderlich sein, welche zunächst die weitere Aufmerksamkeit und die Beschlußfassung der gesetz gebenden Faktoren beschäftigen, zugleich aber auch den Bewoh nern der Insel die Aussicht auf eine für sie ersprießliche Ent wickelung ihrer Verhältnisse eröffnen wird. Wenn es dann in der Denkschrift noch heißt: „Die Periode des Flaggen hissens und des Vertragsschließens muß beendet werden, um das Er worbene nutzbar zu machen," so sagt die Regierung damit nichts Neues, denn bereits als vr. Peters zu seinem kühnen Unternehmen auszog, ließ man von Seiten der Regierung keinen Zweifel darüber aufkommen, daß dieselbe durchaus nicht geneigt sei, etwaigen neuen Erwerbungen ihren Schutz zu gewähren. Aber auch nach dieser Richtung hin findet die Denkschrift ein versöhnendes Wort, wenn sie auch manche Hoffnungen vernichten muß. Alles in. Allem genommen kann man nur bedauern, daß die Umstände es nicht gestattet haben, die Denkschrift früher der Oeffentlichkeit zu übergeben. Manchem Mißverständniß wäre dadurch vorgebeugt worden. Herzerquickend ist es, zu sehen, mit welch' herzlichem Em pfinden die Völker Oesterreich-Ungarns thecknchmen an den Vorgängen in ihrem Herrscherhaus. Mit Ausnahme viel leicht der „czechischen Nation", bei der der nationale Fanatis mus alle anderen Gefühle überwuchert und erlöstet hat, haben sich alle Stämme der Monarchie eine aufrichtige Verehrung für das Herrscherhaus bewahrt, die in diesen Tagen aus Anlaß .der Hochzeit der Lieblingstochter Kaiser Franz Josephs, der Erzherzogin Valerie — „der Valerie", wie die Wiener nicht anders sagen — mit dem Erzherzog Franz Salvator wieder einmal bell zu Tage trat. Minder erfreulich — wie immer — sind die Vorgänge in Böhmen. Wie erinnerlich, hatte der Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Haupt marktortes Dresden im Monat Juni dieses Jahres festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen im Monate Jul» dieses Jahres an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt im Lieferungs- Verbände der hiesigen Königlichen Amtshanptmannschaft 9 Mk. 40,g Pfg. für 50 Kilo Hufer, 3 Mk. 99 Pfg. für 50 Kilo Heu, 3 Mk. 49,, Pfg. für 50 Kilo Stroh, was zur Nachachtung andurch bekannt gemacht wird. Freiberg, den 2. August 1890. der sachlichen Darstellung nicht ganz zu entziehen vermocht- Vor Allem wird sich Niemand der Einsicht verschließen können, daß die deutsche Regierung mit Ernst und Umsicht bei der Einleitung sowohl wie bei dem Abschluß der Verhandlungen zu Werke gegangen ist. Es waren Erwägungen ernster, politischer Art, welche der Regierung die einzuhaltende Richtung vorschrieben. In der Einleitung der Denk- schrift findet man sie in wenig Sätzen niedergelegt. „Mit der durch die Ausdehnung unserer überseeischen Bezie hungen und kolonialen Bestrebungen gegebenen Vermehrung der Berührungspunkte mit anderen Staaten, namentlich mit England," heißt es da, „hatte auch die Wahrscheinlichkeit, ver stimmende Reibungen, weiter wirkende Differenzen nicht immer vermeiden zn können, zugenommen. Solche Wirkungen sich nicht bis auf die allgemeine Politik fortsetzen und diese dadurch gefährden zu lassen, mußte das vornehmste Ziel der Verhand lungen sein. Der Gedanke, um eines kolonialen Zwistes willen in letzter Instanz zum Zerwürfniß mit England gedrängt werden zu können, durfte keinen Raum gewinnen. Es konnte nicht zweifelhaft sein, daß nnser kolonialer Besitz materiell bei Weitem nicht werthvoll genug ist, um etwa gar die Nachtheile eines den beiderseitigen Wohlstand auf das Tiefste erschüttern den Krieges aufzuwägen. Aber nicht blvs der Krieg mit den Waffen in der Hand mußte vermieden werden, auch die Ver feindung der Nationen, die Verbitterung der Stimmung in weiteren Interessentenkreisen, die diplomatische Fehde durfte in unserem kolonialen Besitz keinen Boden finden. Wir wünschen dringend, die alten guten Beziehungen zu England auch auf die Zukunft zu übertragen. (Genau dieselben Gesichtspunkte hatte übrigens bei früheren Kolonialdebatten Fürst Bismarck entwickelt.) Es wurde daher diesseits als für uns leitender Gesichtspunkt hingestellt, daß die verschiedenen streitigen Gegen stände als ein untrennbares Ganzes behandelt und daß als Tauschobjekte diejenigen Punkte verwerthet werden sollen, deren relativer Werth für die beiden Staaten ein verschiedener war, so daß das Interesse des einen mit dem des andern bei einem Umtausche vereinigt werden konnte. Es erschien wohl möglich, einen Vertrag zu Stande zu bringen, in welchem zwar keiner der beiden Theile alle seine Wünsche befriedigt sehen würde, in welchem aber auch jeder von beiden einen Gewinn gerade an denjenigen Stellen zu verzeichnen hätte, welche von seinem besonderen Standpunkte aus die werthvolleren waren." Auch in dem Nachweis der Zweckmäßigkeit der deutschen Erwerbungen war der Verfasser der Denkschrift, als den man wohl nur irrthümlich den Reichskanzler selbst nennt, entschieden glücklich. In den Kreisen der Kolonialfreunde hörte man bisher vielfach die Behauptung, daß der Besitz der ostafrikanischen Küste für die S Man besprenge 100 Gewichtstheile frisch gebrannten Kalk mit 60 Gewichtstheilen Wasser zur pulverförmigen Löschung, gieße auf die Masse nach ihrem völligen Erkalten 5 Gewichts theile gereinigte sogenannte 100 Karbolsäure in dünneren Strahl, mische und schlage das Pulver durch ein Sieb und streue von dem klaren Pulver so lange ein, bis der Karbolsäurr- geruch bemerkbar wird. M. Sowohl dergleichen Pulver als andere Desinfektionsmittel mit Karbolsäure sind in den hiesigen Apotheken billigst zu beziehen. Bekanntmachung In Folge der Vermehrung der Garnison sind vom 1. Oktober d.J. ab 270 Unter- affiliere unv Mannschaften des hier garnisonirenden Artillerie-Regiments in hiesiger Stadt zu verquartieren. Wir beabsichtigen, dieselben bis nach Fertigstellung der Batteriequartiere auf die Dauer von 6 bis 9 Monaten in kleineren oder größeren Mastenquartieren einstweilig unter zubringen. Voraussichtlich wird Seiten der Stadt den Quartierwirthen pro Mann und Tag ein Servisgeld von 20 Pfg. gewährt; auch kann auf Verlangen die miethweise Ueberlafsung eiserner Bettstellen und Decken durch uns vermittelt werden. Wir fordern daher diejenigen, welche entsprechend eingerichtete Quartiere zu diesem Zwecke zur Verfügung stellen wollen, auf, dies ungesäumt und längstens Ven 6. August e. schriftlich oder mündlich anher, Rathhaus, Zimmer Nr. 6, zu melden. Freiberg, den 22. Juli 1890. Der Stavtrath. fenen. rd herr- unserer ierdurch luii 1890. iokslt. )0 schänkew
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