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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 27.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188501277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18850127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18850127
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1885
- Monat1885-01
- Tag1885-01-27
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Großenhainer Unterhaltungs- L Anzcheblatt. Aiuts^aü tler Römgk I>ui8^iu^i«nilli^c!wst, lies Kölligs Auäsgcriclit» nnä lieg Nacltmt^ zu Ero^eukmm. Erscheinen: Dienstag. Donnerstag, Sonnabend. Vierteljährliches Abonnement: am Schalter 1 M., durch den Boten ins HauS 1 M. 25 Pf., durch die Post l M. 25 Pf., durch die Post ins Haus t M. 50 Pf. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwortl. Redacteur: Herrmann Starke seu. Inserate für die am Abend auszugebende Nummer werden bis früh 9 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. Nr. 12. Dienstag, den 27. Januar 1885. 73. Jahrgang. Seiten des Landesobstbauvereines sollen, wie zeither, auch in diesem Frühjahre an die Mitglieder der Bezirksobstbauvereine Reiser derjenigen Obstsorten, welche im Normal- obstsortimeni für das Königreich Sachsen aufgeführt sind, soweit der Vorrath reicht, gratis geliefert werden, und wird dabei auch auf diejenigen Obstsorten Rücksicht genom men werden, welche in Süddeutschland zum Zwecke der Obstweinbereitung in Massen angebaut werden. Um die Obstreiser jedoch rechtzeitig bestellen zu können, ist es nothwendig, daß deren Bestellung von Seiten der Mitglieder des unterzeichneten Bezirksvereins an den dessen Geschäftsführer — Herrn Gutsbesitzer Adam in Gävernitz, Post Pristewitz — bald möglichst, spätestens bis zum 7. Februar geschieht. Der Bczirksobstbanverein Großenhain. von Weissenbach, z. Zt. Vorsitzender. Bekanntmachung, i die Beaufsichtigung zusammengebrachter Viehbestände betr. Unter Bezugnahme auf die Bestimmungen in tz 8 Punkt 6 der Verordnung zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend, vom 9. Mai 1881 (G.- u. V.-Bl. f. d. Königreich Sachsen v. 1881, S. 35) bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß die Viehbestände an Pferden, Rindvieh, Ziegen, Schafen und Schweinen, welche in öffentlichen oder privaten Räumen der hiesigen Stadt zusammengebracht werden und dazu bestimmt sind, hier zum öffent lichen Verkaufe — beziehentlich zum Verkaufe auf dem Wege der Auction — gestellt zu werden, durch den Bezirköthierarzt Ju beaufsichtigen und deshalb bei demselben vor Be ginn des öffentlichen Verkaufs, beziehentlich der Auction, anzumelden sind. Die Beaufsichtigung geschieht, soweit es sich nickt nm Viehstücke handelt, welche auf einen der hiesigen Viehmärkte gebracht werden, auf Kosten der Unternehmer. Zuwiderhandlungen werden, wenn nickt die Strafvorschristen der KK 65, 66 und 67 j des NeichSgesetzes vom 23. Juni 1880 Platz ergreifen, nach tz 145 der augezogenen Ver- ! ordnung mit Geld bis zu 150 Mark oder entsprechender Haft bestraft. Großenhain, am 24. Januar 1885. Dtv Slablkalh. Herrmann. Bekanutmachnng, das Llussleigm uns Hmwesusirmerke 6e1r. Der Umstand, daß das Aussteigen von Personen auf mit Huuden bespannte Wagen j die Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Straßen und Plätzen insofern leicht ge- j fäbrdet, als die ausgestiegenen Personen öfter außer Stande sind, den Wagen gehörig zu lenken und zu leiten, veranlaßt uns, ein derartiges Gebühren innerhalb des hiesigen Stadtgemeindebezirkes zu verbieten. , . M Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht ein nach § 360 unter 13 des Reichsstraf gesetzbuchs zu bestrafender Fall der Thierguälerei vorliegt, mit Geld bis zu 60 Mark oder entsprechender Haft bestraft. Großenhain, am 24. Januar 1885. Dtk Slablvalß. Herrmann. Nutz und Brennholz Anetion Im Gasthofe „zum blauen Hirsch" in Radeburg sollen Freitag, den V. Februar 1883, von Bormittags 10 V2 Uhr an, folgende im Würschnitzer Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: 109 Stück weiche Stämme von 12 bis 22 Ctm. Mittenstärke, 47 „ buchene Klötzer „ 18 „ 39 „ Oberstärke und 2,o bis 4,5 Meter Länge, 2127 „ weicke Klötzer von 12 bis 43 Ctm. Oberstärke und 4,5 Meter Längs, 65 Stück fichtene Stangen von 9 und 10 Ctm. Unterstärke, 50 Raummeter buchene Brennscheite, j 66 „ weiche „ i 30 „ buchene Breunkuüppel, 60 „ weiche „ 22,l» Wellenhundert buchenes Reisig, 130,8-' „ weiches „ im Holzschlage in Abthei- lung 30, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunter zeichneten Revierverwalter zu Würschnitz zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Waleorte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Würschnitz, reu 15. Januar 1885. Michael. Werner. politische wettschau. Für die Entwickelung der inneren deutschen Politik sind die jetzigen Vorgänge in den gleichzeitig tagenden Volksvertretungen Deutschlands und Preußens voraussicht lich vou nachhaltiger Bedeutung. Die nach dem ominösen Reichstagsbeschluß vom 15. Decbr. v. I. aus dem Volke hervorgegaugeueu Vertraueuskuudgebungen für den Reichs kanzler haben zwar die freisinnige Partei veranlaßt, sich der Kolonialpolitik willig zu fügen, den Trotz der Klerikalen aber keineswegs gebrochen. Das Ceutrum erklärte durch seine Mitglieder in letzter Zeit wiederholt, daß es nur in den Rcichstagswahlen die wahre Stimme der Volksmehr- heit erkenne und die Abgg. Windihorst und v. Schorlemer- Alst haben den früheren oppositionellen Ton keineswegs herabgestimmt, sondern eher noch zugespitzt. Auf die nickt sehr glückliche Rede des couservativen Abgeordneten für das Osthavelland, Professor De. Adolf Wagner, der im preußischen Abgeordnetenhaus den deutschen Reichstag davor warnte, nicht dem „elenden" Regensburger Reichstag ähnlich zu werden, antwortete der ultramoutaue Wortführer von Schorlemer-Alst sehr schlagfertig, daß solcher Ton, in einer Volksvertretung gegen eine andere gebraucht, jede Volks vertretung „verelenden müsse." — Bei der Neichstags- debatte über die Postsparkassen irritirten die spitzen Reden deö CentrumSführerS Windthorst den Staatssecretär Di-. Stephan so sehr, daß der Letztere sich zu der Aeußernng Hinreißen ließ: „Bei dem Abg. Windthorst gerathe man stets ins Ungewisse; er sei der Vater aller Hemmnisse!" Das Postsparkassengesetz, welches ebenso wie der nicht minder schwierige Börsensteuer-Gesetzentwurf zunächst einer Commission überwiesen wurde, hat nur sehr geringe Chancen. Das Centrum theilt die von dem sächsischen Abg. Acker mann gegen die Postsparkassen geltend gemachten Ver- fassungöbedenken: die Sachsen, welche ihre guten städtischen ' Sparkassen- Institute vor Schädigung bewahren wollen, widerstreben dem Entwurf sämmtlich und finden dabei auch bei den Conservativen Unterstützung, welche ihre Kreisspar- kassen ungeschmälert erhalten möchten. Die erste Berathung des Gesetzentwurfes über die Zusammenlegung der Grund- , stücke im Geltungsgebiet des rheinischen Rechts veranlaßte i im preußischen Abgeordnetenhause ein scharfes Wortgefecht zwischen dem Landwirthschaftsminister De. Lucius und dem klerikalen Abg. Reichensperger «Olpe). Wenn cs sich schon bei der Verhandlung über die Börsensteueranträge zeigte, daß die sich dieser Materie gegenüber ganz passiv verhaltende Reichöregierung mit der klerikal-conservativen Coalition gründlich gebrochen und fick der freiconservativ - national- liberalen Mittelpartei genähert hat, so dürfte sich dies dem nächst auch bei einer neuen zünftlerischen Anregung be stätigen. Don 127 conservativen und klerikalen Abgeordneten ist im deutschen Reichstage ein Antrag auf Einführung j des Befähigungs-Nachweises der Gewerbetreibenden ein- ! gebracht worden. Dieser neue Angriff auf die Gewerbe freiheit — als welchen die liberalen Blätter den Antrag charakterisiren — soll, nach einer Information des „Schwäbi schen Merkur", auf Unterstützung seitens der Regierung durchaus nickt zu rechnen haben. Ganz unabhängig von der Parteistellung äußert sich fortwährend die Volksgesinnung für die Personen des greisen > HeldeukaiserS und seines ehernen Kanzlers in treuester An- ! hänglickkeit und Verehrung. Die Besorgniß wegen eines - Unwohlseins deö deutschen Kaisers wurde im Anfang der s Woche ebenso in allen Kreisen getheilt, wie jetzt die Freude über die Genesung deö greisen Monarchen. Der Aufruf für die Sammlung eines Ehrengeschenkes für den siebzigsten Geburtstag des Fürsten Bismarck zeigt in der erfreulichsten Weise Unterschriften aus den verschiedensten Parteikreisen und wird sicher überall williges Gehör und offene Hände! finden. An Stelle der nur über Wien und einige Nachbarkreise ! aus Anlaß der anarchistischen Greuelthateu verhängten Aus- nahmegefctze schlägt die österreichische Negierung dem - versammelten Reichörath drei für das ganze Reich geltende z Gesetze vor, ein Dynamit-, ein Anarchisten- und ein So- cialistengesetz. Von dem bisherigen Ausnahmezustände haben > die Wiener wenig bemerkt, wie ein Witzblatt erklärte, eben weil er „verhängt" war. Das jetzt vorgelegte Socialisten- gesetz scheint aber den Oesterreichern weit bedenklicher, weil darnach jede Reform-Agitation, gerichtet gegen die geringste staatliche oder gesellschaftliche Institution, als Umsturz- Propaganda angesehen und erklärt werden kann, je nachdem die Auffassung dieses oder jenes Polizei-Beamten gerade lautet. Das österreichische Socialisteugesetz verstößt zu nächst gegen die nicht allein für die Politik geltende Maxime, das Mittel dem Zwecke auzupassen. Das gewählte Mittel ist sür die österreichischen Verbältnisse viel zu groß und viel zu umfassend, so daß nicht nur die deutsch-liberalen, son dern auck einzelne czechische Blätter die Annahme dieses Gesetzes ernstlich widerrathen. Die italienische Regierung betreibt die angeblich nur sür Assab bestimmten Truppenprüfungen mit einem Eifer und in einem Umfange, der auf eine größere Unter nehmung deutet. Gewisse Kreise haben sich deshalb über zeugt, daß Italien Vorbereitungen zur Occupation von Tripolis treffe. Man versichert, daß das Kriegöministerium zu diesem Behufe mit der Bildung eines Armeecorps von 25,000 Diann beschäftigt sei. Mit dieser Angelegenheit soll auch die Demission des türkischen Botschafters Zusammen hängen. — Das plötzlich eingetretene milde Welter verur sachte in den italienischen Alpen bedeutende Unglücksfälle durch Schneelawinen. Zahlreiche verschüttete Leichen sind an verschiedenen Orten durch Soldaten zu Tage gefördert worden. Der neue französische Kriegsminister Lewal stellte sich in der Armee-Commission auf den Standpunkt seines Vorgängers Campenon nnd billigte besonders dessen An sichten über den Freiwilligendienst vollständig. Der einzige Unterschied der Gesinnung zwischen Lewal und Campenon scheint in der Behandlung der Tonkin-Expedition zu be stehen, für welche der neue Minister einen größeren Eifer bekundet. — Die französischen Radikalen sind offenbar ein« geschüchtert, da sie die bei der Beerdigung des erschossenen Polizeicommissars Ballerich angekündigten Demonstrationen weislich unterließen. In der Redaction des „Eri du Peuple", wo der bedrohte Redacteur sich gegen Ballerich mit Re volverschüssen wehrte, wnrde Haussuchung gehalten. Dies geschah angeblich hauptsächlich zu dem Zwecke, die durch verrätherische Polizeibeamte gestohlenen Actenstücke über Agenten der politischen Polizei aufzufinden. Derartige Acten stücke werden nämlich täglich von dem Blatte „Cri du Peuple" veröffentlicht. Ob der Zweck der Haussuchung erreicht wurde, ist noch nicht bekannt. — Die Nachrichten aus den Provinzen betreffs der an diesem Sonntage in Frankreich bevorstehenden Senatswahlen lauten beinahe ausnahmslos günstig für die Regierung und es ist mit Be stimmtheit anzunehmen, daß die Radicalen und die Mon archisten höchstens acht bis zehn ihrer Candidaten durchsetzen werden. Im Ganzen werden 94 Senatoren gewählt werden, wobei die Republikaner hoffen, in etwa 84 Wahlkreisen den Sieg zn erringen. Nach langen Cabinetsberathungen ist das englische Ministerium zu dem Beschlusse gelangt, die von Deutsch land und Rußland befürworteten Vorschläge Frankreichs zur Regelung der egyptischen Frage als Grundlage für- weitere Verhandlungen anznnehmen, vorausgesetzt, daß keine mehrseitige Controle verlangt wird. Anstatt der Zinsen- reduction soll eine Besteuerung der Coupons eintreten. Deutschland und Rußland erhalten die Vertretung in der Sckuldenkasse, jedoch dürfen die Befugnisse der letzteren nicht erweitert werden. England erbietet sich ferner, die Garantie der Neun - Millionen - Anleihe zu übernehmen. Während über die Absetzung des Khedive von Egypten, Tewfik Pascha, zwischen der türkischen Pforte und den West- Mächten ernstlich verhandelt wird, liegt die von dem Gene ral Stewart geführte Vorhut der englischen Truppen, die nach Chartum vorzudringen versuchen, im offenen Kampfe mit den Rebellenschaaren deö Mahdi. Die Promenade nach Chartum ist also doch nicht so gefahrlos, wie die französischen Blätter behaupteten, enttäuscht aber auch die Engländer insofern, als sie bei Shendy vergebens ein Lebenszeichen Gordon's erwarteten, der doch mit seinen Dampferbooten auf dem Nil bis in die "Nähe der Entsatz-
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