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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 18.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193111183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19311118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19311118
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-18
- Monat1931-11
- Jahr1931
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ZllMburger Tageblatt Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba-Ndh^ Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Niederwinkel, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Erscheint werktäglich Nachmittags. Bezugspreis monatlich im voraus 1.80 RMk. frei ins Laus. Einzelne Nr. 10 N.-Pfg., Sonntags-Nr. 20 R.-Pfg. Anzeigenpreise: 6gesp Petitzeile 1ü R.-Pfg* von außerhalb des Bezirkes 20 N.-Pfg., 3gesp. Reklamezeile 45 R.-Pfg., Linweise auf Anzei gen und Eingesandte 10 R.-Pfg., Nachweise- und Offertengebühr 20 R.-Pfg., Rabatt nach Tarif. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. «k-ründet 1878. Fernsprecher Nr. 20S. Postschliehsach Nr. 18. V«stsche<kk»nto Amt Leipzig Nr. 443S. Bankkonto: Vereinsbanl « Lowitz, FMale Waldenburg. 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Für Richtigkeit der durch Fer»» sprecher ausgegevenen Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. uoS Waldenburger Anzeiger Dieses Blatt enthLlt die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgericht» «ad des Stadttat» za Waldeaburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische a. Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Für die Redaktion verantwortlich Otto Kästner in Waldenburg Sa. Druck und Verlag der Firma E. Kästner in Waldenburg Sa. MUglird de« Sächsischen und de« Deutschen Z-itungSv-rleger-BereinS <s. B.) - BerlagSort Waldenburg Sachse». Nr. 2K9 Mittwoch, den 18. November 1931 54. Jahrgang. DK eagMe WanMe tim Folgt der Rcvarationszahliingen. Das Wahlergebnis in Hessen zeigt erneut, -atz eine Koalitionsregierung zur Unmöglichkeit geworveu ist, eine Rechtsregiernvg aber nor mit Zeutrumshilse möglich ist. Tie Parteileitung der NSDAP hat zum Ergebnis der Hessenwahl eine bemerkenswerte Erklärung veröffentlicht, k jDer RetchSbahnschiedsspruch wurde sür^verbtudltch er- Die deutsche Handelsbilauz zeigt sür Oktober eiue wettere bedeutende Steigerung des AussuhrüberschusseS. Im preußischen Landtag sand eine Trancrseter für den verstorbenen Präsidenten Bartels statt. will weiterhin nach einer „unpartei lichen Losung" des chinesisch-japanischen Konfliktes suchen. Der ehemalige englische Schatzkanzler Snowden, der der Arbeiterpartei angchörte, ist zum Lord cruauut wordeu. Ter italienische Autzeumtntster Grandi ist in Neuyork aufttlommeu und ist sofort nach Washington weitrrgereist. Rutzland will sich, trotzdem es sich attackiert glaubt, uicht in den mandschurischen Konflikt einmischeu. 'Waldenburg, 17. November 1931. Die hessischen Landtagswahlen werden in ihrer grund sätzlichen Bedeutung in Berliner politischen Kreisen durch aus gewürdigt. Man ist der Ansicht, daß es nach Lage der Dinge nunmehr an dem hessischen Zentrum liege, den einzuschlagenden Weg zu finden, wobei man in Zentrums kreisen darauf hinweist, daß sich in dem großen Umbil dungsprozeß der Wählermassen das Zentrum als ein Block der Mitte erwiesen habe, der bei den gestrigen Hessenwah len sogar noch habe verstärkt werden können. (Gegen über den Reichstagswahlen von 13,9 auf 14,3 vom Hun- dert des Gesamtergebnisses der Stimmen). Es schälten sich also drei große Blocks heraus, der marxistische (Sozialde mokraten und Kommunisten), der Zentrumsblock und der nationalsozialistische Block, der auf Kosten der bisherigen Mittelparteien immer noch weiter zuzunehmen scheine. Ob das hessische Zentrum aus der gegenwärtigen Lage die Fol gerung ziehe, nunmehr ein Zusammengehen mit den Na tionalsozialisten zu versuchen, ließe sich von Berlin aus na türlich nicht bestimmen. Was die Verhältnisse im Reich angeht, so müßten hinter der Außenpolitik in dem gegen wärtigen Augenblick größter und die deutsche Zukunft be stimmender Entscheidungen alle Koalitionsgespräche zurück treten, da langwierige, innerpolitische Verhandlungen die gegenwärtigen außenpolitisci-en Notwendigkeiten nur ge fährden könnten. Zu dem Ergebnis schreibt die „Frankfurter Zeitung" u. a.: lieber Hessen hinaus wird die Frage der Regie rungsbildung in dem kleinen Lande weniger ins Gewicht fallen, als der Eindruck des mächtigen Wahlsieges der Na tionalsozialisten. In erster Linie verdanken sie diesen Sieg auch diesmal wohl der ländlichen Bevölkerung. Aber nicht nur ihr. Kein Zweifel kann sein, daß sie den weitaus größ ten Teil des städtischen Bürgertums zu sich herübergerissen haben, kein Zweifel, daß sie auch in die Arbeiterschaft ein gebrochen sind. Dieser letzte Tatbestand darf allerdings nicht überschätzt werden. Es ist bezeichnend, daß die mar xistischen Parteien zusammen, trotz ihrer Vierteilung, fast genau ebensoviel Stimmen wieder erreicht haben, wie 1930: nämlich rund 299 000 gegenüber 300 000. Hitler hat es also wieder nicht fertiggebracht, den Marxismus zu zer schlagen. Er hat auch das Zentrum nicht schwächen kön nen. Nur der Rest der bürgerlichen Parteien muß die Kosten des nationalsozialistischen Sieges tragen. In ihrem Kommentar zum Ergebnis der Hessenwahlen meinen die volksparteilichen „Frankfurter Nachrichten", nachdem sie die Unmöglichkeit einer parlamentarischen Mehrheitsbildung ohne das Zentrum festgestellt haben, u. a., hier räche sich, wie überall, die Taktik der Nationalso- Sialisten, die in der Hauptsache bisher bestrebt gewesen seien, die bürgerlichen Mittelparteien zu zerschlagen, anstatt ihren Elan auf die Zermürbung der sozialistischen Front zu ver enden. Das Zentrum gebe den Ausschlag. Es trage die Verantwortung gegenüber dem hessischen Gesamtvolk für den Ablauf der kommenden Ereignisse. Es werde nötig sein, so schließt das Blatt, die Ursachen des Verfalls der bürger lichen Parteien rücksichtslos klarzulegen. Das „Darmstädter Tageblatt" (parteilos) kommt in seinem Kommentar zu den Hessenwahlen u. a. zu folgenden Schlußfolgerungen: In hessischen Regierungskreisen hatte man vor einiger Zeit noch damit gerechnet, daß sich die gegenwärtige hessische Regierung vielleicht noch als Ge schäftsministerium im Amt erhalten könne. Das Ergebnis der Wahlen dürfte diese Hoffnungen endgültig zerstört ha ben. Wenn das demokratische System überhaupt einen Sinn haben soll, muß sich auch im neuen hessischen Landtag eine Mehrheit zusammenfinden, welche die Verantwortung für das politische Geschehen in unserem Heimatlande übernimmt. Es hieße den Sinn dieser hessischen Wahlen in sein Gegen teil verkehren, wenn man etwa den Versuch unternehmen sollte, den Nationalsozialismus auch fernerhin in Hessen politisch auszuschalten. Die Nationalsozialisten bilden die weitaus stärkste Partei im neuen hessischen Landtag Sie müssen alsbald Gelegenheit erhalten, in der praktischen Po litik unseres Landes zu erweisen, ob das Vertrauen, das ihre Wähler ihnen gestern geschenkt haben, gerechtfertigt war. Das nationalsozialistische „Frankfurter Volksblatt" äußert sich zu den hessischen Wahlergebnissen wie folgt: Nach s allem dürfte das Zentrum nunmehr endgültig vor die Frage gestellt werden, ob es mit der „Koalition der Gottesleugner" brechen will oder ob es, wie es die ganzen Jahre über be hauptet hat, mit aufrichtigen nationalen Politikern zusam menarbeiten und sich jenen Vorschriften beugen will, die von diesen aus rein formalen, dann aber auch aus grundsätz lichen Erwägungen heraus gemacht werden müssen. Das hessische Wahlergebnis zeigt klar und deutlich, daß die Na tionalsozialisten unaufhörlich im Vormarsch auf die marxi stischen Hochburgen sind. Für diese Entwicklung ist kenn zeichnend, daß sowohl in den Städten, wie auch auf dem flachen Lande die Sozialdemokraten zu einem guten Teil durch die Nationalsozialisten erheblich geschwächt wurden. Abschließend kann man sagen, daß die hessischen Landtags wahlen im Rahmen der gesamtdeutschen Reichspolitik tat- ! sächlich jene Schlüsselstellung einnehmen, die man ihnen in Deutschland und darüber hinaus vor der Wahl unterstellt hat. Der „Völkische Beobachter" stellt den Rückgang der so zialdemokratischen Stimmen in den Vordergrund Mit der Niederlage der SPD. habe der Gesamtmarxismus einen empfindlichen Schlag erlitten. Das Blatt fährt fort: „Der Liberalismus ist tot, der Parteikampf vereinfacht sich immer mehr zu einer großen Auseinandersetzung zwi schen dem nationalen Sozialismus und dem internationa len Marxismus. Auf dieser Ebene wird der Schicksals kampf um die deutsche Zukunft ausgetragen. Der Wahl- Amtliches Gesamtergebnis. Das amtliche Wahlbüro teilt folgendes berichtigte Ge- samtergebnis der Landtagswahl in Hessen mit: Partei: Stimmen: Mandate: Mandate der Landtags ¬ wahl 1927: SPD. 168 299 (215 747) 15 24 Zentrum 112 440 (104 240) 10 13 Kommunisten 106 775 (84 513) 10 6 DVP. 18 325 (49 929) 1 7 Komm. Opp. 14 954 (-) 1 —— Staatspartei 10 793 (38 829) 1 5 Nadikaldem. 4 617 (-) — — Christl. Soz. Vd. 16 712 (19 086) 1 — Volksr. Partei 1529 (4 702) — 3 Hess. Landvolk 20 776 (57 575) 2 9 DNVP. 10 857 (11 902) 1 3 Soz. Arbeiterp. 8177 (-) 1 — NSDAP. 291189 (137 981) 27 — Oss Zentrums Schlüsselstellung. Aenßerungen des hessischen Slaalspräsidenten. Darmstadt, 17. November Zu einem Vertreter des W.T.V. äußerte sich Staatsprä sident Adelung über die hessischen Wahlen, wobei er den sür die Nationalsozialisten so erfolgreichen Ausgang der Wahl ,zum Teil auf die Svaltunaen aurücktübrte. die vor der tag in Hessen und sein Ergebnis hat die Fronten weit uver die hessischen Grenzen hinaus klargestellt. In Hessen haben zum erstenmal in einem größeren Ausmaße der National sozialismus und der Marxismus unmittelbar ihre Kräfte ge messen. Die Kraftprobe hat mit einer Niederlage des Marxismus geendet. Aber wir wissen, daß wir damit erst am Anfang des schweren und entscheidenden Kampfes ste hen, in dem es nur ein Entweder—Oder, nur Sieg oder Vernichtung gibt." Ler Fluch der Revarationen London, 17. November. Im Unterhaus legte Handelsminister Runciman in einer ausführlichen Rede dar, daß die Krife, die Englands Wirtschaftsleben augenblicklich durchmache, lediglich eine Folge der Reparationszahlungen sei. Wenn nicht angemes sene Schritte unternommen würden, würden das kom mende Jahr das schlimmste sein, das die britische Industrie je erlebt habe. Um die anormalen Einfuhren zu verhindern, soll ein Wertzoll erhoben werden, von dem aber nicht landwirtschaftliche Produkte betroffen würden. Runciman führte dann weiter aus: Man könne eine Ueberficht über unsere Industrie und unseren handel nicht vorübergehen lassen, ohne die Wirkung in Betracht zu ziehen, die die Reparationszahlungen aus den britischen handel und die britische Industrie in den letzten Jahren gehabt haben. In gewisser Hinsicht haben wir in England unter den uns gemachten Zahlungen zu leiden. Die Uebernahme von etwa 350 deutschen Schissen für England sei tatsächlich der erste Schlag für die englische Schissbauin- dustrie gewesen. Es seien Fehler begangen worden, sür d,e England nunmehr zu zahlen habe. England sei für die Rc- parations- und Kriegsschuldenzahlung in Europa als Llea- ringhouse benutzt worden. Als dann erst einmal Gold aus Deutschland herausgeflossen war, brach das ganze Wirtschafts gebäude zusammen. Sowohl unser Handel als auch unsere Finanzen wurden von der deutschen Finanzlage in Mitlei denschaft gezogen. Die kurzfristigen, von Deutschen akzep tierten Wechsel, die wir besitzen, beliefen sich ans etwa 30S Millionen Pfund Sterling. Ls war schwierig, den ganzen Betrag zu schätzen, aber über 770 Millionen werden England geschuldet. Alles, was man sagen kann, ist, daß immer noch ein sehr beträchtlicher Betrag von Deutschland nicht zu er hallen ist, wenn das Stillhalteabkommen abläuft. Das an sich ist nicht von ernstem Einfluß nicht nur auf die britische Finanzlage, sondern indirekt auch auf die britische Industrie und den britischen handel. Wahl in den Lagern der Sozialdemokraten, der Kommu nisten und der Demokraten eingetreten und die Stoßkraft dieser Parteien außerordentlich gelähmt haben. Als be merkenswertes Ergebnis der Wahl bezeichnet der Staats präsident auch die schwere Niederlage, die die beiden Parteien, die die bisherige Regierung am schärfsten bekämpft hätten, nämlich der Hessische Landbund und die Deutsche Volkspartei erlitten hätten, die in ihren Mandaten von neun auf zwei, bezw. von sieben auf eins zurückgegangen seien. Die Bildung einer neuen Regierung sei sehr schwierig, eine auf der Weimarer Koalition aufgebaute Regierung, wie sic nunmehr dreizehn Jahre hindurch bestanden habe, sei nicht mehr möglich, eine reine Rechlsreaierung aber nur unser Tolerierung durch das Zentrum, das die Schlüssel stellung in der Hand habe. Oie NSOAP. zur Hessenwahl Eine Erklärung der Parteileitung. Die Reichsleitung der Nationalsozialisten veröffentlicht eine Erklärung zu dem Ergebnis der Hessenwahl, in der es u. a. heißt: „Die Landtagswahlen in Hessen haben der NSDAP, den erwarteten großen Sieg gebracht. Noch weit stärker als bei den letzten Wahlen in Hamburg, Anhalt und Mecklenburg hat die Bewegung das Tempo ihres un aufhaltbaren Vormarsches gestaltet. Die ickwam-rote Re- Schwierige Regierungsbildung durch den MchlausW in Selsen.
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