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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 27.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193111278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19311127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19311127
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-27
- Monat1931-11
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„Giurm über Deutschland" Line Rede Severings. Berlin, 26. November. Bei einer Kundgebung des republikanischen Studenten bundes, die unter dem Motto „Sturm über Deutschland" im früheren Herrenhaus zu Berlin stattfand, sprach Innen minister Severing. Er erklärte u. a., die Republik müsse bestrebt sein, die Reichswehr zu erobern. Es sei bedauerlich, daß die Republik nicht schon 1919 über eine so aktive repu blikanische Studentenschaft verfügt habe wie heute; aber es fei die Eigenart des Deutschen, erst dann aufzuwachen, wenn Sturm im Anzuge sei. Wenn man zu einer freien gefestigten Republik kommen wolle, müsse man erst eine Zeit des Kampfes und des Nie derganges durchmachen, komme aber dieser wüste Traum der faschistischen Herrschaft, dann müßten die Republikaner bereit sein, danach eine bessere Zukunft zu schaffen. Der Minister ging dann auf die Wahlen in Hessen ein und sagte, die Bauern hätten nur deshalb nationalsozia listisch gestimmt, weil sie ein Moratorium erwarteten, und die Beamten aus Verärgerung wegen der Beförderungs- jperre und der Gehaltskürzungen. Oer Ostasienkonflikt. Gemeinsames vorgehen chinesischer Generale. London, 26. November. Der britische Militärattache in Peking und ein britischer Konsularbeamter sowie Beobachter der amerikanischen und der französischen Gesandtschaft sind in Tschintschau einge- trvffen. Der Timeskorrespondent in Tokio meldet, der vom Völkerbundsrat fertiggestellte Resolutionsentwurf sei für Japan annehmbar mit Ausnahme der Klausel über di« Beschränkung der militärischen Tätigkeit. Die Japaner erklären, die Klausel sei unannehmbar, so lange ZS 000 Mann chinesischer Truppen in Tschintschau versammelt seien. Etwa 33 Kilometer westlich von Mulden sollen neue Kämpfe ausgebrochen sein. Der Verkehr auf der Eisenbahn- ftrecke Peking—Mukden sei wegen der Truppenbewegungen eingestellt worden. Tschangsueliang habe angekündigt, er stelle eine Armee auf und werde gegen die Japaner in der Mandschurei kämpfen. Der bisherige Gegner des chinesischen Generals Matschangschen, General Tschanghaiping, gab ebenfalls be kannt, daß auch er gegen die Japaner vorgehen und Tsitsikar angreisen werde. Ultimatum der Chinesen Sie sind vom Völkerbund enttäuscht. Der Völkerbundsrat ist plötzlich in lebhafte Aufregung geraten. Nicht etwa darüber, daß von japanischer Seite auch nicht das leiseste Anzeichen einer Bereitschaft sichtbar wird, den vermittelnden Bemühungen des Rates entgegen zukommen, sondern darüber, daß die Chinesen allmählich jeden Geschmack an dem für sie so unwürdigen wie aus sichtslosen Spiel in Paris verlieren, und die Erwartungen, die sie berechtigtermahen mit den Bemühungen des Völker bundrates verbinden, jetzt in einer Note formuliert haben, deren Charakter in Paris nicht mit Unrecht als ultimativ empfunden wird. Die Chinesen fordern von dem Völkerbundsrat eine Aktion, die die Japaner zum Abbruch ihres Vormarschs und zur Räumung des befehlen Gebiets innerhalb einer be stimmten Frist und unter neutraler Kontrolle zwingen soll, und man hat in Paris das Gefühl, daß hinter diesen For derungen der Wille Chinas sieht, andernfalls den Verhand lungstisch zu verlassen. Ueber dieses späte Erwachen des chinesisch«n Wider standswillens zeigt man sich sehr wenig erfreut, und statt sich zu bemühen, den chinesischen Forderungen gerecht zu werden, versucht man auf den chinesischen Delegierten ein zuwirken, daß er sie abmildere. Es scheint aber, daß hinter der Versteifung des chinesischen Widerstandes im wesent lichen die Aussicht zu spüren ist, daß der japanische Feldzug nun doch endlich, wenn auch vielleicht nur vorübergehend, die innerchinesischen Konflikte zurückdrängen und eine ge meinsame Aktion der einander wenn nicht feindselig, so doch mißtrauisch gegenüberstehenden chinesischen Heerführer er möglichen könnte, denen die Japaner nicht gewachsen wären. Für Japan bringt der Vorstoß in die russische Interessen sphäre insofern auch noch weitere Schwierigkeiten, als das Zusammenarbeiten des japanischen Militärs mit den auf chinesischem Boden stehenden weißgardistischen russischen Formationen einen politischen Konflikt heraufbeschworen hat, der durch die Möglichkeit eines japanischen Zugriffs auf die Stadt Charbin in ein akutes Stadium treten könnte. politische Rundschau. Deutsches Reich. Die Verordnung des Reichspräsidenten über die Zahlungsfrist in Aufwertungssachen gibt den Schuldnern ausgewerteter Hypo theken die Möglichkeit, den Antrag aus Bewilligung einer Zah lungsfrist auch dann zu stellen, wenn ein früher gestellter Zah lungsfristantrag zurückgewiesen oder zurückgenommen ist. Die Nach holung und Erneuerung des Zahlungsfristantrags muß aber bis zum Ablauf des 30. November d. I. erfolgen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, weist der preußische Justizminister Dr. Schmidt in einem Erlaß, den er allen Justizbehörden bekanntgibt, unter anderm darauf hin, daß bei der Notlage, in der sich das Vaterland befinde, es Aufgabe der Strasrechtspflege sei, mit allen Kräften zu einer Befriedung de» politischen Lebens und zu einer Ge- sundung der Wirtschaft beizutragen. Dazu sei vor allem eine tatkräftige Verfolgung der Straftaten notwendig. In der heutigen Aeltestenratssitzung des Reichstages wollen die Kommunisten die Einberufung des Reichstages für den 2. Dezember fordern, damit dieser zu den neuen Not verordnungen Stellung nehmen könne. Außenpolitisch ver- langen sie Austritt aus dem Völkerbund. Rach Mitteilungen von sozialdemokratischer Seite hat die Reichsregierung in der Besprechung mit den sozialdemokratischen Fraktionsführern zugesagt, daß für Erwerbslose eine Fleischver billigung um 30 Pfg. eintreten solle und daß auch in der Brot preisfrage Maßnahmen geplant seien, um den Brotpreis wieder zu senken. Von zuständiger Stelle wird jetzt bestätigt, daß der Reichsernährungsminister dem Reichskabinett eine Vorlage zur Fleischverbilligung unterbreitet hat, die zurzeit Gegenstand der Kabinettsberatungen ist. Zur Brotpreisfrage habe der Reichser nährungsminister den Vertretern, der Sozialdemokraten gegenüber betont, daß Maßnahmen in Aussicht genommen seien, die im Rah men der jetzigen Preissenkungsaktion verwirklicht werden sollen. Es handelt sich um die Aufhebung des Nachtbackverbots und um Einwirkungen auf dem Roggenmarkt. Das thüringische Kabinett hat einer Verordnung zugestimmt, die Umzüge unter freiem Himmel und Geländeübungen in der Zeit zwischen 5 Uhr nachmittags und 7 Uhr früh verbietet. Dieses Verbot wird mit Wirkung vom 1. Dezember erlassen werden. Die Regierung verfolgt damit die Absicht, nicht den Eindruck zu er wecken, als sollten die am 29 November stattfindenden Wahlen zu den thüringischen Kreislandwirtschaftskammern durch die Maß nahme irgendwie behindert werden Wie die Thüringische Polizeidirektion mitteilt, sind in Geschwenda Anhänger de. Kommunistischen Partei nach Waffen durchsucht worden. Die Polizei beschlagnahmte eine Anzahl von Stockflinten, Revolver, Uebungshandgranaten sowie eine größere Menge verbotener Schriften. Zwei Kommunisten wurden festge nommen und dem Amtsgericht in Arnstadt zugeführt. Ea-lavd. Das Londoner Clearing-House hat die Bankfirma Samuel Montagu u. Co. beauftragt, offizielle Devisenkurse für die Banken festzusetzen. In London gab es, wie auch in Neuyork, nur einen telephonischen Devisenfreiverkehr, und es ist das erstemal, daß eine Stelle offiziell beauftragt wird, Devisenkurse festzustellen. Im Ge gensatz zu Berlin handelt es sich hierbei nicht um eine einmalige Kursfeststellung, sondern alle von Montagu im Laufe des Tages bekanntgegebenen Kurse haben offiziellen Charakter. Etwa SOO Arbeitslose veranstalteten im Stadtviertel St. Pan- craz eine Kundgebung vor dem Büro der öffentlichen Fürsorge. Da die Forderung der Demonstranten, durch eine Abordnung ihre Wünsche oortragen zu lassen, abschlägig beschieden wurde, be gannen sie, mit Steinen zu werfen. Die Polizei zerstreute die Ruhestörer. Spanien. Der Minister für öffentliche Arbeiten hat in der Kammer sitzung eine Vorlage über dringende öffentliche Arbeiten angekün digt. Dazu solle ein mehrjähriger Kredit in Gesamthöhe von 409 138174 Peseten angefordert werden. Für das laufende Budget jahr seien Ausgaben in Höhe von 60 169 993 Peseten vorgesehen. Die Kredite für 1932 beliefen sich auf 200 882 649 Peseten, für 1933 aus 148 086 082 Peseten. Amerika. Der Fehlbetrag im amerikanischen Staatshaushalt be- läuft sich bereits auf 806 Millionen Dollar. Aus dem Muldeniate. 'Waldenburg, 26. November 1931. Es wir- geprobt! Bei den Schul- und Kirchenchören, bei den Gesangver einen und Konzertoereinigungen herrscht jetzt Hochbetrieb. Es wird geprobt. Geprobt für die Adoentszeit und geprobt für Weihnachten. Es ist von jeher das Bestreben aller Völ ker der Erde gewesen Feierlichkeiten und Feste durch Musik oder Gesang zu verschönen. Ja, wir können von uns Deut schen sogar behaupten, daß wir nach Festen und Feierlich keiten suchen, nur um singen oder musizieren zu können. Das deutsche Volk ist ein zu musikliebendes, als daß es auf diese kleinen Genüsse verzichten wollte. Und ein Volk, das solche großen Meister in der Musik hervorgebracht hat, daß ist auch verpflichtet, diese Tradition zu wahren. In den Schulchören faßt man das alles vielleicht noch nicht mit je nem Ernst auf, wie es in den Vereinigungen ist, in denen sich Sangeslustige zu edlem Wirken zusammengefunden ha ben. Während die Alten auf dem Standpunkte Uhlands stehen: „Singe, wem Gesänge gegeben!" — können die Kin der das notwendige des Singens nicht immer einsehen, we nigstens dann nicht, wenn es ihnen zur Pflicht gemacht wird. So müht sich denn der Herr Gesanglehrer redlich ab mit feinem Chor eine vierstimmige Motette zustande zu bringen, und er ist wunschlos glücklich, wenn „Stille Nacht, Heilige Nacht!" schließlich und endlich fehlerfrei gesungen wird! Die Gesangvereine und Orchestervereinigungen wa gen sich schon an Probleme heran: Da wird der „Winter" aus den „Vier Jahreszeiten" von Haydn einstudiert, oder Beethovens „Heil'ge Nacht, oh gieße du, Himmelsfrieden in dies Herz!" Die Jnstrumentalvereinigungen üben bereits an Weihnachtschorülen, oder es wird das große Weihnachts- potpourie mit dem schönen Namen „Weihnachtsperlen" durchgenommen, das schon seit zwanzig Jahren in diesem Verein gespielt wird und immer wieder Vergnügen be reitet. Auch die Theatergruppen sind gewaltig bei der Ar beit, denn in wenigen Tagen werden die ersten Weihnachts aufführungen starten. Ueberall wird geprobt. Selbst zu Hause holt der einzelne schnell seine Noten hervor und über holt auf der Geige oder auf dem Klavier seine Kenntnisse: „Alle Jahre wieder", „Stille Nacht, Heilige Nacht!" * Theaterabend des Gesaugpereius Waldenburg 1861. Nach mehrjähriger Pause veranstaltete der Verein für seine Mitglieder wieder einmal einen Theaterabend, der am ver gangenen Dienstag trotz widriger Zeitverhältnisse zahlreiche Besucher ins Schützenhaus gelockt hatte. Herr Handelsschul oberlehrer Schmidt wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, daß der Mensch auch in einer Zeit schwerster wirtschaftlicher Bedrängnis die innere Berechtigung habe, sich einige Stunden von den Sorgen des Alltags ablenkender Zerstreuung zu verschaffen. Dazu war das in Szene gesetzte Theaterstück „Der Wirrwarr" des bekannten Luftspieldichters Kotzebue, wenngleich aus einer uns „aufgeklärten" Mensch»» des 20. Jahrhunderts wesensfremden geistigen Atmosphä» stammend, bestens geeignet. Was sich hier in fünf etwa« breit ausgesponnenen Alten hindurch vor den Augen d« mrgnügt mUerlebendcn Zuschauers in einer verwirrende» Folge abspielt, verdient seinen Namen „Wirrwarr" in »oll' stem Maße. Die Rollen waren gut auf die einzelnen Spieler verteilt, ein jeder suchte ihr, sich liebevoll in den darzustellen' den Charakter versenkend, das Beste abzugewinnen. Kei» Wunder, daß durch den belebten Fluß der Dialoge, die mitunter in ungewöhnlichem Tempo auf die Zuschauer nieder- prasselten, durch die Natürlichkeit des Sichgebens seitens alle! Spieler, durch die scharfe Pointierung an den gegebene» Stellen, die gerade bei derart weit ausladenden Schauspiele» vorhandene Gefahr der Langatmigkeit in glücklicher Weift überbrückt wurde. Ganz hervorragend war die Charakter' studie des jederzeit schläfrigen Herrn von Langsalm, der, st' bald er nur auftrat, die Lacher auf seiner Seite hatte Treffend in ihrer würdevollen Haltung auch seine intrigante, vom Drang zur Kuppelei besessene Gatlin. Nicht weniger überzeugend der den ganzen Wirrwarr anstiftende Vetter, der nur leider etwas zu überstürzt sprach, im übrigen aber seiner schwierigen Aufgabe voll und ganz gewachsen war. Auch die übrigen Darsteller, die schnippige, überlegene Tochtei des Hauses, die als Aschenputtel behandelte arme Nichte, del verliebte und eben darum ost gefoppte Selisour, der i» seinem Auftreten prachtvoll forsche alte Major von Langsalw, die Wirtschafterin und der Diener fügten sich glücklich in de» Rahmen des Ganzen ein. Herr Geschäftsführer Jahn, der sich um die Einstudierung des schwierigen Stückes verdient gemacht hatte, durfte sich samt seiner spielfrohen Truppe de« herzlichen Beifalls der durch die von der Handlung au? strömenden Heiterkeit angefteckten Zuschauer in reichem Matze erfreuen. Hilfsbereite Hände aus der Reihe der Verein»' Mitglieder hatten die Bühne geschmackvoll in einen vornehmen Salon umgewandelt, dessen im wahrsten Sinne der Worte» echte Ausstattung der Handlung den würdigen Rahmen ver> lieh. Während der Zwischenpausen konzertierte die städtisch» Kapelle unter Musikdirektor Strehles Leitung in starker Be setzung, wie sie dann auch nach der Theaterausführung durch ihre belebten Tanzrhythmen alt und jung noch lange Zei> in ihrem Banne hielt. Ha«S- «nd Grun-besitzerverein. Der Haus- und Grundbesitzeroerein Waldenburg hielt gestern in der Gastwirt' schast .Erholung" eine gutbesuchte Mitgliederversammlung ab, die der Vorsitzende, Herr Rau, leitete. Es wurde im Interesse der Mitglieder, denen Aufwertungshypotheken gelündigt wor den sind, die endlich vorliegende Notverordnung bekannt ge- geben. Sie besagt, daß die Schuldner von Aufwertung»' Hypotheken, die den Zahlungsfristantrag, der innerhalb einer Frist von 3 Monaten nach Zugang der Kündigung bei del Aufwertungsstelle zu stellen war, aus irgendwelchen Gründen nicht oder nicht rechtzeitig gestellt oder den Antrag zurück' genommen haben, den Antrag von neuem stellen können, wenn sie sich nicht inzwischen mit dem Gläubiger über die Rückzahlung geeinigt haben. Auch alle Schuldner, deren Zahlungsfristanirag vor der Aufwertungrstelle durch rechts kräftige Entscheidung zurückgewiesen worden ist, können noch' mals einen Antrag stellen, wenn die Entscheidung vor dein 1. Oktober d. I. ergangen ist. Private oder unter Mitwirkung des Richters abgeschlossene Vergleiche bleiben bestehen. Von besonderer Wichtigkeit ist, daß der neu zu stellende Zahlung»' fristantrag nur bis zum Ablauf des 30. November d. I. bei den örtlichen Aufwertungsgerichten gestellt werden kann. Allerdings besteht für die nochmalige Beantragung einer Zahlungsfrist die Bedingung, daß die Voraussetzungen für die Bewilligung der Zahlungsfrist infolge der Veränderung der allgemeinen Wirtschaftslage eingetreten sein müßen. Man nahm von diesem Sachstande Kenntnis. '— Mn unsittlicher Ueberfall wurde am vergangenen Montag Abend kurz vor 8 Uhr auf der Staatsstraße nach Altenburg kurz vor Einmündung des Schwabrner Weges aus ein junges Mädchen von einem unbekannten Radfahrer ver übt. Der Unbekannte ist mit seinem Rad dem Mädchen von der Stadt aus nachgefahren, hat es kurz vor dem Schwabenel Weg gefragt, wo es hin will, es vom Rad gezogen und versucht, sich ihr unsittlich zu nähern. Das Mädchen hat laui um Hilse gerufen, worauf der Unbekannte schleunigst nach Waldenburg zurückgefahren ist. Er wird beschrieben al» etwa 20 Jahre alt, schwarzes Haar, bartlos, Helle Tellermütze, dunkler Anzug mit langer Hose. Wer sachdienliche Angaben machen kann, wird gebeten, diese der hiesigen Gendarmerie mitzuteilen. Meisterprüfungen. Auf Anregung der sächsischen Gewerbekammern sollen künftig Meisterprüfungen nur noch im Frühjahr und Herbst eines jeden Jahres abgehalten werden. Berufswahl -er Juogmädcheu. Nicht alle Jung- Mädchen, die zum kaufmännischen Beruf drängen, sind dort am richtigen Platze. Entscheidet man sich nach reiflicher Ueberlegung für den kaufmännischen Beruf, so muß die Frage geklärt werden, ob Kontor- oder Verkaufrangestellte. Für beide Arten des kaufmännischen Berufes sind gute Schul- kenntnisse und Schulzeugnisse, vor allem die richtige Beherr schung unserer deutschen Sprache, eine leichte Auffassungs gabe und Anpassungsfähigkeit Vorbedingung. Ein junge» Mädchen, das den Verkäuferinnenberuf wählt, muß gewandt im Verkehr mit Menschen sein, für beide aber, Kontor sowie Verkaufsangestellte, ist neben der geistigen auch die körperlich' gesundheitliche Befähigung zu dem gewählten Beruf aus schlaggebend. Die zweite wichtige Frage ist die der Berufs- ausbildung. Bei der Verkaussangestellten wird immer die dreijährige praktische Lehrzeit Bedingung sein. Die Kontor- angestellte hat zwei Ausbildungsmöglichkeiten: entweder dte dreijährige praktische Lehre verbunden mit Berufsschulbesuch
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