Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189912232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-23
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.12.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sr ^?298. !LlsL«int^edtt^öcheniägBbrndS^SUHr^rdtN orderen Lag Preis vieritljährll» 1 Mk. 80 Psg. et-moratlichsOPsg.; durch d e Post 2 Mt. 2b Psg. —— bL Jahrgang. Sonuavend, den 23. Dezember. Inserate werden bi« vormittag« 11 Uhr § angenommen. Prei« für die Soaltzeile IS Psg. ! Außerhalb de» LandzerichtSbezirk» 16 Pfq. 13SA. le» ne. ^affe. alle psith» teil» eine- >en Versuch Freßpulvei r. Schachtel iberg t. S l 6 I 2300> sche t„- etk Wm M tL Itll i Preisen igajse 18. lause unter t Marmor- rastrstuhl, Mangel an imühle. e. -W» lattgeschirre, geschim, rA!tte« n eSden-A.» seiger- iß rükt Win Eisen, ler, Zint »apier reisen gekauft f. Gerste«. Konkursvcrfahrcu. Neber da« Vermögen des Restaurateur« und Hausbesitzers Johann Friedrich Georg Karl Veek in Freiberg, Wasiergasse No. 2, wird heute, am 21. December 1S9S, Nachmittags 6*/. Uhr, daS Konkursversohreu eröffnet^ Der Rechtsanwalt Justizrath Heisterbergk in Freiberg wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSforderungen sind bis zum 3. Februar 1900 bei h«, Gericht« anzumelden. EH wird zur Beschlußfassung übex die Beibehaltung de« ernannten oder die Wahl eine« «deren Verwalter«, soivie über die Bestellung eines GläubigerauSschusse» und eintretendeu Aaste« stier die in A 120 der Konkutsordnung bezeichneten Gegenstände auf den 13. Januar 1303, Vormittags 9'/, Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den SO. Februar 1900, Vormittags 9/, Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 33, Termin anberaumt. Allen Personen, di« eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa« schuldig sind, wird aufgegeben, nicht» an den Gemeinschuldner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sach« und von den Forderungen, für die sie au» der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 13. Januar 1900 Anzeige zu machen. ASnigltcheS «mt-gericht zu Freiberg, Abth. L. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: 2 Sekr Zklval»». l. .. 1.1 amtS-smo« . —u— »... . > I l K. 81/99 Nr. Die koureMirte Kutsche Kagdad-Kaha m Klmafiev. Deutscher Unternehmungsgeist hat sich bereits seit längerer Lek ei« bedeutende« Feld in der asiatischen Türkei errungen, Haven, legt das von deutschen Ingenieuren und mit zum größten Theil« deutschem Kapital erbaute Anabolische Eisenbahnnetz Zrumnß ab. Die Bemühungen, von diHem aus weiter durch da« Innere Kleinasiens, die ehemals gesegneten Gebiete Meso- votamienS und bis zum persischen Golf vorzudringen, sind in «er Folge dann sehr rege gewesen, und Vertreter der verschie- densLn Kulturnationen, Engländer, Franzosen, Russen und Beigster haben sich an diesem friedlichen Wettbewerb betheiligt. Di« deutschen Bestrebungen zur Herstellung eines so bedeutsa men kontinentalen Verkehrsweges nach der Nordwestecke des Indischen Ozeans sind von Erfolg gekrönt worden, indem den vrutschen Unternehmern seitens der Türkei die Konzession zum Bq» einer solchen Bahnlinie, der Bagdad-Bahn, ertheilt wur- bt, Wir geben unseren Lesern in beistrhendem Kartenbilde eine Nebersicht über den Verlauf der Bahn. An ver Spitze der deutschen Unternehmung steht die Deut- tiAe Bank zu Berlin, die hierdurch für die von ihr finanzirten Hlnatollischen Bahnen eine wirthschaftlich, wie politisch bedeut same Fortsetzung geschaffen hat. Deutsche Intelligenz und Ähatlraft haben den Gedanken gefäht, die Vorstudien gemacht »nd <Äe Hindernisse, die der Ausführung im Wege standen, «mst dem Wege geräumt. Sowohl Rußland als England wa- Hm am goldnen Horn eifrig bemiHt, den Deutschen entgegen- Mwirlen,, und namentlich das Letztere spielte dadurch einen rstionderen Trumpf aus, daß es sich bereit erklärte, die Bagdad- kph« ohne jede Garantie seitens der türkischen Regierung zu Mum. Wenn e« damit kernen Erfolg erzielte, so lag dies ge- wtiß nicht zum wenigsten daran, daß die Pforte hinter dem Msenbahnunternehmen politische Absichten der englischen Re gierung vermuthete. Die »eue Bahn, die in unserer Karte durch eine starke Linie tzzworgrhoben ist, schließt sich in Koniah an die Anatolischen EUenbahnen an und führt über Bagdad nach Bassorah, etwa Kilometer von der Einmündung des Schatt-el-Arab in dey persischen Golf. Die über 2400 Kilometer lange Strecke dmrchschneidet nicht nur Gebiete, die einst die Stätten eines blühenden Handels, einer reichen Landwirlhschaft waren, sie rrUfnet auch eine neue Verbindung Europas mit Indien, jene HapdelSstrabe au« Indien über Syrien nach der Levante, auf die schon Alexander der Große hingewiesen hat. Nicht nur, die Bahn, deren Kosten etwa 400 MilHonen Franken be- tzgchn werden, dem deutschen Gewerbefleiß schon durch ihren OM ei« nicht Quelle des Erwerbs erschlichen wird, sie rückt uns weite und reiche Ländergebiete näher, in die sie dem deut schen Handel den Absatz ermöglicht. Den nässten Vortheil wirtschaftlich und militärisch, wird allerdings die Türkei selbst von dieser Bahn haben, und darum ist es auch nicht mehr als billig, daß sie derselben eine Staats garantie ertbeilt hat. Aber auch für das deutsche Reich kann bas Unternehmen, abgesehen von dem wirthschaftlichen Nutzen, vielleicht später von großem politischen Werthe werden. Auf unserer Karte sind neben den bestehenden, bereits seit mehr oder minder weniger langer Zeit im Betriebe befindlichen Bahnen auch die sämmtlichen, von verschiedenen Seiten projek- tirten Bahnverbindungen enthalten. Eine derselben betrifft die ältere Linie der Bagdad-Bahn, die von Angora aus ge plant war, jedoch zu Gunsten der von Kreia aus nunmehr kon- zessionirten Linie einstweilen zurücktritt. Im Uebrigen zeigt die Vielzahl der kleinasiatischen Bahnprofekte, eine wie hohe Bedeutung man der Erschließung Kleinasiens vermittelst des Schienenstranges bemüht. Politische Umschatt. Freiberg, den 22. Dezember. Deutschland. Der Meldung, daß der BundeSrath dem Beschluß deS Reichstage« auf Aufhebung de« Jesuitengesetzes, wenigstens zum Theil, zustimmen werde, ist bisher von keiner Seite widersprochen worden. Die klerikale „Germ.", die es am meisten anyeht, weiß dazu nur zu bemerken, eine Bestätigung dieser Nach richt liege noch nicht vor. Der klerikale „Reichst,." hält es an scheinend nicht für ausgeschlossen, daß wegen der Flottensrage „ein Kuhhandel mit dem Centrum vorbereitet wird, dessen Objekt das Jesuitengesetz ist", denn er knüpft an diese Meldung nachstehende Auslassungen: Wenn das so wäre, dann hätte Herr Lieber nnd die katholische Presse ja ihren Zweck theilweise erreicht, den sie mit ihrem Stnrmlauf gegen Herrn v. Miquel un) ihrer Begünstigung des Reichs kanzlers verfolgten. Aber die Flottenfrage würde dann für den evangelischen Theil der Nation einen fehr unangenehmen Bei geschmack erhalten, wenn wir die Zustimmung des CentrumS für die Flotte mit den Jesuitenniedcrlassnngen erkaufen müßten. Heil könnte Deutschland daraus so wenig entstehen wie den romanischen Ländern, insbesondere Spanien, dem Baterlgnde de« Jesuitenorden». DaS deutsche evangelische Volk ist in seiner großen Mehrheit für die Flotte aus remer Freud« am Vater- Alande, »n seiner Größe und seiner Machtintwickelung; allein diese Freud« würde ihm sehr vergällt werden, wenn im Hinter^ grund der Jesuit erschiene — dieser alte Erbfeind Deutschlands al« de« Lande« Ketzer, deren Ausrottung er al« seine Haupt ausgab« betrachtet. Und wenn man in der Aushebung des JesuitengesetzeS nicht eine Kundgebung von Jesuitensreundschast. sondern von religiöser Gleichgiltigkeit sehen sollte, so wäre das ebenso schlimm; denn gerade diese religiöse Gleichgiltigkeit wählt der JesuitiSmu« sehr gern al« Brücke für seinen Einzug, und mit der religiösen Gleichgiltigkeit geht auch die sittliche Hand in Hand. Wenn mit solchen Gesinnungen an die Vermehrung unsrer Flotte und unsere Machterweiterung herangetreten werden sollte, dann müßten wir sehr entschieden warnen. . . . JesuitismuS auf der einen und religiössittlicher JndifferentiSmuS auf der anderen Seite — das wäre auch bei un« der Anfang vom Ende! Jeder äußere Erfolg, der so errungen wird, trägt den Flucb der Sünde als zerstörenden Wurm in sich. Hüten wir uns davor! Die „Voss. Ztg." erfährt, der Reichskanzler Fürst Hohenlohe wird sich Ende der Woche aus einige Tage nach Podiebrad in Böhmen begeben, um dort wie alljährlich da« WeihnachtSsest b«, seinem ältesten Sohne zu feiern. Der erst« Sekretär der deutschen Botschaft v. Tschirschky und Bögendorff in Petersburg ist vom deutschen Kaiser durch Ver leihung des Titels und Ranges eine« außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister« ausgezeichnet worden unter B« lassung in seiner jetzigen Stellung. Der Domkapitular, Professor Dr. Brück, wurde zum Bischof von Mainz gewählt. Zugleich mit dem Abgeordneten Dr. Georg Siemen» soll, wie ein Berichterstatter erfährt, dem Neichsbanlpräsidenten Dr. Koch die Verleihung des Adels angeboten worden sein. Er soll jedoch gebeten haben, vou dieser Auszeichnung Abstand nehme» zu wollen. Zu der Meldung de« Berichterstatter», daß die Bestätigung de« Bürgermeisters Dr. Kirschner als erster Bürgermeister von Berlin nahe bevorstehe, bemerkt die „National-Ztg.": Wir habe»« Grund, diese Mittheilung sür zutressend zu halten. DaS von einem Berliner Blatte veröffentlichte, angeblich vertrauliche Schreiben des Oberpräliden ten Grafen von Bismarck an die Landräthe beruht vollständig auf Verdrehung der Thatsachen. Es sind vom Pro vnizialausschuß Ostpreußen des Deutschen FlottenvereinS, an dessen Spitze Oberpräsident Graf von Bismarck steht, zwei durchaus nicht als „vertraulich" bezeichnete Rundschreiben im November d. I. an eine große Anzahl von Männern in der Provinz, darunter auch an Landräthe, gerichtet worden, durch welche einmal von der Bildung des obengenannten Provinzial- Ausschusses des Deutschen Flottenvereins Kenntniß gegeben und sodann die Bildung von Kreis- und Ortsgruppen angeregt worden ist. Diese Schreiben tragen aber in keiner Weise amt lichen Charakter und sind in einer Sitzung des gedachten Aus schusses am 14. November auch von allen Erschienenen berathen worden. Oberpräsident Graf von Bismarck hat bei dieser Ge legenheit wie auch bei der Konstituirung des Provinzialverban des des Deutschen Flottenvereins ganz ausdrücklich die etwaige Erwartung zurückgewiesen, daß er an der Hand des Verwatt- ungsapparats die Ziele des Flottenvereins verfolgen würd«. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Verordnung, wonach zur Verhütung der Einschleppung der Pest die Einfuhr vo« Leibwäsche, getragenen Kleidungsstücken u. s. w. au« Südamerika bis auf Weiteres verboten wird. H Die Gefahr der Monopolisirung deS amerikanischen Petro leum« bat vor einiger Zeit dazu geführt, da» russische Petroleum auf seine Brauchbarkeit genauer zu prüfen. Ins besondere ist diese Prüfung in den Betrieben der E senbahn- und Gewerbeverwaltung vorgenommcn worden. DaS Ergebniß, so schreibt die „Nat.-Lib. Korr.", war, daß sich daS russische Petro leum bei geeigneter Behandlung als durchaus brauchbar envie«, so daß auch weitere Staatsbetriebe zu der Verwendung russischen Petroleums übergegangen sind. Infolgedessen hat sich die Ein fuhr raffinirten russischen Petroleums nicht unerheblich gesteigert; während sie in den ersten neun Monaten deS Jahre» 1898 310000 Doppelcentner betrug, ist sie in den ersten 9 Monaten dieses Jahres auf mehr als das Doppelte, auf 690000 Doppel centner, gestiegen. Der geringfügige Rückgang in der Einfuhr an Rohpetroleum kommt demgegenüber gar nicht in Betracht. Wie wir aus Handelskreisen hören, hat sich auch das russische Petroleum über Erwarten bewährt, so daß da» bisherige Bor- urtheil in den Konsumtntenlreisen merklich im Schwinden ist. Oesterreich. Die Landgemeinden Dauba, Eger, Teplitz und GraSlitz wählten die bisherigen, der deutschen BolkSpart« au-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite