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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 07.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193107072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19310707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310707
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Saxonica
- Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-07
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Beilage zu Nr. 155 WnbuM Tageblatt and WaldeMM Anzeiger Dienstag, den 7. Juli 1931 Sirefemann-Keier in Mainz jestakt am Denkmal. — Eine Rede des Reichsaukenministers Dr. Lurkins. Mainz« 6. Juli. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und unter Teil ahme einer großen Volksmasse wurde am Sonntag in llainz das erste Stresemann-Denkmal feierlich enthüllt. Als Vertreter des Reichspräsidenten von Hindenburg, der Reichs regierung und des Völkerbundes nahm Reichsaußenminisler Dr. Lurtius, der Rachfolger Stresemanns in der Leitung der auswärtigen Politik des Reiches, das Wort. Einleitend verwies Minister Dr. Curtius auf die fran zösisch-amerikanischen Verhandlungen in Paris, wobei er ausführte: „Die auswärtige Politik war in den letzten Wochen mit Hochspannung geladen. Nur langsam beginnt sich die Span nung zu lösen. Noch ist eine vollständige Einigung in Pa ris nicht erzielt Wir zweifeln aber nicht an der Sicherung des Feierjahres und der Erleichterung für das deutsche Volk. Wir hegen die Hoffnung, daß die Durchführung des großen Planes des Präsidenten Hoover eine neue Phase der Weltwirtschaft einleitet und die Bahn freimachen wird für vertrauensvollere Zusammenarbeit der Völker zur Stabilisierung eines dauerhaften, gerechten Frie dens. Wehr zu sagen über die gegenenwärtige Lage und die Aufgaben der nächsten Zukunft verbieten Ort und Zeit. Wir erfüllen diese Weihestunde mit Gedanken an Strese mann und sein geschichtliches Wirken. Auch hieraus können vertiefte Erkenntnis unseres Schicksals und neue Antriebe zum tatkräftigen Handeln für unser Volk und Vaterland erwachsen. Jene Lebensregel seines geliebten Dichters gilt auch für das politische Leben: „Liegt dir gestern klar und offen, wirkst du heute kräftig frei, kannst auch auf ein Mor gen hoffen, das nicht minder glücklich sei." Den deutschen Staat, seiner Befreiung, seiner Erneuerung galt sein Lebens werk. Er war erfüllt von dem Streben, durchdrungen von der Notwendigkeit, das Reich, dessen Einheit er In jenen düsteren Herbsttagen 1923 durch entschlossene Taten erhalten hatte, nach der Räumung des Rheinlandes in seiner Gesamt organisation einer grundlegenden Reform zu unterziehen. Möchte es uns beschieden sein, bald die Hände frei zu haben, um mit vereinten Kräften, auch in Erinnerung an diesen letzten Willen Stresemanns, das Werk der Reichserneuerung im weitesten Sinne, nicht nur der Verfassung des Reiches, sondern auch seiner Wirtschaft und seiner sozialen Struktur, in Angriff zu nehmen. Sechs Jahre hat Stresemann die Außenpolitik des Rei ches geleitet Als er das Amt antrat, war der Ruhrkamps verloren, erschien die Lage Deutschlands hoffnungslos. Als er seine Augen schloß, war die Befreiung der Rheinlande gesichert, Deutschland wieder ein mächtiger Faktor der Welt politik. Mit Recht steht sein Ehrenmal am Rhein, mit Recht zieren dessen Seiten die Worte: „Der Freiheit der Rheinlands! Der Größe des deutschen Vaterlandes." hoch! Oer Verlauf der Feier. Zwischen jenem Tiefstand und diesem Höhepunkt liegt ein gewaltiges Ringen mit geistigen Waffen um Ruhr und Rhein. Wir alle kennen die Etappen dieses Weges. Wir sehen die klare Linie dieser Politik, die über die heroische Tat der Aufgabe des passiven Widerstandes, über Locarno, Genf, den Kellogg-Pakt und die Haager Beschlüsse zum nächstge steckten Ziele der Räumung führte und darüber hinaus Wege wies zum weiteren Aufstieg des Vaterlandes und der Ge samtnation einschließlich der Volksgenossen im Auslande. Wir wissen, daß Stresemanns Politik, getragen vom treuen Rheinlandoolk, das Werk der Befreiung vollendet hat und daß dieser Gewinn unseres Volkes vom höchsten und dauernden Wert durch keine späteren Ereignisse verdunkelt und vermindert werden kann. Und wir fühlen die Nach wirkung, das Zurückleuchten seiner Persönlichkeit, seines Vorbildes, der Harmonie, wie in diesem Manne idealistischer Schwung und nüchterner Realismus, starkes Gefühl für ge- schichtliche Tradition und vorwärts auf die Zukunft gerich teter Blick, leidenschaftlicher Patriotismus und tiefes Ver ständnis für die große internationale Entwicklung eine Ver bindung miteinander eingegangen sind." Minister Dr. Curtius würdigte dann Stresemanns Tak tik auf internationalen Konferenzen, wo er es, kämpfend für die besonderen Interessen Deutschlands, ringend um eine bessere Gestaltung der Völkergemeinschaft, verstanden habe, das Ansehen seines Vaterlandes dauernd zu mehren und schloß dann mit den Worten: „So schließt sich der Kreis dieses reichen politischen Le bens, das, vom Menschen ausgehend, durch Vaterland und Staat der Menschheit angehört. wir aber erheben an der Erinnerung an Stresemanns deutsches wirken unsere Her zen und gedenken des Vaterlandes, das er mit der ganzen Glut seines feurigen Herzens geliebt und für das er all' seine Kräfte hingegeben hat: unser geliebtes Deutschland lebe Die Festlichkeiten aus Anlaß der Enthüllung des Stre semann-Denkmals hatten am Vorabend mit einem Fest akt in der Stadthalle und in den frühen Morgenstunden des Sonntags mit Böllerschüssen begonnen. Sämtliche Staats- und Kommunalgebäude hatten geflaggt, dazu auch viele Pri vathäuser. Nach Gottesdiensten in den Kirchen der christ lichen Konfessionen versammelten sich dann die Ehrengäste vor dem Ehrenmal. Auf dem Rhein hatten zahlreiche Schiffe iestgemacht Die Feier vor dem Ehrenmal begann mit dem Gesang des Chorals: „Aus tiefster Not - ." Während des Gesangs kreiste ein Flieger über dem Ehrenmal und warf einen Blumenstrauß herab. Als dann die Hülle von dem iuf der Vorderseite des Denkmals in Stein gemeißelten Adler iel. hielt Dr. Dingeldey die Gedächtnisrede. Ihr folgte der Gesang des Lieblingsliedes des verstorbenen Ministers: „Am krunnen vor dem Tore", worauf dann Minister Dr. Curtius Stresemanns Werk würdigte. ZV Fahre Kreisseuerwehr-Verband Zwickau-Glauchau-Werdau. Die Stadt Glauchau stand am vergangenen Sonnabend und Sonntag unter dem Eindruck der großen Jubiläums feiern der Kreisfeuerwehrverbandes, der die Amtshauptmann- schäften Glauchau, Zwickau und Werdau umfaßt. 100 Wehren mit 7185 Mitgliedern waren aufmarschiert, nicht nur um ihr großes Fest zu begehen, sondern auch der breitesten Oeffentlichleit die Einmütigkeit und vorbildliche Kameradschaft lichkeit im Geiste jederzeitiger Hilfsbereitschaft vor Augen zu führen. Schon frühzeitig am Sonnabend Nachmittag setzte in der Feststadt Glauchau bei hochsommerlichem Wetter und lachendem Sonnenschein der Festbetrieb ein. Bon allen Seiten marschierten die auswärtigen Wehren auf. Zu einem stillen, feierlichen und weihevollen Akt versammelten sich dann Führer und Kameraden auf dem Friedhof zur Gründer- und Totenehrung. Herrliche Kränze zeigten die große Dankbarkeit, die die Kameraden für verdiente Feuerwehrmänner empfinden. Um 7 Uhr abends begann die Jubiläumsfeier tu der städtische» Festhalle, die einen sehr starken Besuch auszuweisen hatte. Die Fan farenbläser der Freiwilligen Feuerwehr Glauchau brachten einen Eröffnungsgruß zum Vortrag, dem sich die Glauchauer Stadtkopelle unter Leitung von Stadtmusikdirektor Sättler mit ausgezeichneten Darbietungen anschloß. Das Wort nahm dann Branddirektor Reinhardt-Glauchau zu einer kurzen herzlichen Begrüßungsansprache, in der er auf die Bedeutung des Festes hinwies. Der Kreisfeuerwehrverband sei vor 50 Jahren in Glauchau gegründet worden, vor 25 Jahren habe das erste Jubiläum in Glauchau stattgefunden und heute schicke man sich an, die 50-Jahrfeier zu begehen. Sein besonderes Interesse galt den vielen Ehrengästen, u. a. be- merkte man Oberbürgermeister Dr. Flemming, Amtshauptmann Fihrn. v. Welch den Kreisverbandsvorfitzenden Branddirektor Weidenmüller. Crimmitschau und sonstige Vertreter der Be- Hörden. Und schließlich galt sein Willkommengruß den Ka- meraden aus nah und fern. Namens des Stadtrates, des Stadtverordnetenkollegiums und der gesamten Einwohnerschaft begrüßte dann Oberbürgermeister Dr. Flemming die festliche Versammlung. Er wies auf die große Liebe und Sympathie hin, die die ganze Bevölkerung der Freiwilligen Feuerwehr entgegenbringe. Die große Selbstlosigkeit der Wehren sei es, die von jedem anerkannt und gewürdigt werde. Dann aber stelle man den einen großen Gedanken heraus, der die Wehren auszeichne, und den zu fördern uns so bitter not tue, den Gedanken, jederzeit sich einzusetzen für die Allgemein heit und für das Allgemeinwohl. Dann sprach der Vor sitzende des Kreirfeuerwehrverbandes Zwickau Glauchau-Werdau, Branddirektor Weidenmüller-Crimmitschau, der im Namen aller auswärtigen Wehren sür den herzlichen Empfang dankte. Gerade mit Glauchau fühle sich der Kreisverband innig ver- bunden, da hier nicht nur die Wiege des Kreisfeuerwehr, vcrbandes gestanden habe, sondern hier auch zwei verdiente Gründer gelebt hätten, der Advokat Colle und Kommandant Kuhn. Er schloß seine Worte mit der Mahnung zu weiterer treuer Kameradschaft. Oberregierungsrat Dr. Hammer, der Vorsteher des Finanzamts Glauchau, beglückwünschte dann den Kreisfeuerwehrverband im Namen sämtlicher Ehrengäste und wünschte den Festtagen guten Verlauf. Stellvertretender Branddirektor Stadlinger-Glauchau konnte dann die Mittei lung machen, daß die Jubiläumssammlung von allen Seiten große Unterstützung erfahren habe; es seien mehrere tausend Mark eingegangen, von deren Zinsen alte und bedürftige Kameraden unterstützt werden sollen. Außerdem habe ein nicht genannt sein wollender Freund der Wehr 2000 Mark gestiftet, von deren Zinsen ebenfalls verdiente und alte Ka meraden unterstützt werden sollen. Der Abend war unter haltsam ausgeschmückt. Nach dem Festkommer« versammelte man sich dann im Stadtinnern. Fast alle Häuser zeigten eine prächtige Jllumi- nierung, vor allem war es der Markt mit dem leuchtenden Rathaus. Ein Fackelzug verschönte das Bild, das leider durch stark einsetzenden Gewitterregen beeinträchtigt wurde. Umso stärker war aber der Verkehr in den öffentlichen Lokalen. Der Festsonntag wurde mit einem Weckruf der Glauchauer Wehr eröffnet. Dem schloß sich dann 8.30 Uhr im Glauchauer Schützenhaus die Jubiläums-BerbavdSsitzunk uud der 42. Abgeordueteutak an. Der Kreisverbandsvorsitzende, Branddirektor Weiden müller-Crimmitschau eröffnete die Abgeordnetentagung mit Worten herzlicher Begrüßung. Sein Willkommen galt den Vertretern der Stadt, Oberbürgermeister Dr. Flemming, Stadt ¬ rat Möbius und Stadtoerordnetenvorsteher König sowie den Mitgliedern des Ehrenausschusses. Vor allem gab er seiner Freude Ausdruck, daß auch der engere Landesausschuß säch sischer Feuerwehren durch Branddirektor ü Brassard-Reichen bach vertreten sei. Der Dezernent des Glauchauer Feuerlösch wesens, Stadtrat Möbius, beglückwünschte dann den Kreis- feuerwehrverband zu seinem Jubiläm. Es wurde dann in die Tagesordnung eingetreten. Der Kreisverbandsvorsitzende teilte mit, das in nächster Zeit ein Führerkursus, ein Gau- kursus und ein Motorspritzenführerkursus abgehalten würde. Auch Feuerwehrelektriker sollen ausgebildet werden. Es folgte dann der sehr aussührliche Jubiläumsbericht durch Brand diretttor Adam-Zwickau, der ein erschöpfendes Bild boi von der Gründung und Entwicklung des Kreisseuerwehrverbandes. Die Gründung erfolgte im Jahree 1881 auf Betreiben des 1869 ins Leben gerufenen Sächsischen Landesfeuerwehrver bandes. Die Bezeichnung „Kreisfeuerwehrverband Zwickau- Glauchau Werdau" besteht nach verschiedenen Abänderungen erst seit 1920. Der heutige Mitgliederbestand beläuft sich auf 100 Wehren mit 7185 Mitgliedern, davon entfallen auf die Amtshauptmannschaft Zwickau 43 Wehren mit 2998 Mitdliedern, auf die Amtshauptmannschaft Glauchau 33 Wehren mit 2283 Mitgliedern und auf die Amtshauptmann schaft Werdau 24 Wehren mit 1904 Mitgliedern. Wie aus dem Jubilämsbericht weiter heroorging, sind in den Jahren bisher von den Wehren ca. 10,000 Brände bekämpft worden. Der Kreisverbandsvorsitzende dankte für den mühevollen Be richt, der die erste Geschichte des Kreisfeuerwehrverbandes darstelle. Das Wort nahm dann Branddirektor s Brassard- Reichenbach, der im Namen des engeren Ausschusses des Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren dem Kreisoerband zu seinem Jubiläum herzliche Glückwünsche zum Ausdruck brachte. Die Arbeit der Feuerwehr sei Arbeit der Nächsten liebe; aber man arbeite nicht nur für seinen Nächsten, sondern auch sür das Vaterland. Er überreichte dann, während sich die Abgeordnetentagung von den Plätzen erhoben hatte, dem Kreisverbandsvorsitzenden Branddirektor Weidenmüller das Verdienstkreuz, die höchste Auszeichnung, die der Landesverband zu vergeben hat. Mit dieser Auszeichnung des Führers wolle der Landesausschuß zugleich den ganzen Kreisverband ehren. Branddirektor Weidenmüller dankte für diese hohe Auszeich nung und Idankte auch seinen beiden treuen Mitarbeitern, Branddirektor Lehmann-Meerane und Branddirektor Adam- Zwickau sür die aufopferungsvolle Tätigkeit. Der Kreisver- bandrvorsitzende gab dann bekannt, daß der Ausschuß be schlossen habe, zum ehrenden Gedächtnis an die unvergeßlichen und großen Verdienste des früheren Kreisverbandsvorfitzenden und Landesverbandsvorsitzenden, des viel zu früh verstorbenen Branddirektors Paul Reinhold-Meerane eine „Branddirektor Paul Reinhold-Stiftung" zur Unterstützung alter und ver dienter Kameraden zu errichten. Aus diesem Grunde habe man beschloßen, den Verbandsbeitrag von 25 auf 30 Pfg. zu erhöhen, wobei 5 Pfg. mehr sür diese Stiftung vorge sehen sind. Die Abgeordnetentagung nahm diesen Aus schußbeschluß einstimmig an. Die Prüfungsberichte erstatteten dann Branddirektor Näser-Crossen, Branddirektor Reinhardt- Glauchau, Oberbrandmeister Schreier-Zwickau, Branddirektor Müller-Leubnitz und Branddirektor Lehmann-Meerane. Die geprüften Wehren konnten die Note „Sehr gut" und „Gut" erhalten. Dann folgte der Bericht über die großen Landes- aurschußsitzungen in Dresden, den Branddirektor HSupel- Hartenstein erstattete und aus dem eine Fülle von Arbeit hervorging. Die Wahlen zum Berbandsaurschuß ergaben die Wiederwahl von Branddirektor Weidenmüller-Crimmitschau und Möckel-Kirchberg. Anträge lagen keine vor. Da» Kassen- wesen 1930 wurde einstimmig richtig gesprochen und der Kassensührung Entlastung erteilt. Der Kassenbestand beläuft sich auf 2673 RM. Als Ort des Kreisfeuerwehroerbands- tags 1932 wurde Lichtentanne bestimmt. Gegen 11 Uhr konnte dann die Abgeordnetentagung vom Kreirverbands- vorsitzenden geschlossen werden. Bald darauf erfolgte dann ein Sturmangriff auf das Ge schäftshaus der Firma Ernst Seifert in der Scherbergstraße, der bei großer Beteiligung der Oeffentlichleit zeigte, wie vor- züglich die Wehren arbeiten. In den frühen Nachmittags stunden des Sonntags wurde dann zum Festzug gestellt, der sich durch das Stadtinnere nach dem Markte bewegte, und der überall freudig von der Einwohnerschaft begrüßte wurde. Sehr stark war die Beteiligung, sodaß der lange und impo sante Zug einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Nach der Auflösung wurden dann die letzten Stunden des Kreisfeuer wehrverbandstags mit gemütlichem Beisammensein in den Lokalen verlebt. Es waren zwei wohlgelungene Festtage. Mit zahlreichen Kranzniederlegungen und dem Gesang des Deutschlandliedes fand die Feier danach ihren Abschluß. Kritische erfieLulihälste. Die Lage in den deutschen Großstädten. 2n führenden politischen Kreisen wird die Auffassung vertreten, daß nach den kritischen Juniwochen für die deutsche politische Lage im Innern vor allem die erste Julihälfte noch stärkste Wachsamkeit erfordert, weil das gerade die Zeit ist, in der die Bestimmungen der Notverordnung in Kraft treten, die den minderbemittelten Schichten der Be völkerung neue Opfer abverlangen. Die bisherigen Zusammenstöße in den Großstädten sind vielfach darauf -mrückxufüdren. daß die Städte bisber nicht mehr m der Läge wären,' den Wöhlfahrtserwerbslosen die notwendige Hilfe in der bisherigen Form weiterzugewäh ren. Die Aenderung der Richtlinien über die Wohlfahrts fürsorge hat verbitternd wirten müssen. Eine Reihe von Städten ist in eine sehr schwierige Situation gekommen. Die preußische Regierung hat es sich angelegen sein lassen, nicht nur die Ordnung mit Hilfe der Polizeiorgane aufrecht zu erhalten, sondern vor allem ist sie bemüht gewesen, da zu helfen, wo geholfen werden konnte. So schuldet dis Stadt Breslau der preußischen Regierung heute noch rund 26 Millionen RM, und insgesamt hat die preußisch« Staatsregierung vor kurzem erneut den notleidenden Ge meinden 200 Millionen RM zur Verfügung gestellt. Von den Städten, denen es besonders schlecht geht, sind neben Breslau, Elbing und Kiel vor allem die Städte des rheinisch westfälischen Industriegebiets, u. a. Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund zu nennen.
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