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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189904052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990405
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-05
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.04.1899
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-GW NN -^0»» ^». » » » » » w, ^«pt« '-r—.) AdmV m «t trv. U ,er!_ Mp aur» kAkx , t«». geehrten an, Platz« tun. r während rpstsgM el» ganz »««« la«. >«*» _ na" sM, >U IsMPk" NwMWt sik die Mglichcu Md Wtischrll Behörde» Ul Freiberg Md Bralld. verantwortltche Leituns ver Revattion: »eor» Burkhardt. 52. Jahrgang. Mittwoch, Seu 5 April. Inserate werden bi» Vormittag U Ar OO(H angenommen. Preis für die spaltzeile 13 Psg. ! K<D v V Suherhalb de« LandgerichtSbezirkS 1o Pfg. ! Lisch eint jeden Wochentag AbudS '/,v .Ihr für de» anderen Tag. Preis vierteljährlich 2 MI. 2b Pfg. zweimonatlich I Mk. 50 Pfg. n. einmonatlich7bPjg. und Tageblatt Die BranSverficherungsveitrSge für daS t. Halbjahr 1898 sind am 1. April dieses Jahres fällig und mit 1^/2 Pfennig von jeder Beitragseinheit binnen 8 Tagen an das Stadtsteueramt hier zu entrichte». Freiberg, am 28. März 1899. Der Etadtrath. Dr. 8«l»roe«l»r- Bgm Verbot, das freie Umherlaufenlaften von Hunden in den Promenaden betr. Nach Vorschrift des Z 55 der Straßenpolizei-Ordnung für die Stadt Freiberg ist daS freie Umherlausenlassen von Hunden aller Größen in den Promenaden während der Monate April bis Oktober bei Strafe verboten. Indem wir dieses Verbot zur strengeren Nachachtung hierdurch in Erinnerung bringen, bemerken wir, daß der Caviller sowie der Promenadenwächter angewiesen sind, frei in den Promenaden, insbesondere auf den Rasenflächen und Beeten, umherlaufende Hunde wegzufangen, sowie deren Eigenthümer zur Bestrafung anzuzeigen. Freiberg, am 1. April 1899. Die «tadtpolizeibehörde. L-oI»»». Bgl. Vertilgung »er Ratten und Mäuse betreffend. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß zur Vergiftung und möglichsten Vertilgung der Ratten und Mäuse am 1«. und 11. dieses Monats durch städtische Bauarbeiter unter polizeilicher Aussicht Phospyorlatwerge (Gift) gleich zeitig in den städtischen Bruchsternschleutzen und in den Gebäuden der hiesigen Stadt ausgesetzt werden soll. Die Hausbesitzer und Hausverwalter werden ersucht, den von der unterzeichneten Behörde Beauftragten zu dem vorgenannten Zwecke den Zutritt zu ihren Grundstücken zu gestatten, ihnen bei Ausstellung des Giftes an geeigneten, sür Menschen und Hausthiere in der Regel nicht be suchten Plätzen, bei Beseitigung der Cadaver der Ratten und Mäuse, die einige Tage später 'erfolgen wird, wie überhaupt bei Durchführung der getroffenen Anordnungen in jeder Weise behilflich zu sein und die etwaigen in ihren Gebäuden vorhandenen Mauerdefekte sofort gehörig in Stand zu setzen. Mittenst. Oberst., 282 „ Unterst. 338 fi. 906 „ gericht entgegen genommen. Rossen, am 28. März 189S. 10—24 am 13—36 „ 7-12 „ 9—12 „ Klötzer 1566 '„ Schleishölzer i. Stämme v. I. 6. 2/99 No. 4. — Holzverfteigerung auf Borstendorfer Staatsforstrevier. (Leubsdorser Parzellen.) Gasthof »zur FrievenSeiche" in Leubsdorf. Freitag, den 14. April 1899, Bormittags 9 Uhr. Mehrbietungstermin. Auf dir im Grundbuche aus den Namen des Fabrikbesitzers Friedrich Hermann «lautznitzer in Großhartmannsdorf und des Erbgerichtsbeptzers Arno ^lpes Brand- in Hohentanne eingetragenen Hausgrundstücke, 8°l. 209 des Grundbuchs Brand- catasters Abth. No. 195 des Flurbuchs, owie Fol. 210 des Grundbuchs, No 182 des ^rano catasters Abth. ä, No. 194, 2001 und 2082 deS Flurbuchs für Freiberg mt sammt der auf haftenden Braugerechtigkeit sind 50000 Mark geboten worden. aimts. Höhere Gebote werden bis zum 9. April diese- Jahres von unterzeichnetem Amts- Zur Anköderung der Ratten und Mäuse ist es rath °m an d-n PlStzen wo dw s stellung des Giftes beabsichtigt wird, einige Tage zuvor täglich Mehl auszustreuen Die Grundstücksbesitzer und beziehentlich Pachter s°ww Verwalter werden gle.chze^ auf den von ihnen bewirthschafteten Feldern, Wiesen und hörten an dense . ^n, die tilgungsmittel, insbesondere den zu empfehlenden Saccharin-Ttrychnin H I damit' un- Cadaver der Thiere aber in ordnungsmäßiger Weise rechtzeitig beseitigen zu ff , beabsichtigte Vergiftungen verhütet werden. —, Fr-tb-rb am 1. April 1899. Di- StadtpoUzcibehsrde. 3353 fi. Derbstangen v. 10—15 am Unterst., 7400 „ ReiSstangen „ 2—7 „ „ 6 rmw.Nutzfcheite u. 67 rm w. Brennscheite, 39,5 rm w. Brennknüppel u.58rm w.Aeste,' 4640 Gebund w. Abraumreisig. 282 „ Röhrklötzer „ 3985 , Derbstangen „ 8—9 „ Unterst. 4640 Gebund w. Abraumreipg. Schläge in Abt. 52 u. 70 u. Durchforstungen in Abt. 48, 51, 63, 64, 68 «. 70. Agl. Forstrevierverwaltung Borstendorf und Kgl. Forstrentamt Augustusburg, am 30. März 1899. Sofort. Königliches Amtsgericht. Hs zahllose oft wohlgemeinte, aber doch inopportune Anfragen und ungewollte Rathschläge aufmerksam gemacht und beunruhigt wurde. Dank dem treuen Zusammenwirken aller Betheiligten wurde dieses Ziel, wie bemerkt, trotzdem erreicht, und es blieb dem tapfern Helden erspart, sich über die eigentliche Natur seines Leidens Rechenschaft geben oder volle Klarheit verschaffen zu müssen. Allerdings —: Er legte auch kein allzu großes Gewicht darauf. Er berichtete mit großer Klarheit und mit gewohnter genialer Originalität über die Art seiner Schmerzen — „man müßte", bemerkte er z. B. einmal, „die Schmerzen wie Farben unter scheiden können" — und wünschte, das „Heute" weniger unan genehm zu verleben, ohne sich um das „Morgen" besonderen Kummer zu machen. Er war in dieser Bestehung ganz ruhig und erklärte, als er sich mehr an den Rollstuhl gefesselt sah, scherzend: „Ich bin doch wirklich nun lange genug Diplomat gewesen, um mir die Diplomatenlrankheit pur sxeellenes (Podagra) auch einmal etwas ausgiebiger gestatten zu können ..." Er erwartete nichts „Eigentliches" mehr, erklärte sich wiederholt für „vollständig abgefunden im Leben", sprach einmal sinnend: „Nicht Euphorie wünsche ich mehr, sondern Euthanasie" und sah dem Kommenden mit schöner Ruhe entgegen. Aber sein Geist, sein Humor, sein Interesse, seine Frische blieben intakt bis in die letztenTage. Immer noch war sein Gespräch bei und nach den Mahlzeiten die Freude der Seinen . . . Das Neujahrsfest — die gerade damals durch eine Agentur verbreitete und ihm durch die Zeitung natür lich bekannt gewordene Todesnachricht erheiterte ihn nur — und seinen Geburtstag feierte er in alter Weise. Noch im Laufe des Frühjahrs machte er mit Familienmitgliedern, Freunden oder mit dem Arzte Spazierfahrten — darunter sehr lange und heitere — in seinen Wald: noch im Juli wollte er damals hinaus, die Freuden des Landmanns und Eigners an dem, wie ihm gemeldet war, prächtig stehenden Roggen zu genießen, und schon war ein Apparat konstruirt, um ihm bei dieser beabsichtigtcnAusfahrt das Einsteigen in denWagen unter Verhütung von Schmerzen am Fuße zu gestatten. Und als er um dieselbe Zeit zum letzten Male im Rollstuhl den Park und die Terrasse besuchte, da war es ein Strauch wundervoller, eben erblühter I^n Tränes-Rosen, der ihm Freude bereitete und ein Lächeln entlockte. So hatte selbst für den schwer Kranken das Leben, hatte die geliebte Natur noch immer Freuden. Erst in den letzten Tagen vor dem Ende kamen hier und da leichte Abirrungen des Bewußtseins, Phantasien, die auf ein Uebergreifen des Allgemeinprozesses auch aus diese Gebiete schließen ließen, vor. Aber auch hier blieb er gewissermaßen noch Herr über das Leiden. Er sprach darüber, erkannte, daß etwas Fremdes vorgegangen war, und faßte daS in die bezeichnenden Worte zusammen: „Heute Nachmittag war ich theilweise außerhalb; jetzt habe ich mich wieder mit mir zu s a m m e n g e f u n de n." Solche Störungen waren indessen nur selten; und so erschien er denn zwei Tage vor dem Ende, nach langen, ziemlich ungünstigen Stunden, wie durch ein Wunder noch einmal erstanden, als sei nichts verändert, zur abendlichen Tafel im Kreise der Seinen... Noch einmal sah man in voller Frische sein klassisches, von Hunderttausenden seiner Volksgenoffen im Herzen getragenes und in den fernsten Ländern wohl gekanntes Antlitz, noch einmal entzückte er alle durch seine graziöse, blitzende, geistsprühende, hinreißende Rede; noch einmal trank er, wie verjüngt, mit frohem Behagen den bevorzugten Schaumwein; noch einmal saß er nach aufgehobener Tafel in alter Weise, die Pfeife rauchend, an dem gewohnten historischen Platz, — und so steht er denn frisch und kräftig, selbst im letzten Schimmer des schon herabsinkenden Lebenstages noch einmal Sieger, vor allen denen, die das Glück und den Schmerz erlebt haben, Zeugen seiner letzten Lebenszeit zu sein. Was menschliche Fürsorge zu erreichen vermochte, war erreicht worden: Das furchtbare Leiden hatte trotz zehnmonatiger, Dauer seine geliebte Gestalt gewissermaßen nur mit mahnendem Finger berühren dürfen.. . . So traf ihn der Tod und nahm ihn, den trotz allem unversehrt und ausrecht Gebliebenen, ein er lösender Freund, nach schwerem, aber nur kurzem Kampfe auS unserer Mitte." Politisch« Umschau. Freiberg, den 4. April. D-UtschlanV. Am Sonnabend erfolgte, wie schon kurz berichtet, die Ankunft der „Bulgaria" in Hamburg. Die beiden dichtbesetzten Dampfer „Silvana" und „Blankenese" mit Admiral Köster, vielen hohen Marine-Offizieren u. A. an Bord fuhren der „Bulgarin" entgegen. Als letztere bei Brunshausen in Sicht kam,spielte die MusikdieHamburger Nationalhymne. Zahlreiche dichtbesetzte Vergnügungsdampfer umfuhren die „Bulgaria", auf deren Oberdeck Kapitän Schmidt und sämmtliche Offiziere und Mannschaften standen. Die Passagiere der „Silvana" und „Blankenese" begaben sich an Bord der „Bulgaria", auf deren Oberdeck eine großartige Feier stattfand. Der Hamburger Senior vr. Lehrmann hielt eine ergreifende Begrüßungsrede. Im Namen des Kaisers begrüßte Admiral Köster die Offiziere und Mann schaften der „Bulgaria". General v. Massow brachte dem Kapitän und der Mannschaft die Glückwünsche der Landarmee dar. Der preußische Gesandte Graf Wolff-Metternich überreichte im Auftrage des Kaisers folgende Auszeichnungen an die Besatz ung der „Bulgaria": dem Kapitän Schmidt das Komthurkreuz des Hohenzollernordens, dem 1. Offizier Kuhls den Rothen Adlerorden IV. Klasse, den übrigen Offizieren, dem 1. Maschinisten und dem Schiffsarzt den Königlichen Kronenorden IV. Klaffe. Der 1. Bootsmann erhielt die Medaille zum Rothen Adlerorden, von den über 30 Jahre alten Mannschaften erhielten die preußi schen Staatsangehörigen das Allgemeine Ehrenzeichen, die Nicht preußen die Medaille zum Rothen Adlerorden; alle Mannschaften unter 30 Jahren erhielten die Medaille zum Königlichen Kronen orden. Nach der Ucberreickung der Ordensauszeichnungen sprach Kapitän Schmidt seinen begeisterten Dank aus. Unter de«' Klängen des „Sang an Aegir" wurde hierauf die Fahrt nach dem Hafen angetreten. Ueberall trugen die Ufer herrlichen Flaggeuschmuck. Fortwährende Hurrahrnfe und Böllerschüsse be grüßten die Dampfer. Vom Hafen begaben sich die Mannschaften nach dem Nathhause. Dort fand der Empfang durch den SeN ma^te und Nicht ,m Stande zu danken, wie er gern wurde die Mannschaft in den Grundsteinrellec geführt, wo die Handelskammer ein Festessen von iso Gedecken gab. Bon Seiten -es AuffichtSrathes der Hamburg- Ueber des Fürsten Asmarck letzte Tage cheilt Pros. vr. Ernst Schweninger in dem heute bei S. Hirzelin Leipzig erscheinenden Buche: „DemAndenken Bismarcks" u. A. folgendes mit: „Nachdem in den Sommermonaten des Jahres 1897 wieder holt Schmerzanfälle in Zehen, Hacken und am Spann des linken Fußes als Vorerscheinung und Mahnung gekommen und wieder verschwunden waren, meldete sich am 17. Oktober (1897), gewisser maßen unmotivirt in seinem plötzlichen Auftreten und seiner furchtbaren Stärke, im linken Bein und Fuß ein überaus heftiger Schmerz, der in mannigfachen Schattirungen, Nuanziruugen und Kombinationen von nun an bis zum Lebens- ende währte und das Dasein ost mehr als qualvoll, ja, mitunter geradezu unerträglich machte. Leider mußten diese Erscheinungen bei der Lage der Sache sofort als beginnenderGreisenbrand aufgefaßt werden: Eme Diagnose, die der weitere, langwierige und unerbittlich schmerzhafte Verlauf nur zu traurig bestätigen sollte. Und so begann denn der schweigend geführte Kampf gegen das furchtbare Uebel .. . Es wurde erreicht: 1. Der Schmerz, der oft ungewöhnliche Steigerungen erfuhr und anfangs selbst die Bettlage — „das Bett, mein bester Freund, will mich nicht mehr", klagte S. D. — unerträglich machte, wurde in relativ erträgliche Bahnen ge lenkt und im Laufe der Zeit mehr und mehr auf die nicht zu vermeidenden Momente der Reizung durch Bewegen und Auf treten beschränkt. 2. Der Schlaf war, ohne daß wir mit Morphium und andern Mitteln zu viel nachhelfen, deren Wirkung durch Miß brauch abschwächen oder den Organismus dadurch schädigen mußten, in leidlich gute Verhältnisse gebracht. Selbst in den letzten Tagen wurde noch eine Schlafdauer von zehn bis zwölf Stunden durchschnittlich erreicht. 3. Die Ernährung war gut und genügend. Die Bewegung auch mit dem kranken Bein war bis zuletzt nicht völlig aufgehoben; und der durch die Zeitungsberichte historisch gewordene Rollstuhl galt weniger einem absoluten Be- dürfniß als der Erleichterung des Verkehrs im Hause, den Gästen gegenüber, der Bewegung im Freien und der Ersparung un- nöthiger Schmerzen. 4. Die geistige Kraft und Schaffensfähigkeit blieb bis zuletzt vollständig ungebrochen. 5. Der Brand blieb bis zum letzten Tage ein trockener (^anxraenu swes) und hatte selbst nach zehnmonatigem, in sub jektiver und objektiver Beziehung vielen Schwankungen unter- worsencm Verlaus sich nicht weiter als handbreit über den Fuß rücken und Spann, sowie etwa enteneigroß über den Hacken nusgebreitet. 6. Das Ende wurde nicht durch den brandige» Prozeß und seine Folgen, sondern durch Erschöpfung: Herz- und Lungenschwäche mit konsekutivem Lungenödem und Herz paralyse, bedingt. 7. Das Geheimniß wurde der Außenwelt und dem Kranken gegenüber streng gewahrt. Es war nicht ganz leicht, die lauschende Welt auf eine im Befinden des Fürsten eingetretene Wandlung in harmloser Weise vorzuberecteu, ohne dabei die eigentliche Art und Intensität des Leidens durchschunmern zu lassen; man mußte verhüten, daß er das Wesen seines Zustandes aus den Zeitungen erfuhr oder durch
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