Wie wir es heute sehen.. Ich krame im Archiv des Wintergartens Von F.J.Tassler E in paar Häuser vom Wintergarten entfernt gingen wir zur Schule, — ins Friedrich-Werdersche Gymnasium, alles richtige Berliner Jun- gens: Georg Hermann, der Wiedererwecker der Biedermeier-Zeit, Karl Sternheim, der sich den Spießbürger literarisch vornahm, und viele andere, die teilweise schon unter dem grünen Rasen den Schlaf der Ewig keit schlummern. Die Bilderbogen von Rheinhold Kühn in Neuruppin, die in den Schaukästen der Papierhandlungen hingen, brachten uns zu wenig Neues — Suleika und die Witwe Bolte kannten wir zur Genüge. Aber — die Photos, die der Wintergarten ausstellte — Jawohl, das war noch was, und da der Wintergarten für uns Kinder ein verbotenes Paradies war, stellten wir uns darunter etwas ganz Schlimmes vor. Da gab es Tänzerinnen in „schelmisch neckischer“ Haltung, Akro batinnen mit ach so „zierlichen“ Bewegungen frisch vom Jahrmarkt, Soubretten ogittigitt so „spröde“: Ich laß mich nicht verführen — — „Ach Schaffner, lieber Schaffner“ — und ein Komiker in grauem Gehrock und Zylinder kreierte gar das Lied von „Emma, dem geliebten Mauseschwänz chen“. In den Wintergarten gingen die guten Onkels aus der Provinz. O, wenn wir doch auch —■ — und eines Tages waren wir selbst Solche reizenden Photos sah man vor vielen Jahren in den Schaukästen des Wintergartens; heute liegen sie vergilbt in dem großen Archiv