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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 09.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-188911090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-18891109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-18891109
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-09
- Monat1889-11
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MbllWl TillMaN MS H- der nachstehenden Standesamtsbezirke: Ve-mg, ZNLzeu««^ Tschte«ALru-TÄÜttbsrg und in den Ortschaktm Zrrgleich weit verbreitet in den Städten Sonnabend, den S. November Filialen: in AUstadtwaldenburq tsi Herrn Kaufmann Otto Förster; in Langenchurs' darf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Kaufmann Rob. Härtig, Mandslgasss; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; in Wolkenburg b:i Herrn Emil Rösche; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Erscheint täglich mit Ausnahme der Taz- nach Sonn- und Festtagen. Annahme von Inseraten für Vie nächster« scheinende Nummer bis nachmittags 2 Uhr. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk 25 Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf., Einges. 20 Pf. Expedition: Waldenburg, Obergasse 291L. 188S. MistM-Waldenburg, Bräunsdorf, Collenberg, St. Egidien, Ghrenham, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen« lMr-Riederhsin, Laagenleu-s-Oöerhain, Meder-Biers, Obergräfsnhain, Oberwiera, Oberrvinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rüßdorf, Schlagwitz, Gch»aben, Steinbach, Wechselburg, Wiederau, Wslkenburg und Ziegelheim. WitterANgstkusstchteA für den 9. November: Vorwiegend veränderliche Bewölkung. Niederschläge nicht ausgeschlossen. Temperatur unverändert. Barometerstand am 8. November, nachmittags 3 Uhr: 768 mm. Gefallen. ^Waldcuvnrg, 8. November 18«r». Die Peters'sche Emin-Pascha-Expedition, deren Rück berufung bereits beschlossen war, weil Emin Pascha sich Mit Stanley auf dem Wege zur Küste befand, ist, wie bereits gestern gemeldet, von den wilden Massais an gegriffen und, da die Truppe eine nur sehr schwache war, vernichtet worden. Or. Peters selbst ist ge- tödtet, sein Begleiter, Lieutenant von Tiedemann, ist verwundet, aber jetzt in Sicherheit. Ueber die Pe ters'sche Expedition ist viel gestritten, bekanntlich hat sie auch die Billigung des Fürsten Bismarck nicht ge habt, aber diesem traurigen Ausgange ist das allge meine Mitleid gesichert. Or. Peters war ein sehr kühner und unerschrockener Mann, aber ihm fehlte die nölhige Erfahrung und Ruhe. Sein Schicksal ist be- dauernswerlh, wie sein Freund Jühlke ist er seiner Ueberzeugung zum Opfer gefallen. Auch mit Stanley und Emin Pascha sieht cs nicht gut aus. Vor den Angriffen der Sudan-Araber, von welchen Emin Pa-cha wirklich einmal gefangen war, um aber bald zu ent kommen, haben Beide die Provinz Wadelai schleunigst räumen müssen, sind aber aus ihrem Weitermarsche von wilden Stämmen dermaßen geplagt, daß sie große Verluste erlitten haben. Sie nähern sich so rasch wie möglich dem deutschen Schutzgebiet, wo Alles zu ihrem Empfange vorbereitet ist, aber jede Gefahr ist bei Weitem noch nicht vorüber, und man kann ihnen recht sehr einen glücklichen Abschluß der gefährlichen Irrfahrt wünschen. Hauptmann Wißmann ist von seinem gro ßen Zuge nach Mpuapua wohlbehalten wieder in Zanzibar angekommen. Buschiri's Raubschaaren sind völlig zerstreut, die Karawanenstraße gesichert. Ange sichts der vorhin erwähnten Unruhen in Inner-Afrika wird aber eine genaue Bewachung der Grenzen des deutschen Besitzes sehr geboten sein. vr. Peters ging vor fünf Jahren heimlich mit dem ihm im Tode vorausgegangenen Ilr. Jühlke, dem Gra fen Pfeil und noch einige Freunde nach Ostafrika und unternahm hier, während die mit ihm concurrirenden Engländer durch die Nachricht, von der im Lande herrschenden Hungersnolh eingeschüchtert, ruhig in Zanzibar blieben, seine erste kühne Reise in die Küsten gebiete des Festlandes. Die Verträge, welche er mit eingeborenen Häuptlingen schloß, bildeten die Grundlage des demnächstigen Besitzes der deutsch-ostafrikanischen Gesellschaft, welcher jetzt durch das Eingreifen des Reiches und die erfolgreichen Dispositionen des Haupt manns Wißmann gesichert ist. Eine eingehende Würdigung des Wirkens des Or. Peters, der von jener Zeit an unablässig thätig war im Interesse der Belebung des deutschen Eifers für die colonialen Bestrebungen, muß einer späteren Zeit Vorbehalten bleiben. Darf es als feststehend betrachtet werden, daß ohne den Wagemuth und die Zähigkeit des Verstorbenen heute von einem deutsch-ostafrikanischen Schutzgebiet keine Rede sein würde, so kann es auch kaum einem Zweifel unterliegen, daß die Verdienste des Dr. Peters in seinem Vaterlande dann von allen Seiten werden anerkannt werden, wenn der Streit darum, ob es überhaupt für Deutschland nützlich gewesen sei, in Ostafrika Fuß zu fassen, längst vergessen sein wird. Es ist in den letzten Jahren sehr viel die Rede da von gewesen, daß Or. Peters die Schwierigkeiten der Colonisations-Aufgaben gewaltig unterschätzt habe. Die Richtigkeit dieser Behauptung ist nicht zu bezweifeln, auf der anderen Seite ist aber nicht weniger richtig, daß Or. Peters an dem Fehler litt und an demselben mit zu Grunde ging, daß er die bessere Einsicht seines Volkes in das, was ihm frommte, gewaltig überschätzte und auf den freudigen Eifer der Gebildeten der Na tion, für Diejenigen opferwillig mit einzutreten, welche sich als die Pioniere der deutschen Sache und des deutschen Namens erwiesen haben, mit einer Sicherheit rechnete, die leider getäuscht wurde. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat unmittelbar vor seiner Ab reise aus Konstantinopel an den Reichskanzler Fürsten Bismarck folgendes Telegramm gerichtet: „Im Begriff abzureisen, spreche ich Ew. Durchlaucht aus, daß Mein hiesiger Aufenthalt in jeder Beziehung zu j Meiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen ist. Sowohl s der Sultan als auch die gesammte Bevölkerung jeden i Standes und Glaubens haben sich in freundlichster j Weise bemüht, Mir ihre volle Sympathie kundzugeben, j gez. Wilhelm. I. L." Auf der Heimreise werden der - Kaiser und die Kaiserin noch eine kurze Begrüßung s mit dem österreichischen Kaiser in Innsbruck haben. Die BudgetcoM Mission des Reichstages beendete i am Donnerstag die Berathung des Postetats und be- : willigte Neubauten für Crefeld, Elberfeld, Homburg, Glauchau, Straßburg, Thorn. Die Forderung für j Frankfurt a. M. wurde von 535,000 Mark auf ' 435,000 Mark gekürzt. Beim Auswärtigen Amt erklärte Geh. Rath Du. Krauel, daß officielle Nach- s richten über den Tod des Or. Peters noch nicht vor- ! lägen. Die Miltheilung dürfte zutreffend sein. Be- . züglich der Koloniecn constatirle Untcrstaatssekretär Graf Berchem, daß die Verhältnisse sich dort erfreulich ' entwickelten. Was Südwestafrika anbcträffe, jo seien die Verhältnisse allerdings nicht glänzend, aber da wir , einmal dort seien, müßten wir auch dort bleiben. An i 60 Stellen sei bereits Gold gefunden und auch die ? Diamantenfunde seien nicht zu unterschätzen. Ohne j Risiko und Energie gehe es natürlich nicht. Bedauer- j lich sei, daß so wenig Geld deutscherseits in überseeischen ; Kapitalien angelegt werde. Zn Ostafrika habe die ; Blokade ihren Zweck erfüllt; der Sklavenhandel sei, ' wenn auch nicht völlig unterdrückt, so doch bedeutend : eingeschränkt. Auch Wißmonn's Mission sei erfüllt l und die Herstellung der deutschen Autorität erreicht, f In englischen und belgischen Kolonialkreisen befürchtet ! man, daß die Niedermetzelung der Peters'schen Expe- «! dition auch dieLage vonStanley und Emin sehr ; gefährden werde. Die Mittheilung von diesem Er folge, wenn man so sagen will, der Eingeborenen, wird sich zweifellos sehr schnell weiter verbreitet haben und jene Stämme, die den Marsch von Stanley und Emin bereits beunruhigten, erst recht anseuern, ihre Angriffe fortzusetzen. Die Expedition der beiden Män ner ist bekanntlich schon sehr geschwächt und wird des halb doppelt große Mühe haben, ihren Marsch zum Abschluß zu bringen. Weitere Nachrichten aus Inner Afrika berichten, daß mit der Aequatorial-Provinz Emin-Pascha's auch dessen gesammte Elfenbeinschätze im Werlhe von Millionen den Arabern in die Hände gefallen sind. Die Mahdisten sind Stanley und Emin gefolgt und haben den größten Theil der Leute derselben aufgerie ben. In Folge dieser mißlichen Verhältnisse wird wahrscheinlich das Programm der bevorstehenden Afrika- Cvnferenz erheblich erweitert werden. Die Herren Bunte und Schröder, die bekannten Kaiserdelegirtcn der westfälischen Bergarbeiter, haben in Dortmund, nach der „Franks. Ztg.", ein Tabak- und Cigarren Geschäft eröffnet, da sie der Bergarbeit entzogen sind. Die „N. A. Z." macht an hervorragender Stelle darauf aufmerksam, daß sich die italienischen Finan zen im letzten Jahre ganz erheblich gebessert haben und fordert das deutsche Kapital indircct auf, sich ruhig bei der Ausgabe neuer italienischer Anleihen zu be- theiligen. Wie aus Wien gemeldet wird, äußern die dortigen Blätter ihre hohe Freude über die bevorstehende Be gegnung des Kaisers Franz Joseph und des deutschen Kaisers auf der Heimreise des letzteren in Innsbruck. Sie erblicken darin den Beweis, daß die guten Be ziehungen zwischen Berlin und Wie» durch den Besuch des Czaren in keiner Weise gelitten haben und glau ben, daß irgend welche Schritte zur Annäherung Oester reichs an Rußland und zur Lösung der bulgarischen Frage bevorstehen. Graf Bismarck ist von Konstantinopel in Pest an gekommen, wie man glaubt, um Aufschluß über die politischen Ergebnisse des Kaiserbesuches in Konstanti nopel zu ertheilen. Kaiser Wilhelm soll mit dem Sultan sehr eingehend über die Friedenspolitik des Dreibundes gesprochen und iür eins Annäherung zwi schen der Türkei und Oesterreich gewirkt haben. Frankreich. Die französische Militärverwaltung erläßt jetzt Ordres auf Ordres, um die schnellste Durchführung der bekannten neuen Armeegesetze zu bewirken. Durch Erlaß des Kriegsministers vom 19. October sind nicht nur die Leute der Klasse 1888, sondern auch die zu rückgesetzten Rekruten der ersten Partien der Jahr gänge 1887 und 1886 an dis verschiedenen Truppen vertheilt, also nachträglich zur Leistung der Dienstpflicht herangezogen worden. Noch wichtiger erscheint ein Er laß vom 24. October, betreffend die Remontirung. Durch denselben sind alle Bürgermeister aufgefordert worden, im Monat Dccember die Pferdebesitzer zu veranlassen, eine genaue Liste aller in ihrem Besitze befindlichen Reit- und Zugthiere aufzustellen. Die Bürgermeister haben ihrerseits auf Grund dieser An gaben in den ersten Wochen des Jahres 1890 eine Liste aller derjenigen dieser Thiers einzureichen, welche für den Kriegsgebrauch geeignet sind. Eine ähnliche Liste muß auch über die zum Kriegszwecke brauch baren Wagen eingericht werden. Ferner wurden in den Ministerien ernste Berathungen über eine Verstär kung der Kadres des an der deutschen Grenze stehen den 6. Armeecorps gepflogen. Endlich widmet man der Ausbildung der Reserve-Offiziere eine erhöhte Auf merksamkeit. Mau zieht sie mehr und mehr an die Offizier-Vereinigungen heran und beginnt den Beritte nen derselben in den Manegen der Regimenter und Schulen Reitunterricht ertheilen zu lassen. Die am Mittwoch geschlossene Pariser Weltaus stellung hat ein beispielloses Resultat^ergeben, welches alle Welt verblüfft: Der rissige Besuch von 28 Mil lionen Personen hat der Verwaltung einen baren Ueberschuß von 8 Millionen ergeben. Das war noch nie da! Am letzten Tags war der Andrang colossal, über 400,000 Menschen waren anwesend. Das Wet ter war herrlich, die festlichen Veranstaltungen über trafen alles Frühere. Einige ernste Unfälle sind vor^ gekommen. Viele Pariser Geschäftsleute hatten aus'
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