Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 03.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193101030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19310103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310103
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-03
- Monat1931-01
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Schönburger Tageblatt L»LdtK. Lttltal« Rvaldenbura. Sradtgirokonto Qaldentmrg VL. >»«u« ,«L» ma d-i »»Bücher Z.dl«n«. »« »I«chmu>ir»b«trSL« »ird je»« «iachl-i HIxMi» Msch«1«t werktäglich Nachmittags. Bezugspreis »»»»Mch im voraus 1.80 RMk. stet ins Lau«. «»»««»« Nr. W R.-Pfg., SonnkagS-Nr.ZO R.»Pfq. «uzeigeupretse: kgesp. Petttzetle 1ü R.-Pfq" »»» außerhalb des Bezirkes 20 R.-Pfg., ZqeA Neklamezetl« 45 R.-Pfg- Linweise auf Anzei- A«» und Lingesandte 10 R.-Pfg., Nachweise» j^-Oft^ngebahr 20 R.-Psg, Rabatt nach Schwieriger Sa- (Tabellen) mit Aufschlag. an- Watienbiirger Anzeiger Visses Bla« ent-Ltt die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts aad des Stadttat« z» Waldeuburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische ». Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Devantworttich fllr Redaktion, Druck und Verlag L. Kästner in Waldenburg Sachse». VNtgtt«G bss SLchftsch«« A«A Demtschs» ZeinurgSverleger-DeretnL (U. Ssüden»«U GUchse». Anzeigen bi» vorm. S Lhr am Ausgabetag erdete». Ausgabe nachmittags llhr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa, Altendurgerftt. Zs. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Lerr» Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in LangenchurSdorf bei Lerrn Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentur. Im Fall» hdd«« Gemalt, Krieg, Streik, AuLsperruna, Maschi«»» bruch. StLnraae» t» Vetrieb der Druckerei oder unserer Liefer«^ hat der V«-1eder keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitnng »AW» Aückäadtuna da» ve-uaLpreise». FLr Nichtigkeit der durch F«» kicher «f-e-edenan Nn-etgen Übernehmer mir ketna Ge»WFdi Augleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, BrSunSdorf, Tallenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Häufungen, Langenleub«^ Niederhain, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwiy, Schwaben, Wallenburg und Ziegelhst». Nr. 2 Sonnabend, den 3. Januar 1931 53. Jahrgang. Neujahrsempfang beim Reichspräsidenten. Amtlicher Teil Verkehrsregelung für einzelne Plätze, Straßen und Wege. 1. Gesperrt für Fahrzeuge aller Art (auch für Fahrräder, Handwagen usw.), kenntlich durch Fünf-Punkte-Schild: Markt, Fahrstraße abwärts, entlang dem Geschäftshaus Härtel, Torberg abwärts (Verbindungsweg Königsplatz—Mittelstadt). 2. Gesperrt für Kraftfahrzeuge aller Art, kenntlich durch Drei-Punkte-Schild: Pachtergasse, Malzhausgasse, Glauchauer Gasse, Gottesackerberg (Verbindungsweg Otto Viktor-Straße—Glau chauer Staatsstraße), Teichgaffe, in Richtung von Altwaldenburg nach der Bismarck» straße, Scheunenberg (Bismarckstraße). 3. Gesperrt für Lastkraftwagen, kenntlich durch Schild mit gleicher Aufschrift: Weinkellergaffe. 4. Gesperrt für de« Durchgaugsfahrverkehr für Fahr zeuge aller Art, kenntlich durch Schild mit gleicher Aufschrift: Königsplatz, Neugasse, Teichgaffe, in Richtung von der Bismaickstraße nach Alt waldenburg, Gartenstraße, Töpferstraße, Schäferstraße. 5. veschwindigkeitsbefchränkungeu, kenntlich durch Schild mit entsprechender Aufschrift: 1V km für Lastkraftwagen von mehr als b,5 t Gesamtgewicht oberer Stadtteil innerhalb des gepflasterten Gebietes, Dahn- Hofstraße, 15 Km für Fahrzeuge aller Art Grünfelder Straße, Gottesgabe. 6. Zu beachten sind weiter alle sonstigen im Stadtbezirke ange brachten Achtungs-Schilder (gefährliche Stelle usw.) und Gsschwiudigkeitafchildsr (Schule usw.), sowie insbesondere auch die Radfahrer-Verbotstafel«. 7. Wer diesen zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit auf den öffentlichen Plätzen, Straßen und Wegen erlassenen polizei lichen Anordnungen zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft bestraft. Waldenburg, den 2. Januar 1931. Der Gtadtrat. Der Reichspräsident hat an die Wehrmacht einen Auf- rvs gerichtet. Der Reichskanzler verbrachte das Neujahrsfest in Baden weiler. Botschafter von Hösch in Paris hatte am Sylvestertage eine Unterredung mit Briand. Der Rcichsarbeitsministcr hat den MehrarbcitSschieds- sprvch für den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau für verbindlich erklärt. Im rheinischen Industriegebiet haben neue Tariskiiudi- gungeu stattgesuuden. Der bayerische Miniftpräsideut hat mit einer bedeutungs vollen Kundgebung sich au das bayerische Volk geweudet. Mussolini hielt am Neujahrstage eine Ruudsunkrede in englischer Sprache an das amerikanische Volk. Neber Belgrad nnd Umgebung hat eiu Orkan grasten Schaden angerichtet. Die Bergarbeiter von SüdwaleS haben beschlossen, die Bedingungen der Arbeitgeber abzulehuen. Im Stillen Ozean hat ein Seebeben von vngeheuren Dimensionen ftattgesvnden. Ein Erdbeben, das von einer Springflut begleitet war, hat die in der Südsee liegenden westlichen Inseln nördlich von Ren-Guinea erschüttert. . Sechs Banken im Staate Mississippi haben ihre Ge- Hiifte geschlossen. 'Waldenburg, 2. Januar 1931. Sine Aeujahrsbolschast SrüningS. Reichskanzler Tr. Brüning veröffentlicht anläßlich des Jahreswechsels nachstehende Neu- fahrsbotschaft: Das Jahr 1930 werden Millionen und aber Millionen unseres Volkes mit einem gewissen Auf atmen scheiden sehen; gut, das wir es hinter uns haben! Denn es war ein schweres Jahr, ein Jahr, das uns viel zu schaffen machte. Die Konjunktur 1927/28 setzte ihren Abstieg von 1929 bis in das Tal einer tiefen Depression fort und machte Millionen deutscher Volksgenossen erwerbslos. Die Finanzverhältnisse des Reiches, der Länder und Gemeinden wurden kritisch, Depression und Krisis der Finanzen nährten das Miß trauen in unserem Volke, ob das Leben und das Wachs tum unserer Nation mit der gegebenen verfassungs mäßigen Ordnung der politischen Kräfte am besten ge währleistet seien. Es wurden Bewegungen groß, die über dieses Mißtrauen hinaus die gegenwärtige Ord nung unserer politischen Verhältnisse als des Ruins des Staates und der Nation Schuldige anklagten und sich anheischig machten, Volk, Staat und Kultur aus ihren Grundsätzen, ihrem Blute und ihrer Tatkraft er neuern zu können. Solche Bewegungen waren voraus zusehen. Sie zeigen sich stets einige Zeit nach einer politischen Neuordnung, weil dann die hinter der Um gestaltung Zurückgebliebenen sich im Angriff auf sie mit jenen finden, die von ihr enttäuscht sind, weil nicht alle ihre Blütenträume reiften. Bon außen fanden die innerpolitischcn Erregungen Zündstoff an der all gemeinen politischen Unrast in der Welt sowie an der Abneigung der Mächte, in den Fragen der Abrüstung, der deutschen Tributverpflichtung sowie der Souve ränitätsverhältnisse im Osten eine schöpferische, d. h. die Völker beruhigende, Gegner versöhnende, die Kul tur der Menschheit fördernde Politik zu aktivieren. Politischer Verstand oder Unverstand sind bei nns wahrscheinlich noch weniger als bei anderen Völkern das Reservat bestimmter sozialer Schichten oder Berufe. Im Gegenteil finden wir überall beides in hohen Graden. Dasselbe läßt sich auch sagen von der prak tisch-politischen Betätigung. So kommt es, daß unser politisches Leben so mannigfaltig ist, daß es darin quirlt und braust, daß „immer etwas los ist", daß es aber auch so schwer ist, eine sachliche, d. h. wirkliche Politik Mch wohlüberlegten Richtlinien auf Jahre oder gar Jahrzehnte berechnet zu betreiben, wie es doch eigentlich sein muß. Dennoch aber hat sich im ab gelaufenen Jahre so viel politisches Verständnis äußern und durchsetzen können, daß wir den Finanzen wieder — trotz der fortschreitenden Depression — eine festere Grundlage geben konnten. Und was geordnete Finan zen nach den verschiedenen Richtungen hin bedeuten, sollte allgemein bekannt sein. Wir haben sodann man ches tun können, um den Ablauf der Konjunktur zu er leichtern. Die Arbeitslosenversicherung — die weit mehr ist, als ihr Name besagt — konnte besonders dank der Arbeitnehmerschaft selbst in ihren Leistungen ge sichert werden. Wie denn überhaupt unser ganzes staatliches, soziales und wirtschaftliches Leben glück licherweise, und ich sage es ausdrücklich dabei, keines wegs nur durch die Tätigkeit der politischen Oräane, sondern mindestens ebenso sehr durch die Tätigkeit und Ordnungstreue aller Vernünftigen in Stadt und Land vor den Katastrophen bewahrt geblieben ist, die zeitweilig ernsthaft drohten. Wenn es aber Leute gibt, die da meinen und ausrufen, wir steckten ja schon mitten in der großen Katastrophe drin, so kann man demgegenüber nur sagen: Sie wissen nicht, was sie reden. So stehen wir an der Schtvelle zwischen dem alten und dem neuen Jahre wie Männer, die von schwerer, gar nicht ästhetischer Arbeit kommen und die Spuren davon an sich tragen, und die wissen, daß sie morgen wieder so Herangehen müssen, weil das Werk ja noch längst nicht fertig ist, ja, die wissen, daß es über haupt nie fertig wird, weil Politik eine Seite des Lebens ist und also auch dauert, solange es Leben gibt. Aber wie echte Werkleute, die einmal ein Werk begon nen haben, es freiwillig nicht bei der halben Sache bewenden lassen, so werden auch wir von der Gestal tung unserer Verhältnisse zum Besseren, zu Höherem nicht ablassen, solange Leben und Kraft in uns sitzt. Leben und Kraft aber haben wir, das hat «ns das Ringen des Volkes im ablaufenden Jahre bewiesen. Freilich muß die Kraft diszipliniert sein, soll sie aufbauen und nicht zerstören. Das gilt überall von ihr, aber wenn ich an der Schwelle zum neuen Jahre uns allen und mir politisch etwas ganz Tiefes und Großes wünschen darf, dann ist es dieses: Möge unser Volk in seiner Gesamtheit, also in allen Schichten, Berufen und Ständen und Lebensaltern zunchmen in der Fähigkeit und Geschicktheit, seine großen Anlagen und unerschöpflichen Kräfte richtig zu behandeln und einzusetzen — besonders im Politischen — möge es also einsehen, daß alle praktische Politik Aufbau ist, daß aber alles Aufbauen nicht darin besteht, daß alles zugleich getan wird, sondern daß ein Stein sich aus. den anderen fügt. Zerstören geht viel rascher als Auf bauen, geht — sozusagen — gleichzeitiger und ohne besondere Geschicklichkeit. Mag sein, daß deswegen so viele dafür sind, daß zunächst einmal zerstört wird. Lernen wir schätzen, was wir haben, suchen wir, es zu erhalten und zu verbessern! Dazu gehört mehr Mut als zum Zerstören. Aber dazu gehört auch noch anderes, nämlich: Fleiß, Ausdauer, Geduld, immer erneutes Prüfen und Wägen ohne Haß und Neid (denn sie machen blind) und stetige Arbeit, die geringe Dinge auch dann gering nimmt, wenn sie sich wichtig geben und wichtige Dinge wichtig nimmt, auch wenn sie kaum ausfallen. Und lernen wir Maß halten nicht nur im Politischen selbst, sondern auch in den Forderungen an unsere Politik. Sie kann viel, aber sie kann die Menschen nicht glücklich machen. Es drängt mich, gerade heute diese Bedingtheiten und die Grenzen jeder Politik hervorzuheben, einmal, um vor Illusionen zu warnen, ihnen folgt die Enttäu schung, aber allzu oft nur das Versagen im Bereiche des sonst Möglichen. Sodann aber meine ich, daß jeder die in ihm ruhenden Kräfte um so besser zur Wirkung bringen wird, je mehr er erkennt, wie er damit bei tragen kann zum Gelingen in dem großen Geschehen, das wir Politik nennen. Die Aufgaben, die diese uns stellt, sind nicht neu; wir haben sie ja auch nur einen Augenblick — gleich sam wie Außenstehende — im Frühschcin des neuen Jahres betrachtet. Wir begrüßen dieses Jahr als Man ner mit Erfahrung und Hoffnung und wenden uns morgen wieder dem unvollendeten Werke zu. Hindenburg an die Wehrmacht. Zeh« Jahre Reichswehr. Zum Jahreswechsel erläßt der Reichspräsident fol genden an die Wehrmacht gerichteten Aufruf: An die Wehrmacht! Am 1. Januar 1931 besteht die Reichswehr ein Jahrzehnt in der Form, die Ihr der Vertrag von Ver sailles bestimmte. In Zeiten tiefster vaterländischer Not wurde sie unter meinem Amtsvorgänger geschaffen. Tro- aller ihr auferlegten Fesseln hat sich die Wehrmacht als Hort des äußeren und inneren Friedens, als eisern« Klam mer des Reiche- und als feste Stütze des Staates erwiesen. Das ihr zu treuen Händen übergebene Erbe der alten Armee und Marine hat sie gut verloaltet. Ich danke der Wehrmacht für die Arbeit dieses Jahrzehnts und ent biete ihr meine herzlichsten Wünsche zum neuen Jahr«. Möge sie weiterhin ihre Ehre darein setzen, in Gehorsam und treuer Pflichterfüllung dem Paterlande zu dienen. Berlin, den 31. Dezember 1930. Der Reichspräsident, gez. v. Hindenburg. * Glückwünsche des Reichspräsidenten an den Reichskanzler. Reichspräsident von Hindenburg har an den aut kurzem Urlaub in Badenweiler weilenden Reichs! kanzler Dr. Brüning nachstehendes Telegramm ge richtet: „In treuem Gedenken spreche ich Ihnen mein« herzlichsten Glückwünsche für erfolgreiche Arbeit und persönliches Wohlergehen im Neuen Jahre aus. Mit freundlichen Grüßen! gez. v. Hindeadurs."
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