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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 11.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193102110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19310211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310211
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-02
- Tag1931-02-11
- Monat1931-02
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Schönburger Tngebiutt Erschein: werktäglich Nachmittag». Bezugspreis monatlich im Vorau» 1.80 RMk. frei ins Laus. Einzelne Nr. 10 R.-Pfg., Sonntags-Nr. 30 R.-Pfg. Anzeigenpreise: 6gesp Petitzeile 15 R.-Pfg., von außerhalb des Bezirke» 20 R.-Pfg., 3gesp. Reklamezeile 45 R.-Pfg-, Linweise auf Anzei gen und Eingesandte 10 R.-Pfg^ Nachweise- m»d Offertengebühr 20 R.-Pfg^ Rabatt nach Tarif. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. Ergründet 1878. Frrnsprrche« Nr. ». Postschließfach Nr. 8. vastscheckkonl» Ami Leipzig Nr. 4488. Bankkonto: BercinSbank fu Colditz, Filiale Waldenburg. Stadtgirokonto Waldenburg So. NabaUe gellen nur bei pünktlicher Zahlung, bei zwangsweiser Eintreibung der RechnungibetrSge wird jeder Nachlaß hinfällig. unü Valienburger Anzeiger Diese» Blatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen de» Amtsgericht» und de» Stadtrats z« Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische u. Gemeinde-BehSrde» ihr« Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktton, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. Mitglied de« Sächsischen und de» Deutschen Zettungsoerleger-Berein« lC. P.) — Derlagiort Waldenburg Sachsen. Anzeigen bi» vorm. 9 Ahr am Ausgabetag erdete». Ausgabe nachmittags '/,3 Ahr in der Geschäfts» stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Lern, Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Fried» Lermann Richter; in Langenchursdorf bei Lerr» Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahlerr in Ziegelheim bei Srl. Schmidt, Postagentur. Im Fall« HSHrrrr Gewalt, Krieg, Streik, Au-sperrung, Maichi»«» bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unser«« Liefere«, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung »dir Rückzahlung dei Bezugspreise». Für Richtigkeit der durch Fer» sprecher aufgegebenen Anzeigen übernehmen wir lein« »«»Ltzn Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. ^Nr. 35 Mittwoch, den U. Februar 193! 53. Jahrgang. vr. Schacht über den Wahnsinn der Tributpolitik. Amtlicher Teil. Mittwoch, den 11 Februar 1931, vorm. 10 Uhr soll im gerichtlichen Versteigerungsraum 1 Ozon-Frischluft- Motor meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Waldenburg, den 10. Februar 1931. Ter Reichspräsident hat dem König von England au- lätzlich des Erdbevens tu Neuseeland seine Anteilnahme ausgesprochen. Der Reichstag beschäftigte sich gestern mit der Ge- schäftsordnuugSresorm, wobei die Opposition versuchte, mit alle« Mittel« diese Reform hinauSzuzögern. Die Aenderung der Geschästsorduuug wurde vom Reichstag angeuommeu. Angeblich aus Ersparnisgründe« hat die Hamburger Reederei Vogemau« ihre Schiffe unter fremde Flagge gestellt, etu Vorgehen, das im Reiche schärfsten Protest hervorgerufen hat. Ju Berlin fand anlätzlich der 9. Wiederkehr der Krö nung des Papstes Pius XI. eine Papftseier statt. Aus Wien wird et« großer Ballskaudal gemeldet. Frankreich verstärkt seine Seerüstung. Der Fehlbetrag im englischen Staatshaushalt wird aus 590 bis 609 Millionen Mark geschätzt. In Schanghal wurden 11 Kommunisten hiugcrichtet. In Japan ereignete sich ein schweres Schiffsunglück. In Neuseeland traten gestern neue Erdstötze ans. 'Waldenburg, 10. Februar 1931. Um die Zolleinigung mit Oesterreich Von Abg. Professor Dr. Karl Drexel (Wien). Die Erkenntnis, daß das kleine Oesterreich wirt schaftlich nicht allein bleiben kann, ist bei uns in Oester reich fast unbestritten; ebenso klar geschaut die Notwen digkeit, in ein größeres Wirtschaftsgebiet einzutreten. Zweifellos denkt fast das ganze Oesterreich dabei an das heutige Wirtschaftsgebiet des deutschen Volkes. Für viele aber bedeutet das einen Schritt in eine ungewisse, dunkle Zukunft, und da es sich um ein wirtschaftliches Experi ment handelt, fragt jeder zuerst, wie eine solche Vereini gung etwa sein wirtschaftliches Dasein beeinflusse. Weil wir eben alle Deutsche sind, wiederholt sich genau die Geschichte des deutschen Zollvereins, welche zu allen Zeiten ängstlichen Gemütern vorgeführt wird, ebenso einigen rückständigen Industrien, welche den fortgeschrit leneren Platz machen mutzten. Feststellen können wir aber, datz die führenden Kräfte in Industrie und Land wirtschaft sich für die wirtschaftliche Vereinigung beider Staaten ausgesprochen haben. Sollen wir vorerst auf Präferenzzölle hinarbeiten, datz heitzt auf eine besondere Bevorzugung, welche die beiden deutschen Staaten sich gegenseitig gewähren, ohne datz ein dritter Staat denselben Zollsatz bekommen Mutz? Das ist nur möglich, wenn in allen Handelsver trägen, die Oesterreich oder das Reich mit anderen Staa ten geschlossen haben und in welchen die sogenannte Meistbegünstigungsklausel ausgenommen wurde, diese für wirkungslos erklärt wird, wenn es sich um Zölle zwischen den beiden deutschen Staaten handelt. Die ganze Welt mützte es ebenso begreiflich als wohlbegrün det finden, datz das Deutsche Reich und Oesterreich in den Handelsverträgen mit anderen Staaten die „deutsche Klausel" einführen. Dadurch wird keiner der anderen Vertragschließenden geschädigt. Einem der schwachen Staaten, das ist unser Oesterreich, könnte damit eine Hilfe erwachsen, weshalb der Versuch erwägenswert wäre, an alle Staaten, mit welchen man eine Meistbe günstigungsklausel vereinbart hat, mit dem Anträge her anzutreten, vor Ablauf der Handelsverträge die deutsche Klausel als wirksam gelten zu lassen. Ist Las nicht mög lich, dann mützte bei jedem neuen Handelsvertrag die deutsche Klausel unbedingt verlangt werden. Bei alledem aber mutz allen immer und überall das Ziel der Zolleinigung vorschweben. Diese Eedankengängc haben in den letzten Jahren viele Männer der Wirt schaft und viele Korporationen vertreten; es ist not wendig, datz das Bestreben, zu einer wirtschaftlichen Ver einigung beider Staaten zu gelangen, in den letzten In stanzen eine stärkere Förderung erfährt. Im Herbst 1930 kam aus dem Osten Europas ganz überraschend eine Meldung, die überall größte Beach tung fand: In Sinaia hatten Minister von Rumänien und von Jugoslawien miteinander längere Beratungen gepflogen und teilten als deren Ergebnis der ganzen Welt mit, daß sie entschlossen sind, auf eine Zollunion zwischen ihren beiden Staaten hinzuarbeiten. Beide hätten wirtschaftlich eine gleichartige Konstruktion, beide dieselben Schwierigkeiten im Absatz ihrer Agrarprodukte, weshalb sie in Zukunft zu diesen Fragen gemeinsam und einheitlich Stellung nehmen wollen. Dieselben Motive, welche Oesterreich und das Reich mahnen, zusammenzu gehen, galten auch für die beiden Valkanstaaten. Ihre klare Stellungnahme ist eine große Rechtfertigung für alle in Oesterreich und im Reiche, welche den wirtschaft lichen Zusammenschluß anstreben. Bald darauf lud Polen die Agrarstaaten Osteuropas ein zu einer gemeinsamen Beratung, sichtlich angeregt durch die Beschlüsse von Sinaia. Auf der Tagesordnung standen ähnliche Probleme. Um so dringender müssen wir Deutsche aber nun den vorgeschriebenen Weg gehen, den auch die im Osten gehen wollen, rasch und ohne lange sich durch Bedenken Hinhalten zu lassen. Mir dür ¬ fen uns über die Haltung unserer östlichen Nachbarn aufrichtig freuen, weil dadurch der Prozeß der Gesundung Europas gefördert wird. Unsere Regierungen müssen nun das Wort nehmen, oder vielleicht noch besser, schwei gend zur Tat schreiten; und die führenden Köpfe in oer Industrie und in den Korporationen müssen aus dem mehr betrachtenden und schauenden Leben in das tätige übergehen. Da gerade in wirtschaftlichen Fragen bei widerstreitenden Interessen die Beamtenschaft oft in einer schwierigen Lage ist und begreiflicherweise zaudert, eine klare Stellung einzunehmen, weil man sich dadurch manchmal Gegner schafft, so müßte diese Tatsache von allen denen berücksichtigt werden, welche berufen sind, für eine Stellungnahme die Verantwortung zu überneh men. Diesen Gedanken kann man nicht besser ausdrücken, als dies mit folgenden Worten ein führender österreichi scher Politiker tat: „Es gibt wirtschaftliche Aufgaben, da nach unmittelbaren Lösungen drängen und zu solchem Lösungen auch schon herangereift find. Diese wirtschaft lichen Arbeiten werden in der Erkenntnis von der un abweisbaren Notwendigkeit zu positiven Ergebnisftn nur gelangen, wenn sie von den Regierungen der beiden Staaten aufrichtig gestützt und energisch vorwärtsgctra gen werden. Diese Arbeiten sollten daher auch nicht' den Fachleuten überlassen bleiben, die der Natur der Sach« nach von den Augenblicksforderungen ihrer heimischen Wirtschaftskreise allzusehr beeinflußt sind, sondern sft" sollen in den Händen der politischen Exponenten zusan: menlaufen, da nur von diesen erwartet und geforderi werden kann, daß sie diese Arbeiten in einem Geist« fördern, der, indem er sich über scheinbare Notwendig keiten des Augenblicks zu erheben vermag, den wahren nationalen Interessen am besten dient." ' Eine ckLsiündige Dauersitzung -es Reichstags. Berlin, 10. Februar. Präsident Löbe eröffnete die Reichstagssitzung um 3 Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragt Abg. Stoecker (Komm.), den Antrag der Regierungsparteien auf Zurückziehung der Ueberweisungen von Strafverfol gungsanträgen an den Geschäftsordnungsausschuß von der Tagesordnung abzusetzen. Abg. Stöhr (Natsoz.) betont, daß im Aeltestenrat ein Einverständnis darüber, ob der Antrag auf Aenderung der Geschäftsordnung auf die Ta gesordnung gesetzt werden solle, nicht erzielt worden sei Er beantragt, die Sitzung zu vertagen, damit inzwischen der Aeltestenrat zu dieser Angelegenheit Stellung nehmen könne, und bezweifelt gleichzeitig die Beschlußfähigkeit des Hauses. Die Nationalsozialisten und die Deutschnationalev haben inzwischen den Saal verlassen. Da die Beschlußfähigkeit zweifelhaft ist, muß darüber in namentlicher Abstimmung entschieden werden. Bei den Regierungsparteien wird daraufhin lebhafte Heiterkeit laut, da auf diese Weise diejenigen Abgeordneten, die sich an der Abstimmung nicht beteiligen, einen Diätenverlust von 25 Mark haben. — An der Abstimmung nehmen nunmehr auch die Kommunisten nicht teil und verlassen den Saal. Als die Abstimmung geschlossen ist, erscheinen die Oppositionsparteien wieder im Saal. Die Auszählung ergibt die Anwesenheit von nur 276 Abgeordneten, während zur Beschlußfähigkeit des Hauses 289 Abgeordnete anwesend sein müssen. (Zuruf des Abg Stöhr (Natsoz.): „Also Pleite!") Präsident Löbe beraumt die nächste Sitzung für 4 Uhr mit der gleichen Tagesordnung (Zuruf von den Nationalsozialisten: „Und mit der gleichen Pleite!") an. Die zweite Sitzung Um 4.15 Uhr eröffnete Präsident Löbe die neue Sitzung Sofort nimmt wiederum Abg. Stöhr (Nat.-Soz.) das Wort und wiederholt seinen Antrag auf Vertagung unk Zusammentritt des Aeltestenrats. Er bezweifelt erneut dir Beschlußfähigkeit des Hauses. Zu Beginn der namentlichen Abstimmung verlassen Nationalsozialisten, Deutschnationale, Kommunisten und ein Teil des Landvolks wiederum den Saal. Die Abstimmung ergibt die Anwesenheit von 291 Ab geordneten. Das Haus ist also beschlußfähig. (Beifall vei ven Regierungsparteien. Auf den Wink der Parteiführer strömen dann die Mitglieder der Oppositionsparteien wieder in den Saal. Der Vertagungsantrag des Abg. Stöhr (Nat.-Soz. wird abgelehnt, ebenso der Antrag auf Absetzung -es An träges Rauch, wonach die bereits dem Geschäftsordnungs ausschuß überwiesenen Anträge auf Genehmigung der Slrat Verfolgung zurückgezogen und mit der Beratung verbunden werden sollen. Das Haus tritt dann in die Tagesordnung ein. A erster Stelle steht die Beratung des von allen Parteien m. Ausnahme der Nationalsozialisten, der Deutschnationalen uri der Kommunisten unterstützten Antrages Bell (Ztr.) an Aenderung der Geschäftsordnung. Der Präsident schlägt eine Redezeit von dreiviertel Stun den für jede Fraktion vor. Kommunisten und National sozialisten beantragen zwei Stunden Redezeit. Ueber dieser Antrag wird namentlich abgestimmt. Als während der Auszählung der Aba. Esser (Ztr.) an, Präsidenlentisch erscheint und mit dem Präsidenten Löb, spricht, rufen die Nationalsozialisten laut: Schiebung! Schi« bungl Als der Präsident erklärt, er hoffe, daß mit diese« Ausdruck kein Mitglied des Hauses gemeint sei, wird dies, Auffassung unter allgemeiner Heiterkeit bestätigt. Der Antrag, die Redezeit auf zwei Stunden festzusetzen, wird mit 297 gegen 170 Stimmen avhelehnt. Es folgt die namentliche Abstimmung über einen Antrag Gottheiner (Dnt.) auf Festsetzung einer Redezeit von andert halb Stunden. Nach endloser Debatte über die Redezeit macht Präsident Löbe den Vermittlungsvorschlag, die Redezeit auf ein. Stunde festzusetzen. Dieser Vorschlag wird angenommen Als erster Redner erhält dann Abg. Bell (Ztr.) da, Wort. Seine einleitenden Worte werden von den Kom munisten durch künstliches Geräusch (Rhabarber-Gemurmel' gestört. Auch im weiteren Verlauf der Rede entstehen groß, Tumulte. Die Kommunisten machen dauernd Störungsver suche. Ein kommunistischer Abgeordneter legt einen Tschöke aus Pappe und einen Gummiknüppel bei den Schriftführern nieder, worauf unter den kommunistischen Abgeordneten großes hallo laut wird und Rufe ertönen: „Polizei in«
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