derte „lasst sie thun — wenn sie mir nur die Wartburg und die Neuenburg nicht verschenkt!“ Das alte Schloss Neaenburg, welches auf dem, dem je zigen Schlosse gegenüber gelegenen Berge stand, wurde 1293 zerstört. Kaiser Adolf hatte zwei Freiburger Bürger bestochen, ihm einen heimlichen Weg nach der Burg°zu verrathen, auf welchem er diese erstieg und erorberte. Alle Männer darin liess er niedermachen, und Weiber und inder davon jagen. Das Schloss wurde zerbrochen und zum Lohne für den Verrath die Stadt mit Feuer ange- steckt. Das neue Schloss liess Friedrich der Gebissene erbauen. Es war 1305 bereits vorhanden, denn in diesem Jahre wurde es dem Bischöfe von Merseburg verpfändet. Bald nachher setzte ein Bischof seinen Vetter, Hermann von Schraplau, auf die Burg, der daraus brav wegelagerte und als er 1322 bei Eckardsberga einen polnischen Ge sandten beraubt und ermordet hatte, vom Landgrafen verjagt wurde. Die späteren Schicksale des Schlosses sind unwichtig. Im Jahre 1664 kam es an die Herzoge von Sachsen-Weissenfels, welche hier oft Hof kielten und deren Umbau auch die alte, schöne Kapelle verballhornisirte. Vom Schlossthurme geniesst man eine herrliche Aussicht. Man kann sich auch in das Zimmer führen lassen, welches die Königin Louise am Tage nach der Schlacht bei Jena bewohnte. — Am Schlossberge liegt das Wohnhaus des Turnvaters Ludwig Jahn, welches er seit seiner Entlassung von Colberg bis zu seinem Tode inne hatte. Jetzt ist es ein treffliches Gasthaus. In der Stadt ist das merkwürdigste Gebäude die der heiligen Anna geweihte Kirche. Ueber deren Hauptein gange befindet sich die Jahreszahl 1471. Die Kirche soll von Ludwig dem Springer gegründet und vom heiligen Ludwig und seiner Elisabeth ausgebaut worden sein. Jedenfalls verräth ihr Bau verschiedene Zeitalter. Die