ischer Reiterei. In der hiesigen Mühle hatte Poniatowsky Quartier genommen ; das als Lazareth benutzte Herrenhaus wurde in Brand geschossen, doch konnten die Verwundeten gerettet werden. — In dem nur durch einen Graben von Lössnig getrennten Dölitz fand der furchtbare, fruchtlose Kampf zwischen Oesterreichern und Franzosen um das Rittergut statt. Noch sieht man an der äussern Wand des Thorhauses zahllose Kugelspuren und nahe der rechts stehenden alten Buche, ebenfalls eines Zeugen des Ge metzels, sind Massengräber der Gefallenen. Der Prinz von Hessen wurde dabei verwundet; die Franzosen und Polen behaupteten den Punkt Das im zweiten Hofe stehende reizende Schlösschen ist unverändert in dem Zustande ge blieben, wie es um 1640 von dem Leipziger Rathsherrn Andreas Winkler, der das Gut von Christoph von Croste- witz erkaufte, erbaut wurde; es ist ein Musterbild von Renaissancestyl. In der Vorhalle hängt eine Walfischrippe, die der als Handelsherr weitgereiste Erbauer als Curiosi- tät aus fernem Lande mitgebracht hatte und welche viele Leute heute noch für eine, beim Grundbau des Schlosses aufgefundene Rippe eines Riesenmenschen halten. Die innere Halle enthält eine Vogelschau des Schlosses und Gartens aus deren Entstehungszeit und alte Familienbilder des später geadelten Winkler’schen Geschlechts, welchem das Rittergut noch heutigen Tages gehört. — Von hier bis Markleeberg geht man ein Stündchen, entweder auf der Chaussee oder durch Wiesen rechtsab, auf dem soge nannten Pfarrwege. Nach diesem Dorfe nannte sich schon 1190 der markgräfliche Ritter Werr und 1212 Ritter Con rad. Der hiesige Pfarrer Herzog eiferte 1690 lebhaft für den Calvinismus, und begann in seiner Kirche einen förm lichen Bildersturm. Das lebensgrosse Crucifix, welches nach früherer Sitte mitten in der Kirche stand, warf er unter dem Vorwande, dass es wie ein Badeknecht aussähe,