— 79 — werth ist, dass die se gewaltsame Zerstörung hauptsächlich auch der Kanzler Peiffer verschuldete, in der zweiten Hälfte des 16- Jahrhunderts in Sachsen ein allmächtiger Mann, der Goseck erworben hatte, und dessen eigen händig geschrieben Leipziger Chronikon doch Sinn für historische Erinnerungen voraussetzen lässt, Unfern Goseck wendet man sich nach dem Dorfe Eulau, wo eine Fähre zum Uebersetzen ist Von hier führt ein herrlicher Weg nach Schönburg ( »' t St.), dessen grauer Wartthurm weit über das Land hinschaut. Man durchschreitet einen Theil des freundlichen Dorfes und ersteigt auf breitem Pfade das Schloss, wo im Thor hause, dem einzigen wohnlichen Raume daselbst, sich zu frieden stellende Bewirthung findet. Bietet schon der Blick von dem Altane, zu welchem man durch die west liche Schlossmauer, mit dem Wappen des Bischofs von Schleinitz, gelangt, einen entzückenden Blick auf die tief im Thale dahinfliessende Saale, so wird diese Anschauung noch übertroffen, wenn man sich nicht scheut auf schwanken Stiegen den Wartthurm zu ersteigen, welcher eine unbe schreibliches Panorama erschliesst. Die Sage behauptet, dass Graf Ludwig die Schönburg erbaute, um der schönen Burgherrin auf Goseck nahe zu sein und in der That war deren Gemahl 1062 hier sein Gast. Die Liebe ist überhaupt mehrfach mit dieser Burg verflochten, wie auch der Junker von Kröppen mit der reizenden Silberdienerin von Kospoth und dem väterlich gesinnten Bischof dies erläutern. Von den Nachkommen des genannten Pärchens kam die Burg 1355 wieder an’s Bisthum Naumburg. Die alten Mauern haben manche Blutscene gesehen, so noch im 30jährigen Kriege, wo Flüchtlinge die damals noch mit bedeutenden Ruinen versehene Burg vertheidigten, und nach deren Erstürmung von den Schweden ohne Gnade und Barmherzigkeit uiedergemacht wurden. Feuer