2 9 niessen, muss man auf die Kunst, zu geniessen, sich verstehen lernen. Und diese — wer lehrt sie besser, als die bildenden Künste? Sie erfreuen durch Wohl gestalt und Farbenharmonie das Auge, entzücken das Ohr durch süsse Töne und Melodieen, rühren das Herz, bilden den Verstand; sie zieren die Wohnung, wie den Tempel, das Kleid des friedlichen Bürgers, wie den Waffenrock, sie ordnen den Garten wie die Tafel, das Bürger- wie das Fürstenfest. Kurz sie er höhen und verfeinern den Lebensgenuss. Und so nahm denn auch dieser, unter Iohann Georg II. III. IV wie unter den beiden Augusten, welche die Pol nische Krone trugen, eine ganz andere Richtung Johann Georg II. ( 1656 — 1680 .) führte bey Hofe eine vorher unbekannte Pracht ein. Das Innere des Schlosses erhielt eine fast ganz neue Ge stalt, die Fussboden wurden mit Marmor belegt, die Wände mit Tapeten und Gemälden geschmückt. Auch baute er das erste Opernhaus, ein Ball-ein Reut-ein Schieshaus u. s, w. gründete den grossen Garten und lies die ersten Sänger aus Italien kommen. Beweises genug von seinem Sinne für die Kunst, welcher ins besondere auch die Malerey belebte,