87 auf die Entdeckung des Thäters nicht nur 1000 Duka ten Belohnung, sondern leitete auch das Forschen nach demselben mit so viel Klugheit und Scharfsinn, verfolgte die geringste Spur mit so rastloser Thätigkeit, dass nicht nur der Dieb entdeckt, sondern auch der Raub wieder herbeigeschaft ward. Schliisslich verdient auch noch ein für die Kunst vortheilhaftes Ereigniss angeführt zu werden , nämlich die Entdeckung von sechs grossen nach Raphael’s Zeichnung, aus Wolle gewürkten Tapeten. Pabst Leo X. lies nämlich zwey und zwanzig sol cher Tapeten (doch nur sieben nach Raphael’s, die übrigen nach seiner Schüler Zeichnungen) in drei Exemplarien zu Arras fertigen, zum Geschenke für den Wiener und Dresdner Hof, welcher letztere sie ben Stück erhielt. Das dritte Exemplar kam nach Rom, allwo es lange Zeit am Frohnleichnamsfeste zum Ausschmücken der Peterskirche diente. Die nach Dresden gesendeten Stücke waren nach und nach ganz in Vergessenheit gekommen, bis sie endlich vor eini gen Jahren durch den damaligen Hausmarschall, ietzi- gen Ersten Hof - Marschall, Freyherrn zu Racknitz, wieder entdeckt wurden.