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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188407156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-15
- Monat1884-07
- Jahr1884
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163 Erscheint täglich, Mit Ausnahme da Sonn- und Festtage, abend» sür den fol genden Tag, Preis vierteljährlich » M, 00 Pfg,, monatlich so Pfg„ Einzel-Nrn, s Pfg, Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blatte» an, Dienst»«, den 15. Juli. Inserate «erd« mit « Pfg. für d«I gespalten« Sorput- zelle berechn«^ »letnster Inserate» betrag so Pfg. Komplizierte und ta» bellarische Inserat« nach besondere» Tarif. Inseraten-Annah»« sür dl« j«w«Ü^1 Abend-Nummer bi» vormittag» io Uhr. Amtsblatt der König!. Amtshauplmannschast Flöha, des König!. Amtsgericht- und des Stadtrats zu Frankenberg. »>ktr«t<Aufträge übemehmm außer der BerlagSexpedttkm auch deren Zettungrbotm, auswärts Matche Bünau« und Filialsttllm der «nnoncenexpedttlonan JrwaNdendanI - Mdolf Moff» - Haasmstck t Bögler — G. L Daube L »o. ,c. —; außerdem d, AuerS Walde Hr. Gastwirt Llton Richter (du Lrbgericht), in Niederwiesa Hr. Materialwarenhändler Dittmann. Bekanntmachung. Auf Grund der Registraturen vom 26. Juni und 8. Juli dss. Js. ist auf Fo° lium 191 des hiesigen Handelsregisters die Firma: T. Zeiumnn in Frankenberg gelöscht worden. Königliches Amtsgericht Frankenberg, am 12. Juli 1884. Wiegand. Seidler. auf das 3. Quartal werden von uns, unseren Stadt- und Landboten, wie allen Postanstalten angenommen. Nach Orten außerhalb des deutschen Reichs und Oesterreichs geschieht der Ver sand franko unter Kreuzband von unserer Expedition aus unter Portoansatz von 1 M. 50 Pf. per Vierteljahr. LxpvSItl»» Sv» r»x«KI»tt»8. örtliches und Sächsisches. Frankenberg, den 14. Juli. si Auf den heute, Montag, abend im Saale des „Roß" stattfindenden Unterhaltungsabend des Gustav- Adolf - Vereins sei nochmals aufmerksam gemacht. Der Sprecher des Abends, Hr. k. Kucera aus Opatowitz in Böhmen, giebt Mitteilungen über protestantische Gemein den in der Zerstreuung. f Die auf 4000 M. veranschlagten Abputzarbeiten an der hiesigen Stadtkirche erstrecken sich nach weiter uns zugegangenen Mitteilungen nicht bloß auf den Turm, sondern auf das gesamte Kirchengebäude mit Einschluß der Kapellen, deren äußerliche Erneuerung auf Kosten der betreffenden Besitzer geschieht. In einigen Monaten wird sich unser Gotteshaus deshalb in neuem, freund licherem Gewände präsentieren. -f Unserem Berichte über die Anwesenheit des Kö nigspaares in Hainichen wollen wir heule abermals eine Ergänzung hinzufügen, indem wir den Wortlaut des von Frl. Elise Lamprecht, Tochter des jüngst verstorbenen Professors Lamprecht in Chemnitz, gedichteten Fest grußes, welchen der Kommandant der priv. Schützenge sellschaft zu Hainichen, Hr. Pöland, Sr. Maj. dem König überreichte, hier wiedergeben: Was strahlest du heut' im FesttagSkleid, O Städtchen, wie eine bräutliche Maid? Was wehen die Flaggen von Turm und Thor, Was deutet der Blumen prangender Flor? Was jubelt die fröhliche Menschenschar, Was glänzen die Augen so hell und klar? Dein König ist es, der dich beglückt, Für ihn hast, Hainichen, du dich geschmückt, „Treue sür König und Vaterland!" Willkommen, Du Feldherr, preisend genannt, Viellieder Herrscher vom Sachsenland, Dich grüßet nicht nur die Liebe heiß, Nein, rühriger Hände schaffender Fleiß Hat seine Werke hier ausgebaut, Daß sie Dein königlich Auge schaut. Denn ist auch unsere Stadt nur klein, Die Treue kann nirgends größer sein: „Treue sür König und Vaterland!" Willkommen, willkommen, o Königin, Nimm diese duftenden Grüße hin, Daß wir Dich, herrlichste aller Frau'n, Heut' von Auge zu Auge schau'n, Daß Du kehrst zu des Gatten Glück Neu erblüht aus den Bergen zurück, Jst'S, was jedes Herze bewegt, Das Dir in Liebe und Treue schlägt! „Treue sür König und Vaterland!" Du kleine Perle im Sachsenland, Da Fürchtegott Gellert» Wiege stand, Wie wirst du durch deinen Sohn so groß, Der lichtvoll entwachsen deinem Schoß, Der Fabeln Lehre so klar und hell, Der frommen Lieder labender Quell, All' seine Gesänge so hoch und her, Sie geben Gott und dem König die Ehr': „Treue sür König und Vaterland!" O Schützenbanner, vom König geweiht, Nun flattre in deiner Herrlichkeit! Du wehst erhebend, begeisternd voran, Wenn wir in stattlichem Zuge nah'n. Dir, teurer König, Du Held in der Schlacht, Dank Dir, Dank für der Fahne Pracht! Der Spruch im Banner, den wir erwählt, Zu echter Sachsentreue uns stählt: „Treue sür König und Vaterland!" — Anläßlich des deutschen Bundesschießens in Leip zig werden aus allen Teilen des Landes Extrazüge nach dort verkehren, u. a. auch von Chemnitz, und zwar Sonntag, den 20. d., und Mittwoch, den 23. d., früh 6 Uhr. Der Billetverkauf für Chemnitz ist der Agentur von Rich. Zschacke, Dresdner Straße 1, übertragen worden. — Der Landesausschuß sächsischer Feuerwehren hat in einer jetzt in Dresden abgehaltenen Sitzung das neu entworfene Grundgesetz für den sächsischen Landes feuerwehrverband noch einmal beraten, die Tagesordnung für den sächsischen Feuerwehrtag, welcher vom 9. bis 11. August in Zwickau abgehalten wird, festgesetzt und als dann beschlossen, Se. Maj. den König durch eine Depu tation persönlich zu bitten, dem Feuerwehrtag zu Zwickau seine Gegenwart zu schenken. Schließlich berichtete Brand direktor Weigand-Chemnitz über das von ihm im Auf trag des Landesausschusses bearbeitete „Handbuch für die sächsischen Feuerwehren", welches in aller Kürze erschei nen wird und das auch in einem besonderen Exemplare Sr. Maj. dem König überreicht werden foll. Erwäh nenswert ist noch der Hinweis auf einen früheren Be schluß des Landesausschusscs, wonach zu den sächsischen Feuerwehrtagen nur die Teilnahme von 20 Prozent der aktiven Mannschaft jeder Feuerwehr zulässig ist, um den einzelnen Orten Feuerschutz zu belassen. — Ein beachtenswerter Artikel der neuesten Num mer des „Kamerad" beschäftigt sich mit dem Projekte eines sächsischen Militärvereinswaisenhauses und giebt dabei dem Wunsche Raum, für den gedachten Zweck die Räumlichkeiten eines der vielen alten Schlösser Sachsens überwiesen zu erhalten. Sei in einem solchen Sinne die Lokalfrage befriedigend gelöst, dann solle man weiter den „Klingelbeutel herumgehcn lassen"; andererseits sei es aber nicht ratsam, die bewußte Angelegenheit über die ersten Stadien der Voruntersuchung hinaus gedeihen zu lassen, da an Erbauung eines solchen Waisenhauses aus roher Wurzel wohl niemand denken könne. Die nächste Aufgabe des eventuell zusammentretenden Komitees solle daher darin bestehen, nach einem geeigneten Platze zu suchen und vor allem auch die Meinung des königlichen Protektors, sowie die Ansicht der Staatsregicrung über I das in Rede stehende Projekt einzuholen. — Unter der Ucberschrift „Vorzüge der Einfachheit und Entbehrung" schreibt die „Soz.-Korr.": In einer Zeit, in der so viele schöne und edel angelegte Naturen, dre in der Jugend zu hohen Erwartungen berechtigten, doch schließlich in der Eitelkeit, Bequemlichkeit und Ge nußsucht der Welt untergehen, können vermögende Aeltern nicht genug gemahnt werden, ihre Kinder einfach zu erziehen. Es ist in der Regel für die Kinder ein Glück, wenn sie mit eigenen Augen sehen, daß ihre Eltern tüchtig arbeiten und sich vieles versagen müssen, um ihre Familie mit Ehren durchzubringen. Die Kinder werden auf diese Weise durch das praktische Beispiel, was besser als Worte erzieht, an Einfachheit, Entbehrung und Selbstbeherrschung gewöhnt — Eigenschaften, welche vor nehm erzogene Kinder sich zu ihrem größten Schaden sehr schwer aneignen können. Wie wenig glücklich sind doch im Grunde solche Kinder zu preisen, die schon in der Jugend alles haben, was sie nur wünschen! Ein solcher Zustand verweichlicht, während arme Kinder früh zeitig durch Entbehrung und Selbstbeherrschung gestärkt und zu den höchsten Leistungen angespornt werden. Wir sehen täglich, daß hoch und reich geborene junge Leute, welche schon in der Jugend blasiert und verwöhnt worden sind, im akademischen oder geschäftlichen Leben rasch untergehen, während die Kinder von armen Lehrern, Beamten, Geistlichen, Handwerkern, Bauern und Arbeitern auch im Jünglings- und Mannesalter die Mühen, Sorgen und Versuchungen des Lebens leichter überwinden und den Kampf ums Dasein besser bestehen. i — Die infolge des vorjährigen Lutherjubiläums in Dresden eingeleiteten Sammlungen für ein Luther denkmal daselbst haben am Sonnabend eine nennenswerte Vermehrung insofern erfahren, als dem „Dr. Anz." für den genannten Zweck von unbekannter Hand die Summe von 1000 M. zugesandt wurde. — Einer der beliebten Ausflugsorte der Dresdner, die „Saloppe", hat eine neue Verschönerung dadurch er halten, daß seit Sonnabend elektrische Beleuchtung ein- geführt worden ist. Jede der Bogenlichtlampen hat eine Lichtstärke von 1000 Kerzen. In den Restaurations etablissements Dresdens und der Umgebung ist diese Neuerung die erste auf diesem Gebiete. — Eine aufregende Szene spielte sich am Sonn abend auf dem Geleise der Pferdebahn in unmittelbarer Nähe des Alberttheaters in Dresden ab. Ganz nahe dem Geleise ging ein Dienstmädchen mit einigen Paketen, als der Wagen nahte und eben in die Kurve einbiegen wollte. Derselbe fuhr schon wegen der Biegung lang« samer, der Kutscher ließ die Warnungsglocke ertönen und das Publikum rief der Frauensperson zu, doch aus dem Wege zu gehen. Vergebens, sie blieb eben stehen, sodaß sie überfahren und so stark verletzt wurde, daß sie mit telst Droschke nach dem Krankenhause gebracht werden mußte. — Die Erwartungen auf eine gute Weinernte in der Lößnitz waren bisher wenig vorhanden. Da die Stöcke aber noch herrliche Tage zum Blühen gehabt haben, so ist immer noch Hoffnung vorhanden, daß eine recht gute Weinernte werden kann, obwohl die Blütezeit eine verspätete war und die Weinmade zum Teil vor handen ist und noch manchen Schaden anrichten wird. — Wie weit die Leichtgläubigkeit einzelner Geschäfts leute geht, beweist ein in Striesen bei Dresden vor gekommener Fall. Ein dortiger Mechanikus hatte eine Frau zum Vertrieb von Nähmaschinen engagiert und der Vertrieb war ein recht flotter. In kurzer Zeit waren 31 Stück verkauft, natürlich nur gegen geringe monat liche Abzahlungen. Die ersten Raten waren pünktlich innegehalten worden, weitere Zahlungen erfolgten jedoch nicht. Der Lieferant, hierdurch stutzig gemacht, ging der Sache auf den Grund und es stellte sich dann heraus, daß die Maschinen nicht verkauft, sondern sämtlich auf den Leihhäusern Dresdens versetzt worden waren. Der Verkäufer hatte nicht mit einer einzigen Person selbst ver handelt und sich von der Wahrheit der gemachten An gaben überzeugt, die abgeschlossenen Verträge sind von der betreffenden Person, bez. deren Sohn, «sämtlich ge fälscht worden. — Wie sehr man sich auch außerhalb Deutschlands für das in Leipzig stattfindende 8. mitteldeutsche Bundes- schicßen interessiert, ergiebt sich u. a. daraus, daß der Wiener Gemeinderat durch eine Deputation unter Füh rung des Vizebürgermeisters vertreten sein wird. — Die Einführung der Gemeindediakonie wird auch in Lößnitz im Erzgebirge demnächst vorgenommen wer den. Die Hospitalverwaltung geht bereits mit Jnstand- setzung der Wohnung für eine Diakonissin vor, deren Thätigkeit sich auch auf die eingepfarrten Landgemeinden erstrecken wird. — Einem Sturze aus großer Höhe, der unzweifel- hast lernen Tod herbeigeführt haben würde, entging am Mrttwoch ern Schieferdecker in Mülsen St. Niclas durch seine Geistesgegenwart. Derselbe hatte infolge der Re paratur des Blitzableiters schon mehrmals auf dem Krrchturm gearbeitet und stieg am genannten Tage noch mals auf den sog. kleinen Turm, um anznstreichen. Nach-
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